Es ist eine fast unerträgliche Herausforderung, in der heutigen feindseligen Welt hochsensibel zu sein. Nur wer es selbst erlebt hat, kann wirklich verstehen, wie es ist, so viel zu empfinden und dabei von Menschen umgeben zu sein, die der Macht der Emotionen keinen Wert beimessen.
Wenn du ein hochsensibler Mensch bist, verarbeitest du Gefühle und Emotionen viel intensiver als andere.
Laute Geräusche, zu viel Reden, Eindringen in deinen persönlichen Raum und große Menschenmengen sind nur ein paar der Dinge, die genug sind, dich zu überfordern.
In der Zwischenzeit nimmst du Dinge wahr, die sonst keiner spüren kann, und deine bewundernswert hohe Empathie macht dich zu einem tollen Zuhörer und einem noch besseren Freund.
Jedoch fühlst du dich oft genau deswegen emotional erschöpft, weil andere dir ihre persönlichen Probleme anvertrauen. Das geschieht, weil sie üblicherweise nicht verstehen, wann das Aussprechen erträglich ist und wann es deiner psychischen Stabilität Gewalt antut.
Leider führt so viel zu fühlen oft dazu, dass du heftige Panikattacken erlebst. Wenn du jede einzelne Sache um dich herum aufnimmst, kannst du nicht anders, als dich ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs zu fühlen. Selbst in Situationen, in denen du nicht im Geringsten in Gefahr bist, zittern deine Sinne im Versuch, deine zerbrechliche Seele zu beschützen.
Also nutzt du, um zu vermeiden, dass dein Abwehrmechanismus ständig arbeitet, jede Gelegenheit zum Alleinsein.
Wenn du ein introvertierter Mensch bist, der sich meistens körperlich umklammert fühlt, bist du auch jemand, der seine Zeit für sich zutiefst schätzt. Dir ist vollkommen klar, dass die Zeit, die du alleine verbringst, wahre Wunder für deine psychische Gesundheit wirkt.
Sie hilft dir, deine Batterien wieder aufzuladen und dich auf einen weiteren Tag voller sozialer Interaktionen mit Menschen vorzubereiten, die nicht wirklich das Konzept der Hochsensibilität verstehen.
Zudem kann Zeit für dich zu haben, fernab von allen und jeden, die deinen inneren Frieden beeinflussen könnten, dir sehr dabei helfen, Panikattacken zu bewältigen. Du kannst beispielsweise versuchen zu meditieren, dir beruhigende Klänge anzuhören oder einfach eine Weile in der Stille zu sitzen.
Manchmal, wenn du dich gleichzeitig gefangen, außer Atem und verzweifelt fühlst, kann dich zu distanzieren genau das sein, was du brauchst, um diese Situation zu bewältigen.
Andererseits kann mit deinen Gedanken allein zu sein dir schaden, anstatt dir bei der Überwindung der Attacke zu helfen. Wenn all der Stress, die Angst und die Depressionen, die deinen Geist normalerweise heimsuchen, dich alle auf einmal treffen, wirst du unweigerlich emotional überflutet. Du fühlst dich eine Weile lang verletzlich und hilflos.
Es ist, als ob deine ganze Welt vor deinen Augen zusammenbricht. Aber wenn du jemanden hast, dem du all deine aufgestauten Gefühle erzählen kannst, dem du vertraust und dessen Gegenwart dich beruhigt, könntest du überrascht sein, wie sehr es dir beim Verstehen deiner eigenen Reaktionen helfen kann, dir die Dinge von der Seele zu reden.
Was auch immer für dich funktioniert, Zeit alleine zu verbringen oder dich bei einem lieben Menschen auszusprechen, musst du wissen, dass ein hochsensibler Introvertierter zu sein keine Schwäche ist.
Es ist eine Gabe, die dich zu etwas Besonderem macht, weil du auf einzigartige Weise die Dinge um dich herum siehst, spürst und wahrnimmst, die zu verstehen andere nicht die emotionale Intelligenz haben.
Glücklicherweise ist nicht die ganze Welt völlig feindselig gegenüber Hochsensibilität. Um genau zu sein, verändert sie sich sogar langsam zum Besseren, da Millionen von Menschen sich einig sind, dass psychische Gesundheit so wichtig ist wie körperliche Gesundheit und dass Selbstfürsorge genauso bedeutsam ist wie beispielsweise das Aufbauen einer Karriere.
In der Zwischenzeit sind viele von uns zum Schluss gekommen, dass “zu sensibel” zu sein keine Schwäche impliziert. Es heißt, dass man empathisch, intuitiv und mitfühlend ist.
Wenn du also das nächste Mal eine Panikattacke hast, vergiss nicht, für deinen zerbrechlichen Geist zu sorgen. Was immer es ist, das dir dabei hilft, die Fassung wiederzubekommen, achte darauf, dass es dir auch hilft, dich weiterzubewegen. So kannst du das nächste Mal, wenn du ein ähnlich aufwühlendes Erlebnis hast, es in dem Wissen durchlaufen, dass du es schon einmal überlebt hast.
Und hoffentlich wird dir irgendwann klar werden, dass es ein hochsensibler Introvertierter zu sein kein Fluch ist – es ist ein Segen!