Hast du schon mal jemanden bewundert, weil er scheinbar all seine Herausforderungen mit Leichtigkeit meistert? Als ob ihm nichts wirklich etwas ausmacht und er die Situation immer im Griff hat?
Obwohl wir gerne denken, dass diese Menschen einfach Glück haben, beruht dieses Glück häufig auf Widerstandsfähigkeit und geistiger Stärke.
Diese Menschen wurden nicht mit ihren Fähigkeiten geboren. Sie haben ihre Stärke mit der Zeit entwickelt. Noch genauer: Sie haben sie mit einem Misserfolg nach dem anderen entwickelt.
In Wahrheit werden wir nicht zufällig stark und unbesiegbar. Wir entwickeln Stärke durch Scheitern und Enttäuschungen.
Wenn wir ganz unten angekommen sind, wird uns klar, dass wir keine andere Chance haben, als stark zu sein.
Und selbst wenn du selbst auch schon viele dieser Herausforderungen erlebt haben magst, ist es immer einfacher, die Stärke anderer zu sehen, weil wir uns selbst liebend gerne unterschätzen.
Hier sind aber nun fünf Zeichen, die zeigen, dass du ein starker Mensch bist – selbst wenn du dir dessen (noch) nicht bewusst bist:
1. Du hast keine Angst, unrecht zu haben
Wirklich starke Menschen haben keine Angst davor, Fehler zu machen und sich zu irren. Sie wissen, dass “perfekt” nicht existiert, und haben keine absurd hohen Erwartungen an sich selbst.
Sie können stattdessen einfach “Tut mir leid” sagen, wenn sie einen Fehler machen, und sich dann weiterbewegen. Mental schwache Menschen haben aber oft Schwierigkeiten zuzugeben, dass sie unrecht hatten.
Stattdessen wollen sie alle glauben machen, dass sie perfekt sind und nie Fehler machen. Das ist aber nicht nur wirkungslos und ermüdend, es ist auch unrealistisch.
Fehler sind kraftvoll, weil sie dich zu einer besseren Version deiner selbst machen können – aber sie tun das nur, wenn du bereit bist zuzugeben, dass du falsch lagst.
Wie Mahatma Gandhi einmal sagte:
“Freiheit ist nichts wert, wenn sie nicht das Recht einschließt zu irren.”
Lasse also zu, dass du menschlich bist und Fehler machst. Bei einem tollen Leben geht es nicht darum, Fehler zu vermeiden. Es geht darum, aus unseren Erfahrungen zu lernen und dabei ein wenig schlauer und besser zu werden.
2. Du willst eine bessere Version deiner selbst sein
Starke Menschen geben sich nicht mit dem Status quo zufrieden. Sie kennen ihren Wert und lieben sich selbst, wissen aber auch, dass sie mehr haben können.
Sie hören nie auf zu lernen und zu wachsen, weil sie neugierig und ehrgeizig sind. Schwache Menschen denken, dass sie super sind, so wie sie sind.
Starke Menschen dagegen wissen, dass es immer Luft nach oben gibt, unabhängig von ihrer derzeitigen Situation. Persönliches Wachstum ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist.
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum die meisten Menschen Angst davor haben und lieber so bleiben, wie sie sind, statt eine bessere Version ihrer selbst zu werden.
Wachstum ist immer unbequem und manchmal sogar ein bisschen schmerzhaft. Allein schon die Tatsache, dass du dich in diversen Bereichen deines Lebens zu verbessern suchst, zeigt, dass du die Stärke hast, zuzugeben, dass du nicht perfekt bist.
“Andere zu kennen, ist Intelligenz. Dich selbst zu kennen, ist wahre Weisheit. Andere zu beherrschen ist Stärke. Dich selbst zu beherrschen ist wahre Macht.”
— Lao Tzu
3. Du kannst geben, ohne etwas zu erwarten
Anderen zu geben, ohne etwas zurückzuerwarten, ist eine der reinsten Formen der Liebe und Stärke. Die meisten unter uns sind so daran gewöhnt, etwas aus unseren Investitionen zurückzubekommen, dass wir nur schwer etwas geben, ohne etwas zurückzuerwarten.
Darum haben die meisten Menschen Probleme, starke Beziehungen aufzubauen: Sie haben solche Angst, etwas mehr zu investieren als ihr Partner, dass sie sich am Ende gar keine Mühe mehr geben.
Als Folge daraus sind beide unglücklich und unzufrieden und glauben, dass sie nicht geliebt werden.
Darum haben auch so viele Menschen “Ideen”, setzen sie aber nicht in die Tat um. Sie haben eine Geschäftsidee, wissen aber nicht, ob sie funktionieren kann, und handeln darum nicht, bis sie 100 % sicher sein können, dass ihre Anstrengungen sich lohnen werden.
Aber weißt du was? Du weißt nie, ob sich deine Mühen lohnen werden. Und gleichzeitig kannst du sicher sein, dass alles, was du tust, es wert ist getan zu werden, weil es dir neue Lektionen beibringen wird.
Wenn du von Gier und Sicherheit zum Geben ohne Erwartung wechseln kannst, wirst du wahre Stärke erleben.
