Unser alltägliches Leben ist deutlich davon geprägt, wie viel Selbstvertrauen wir haben. Dein Selbstvertrauen spiegelt im Grunde wider, wie du deine Fähigkeiten beurteilst und wie sehr du an dich selbst glaubst.
Und ob du an dich selbst glaubst oder nicht beeinflusst dein Denken und Handeln. Oft übersehen wir aber die Diskrepanz zwischen echtem Selbstvertrauen und falschem Selbstbewusstsein, das viele Menschen nutzen, um ihre Unsicherheiten zu überdecken.
Meistens sind die Menschen, die am stärksten erscheinen, die schwächsten. Sie versuchen zu bekommen, was sie wollen, indem sie eine falsche Persönlichkeit vortäuschen und ihre Mitmenschen sabotieren.
Sie strengen sich an, selbstbewusst zu wirken, aber tief im Inneren glauben sie nicht einmal an sich selbst.
Wirklich selbstbewusste Menschen haben dagegen einen starken Glauben an sich. Sie kennen ihre Stärken und Schwächen und versuchen nicht, eine vorgetäuschte Realität zu erschafften.
Und vor allem brauchen sie keine Bestätigung von außen. Deine Meinung ist ihnen egal, weil sie wissen, wer sie sind und was sie erschaffen und erreichen wollen.
1. Es geht NICHT um dein Ego
Die ruhigsten Menschen unter deinen Bekannten könnten in Wirklichkeit die selbstbewusstesten sein. Das Problem dabei ist, dass wir echtes Selbstvertrauen oft für Ego oder Arroganz halten.
Alle wollen sich selbstbewusster fühlen, aber wir urteilen über Menschen, die zu selbstbewusst erscheinen.
In Wahrheit ist Selbstvertrauen jedoch viel mehr als “sich stark zu fühlen”. Darum ist es so wichtig, scheinbares Selbstvertrauen von echter Zufriedenheit zu unterscheiden.
Forschungen zeigen, dass ein starkes Selbstwertgefühl mit mehr Glück und geistiger Stärke verbunden ist.
Ein Mangel an Selbstvertrauen kann allerdings zu Depressionen, Angststörungen, chronischen Schmerzen und vielen anderen körperlichen und psychischen Symptomen führen. Nichts könnte stressiger sein als ein Mangel an grundlegendem Selbstwertgefühl.
2. Es ist ein Muskel
Eine weitere häufige Fehlannahme über das Selbstvertrauen ist die, dass wir es oft als eine Persönlichkeitseigenschaft betrachten. Wir denken, dass Selbstvertrauen etwas ist, mit dem man geboren wird, obwohl es in Wirklichkeit eine Fähigkeit ist.
Jeden Tag stärkst oder schwächst du deinen “Selbstvertrauensmuskel” durch deine Entscheidungen, deine Gedanken und dein Handeln.
Kurz gesagt: Wachsendes Selbstvertrauen entsteht für dich daraus, dass du lange genug an dich glaubst und die richtigen Dinge tust. Achte hier auf das Wort “tun”.
Die moderne Selbsthilfewelt vermittelt oft, dass du für ein tolles Leben nur positiv denken, starke Affirmationen wiederholen und aufschreiben musst, was du erreichen willst.
In Wahrheit sind all diese Dinge zwar schön, aber nicht genug, wenn du sie nicht mit ganz viel Handeln untermauerst.
Du wirst nicht selbstbewusster, indem du einfach denkst, dass du selbstbewusst bist. Es ist das Vertrauen in dein Handeln, was dich zu einem selbstbewussteren Menschen macht.
Natürlich musst du an dich glauben, aber die meisten Menschen übersehen, dass du auch beweisen musst, dass du mit Schwierigkeiten und problematischen Situationen umgehen kannst.
Das Leben ist schön, aber auch schwer. Selbstbewusstsein soll nicht heißen, dass du das Leben durch eine rosarote Brille betrachtest, sondern die Kraft hast, mit Herausforderungen umzugehen – egal wie unerwartet sie sein mögen.
