Wenn es so etwas wie Karma gibt, dann bist Du arm dran

Hallo mein Großer,

ich hatte eben noch so viele Dinge im Kopf, die ich gerne los werden wollte, und nun wo ich hier sitze und diesen Brief an Dich schreiben möchte, ist mein Kopf leer. Ich versuche es trotzdem mal…

Du hast mal zu mir gesagt, das Du mich dafür bewunderst, wie ich schreibe. Wie ich das zum Ausdruck bringen kann, was mir durch den Kopf geht. Aber mir geht immer so vieles durch den Kopf. Ich kann bis heute alles nicht verstehen und begreifen, was mir der Mann antuen konnte, den ich so geliebt habe. Bei dessen Anblick, auch nach drei Jahren, hat mein Herz schneller geschlagen.

Seit Du gegangen bist und mich auf unseren gemeinsamen Träumen und Plänen sitzen gelassen hast, ist nichts mehr so, wie es war. Ich bin einfach eine andere Person geworden.

Dich hat immer etwas gestört, das ich alles immer so rosa sehe. Du hast vor mir noch nie einen Menschen kennengelernt, der so euphorisch und verrückt ist wie ich. Ja, das war ich. Ich habe versucht, Dich ein stückweit in meine Welt mitzunehmen. Ich habe versucht,

Deine Welt bunter und schöner zu machen und Dir die Energie und die Liebe zu schenken, die Du bei der Trennung von Deiner Ex-Freundin verloren hast.

Ich habe viele Eigenschaften von Dir akzeptiert und Wertgeschätzt. Du bist immer der Mann gewesen, der Gefühlskalt sein konnte, und trotzdem habe ich geglaubt, das ich es geschafft habe, hinter Deine Fassade und in Dein Herz zu schauen, wie es kein anderer kann.

Du hast mir oft gesagt, das Du aufgrund Deiner Vergangenheit, zum jetzigen Zeitraum, der sich aber über drei Jahre gezogen hat, keine feste Beziehung mit mir führen kannst. Das Du Dich dafür hasst, weil ich so ein wichtiger Mensch für Dich bin. Das Du mich lieb hast und nicht auf mich verzichten möchtest. Und ich habe immer ganz fest daran geglaubt, das Du irgendwann endlich zulassen kannst, was ohnehin jeder weiß.

Silvester haben wir uns gesagt, das dass endlich unser Jahr wird, und endlich alles
gut ist. Der nächste Urlaub war geplant, und Du hattest mir versprochen, meinen Lebenstraum, nämlich die Lavendelblüte in der Provence mit mir zu erleben.

Du hattest vor, eine Wohnung zu mieten, von der Du mir vor einiger Zeit gesagt hast, das wir beide dort irgendwann mal gemeinsam wohnen werden. Bei unserem letzten Treffen hast Du mir sogar gesagt, das Du schon nach der Bahnverbindung geschaut hast, wie lange ich dann mit der Bahn zur Arbeit brauchen würde. In diesem Moment war ich einfach so unbeschreiblich glücklich. Du, die Liebe meines Lebens, und ich gemeinsam in dieser Wohnung.

Als ich mich an diesem Tag mit den Worten “Fahr vorsichtig, ich
habe Dich lieb und ich freue mich auf nächste Woche, wenn wir uns wiedersehen” verabschiedet habe, habe ich mir in den schlimmsten Träumen nicht ausmalen können, das ich Dich danach nicht mehr sehen werde.

Du hast mich nämlich verlassen, um ab da eine feste Beziehung mit einer anderen Frau zu führen. Du hast unsere Beziehung am Telefon beendet. Du hast mir nicht die Möglichkeit gegeben, mich zu verabschieden und das ganze zu verstehen und zu verarbeiten.

Genau das ist der Grund, warum ich bis heute jeden verdammten Tag einen Kampf führe. Kaum einer weiß, was in mir vorgeht. Ich bin ernster geworden, die Euphorie, die Dich manchmal gestört hat an mir, ist auch nicht mehr vorhanden. Und wenn ich darüber nachdenke, dann kann ich sagen, das ich seit der Trennung nicht einen Tag mehr richtig glücklich war. Du bist gegangen, einfach so. Es ist einfach so unfair.

Ich habe drei Jahre nur Dein bestes gewollt und nie etwas verlangt. Und an dem Punkt, als ich Dich gebraucht habe, hast Du mich verleugnet und ignoriert, damit Du glücklich sein konntest mit Deiner neuen Freundin. Ich und mein Kummer haben Dich gestört aber nicht interessiert.

Du hast mir Dinge geschrieben, angeblich um mir den Hass auf Dich leichter zu machen. Aber statt Dich dann endlich hassen zu können, haben sie meine Wunden nur noch tiefer gemacht und mich so verletzt, das ich mir jeden Tag gewünscht habe, morgens einfach nicht mehr wach zu werden.

Eigentlich müsste ich Dir gratulieren, das Deine Beziehungsphobie seitdem geheilt ist. Ich müsste Dich hassen dafür, das Du mich drei Jahre lang hast glauben lassen, das Du meine große Liebe bist, während Du es einfach genossen hast, nach Deiner letzten Beziehung mal wieder richtig verwöhnt zu werden. Du hast mir immer das gesagt, was ich hören musste, damit ich nicht gehe, was ich vermutlich sowieso nicht gekonnt hätte. Das Deine neue Freundin nun in dem Haus wohnt, in dem Du mit mir einziehen wolltest, nenne ich mal Schicksal.

Ich sollte Dich hassen, weil Du mir die Möglichkeit genommen hast, das ich Teller auf den Boden und Dir böse Dinge an den Kopf werfen konnte. Ich sollte Dich hassen, das Du meiner Einladung zu einer Aussprache und einem entgegenstrecken meiner
Hand des Friedens, in einem Cafe, ignoriert und mich einfach stundenlang hast warten lassen.

Und ich sollte Dich auch dafür hassen, das Du immer noch meine Nummer im Handy hast, um meinen Whats-App Status zu folgen. Doch die einzigen Menschen die ich hasse, bin ich, dafür das ich das alles mit mir machen gelassen habe. Das ich zugelassen habe, das ich mich vergessen habe und aufgehört habe ein eigener Mensch zu sein. Und ich hasse die Frau an Deiner Seite dafür, das sie mir den Mann und meine Träume genommen hat obwohl sie von mir wusste.

Doch damit muss Schluss sein. Ich werde wieder anfangen zu leben. Ich werde mich wieder jeden Tag zurück kämpfen in mein altes Leben. Ich werde lernen, das es MEIN Leben ist, was ich leben muss und das ich es bin, die ich lieb habe, egal ob und wer gerade an meiner Seite ist. Das ist ein langer harter Weg, der da vor mir liegt, den ich aber stolz erhobenes Hauptes gehen werde.

Ich kann jeden Tag meines Lebens in den Spiegel schauen und stolz auf mich sein, das ich die Werte, die mir meine Eltern mit auf den Weg gegeben haben, Ehrlichkeit, Vertrauen, Glauben an den Menschen, und für seine Fehler und Worte einstehen. Kannst Du das auch?

Ich bin dafür dankbar, das ich durch Dich nun endlich weiß, was ich nie wieder mitmachen und akzeptieren werde. Ich bin dankbar, das ich zwischendurch immer mal wieder die Person bin, die ich vor Dir war.

Und ich wünsche mir von ganzem Herzen, das es tatsächlich so etwas wie Karma gibt, denn dann bist Du echt am Arsch….

Ich werde Dich trotzdem für immer lieb haben und im Herzen tragen…

Deine Kleine…..