Es ist nie zu spät für einen Neuanfang. Um die Pausentaste zu drücken. Atme tief durch. Und dann beginne erneut.
Du brauchst dich nicht im Durcheinander zu verlieren, dich in deinen Fehlern, Ängsten und Sorgen zu verfangen. Du musst nicht an deinem Zorn oder deiner Traurigkeit festhalten und sie in einem kleinen Glas mit dir herumtragen.
Du bist mehr als ein kleines Gefäß, das darauf wartet mit unbefriedigenden Dingen gefüllt zu werden – mit materiellen Dingen, oberflächlicher Liebe, Süchten und Laster und so vielen anderen negativen Dingen, die dich leerer fühlen lassen als jemals zuvor. Du bist mehr als der kleine Krug, von dem du denkst, dass er die Person definiert, die du bist, so sehr, dass du versuchst, dich in seine gläsernen Wände einzufügen, versuchst, in den Rändern eingeschlossen zu bleiben und nicht zu überlaufen.
Das Leben ist nicht perfekt. Es ist schön und kompliziert und lästig und unordentlich. Und du bist ein Teil davon, ein Teil, der wächst und sich verändert, der lacht und liebt und gebrochen wird und wieder zu sich selbst findet. Aber es wird nie eine Zeit geben, in der du nicht einfach zurücktreten und von vorne anfangen kannst.
Es gibt kein Zurück, aber du kannst immer wieder neu starten und loslassen. Lass die giftigen Freunde los, den Drang zum Klatsch, die Ängste über das, was er gesagt hat und was sie gesagt hat, die Sorgen um die Zukunft, die du nicht kontrollieren kannst. Lass los.
Es ist nie zu spät, das Glas, das du trägst, abzustellen und dich selbst daraus zu befreien. Schnapp dir deine Beine und Arme und dein Gehirn und dein Herz und deine Seele und rekonstruiere sie wieder zu dem Selbst, das du sein sollst. Umgestalten. Neu formieren. Wieder anschließen. Und noch einmal von vorne anfangen.
Du darfst nicht diese statische Person sein, diese Person, die du immer warst und immer sein solltest. Die Welt verändert sich ständig, und du bewegst dich ständig in ihr, in welche Richtung auch immer du willst. Wenn dir diese Richtung nicht gefällt, dann dreh dich einfach um. Kehre nicht zurück. Dreh dich nicht um. Dreh dich einfach um. Rechts. Links. Diagonal. Schneide quer über das Gras. Nimm eine Seitenstraße.
Es ist nie zu spät, die Dinge zum Besseren zu wenden. Zu verlassen, was schon kaputt gegangen ist, und anzuerkennen, dass man es nicht wieder genau so zusammensetzen kann, wie es war. Die Dinge anzulächeln, die man nicht ersetzen, nicht reparieren, nicht vervollkommnen kann. Nichts ist perfekt. Du bist nicht perfekt. Also, schlepp das kleine Gefäß nicht herum, das durchsichtige Gefäß deiner Unvollkommenheiten – die Welt muss es nicht sehen und du musst nicht ständig daran erinnert werden, wie du versagt hast.
Vergiss das Glas. Vergiss, wie du immer davon definiert wurdest, und definiere dich wieder selbst durch etwas Neues. Wirf es runter. Zerschmettere es. Schaue zu, wie es fällt und zerbricht und in tausend kleine Stücke zerquetscht wird und feiere, dass Veränderung weh tut, und dass Wachstum scheiße ist. Aber jetzt bist du frei fallend, und es ist erschreckend, aber schrecklich befreiend.
Dann fang noch mal von vorne an. Fange noch einmal an. Auf einmal oder Stück für Stück. Fange mit den kleinen Dingen an. Und dann sei geduldig, wenn du wieder anfängst, neu zu werden, du selbst zu werden.