Depressive Menschen führen Gespräche auf eine andere Art und Weise.
Sie benutzen die Wörter anders und sie verwenden bestimmte Wörter häufiger als andere.
Depression ist ein sehr realer Aspekt des menschlichen Lebens, der oft missverstanden wird.
Es gibt Menschen, die allein gegen Depressionen ankämpfen obwohl sie nicht ganz verstehen, wie sie mit der Tortur, die sie durchmachen, umgehen sollen.
Normalerweise ist es schon zu spät, wenn sie merken, dass sie depressiv sind und bereits die Folgen dieses schrecklichen Phänomens spüren.
Depressionen sind im Grunde genommen eine verlängerte Phase negativer Emotionen, in der die Person die anhaltenden Auswirkungen von Stimmungsschwankungen, allgemeiner Abneigung und einem ausgeprägten
Gefühl der Hilflosigkeit verspürt. Die Erkrankung entwickelt sich Schritt für Schritt und die betroffene Person spürt nicht einmal, dass sie in einen Abgrund fällt, bis sie den Boden erreicht hat.
Den Depressionen zu entkommen ist nicht so einfach, weil die Menschen oft nicht einmal verstehen, dass sie depressiv sind, geschweige denn, dass sie darauf reagieren.
Und deswegen benötigen sie ihre engsten Freunde noch mehr, damit sie wissen, dass sie nicht allein sind.
Demzufolge fällt die größte Verantwortung auf die Menschen, die ihnen nahe stehen. Sie müssen die Zeichen verstehen, die Verhaltensänderung bemerken und eingreifen, wenn sie das Gefühl haben, dass das Opfer diese schreckliche Tortur allein durchmacht.
Es gibt subtile Zeichen, auf die man achten muss und auch eine bestimmte Wortwahl, die depressive Menschen immer öfter verwenden.
Eine aktuelle Studie gab gute Einblicke darüber, wie depressive Menschen die Sprache und die Formulierung von gewissen Wörtern verwenden, im Vergleich zu denen, die nicht unter Depressionen leiden.
Die früheren Studien basierten in der Regel auf Notizen aus Tagebüchern depressiver Menschen und auf handschriftlichen Notizen zur Identifizierung der Zeichen.
Doch die aktuelle Studie berücksichtigte die Sprachaufnahmen von Menschen, die lange mit Depressionen zu kämpfen hatten, bevor sie starben.
1. Negative Adjektive
Menschen, die gegen Depressionen kämpfen, neigen eher dazu, negative Adjektive zu verwenden. Der Gebrauch von Wörtern wie “einsam”, “traurig”, “unglücklich” usw. bildet einen großen Teil ihrer Gesprächsführung.
Sie sprechen über ihren Geisteszustand, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein.
Doch die Tatsache ist, dass diese Worte tatsächlich auf ihre wahren Gefühle hinweisen. Besonders lange Zeiträume der Traurigkeit lassen sie die Emotionen sehr tief spüren.
Das Elend, das sie durch ihre Stimmungsschwankungen erleiden, ist etwas, das sie jeden Tag durchleben und wenn sie von diesen morbiden Dingen sprechen, dann sieht man es als ein Zeichen der Depression.
Worte wie Tod, Abschied und sogar Selbstmord könnten Teil ihres täglichen Gesprächs werden, und zwar auf eine Art und Weise, die ihnen völlig natürlich erscheint, aber nicht für jemanden, der nicht depressiv ist.
Eine relativ normale Person könnte sich sogar über die Häufigkeit der Benutzung dieser Wörter beunruhigen.
2. Das Pronomen
Depressionen stellen eine der einsamsten Phasen im Leben eines Menschen da. Es kommt sehr oft vor, dass sie alleine mit diesem Problem umgehen müssen und haben niemanden in ihrer Nähe, mit dem sie darüber sprechen können.
Denn sie fühlen sich isoliert und einsam wegen ihres Geisteszustandes und können dies nicht einmal mit anderen teilen.Die Isolation und Einsamkeit bedeutet, dass sie das Pronomen “Ich” häufiger verwenden als andere.
Das Gefühl, allein zu sein, lässt sie die Vorstellung erkennen, dass es niemanden gibt, der ihnen helfen kann und dass sie allein leiden müssen.
3. Übergeneralisierung
Menschen, die depressiv sind generalisieren die Dinge mehr als andere. Sie führen Gespräche in weit gefassten Aussagen und denken nicht viel über Details nach. Ihre Meinungen werden durch ihre Emotionen geprägt und dies wiederum beeinflusst die Sprache.
Die Verwendung von Wörtern wie z.B “immer” und “vollständig” bedeutet, dass sie wenig Raum für Zweifel lassen und nur direkte Aussagen machen.
Ihre Welt erscheint in gewisser Weise in einem strengen Unterschied von Schwarz und Weiß und sie haben nicht das Gefühl, dass sie die Energie haben, mit den Feinheiten umzugehen.
Es gibt auch eine deutliche Tendenz unter ihnen, sich selbst die Schuld für viele Dinge zu geben, die auch Dinge beinhalten können, über die sie keine Kontrolle haben. Aber angesichts ihres niedrigen emotionalen Zustands sind sie nicht in der Lage, die Feinheiten zu verstehen.
Diese Sprachmuster und die Wortwahl geben ein recht gutes Bild über Menschen, die an Depressionen leiden, und sind ein Hinweis auf einen emotionalen Zustand, der nicht ganz der Norm entspricht. Die Häufigkeit, der Kontext und der Ton ihrer Rede sagt vieles über sie aus.Wenn man auf diese kleinen Details achtet, dann kann jemandem, der sich wirklich schlecht fühlt, geholfen werden.
Depression ist etwas, das nicht unter den Teppich gekehrt werden sollte, sondern man muss darüber sprechen und wenn du merkst, dass eine Person, die dir am Herzen liegt, auf diese Weise spricht, dann solltest du für sie da sein und ihr deine Hilfe anbieten.