Manche Menschen können nicht allein sein, wenn es um romantische Beziehungen geht. Sie können es einfach nicht.
Manche denken, dass es besser ist, sich mit irgendjemandem niederzulassen, als allein zu sein. Und bis zu einem gewissen Punkt verstehe ich das, so sehr ich auch anderer Meinung bin.
Allein sein kann wundervoll sein, es hat viel mehr zu bieten, als die Menschen es glauben wollen.
Aber so toll das Alleinsein auch ist, es gibt nur sehr wenige von uns, die sagen würden, dass sie alleine enden wollen; es gibt nur sehr wenige von uns, die am Ende nicht fast alles versuchen würden, um nicht alleine zu enden.
Aber was ist, wenn es doch passiert? Was ist, wenn du alleine endest?
Menschen brauchen Menschen. Das ist die glückliche und unglückliche Wahrheit; zudem fällt es mir schwer zu glauben, dass irgendjemand wirklich, wirklich allein enden will.
Klar, es gibt diejenigen, die aus religiösen oder anderen Gründen die Entscheidung getroffen haben, allein zu sein, und für sie ist es wichtig, weil sie sich einem bestimmten Lebensstil verpflichtet fühlen.
Aber der Rest von uns denkt nicht daran, dass das Alleinsein eine Option sein könnte, und für viele von uns wird es das auch nie sein – denn fast alles wäre besser, als ein Leben zu leben, in dem man keinen Partner hat, mit dem man seine Liebe, seinen Schmerz, seine Freude und seinen Kummer teilen kann.
Manchmal denke ich, ich könnte einer dieser Menschen sein, die alleine enden. Doch sobald ich dies meiner Familie oder meinen Freunden gegenüber auch nur andeute, ist ihre erste Reaktion, es als Naivität oder versteckte Unsicherheit eines Mädchens in den Zwanzigern abzutun, das nur sehr wenig über das Leben weiß.
Vielleicht haben sie recht, aber eine Vergangenheit mit nur wenigen romantischen Beziehungen und eine Persönlichkeit, die manchmal etwas zurückhaltender und unnahbarer ist, als sie sein sollte, könnte darauf hindeuten, dass das Alleinbleiben nicht allzu weit weg ist, zumindest sehe ich das so.
Als ich letzte Woche mit einem meiner Brüder zu Mittag aß, sagte ich ihm ganz offen: “Ich bin gut im Alleinsein.” Und sobald ich es sagte, wurde es zu etwas, das nicht nur in meinen Gedanken oder in versteckten Metaphern existierte – es war real; ich hatte es ausgesprochen und plötzlich war es real.
Es ist real, weil ich schon immer der Meinung war, dass nicht viele Menschen in der Lage sind, jemanden so zu lieben, wie er es verdient hat, geliebt zu werden. Ich weiß, dass ich nicht die Person bin, die man so leicht lieben kann.
Ich erwarte von den Menschen, die vorgeben, mich zu lieben, den größten Respekt, da ich mir selbst den größten Respekt entgegenbringe.
Ich habe zwar gelernt, mit der unvollkommenen Liebe, die ich zu geben habe und die ich erhalten könnte, zurechtzukommen, aber ich bin mir auch immer noch der Art von Liebe bewusst, die ich verdiene, und ich will mich nicht mit weniger zufrieden geben, niemals.
Ich weiß, dass ich noch viel Zeit habe, oder zumindest sagt mir das jeder.
Doch manchmal frage ich mich, ob uns bewusst ist, dass eines der wenigen Dinge, von denen wir in diesem Leben nicht viel haben, Zeit ist. Und aus Anfang 20 kann innerhalb eines kurzen Wimpernschlages Anfang 40 und Anfang 60 werden.
Das Leben vergeht viel zu schnell und bevor wir es überhaupt merken, könnten wir unser ganzes Leben damit verbracht haben, uns zu sagen, dass wir noch genügend Zeit haben. Auch wenn wir den Leuten gerne einreden, dass sie alle Zeit der Welt haben einen Partner zu finden, bin ich der Meinung, dass wir das nicht haben.
Natürlich sollten wir es nicht überstürzen, aber wir sollten uns auch nicht selbst anlügen – unsere Tage sind knapp und sie sind begrenzt. Und einige unter uns werden ohne Zweifel alleine enden.
Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt; keiner von uns weiß es.
Aber hin und wieder trifft mich der Gedanke, dass ich alleine enden könnte, und anstatt ihn zu verdrängen, versuche ich ihn zu fühlen, ich möchte die Angst spüren, die damit einhergeht, damit ich diese Angst vielleicht in etwas Gutes verwandeln kann, vielleicht sogar in Liebe; eine besondere Art von Liebe.
Am Ende des Tages entscheidest du, ob du allein sein willst oder nicht. Es mag keine Entscheidung sein, die dir gefällt, aber es ist eine Entscheidung.
Deshalb kann ich auch niemanden dafür verantwortlich machen, wenn ich am Ende alleine bin.
Bis dahin sollten wir uns nicht vor einer Zukunft fürchten, die wir nicht voraussehen können, sondern einfach das Beste aus unserer Situation machen.
Was wir tun können, ist die beste Person zu sein, die wir sein können, und ein Selbst zu erschaffen, mit dem wir glücklich sind, denn was auch immer die Zukunft für jeden von uns bereithält – allein oder auch nicht – wir alle müssen für den Rest unseres Lebens mit unserem eigenen Selbst leben.