Ich bin nicht sicher, warum ich mich immer zu Menschen hingezogen gefühlt habe, die mein Leben durcheinander bringen würden – ein Mensch, von dem ich dachte, er könnte seine beschissenen Angewohnheiten ändern, wenn ich ihn leiten würde; jemand, der durch mich die beste Version seiner selbst sein könnte.
Mein Projekt. Mein persönliches Meisterwerk.
Ich habe Menschen aufgenommen, die Bindungsängste hatten. Ich ließ zu, dass Menschen, die emotional nicht verfügbar waren, einen Platz in meinem Herzen finden. Ich suchte mir Menschen, die gebrochen waren und nicht wussten, wie sie sich wieder reparieren sollten.
Sie wussten nicht, wie man liebt, wie man seine Vergangenheit loslässt, wie sie für mich da sein konnten, wie sie der Mensch sein konnten, der sie sein sollten.
Ich dachte, wenn ich über all die Male hinwegsehen würde, die sie mich abblitzen ließen, ohne Vorwarnung gingen oder verletzende Dinge sagten, und ihnen jedes Mal vergeben würde, wenn sie zurückkamen, wären sie einen Schritt näher daran, bereit zu sein.
Weißt du, ich wollte mit diesen Menschen zusammen sein. Ich sah in jedem von ihnen etwas… Teile, die nicht jeder zu sehen bekam. Ich dachte, ich würde diese Menschen auf einer tieferen Ebene kennen als nur das Äußere und vorgeschützte Persönlichkeiten.
Ihre Seelen, ihre Ängste, ihre Geschichten… daran klammerte ich mich.
Aber mit der Zeit und bei der Reflexion über all die Projekte, die ich angefangen habe, wird mir klar, dass ich kein einziges Meisterwerk geschaffen habe, das ich jemandem zeigen könnte. Ich habe viele Projekte, die ich angefangen, aber nie abgeschlossen habe.
Jeder Mensch, den ich zu retten versucht und ohne zu fragen geliebt habe, hat mir schlussendlich bewiesen, dass er nicht der Mensch sein konnte, von dem ich dachte, dass er es sein könnte – der Mensch, von dem sie schworen, er sein zu wollen.
Auf eine Weise habe ich immer das Gefühl gehabt, dass ich sie im Stich gelassen habe.
Wenn ich nur etwas anders gemacht hätte, hätten sie vielleicht erkannt, dass es möglich ist loszulassen, neu anzufangen, auf eine neue Reise mit jemandem zu gehen, der für sie das beste Leben wollte. Sie hätten mich gewollt. Sie hätten uns gewollt.
Aber alles, was mir geblieben ist, sind Jahre der schlaflosen Nächte, in denen ich mir den Kopf darüber zerbrochen habe, die Gefühle eines anderen Menschen zu berücksichtigen und die eigenen in den Hintergrund zu stellen. Ich war der Krückstock, die Schulter zum Ausweinen… wenn ich aber ihre Unterstützung brauchte, waren sie nirgendwo zu finden.
Ich habe immer versucht, Menschen zu retten… und mich dabei immer selbst verloren.
Ich versuche immer noch zu lernen und zu akzeptieren, dass die Liebe nicht solch eine große, komplizierte Situation sein sollte, in der man jemanden retten muss.
Jeder hat seine Probleme, seine eigene Art der Altlasten. Du solltest dich allerdings nicht so anstrengen müssen, jemanden zu einer besseren Version seiner selbst zu formen, damit er überhaupt in dein Leben passt.
Und du kannst auch niemanden retten, der nicht gerettet werden will.
Irgendwann müssen wir erkennen, dass jeder Mensch so ist, wie er ist und sich das durch nichts jemals ändern wird, was du sagst oder tust.
Hier bin ich also und möchte dich ermutigen, dir die Situation anzusehen, in der du gerade bist und zu analysieren, ob sie gesund ist oder nicht.
Wir können jemanden so sehr lieben, dass wir nicht akzeptieren wollen, dass er keinen Wert zu unserem Leben beiträgt. Aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass dir etwas entgeht, solange du dich nicht von der Idee verabschiedest, diesen Menschen retten zu können – jemanden bei dir behalten zu können, der nicht leicht festzuhalten ist.
Du verpasst dadurch jemanden, der von sich aus da ist. Der zurückruft, ohne dass du ihn bitten musst. Der sich verpflichtend bindet, weil er es will und nicht weil er Schuldgefühle hat. Der auf die kleinen Dinge achtet, weil er als Mensch so ist.
Wenn du also jemanden findest, den du nicht retten kannst, sei liebevoll, aber lass ihn weiterziehen.
Denn der einzige Mensch, den du retten kannst, bist du selbst.