“Selbstwertgefühl ist ein ruhiges und relativ unerschütterliches Gefühl der Zufriedenheit, das daraus erwächst, dass wir unseren existierenden Wert erkennen und schätzen, und uns dann entscheiden, zu lieben und zu wachsen.”
3. Sie versuchen nicht, der klügste Mensch im ganzen Raum zu sein.
Wie oft hörst du, wie jemand sagt: “Ich weiß es nicht”?
Leider ist die Realität, dass die meisten Menschen es nicht oft hören. Wir sind nämlich daran gewöhnt sind, zu allem eine Meinung zu haben, selbst wenn wir zu einem Thema nicht viel wissen.
Die meisten Menschen sind eingeschüchtert, wenn ihnen klar wird, dass jemand ein bisschen mehr weiß als sie selbst. Wirklich selbstbewusste Menschen legen ihr Ego allerdings beiseite und versuchen, das Wissen und die Fachkenntnis anderer aufzunehmen.
Der lauteste Mensch im Raum, der zu allem eine Meinung zu haben scheint, ist vielleicht in Wirklichkeit zutiefst unsicher. Selbstvertrauen heißt nicht gleich Intelligenz oder Wissen.
Echtes Selbstvertrauen heißt, dass du auch zu deinen Schwächen und Lücken stehst, ohne zu versuchen, sie zu überdecken.
Menschen, die wirklich an sich selbst glauben, haben Interesse daran, von anderen zu lernen, und wollen keine universellen Experten sein.
Sie suchen sich Mentoren, stellen Fragen und nehmen verschiedene Sichtweisen und Meinungen auf, da sie wissen, dass es im Leben mehr als nur ihre eigene Wahrnehmung gibt.
4. Es wird immer jemanden geben, der deinen Wert nicht sehen kann.
Selbstbewusste Menschen versuchen nicht, jedermanns Liebling zu sein. Sie machen ihr eigenes Ding, konzentrieren sich auf sich und gehen ihren individuellen Weg, selbst wenn andere nicht damit einverstanden sind.
“Du könntest der reifste, saftigste Pfirsich der Welt sein, und es würde immer noch jemanden geben, der Pfirsiche hasst.”
Es wird immer Schwarzseher und Leute geben, die dich versuchen herunterzuziehen. Manchmal können das sogar deine engsten Freunde oder deine Familie sein, die versuchen, dich zu entmutigen.
Am Wichtigsten ist, dass du nicht den Glauben an dich verlierst, egal, was andere denken, sagen oder tun.
5. Das Gras ist nicht grüner auf der anderen Seite
Den meisten Menschen mangelt es an Selbstvertrauen, weil sie ihren Selbstwert an der Meinung anderer festmachen.
Junge Frauen fühlen sich nur selbstbewusst, wenn sie von ihren Freunden gesagt bekommen, wie toll sie aussehen.
Männer dagegen fühlen sich gut, wenn sie sich eine hübsche Frau schnappen können.
Und wir alle fühlen uns gut, wenn wir eine Beförderung bekommen, unsere Einkünfte steigern und unsere Ziele erreichen.
Das Problem mit dieser Art von Selbstvertrauen ist, dass es nicht solide ist. Es ist sehr wechselhaft und vor allem kannst du es nicht wirklich kontrollieren.
“Wenn jemand seinen grundlegenden menschlichen Wert mit dem Wert seines (externen) Anlageportfolios gleichsetzt, dann steigt und fällt das Selbstwertgefühl dieses Menschen mit dem Aktienmarkt.”
Wirklich selbstbewusste Menschen fühlen sich gut, weil sie auf ihre innere Welt und ihren inneren Wert konzentriert sind, statt sich mit der Außenwelt zu vergleichen.
Du bist wertvoll und unbezahlbar, egal wie viel du erreichst, wie du aussiehst und wie viel Geld du verdienst. Es gibt kein Preisetikett für deinen Wert.
