Hast du schon einmal überlegt, wie komisch es ist: Wenn du einen schlechten Tag hast, dich nicht gut fühlst, es vielleicht eilig hast oder anderweitig abgelenkt bist, und du tust oder sagst etwas zu jemandem, und willst, dass dieser Jemand Verständnis für dich hat; aber wenn es umgekehrt ist, bist du überhaupt nicht in der Lage, nachsichtig und im Zweifel für den anderen zu sein?
“Wenn er nicht so wäre, würde ich nicht so reagieren.” “Ich gebe mir solche Mühe, aber von ihr kommt nichts zurück.” “Sein Herangehen löst etwas in mir aus und ich kann einfach nicht anders, als negativ zu reagieren.”
Es gibt eine endlose Liste von Ausreden, warum du nicht die Person bist, die im Unrecht ist; es ist die andere, die für Stress und Verärgerung sorgt. Wenn sie es richtig machen könnte, wäre die Welt in Ordnung.
Wenn du je Kinder, Teenager, einen Partner, Verwandte oder Freunde hattest, die dir gegen den Strich gegangen sind, kennst du den so genannten Schmerz schwieriger Beziehungen.
Deine wichtigen Menschen machen einfach nicht, was du willst! Es ist unendlich frustrierend, dass sie nicht verstehen, wie gut du zu ihnen bist und dass sie nichts zurückgeben.
Der Großteil des Lebens vieler Menschen wird damit verbracht, auf andere zu schauen und zu beklagen, dass sie etwas anders machen oder nicht machen sollen.
Die Leute glauben wirklich, dass alles in Ordnung wäre, wenn sie den anderen reparieren und dazu bringen könnten, sich auf eine Weise zu verhalten, die sie für notwendig und angemessen erachten.
Die wichtigste Lektion im Leben ist, dass du andere nicht reparieren kannst.
Du kannst ihnen ihr Verhalten nicht vorschreiben und du kannst sie nicht so ändern, wie es dir passt. Als Mutter oder Vater kannst du dein Kind anleiten; du kannst es versorgen und ihm ein Vorbild für positive Verhaltensweisen sein.
In jeder Beziehung kannst du etwas ansprechen, das nicht stimmt; du kannst Probleme ansprechen, die stören und vielleicht untersucht oder korrigiert werden müssen.
Du brauchst deine Sichtweise nicht zu verstecken. Du brauchst nicht das zu ignorieren, was für dich von Bedeutung ist. Du brauchst dich nicht beschimpfen zu lassen und zu schweigen, aber du musst anerkennen, dass dein Weg nicht immer der einzige oder der richtige Weg ist.
Andere Menschen sind nicht dein Problem. Ja, sie können gemein sein, sie können Dinge tun, die verletzen, sie können sich auf unreife und unangemessene Weise verhalten, aber sie sind nicht dein Problem.
Herauszufinden, was dich triggert und warum, und zu verstehen, wie du deine Herangehensweise und dein Verhalten anpassen kannst, wird dir viel dienlicher sein – sowohl auf kurze als auch auf lange Sicht.
Was zu tun ist, wenn andere schwierig sind:
Versuche das Folgende, anstatt dich zu bemühen, “Recht” zu haben und andere von ihren Fehlern zu überzeugen:
1. Sieh dir deine Trigger in Aktion an.
Jeder hat etwas, das ihn triggert. Hast du schon einmal nachgedacht, warum es keine feste Definition für die “Schwierigen” gibt? Manche Menschen lieben energische Menschen, andere finden sie einschüchternd.
Manche Eltern lieben Kinder in einem bestimmten Alter und andere finden dieses Alter und diese Phase furchtbar. Manche Menschen mögen ruhige, bescheidene Menschen, während andere denken, dass sie eitel und distanziert sind.
Gäbe es eine einheitliche Definition, wären alle einer Meinung, aber es gibt sie nicht – weil jeder Mensch durch verschiedene Dinge getriggert wird.
Versuche herauszufinden, was dich triggert, was du kontrollieren willst und was du an anderen “nicht ausstehen” kannst. Sobald du das erkennst, kannst du deine Trigger in Aktion erkennen.
2. Denke über das “Warum” nach
Warum triggert dieses Verhalten oder diese Herangehensweise dich? Nochmals, wenn es sich nicht um jemanden handelt, der dich körperlich misshandelt oder dich bestiehlt, warum wirst du davon getriggert, wenn jemand in scharfem Ton mit dir spricht?
Warum ärgert es dich, wenn sich jemand über etwas aufregt, was du vielleicht getan hast? Warum willst du dem Menschen, der nicht deiner Meinung ist, die Leviten lesen?
Liegt es daran, dass er unrecht hat oder daran, dass du einen bestimmten Hintergrund oder eine frühere Erfahrung oder eine Überzeugung hast, dass du auf eine bestimmte Weise behandelt werden solltest?
Denke über das Warum nach und oft findet sich eine Verbindung zwischen dem, was du als akzeptables Verhalten betrachtest und dem, was deine (imaginäre) Grenze überschreitet.
3. Konzentriere dich darauf, was du von der Beziehung willst.
Ist dies jemand, der dir etwas bedeutet, jemand, mit dem du eine Beziehung vertiefen willst oder jemand, der dir wichtig ist? Falls ja, was willst du erreichen?
Willst du demjenigen das Gefühl geben, schlecht oder weniger wichtig und “falsch” zu sein, oder willst du eine Beziehung zu ihm aufbauen? Deine persönliche Zielsetzung festzulegen hilft manchmal, um deinen nächsten Schritt zu erarbeiten.
In Beziehungen bekommt man oft nicht das, was man will, weil man zu sehr darauf konzentriert ist, Recht zu haben und den anderen den Preis dafür zahlen zu lassen, und das zerstört nur Aspekte der Beziehung, anstatt sie wieder aufzubauen.
4. Überlege, wann du diejenige warst, die etwas falsch gemacht hat.
Damit sollst du dich nicht selbst verurteilen oder kritisieren; du sollst dadurch nur sehen, dass du demjenigen, den du jetzt als im Unrecht betrachtest, wahrscheinlich selbst Unrecht getan hast.
Menschen machen Fehler und haben oft Mühe, gute Beziehungen zu führen. Du hast wahrscheinlich schon einmal etwas getan, das ein “Es tut mir leid” erforderte, und erkannt, dass du es bereust.
Vielleicht ist derjenige, dem du Vorwürfe machst, in der gleichen Lage. Statt nachtragend zu sein, mache dir bewusst, wie ähnlich ihr euch wirklich seid und wie sehr ihr beide wegen etwas leidet, das schiefgelaufen ist.
Dies führt zum letzten Punkt: Das Leben ist für die meisten Menschen schwer. So gut wie jeder, dem du begegnest, hat mit seinen eigenen Problemen, Sorgen, Dämonen oder Lebensumständen zu kämpfen.
Davon auszugehen, dass du die Einzige mit einem Problem bist und es verdienst, dass die Menschen um dich herum es in Ordnung bringen, ist die egoistischste Sichtweise, die du haben kannst.
Jeder braucht eine Schulter, einen Freund, etwas Unterstützung und etwas Nachgiebigkeit. Sieh dir an, wo du mit deinen Erwartungen an andere egoistisch bist und gehe anders an die Sache heran.
Deine Beziehungen werden stärker sein und du wirst dich darin wahrscheinlich auch besser fühlen.