Wie Martin Luther King, Jr. einmal sagte: “Die beständigste und dringlichste Frage im Leben lautet: Was tust du für andere?” Wenn wir alle geben könnten, ohne etwas dafür zu erwarten, könnten wir alle eine Fülle von Liebe und Freude erleben.
4. Du kannst schwierige Gespräche führen
Schwache Menschen suchen immer nach der einfachsten Option. Sie suchen nach Gelegenheiten, die ihnen ermöglichen, schwierigen Aufgaben aus dem Weg zu gehen. Starke Menschen dagegen suchen aktiv nach unbequemen Situationen, weil sie wissen, dass sie notwendig sind.
Eine dieser unbequemen Situationen ist ein schwieriges Gespräch. Wir hassen es, über unangenehme Themen zu sprechen, aber wir fühlen uns auch schlecht, wenn wir nicht darüber reden.
Sei es dein Partner, ein Familienmitglied, ein Kollege, dein Chef oder ein Kunde – schwierige Gespräche kommen in allen Bereichen unseres Lebens vor.
Kommunikation ist unausweichlich, und je mehr du es machst, desto einfacher wird es. Schwierige Themen unter den Teppich zu kehren mag zunächst wie die einfachere Lösung erscheinen, aber auf lange Sicht fühlst du dich dadurch nur elend.
Anstatt schwierigen Gesprächen ausweichen zu wollen solltest du sie aktiv suchen.
Sage den Leuten, was du wirklich fühlst und was du brauchst. Sage nicht “Alles ist okay”, wenn du es nicht ernst meinst. Deine Gefühle verdienen deine Aufmerksamkeit.
Die Wahrheit zu sagen und schwierige Gespräche zu führen kann, tja, schwierig sein, aber es ist es immer wert. Du willst schlussendlich ja nicht in einer Illusion leben. Wenn du auf die richtige Art behandelt werden willst, musst du den Leuten sagen, was du brauchst und willst.
5. Du bittest um Hilfe – oft
Die meisten Erfolgsgeschichten sind das Resultat von Teamarbeit. Große Dinge passieren kaum durch dich allein. Sie passieren, weil Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Stärken, Meinungen und Sichtweisen zusammenkommen und ihre Ressourcen kombinieren.
Du blickst vielleicht oft zu einem starken und erfolgreichen Menschen auf und bewunderst, was er erreicht hat, vergisst dabei aber vielleicht, hinter die Kulissen zu schauen.
Du siehst seine oder ihre Mentoren, Trainer, Teammitglieder, Kollegen, Freunde und Familie nicht – die Dutzenden von Menschen, die diesem Menschen, den du bewunderst, bei all den großen Erfolgen geholfen haben.
Während die meisten Menschen denken, dass um Hilfe zu bitten eine Schwäche ist, ist es in Wahrheit eine der größten Stärken. Um Hilfe zu bitten bedeutet nicht, dass du schwach bist.
Es heißt, dass du klug genug bist, eine Abkürzung zu nehmen, statt dich alleine abzukämpfen. Bitte um Hilfe, nicht weil du schwach bist, sondern weil du stark bleiben willst.
Kluge und starke Menschen wissen, dass Zeit eine ihrer wertvollsten Ressourcen ist und verschwende sie darum nicht. Anstatt sich alleine abzumühen, suchen sie ständig nach Begleitern, die ihren Weg leichter machen werden.
Abschließende Gedanken
Auch wenn wir oft zu Menschen aufschauen, die furchtlos zu sein scheinen, ist es in Wahrheit oft das Gegenteil. Stärke ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern deine Fähigkeit, damit umzugehen. Manchmal kannst du der stärkste Mensch sein, wenn du zulässt, schwach zu sein.
Und höchstwahrscheinlich bist du eh schon viel stärker, als du denkst. Du kannst nur deine eigene Größe nicht sehen, weil du so sehr auf das Licht der anderen konzentriert bist.
Aber wenn du ein noch stärkerer Mensch werden willst, behalte diese fünf Regeln im Hinterkopf:
1. Habe keine Angst davor, dich zu irren. Nutze deine menschliche Seite, um Neues zu erforschen und lasse zu, dass du auf dem Weg dorthin Fehler machst. Du bist nicht hier, um perfekt zu sein – du bist hier, um das Leben voll zu leben.
2. Höre nie auf, zu einer besseren Version deiner selbst zu werden. An dir zu arbeiten bedeutet nicht, dass du unzufrieden bist. Es bedeutet, dass du nach mehr strebst und dein volles Potenzial ausschöpfen willst.
3. Gib, ohne etwas zurückzuerwarten. Je mehr du gibst, desto mehr bekommst du.
4. Suche nach Schwierigkeiten, indem du schwierige, aber wichtige Gespräche anfängst. Es fühlt sich vielleicht nicht einfach an, aber es wird es wert sein.
5. Bitte um Hilfe, bevor du sie wirklich brauchst. Du wirst überrascht sein, wie viele Menschen dir gerne helfen werden, wenn du dich nur zu fragen traust.