Ich bin etwas ganz besonderes… ich habe von allem ein bisschen zu viel… ich rede hier nicht von so weltlichen Gütern wie Geld und sündhaft teurem Schmuck, nein ich meine eher so Dinge wie zu viel Herz, zu viel Vertrauen, zu viel Optimismus und zu viel Euphorie.
Ich bin oft störrisch wie ein Esel und halte an Dingen fest, an die ich glaube.
Das habe ich von meiner Mutter gelernt, die so an ihrem Leben festgehalten hat und einfach nicht loslassen konnte. Die länger mit einer Krankheit gelebt hat, als jeder Arzt geglaubt hat und zum Schluß trotzdem diesen Kampf verloren hat.
Von Ihr habe ich auch gelernt, immer an das Gute zu glauben, Dinge aus Liebe und ganzem Herzen zu machen, die schönen Dinge des Lebens zu sehen, auch wenn man vielleicht hinter Fassaden schauen muss.Und immer zu wissen, nichts passiert ohne Grund, man darf aber niemals die Hoffnung und den Glauben verlieren.
Ich habe drei Jahre in einer toxischen Beziehung gelebt, weil ich geglaubt habe, das ich hinter die Fassade
eines Mannes schauen konnte, und Dinge sehe, die sonst keiner sieht. Er hat sein Herz immer nur kurz geöffnet und doch konnte ich tief hineinschauen.
So dachte ich jedenfalls aber er hat mich nur sehen lassen, was ich sehen sollte. Nach Phasen der Nähe, kamen Phasen des Abstands und der Kälte. Das alles habe ich zugelassen und aktzeptiert, weil ich diesen Menschen so geliebt habe. Das dachte ich jedenfalls. Aus heutiger Sicht, hat er eine Abhängigkeit aufgebaut und ich habe mich in dieser verloren. Ich war bereit unsere Beziehung nicht als „fest“ zu betrachten, weil das für ihn Druck bedeutet hat.
Wir haben Urlaube miteinander verbracht, hatten gemeinsame Träume und Ziele. Das er mich lieb hat, nicht auf mich verzichten möchte, selbst wenn wir keine Beziehung haben können, das er nur Zeit braucht. Die ich ihm gab.
„Vielleicht wird das doch noch was mit uns, ich arbeite an mir, denn ich bin Gott jeden Tag dankbar, das ich so eine Frau wie Dich gefunden habe, ich hasse mich dafür, das ich Dich nicht lieben kann“. Alles was er brauche wäre Zeit… und ich habe jedes Wort geglaubt.
Sein Verhalten war immer sehr widersprüchlich. Mal gab er, mal nahm er…immer soviel wie ich gerade ertragen konnte und ich wäre niemals gegangen…
Dann ist er gegangen. Einfach so, von heute auf morgen… hat mich zurückgelassen auf meinen Träumen von einer gemeinsamen Zukunft mit ihm.
Er hat mich verlassen, wegen einer anderen. Vorbei war die Phobie, vergessen die Vergangenheit, denn schließlich waren wir „nie“ wirklich zusammen… er hat mich verleugnet und anderen gesagt, das er die letzten Jahre Single gewesen sei.
Schließlich hatte er davor eine 14-jährige Beziehung und dann weiß man schließlich was man will und worauf es ankommt.
Und plötzlich ist nichts mehr so wie es war.
Wenn man noch nie in einer toxischen Beziehung war und weiß wie das ist, wenn man das Leben eines anderen Menschen wichtiger nimmt als sein eigenes, wenn man sich selbst verliert nur um den anderen nicht zu verlieren, so kann man sich nicht ausmalen, wie schlimm der Kummer ist. Wenn man sich wertlos und weggeworfen vorkommt und alles in Frage stellt, was man die letzten Jahre alles auf sich genommen hat, egal ob man dazu in der Lage und einem oft die Kraft gefehlt hat.
Dieser Liebeskummer ist nicht mit einem normalen zu vergleichen, und ich habe es satt, das Menschen, mich beurteilen deswegen.
Menschen, die mir nahe stehen, aber nicht verstehen, warum man noch monatelang diesem Menschen nachtrauert und das alles nicht so schnell verarbeiten kann.
Freundinnen, die einen „wirklich, wirklich schlimmen Liebeskummer“ hatten und mir erzählen, das es ihnen nach vier Wochen wieder gut ging und die nicht verstehen, warum man nicht endlich loslassen kann.
Warum man oft seinen eigenen stolz verliert und alles machen würde, damit dieser Mensch zu einem zurück kommt.
Über diese Phase bin ich hinweg. Ich möchte ihn nicht zurück, und ich bin sogar sicher, das ich mehr die
gemeinsame Zeit und das gemeinsame erleben von Dingen mehr vermisse, als den Menschen an sich.
Ich bin jetzt in der Verarbeitungsphase, in der ich versuche über diesen Vertrauensbruch hinwegzukommen. Das der Mensch, den man so lieb hatte, einen einfach fallen lassen konnte, und dem das weitere Schicksal diesen Menschen einfach mal so egal ist.
Das passt nicht in das Bild, was ich von anderen Menschen habe. Enttäuschen und Vertrauen verlieren bei Bekannten ist nicht schön, aber damit kann man leben.
Aber von einem Menschen, den man lieb hatte und mit dem man eigentlich von einer Zukunft geträumt hat, den man immer um Ehrlichkeit gebeten hat, diese aber nicht bekommt, weil man lieber unbequemen Gesprächen aus dem Weg geht, das muss man erst einmal verarbeiten, das braucht nun mal Zeit.
Ich bin mir sicher, das nichts ohne Grund passiert. Ebenfalls glaube und hoffe ich, das jeder das bekommt was er verdient – irgendwann.
Am Anfang habe ich mich gefragt, warum das gerade mir passiert, denn eigentlich versuche ich ein guter Mensch zu sein. Und wenn man ein guter Mensch ist, dann kriegt man auch was gutes wieder. Und dann ist mir was klar geworden.
Ich habe das alles mitgemacht, um daraus zu lernen. Ich werde versuchen, nie wieder das Wohl eines anderen Menschen über meines zu stellen. Ich habe so viel gutes verdient, und wenn man nicht bereit ist, das zu sehen und mich auch so zu behandeln, nämlich liebevoll, ehrlich und respektvoll, dann hat man in meinem Leben nichts mehr verloren. Die Mutter einer Freundin hat mir mal gesagt „Frauen müssen von ihren Männern wie Königinnen behandelt werden“
Das habe ich noch nie erleben dürfen, aber ich werde diesen Mann feiern, der mich zu seiner Königin machen wird.
Ich lerne gerade, wieder die eigenständige und lebenslustige Frau zu werden, die ich vorher mal war und ich möchte nicht, das dieser Mensch es geschafft hat mich zu brechen. Zwischendurch, fühle ich nicht diesen Mut und diese Stärke, aber diesen positiven Momente kommen immer häufiger.
Ganz wie im Tv, es gibt gute Zeiten und schlechte Zeiten. Und an den schlechten Zeiten werde ich wachsen, damit die guten, die besten meines Lebens werden können.
Mit freundlichen Grüßen,
die zukünftige Königin 🙂
“Heidi”