Das Problem ist aber, dass uns niemand beibringt, dass wir uns unabhängig von unseren Leistungen oder unserem Aussehen gut fühlen dürfen.
Die Schulen und die Gesellschaft lehren uns, uns auf unsere Fehler und Schwächen zu konzentrieren. Als Folge daraus nehmen wir uns kaum die Zeit, unsere Stärken zu schätzen.
Die rebellischste Handlung des 21. Jahrhunderts ist dich selbst zu lieben und dir jeden Tag Zeit zu nehmen, deine Erfolge zu schätzen, also achte darauf, genau das zu tun.
6. Veränderung ist einfach, nicht leicht
Die größte Fehlannahme über den Erfolg in allen Bereichen ist, dass du massive Veränderungen vornehmen und riesige Verpflichtungen eingehen musst.
Dein Selbstvertrauen wird nicht durch eine einzige große Handlung aufgebaut. Du durchbrichst deine Wohlfühlzone nicht mit irgendeiner großen Herausforderung und bist plötzlich ichbewusster.
Du tust stattdessen kleine Dinge wiederholt – so wirst du selbstbewusster, gesünder, fitter, stärker und klüger. Du wirst nicht zum besseren Autor, indem du dich hinsetzt und innerhalb eines Tages oder einer Woche ein komplettes Buch schreibst.
Du wirst besser, indem du jeden Tag ein bisschen schreibst. Du wirst nicht fit, indem du 5 Stunden lang trainierst und einen Tag lang Gemüse isst. Und du wirst nicht achtsamer, indem du 10 Stunden lang meditierst.
Es stimmt, dass du zu dem wirst, was du tust, aber der Zauber greift nur, wenn du es konsequent tust.
“Selbstvertrauen baust du durch Taten alltäglichen Mutes auf.”
Immer dann, wenn du Zweifel hast oder dich unmotiviert fühlst und trotzdem tust, was du dir vorgenommen hast, stärkst du deinen Selbstvertrauensmuskel.
Du beweist dir selbst (und dem Rest der Welt), dass du deine Versprechen einhalten kannst. Und indem du das immer wieder tust, lernst du, dass du dir selbst vertrauen kannst.
Als Folge fühlst du dich selbstbewusster, weil du weißt, dass du dich selbst nicht im Stich lassen wirst.
Große Veränderungen scheinen vielleicht eher sexy als kleine Handlungen, aber wer langsam und beständig vorgeht, gewinnt immer das Rennen. Recht häufig sind es nicht die großen Schritte, die die Form deines Lebens bestimmen, sondern die kleinen.
Es geht nicht darum, ob du dich im Fitnessstudio anmeldest, sondern darum, ob du auch hingehst.
Deine Beziehung wir nicht durch das Heiraten gestärkt, sondern die kleinen täglichen Handlungen.
Es ist nicht die Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen, sondern wie du die Stunden oder sogar Minuten eines jeden Tages verbringst, was bestimmt, ob deine Entscheidung eine gute oder schlechte war.
Abschließende Gedanken
Der Aufbau deines Selbstvertrauens fängt oft in unerwarteten Momenten an, wenn dir die Knie zittern und die Hände schwitzen.
Nicht die gemütlichen Abende auf der Couch machen dich selbstbewusster, sondern die unerwarteten Herausforderungen, die dich zwingen, über dich hinauszuwachsen.
Die gute Nachricht ist, dass du zu 100 % die Kontrolle über dein Selbstvertrauen hast. Anders, als viele denken, können andere Menschen dein Selbstvertrauen nicht kontrollieren. Nur du kannst es aufbauen oder zerstören.
Jegliches Selbstvertrauen wird erworben, entwickelt. Niemand wird mit Selbstvertrauen geboren.
Du hast die Fähigkeit und Möglichkeit, jeden Aspekt deines Lebens zu verbessern und zu bereichern – und du kannst genau jetzt damit anfangen.