Hast du das Gefühl, dass dir etwas Schlimmes passieren wird? Wie ein Gefühl des Unheils, das über dir hängt?
Kommt und geht dieses Gefühl oder hast du es regelmäßig?
Stört es oft deinen Frieden?
Du bist nicht allein. Das Gefühl der Angst und des Unheils kennt jeder, auch wenn manche Menschen es häufiger haben als andere. Und wie du sehen wirst, gibt es dafür eine ganze Menge Gründe.
1. Bauchgefühl oder Intuition.
Intuition ist ein starkes Werkzeug, das dir helfen kann, schlechte Situationen zu vermeiden.
Manche glauben, dass Intuition und Bauchgefühl von einem spirituellen Ort kommen, an dem sie in Kontakt mit dem Unbekannten kommen. Die normale Intuition ist allerdings schon lange erforscht.
Einfach gesagt bedeutet Intuition, dass dein Unterbewusstsein etwas erkennt, bevor dein Bewusstsein es tut, anhand des ständigen Informationsflusses, den es aufnimmt und analysiert.
Sagen wir zum Beispiel, dass du auf einer Party bist. Alle feiern und amüsieren sich. Die Atmosphäre ist heiter und fröhlich, aber dann ändert sie sich. Die Lage spannt sich an. Die allgemeine Schwingung der Leute ändert sich zu Besorgnis oder Ernsthaftigkeit. Es fühlt sich fast so an, als ob etwas Schlimmes passieren wird. Und dann kannst du hören, wie sich irgendwo anders im Haus jemand streitet.
In diesem Szenario bemerkt dein Unterbewusstsein die Veränderung im Verhalten der Partybesucher. Und weil es sich zum Schlechten verändert hat, gibt dein Gehirn eine Warnung ab: “Vorsicht! Gefahr! Gefahr! Zeit zu gehen, bevor jemand erschossen oder erstochen wird!”
2. Früheres Trauma oder negative Erfahrungen.
Frühere Traumata oder negative Erfahrungen können dir das Gefühl geben, dass etwas Schlimmes passieren wird. In diesem Szenario nimmt dein Unterbewusstsein vielleicht verschiedene Signale auf, die einem früheren Trauma vorausgingen, und als Reaktion werden jetzt negative Gefühle auslöst, um dich zu warnen: “Vorsicht! Wir kommen gerade in eine bedrohliche Situation, die uns schon einmal geschadet hat!”
Das Problem ist, dass diese Gefühle nicht unbedingt korrekt sind. Sie können unangebrachte Belastungen und Ängste auslösen, weil dein Verstand eine alltägliche Situation mit einer potenziell schädlichen verwechselt.
Zum Beispiel könnte dein Chef zu dir sagen: “Ich würde am Montagmorgen gerne mit Ihnen reden. Kommen Sie morgens gleich als erstes zu mir.”
Angenommen, du hast keine Erfahrung bei dieser Arbeit. In diesem Fall folgt solch einer Aussage normalerweise eines der folgenden Dinge: Disziplinarmaßnahmen, Entlassung oder Stellenstreichung. Nichts Positives dabei, oder? Es ist also recht verständlich, wenn du das Gefühl bekommst, dass etwas Schlimmes passieren wird, wenn dein Chef dich auf diese Art herbeizitiert.
Aber verständlich bedeutet nicht unbedingt zutreffend. Dein Chef will dir vielleicht auch ein Lob aussprechen oder mit dir über ein Arbeitsprojekt reden. Aber nein, dein Gehirn sendet stattdessen das Signal “Gefahr! Gefahr! Wir werden bedroht!”, weil es ein früheres Muster wiedererkennt.
Das Gleiche gilt für Trauma und PTBS. Ein Trigger könnte deinen Verstand sofort wieder in den Kampf- oder Fluchtmodus versetzen, weil das Unterbewusstsein etwas aus einem früheren traumatischen Erlebnis wiedererkennt, bevor das Bewusstsein es tut.
3. Erwartungsangst.
Was ist Erwartungsangst? Einfach gesagt bedeutet es, sich Sorgen um eine bevorstehende Sache zu machen, bevor sie da ist.
Bist du zum Beispiel schon einmal vor einem Vorstellungsgespräch nervös gewesen? Oder hast dir Sorgen gemacht, von jemandem abgewiesen zu werden, mit dem du dich verabreden wolltest? Oder hattest du Panik vor einem bevorstehenden Abgabetermin für ein Projekt, das du unbedingt erledigen musst, weil es superwichtig ist?
Das sind alles Beispiele für Erwartungsangst. Jeder hat sie hin und wieder. Das ist völlig normal. In dieser Situation machst du einfach, was du tun musst, um die Situation hinter dich zu bringen.
Wenn die Erwartungsangst jedoch so stark ist, dass du ständig das Gefühl hast, dass Unheil droht und dich die Angst vom Handeln abhält, ist das nicht normal. Bei diesem Ausmaß ist es am besten, einen Therapeuten aufzusuchen, weil deine Angstreaktion aus dem Ruder gelaufen ist.
4. Körperliche oder psychische Erkrankung.
Verschiedene Erkrankungen aller Art können das Gefühl auslösen, dass etwas Schlimmes passieren wird. Um genau zu sein sind ein Gefühl drohenden Unheils und die Angst, dass etwas Schreckliches passieren wird, ein typisches Symptom für einen bevorstehenden Herzinfarkt. Natürlich ist der Glaube, bald einen Herzinfarkt zu bekommen, nicht nur ein Indikator dafür, dass es soweit kommen wird. Aber es kann eines unter vielen Symptomen sein, die jemand aufweisen kann.
Psychische Erkrankungen sind ein offensichtlicherer Grund. Angststörungen, Depressionen, Schizophrenie und verschiedene andere psychische Erkrankungen können bei einem Menschen das Gefühl auslösen, dass etwas Schlimmes passieren wird. Ein Mensch mit einer psychischen Erkrankung kann Dinge denken oder fühlen, die nicht mit der Realität der Situation übereinstimmen.
5. Konsum von zu viel Negativität.
Jemand, der auf dem Laufenden und informiert bleiben will, kann sich selbst in Angst und Depression treiben. Aus früheren Generationen kommt die Vorstellung, dass es wichtig ist, gut informiert zu sein und zu wissen, was in der Welt vor sich geht. Das war vor mehr als 25 Jahren eine gute Einstellung, als es noch keine Nachrichten rund um die Uhr und keine Apps für soziale Medien gab, die absichtlich so entwickelt sind, Suchtpotenziale der Persönlichkeit auszunutzen.
Damals bedeutete “auf dem Laufenden bleiben” über das Weltgeschehen, dass man eine Stunde Nachrichten um 18 oder 22 Uhr ansah oder die Zeitung las. Das war es auch schon. Die Nachrichten waren normalerweise gut recherchiert, faktengeprüft und nicht unbedingt voreingenommen.
Heute gibt es Nachrichtensender, die rund um die Uhr Müll produzieren, um mit den sozialen Medien Schritt zu halten und die Story als Erster bringen zu können. Die Organisation, die die Story als Erste bringt, bekommt die meisten Zuschauer (seien es Fernsehzuschauer oder Website-Besucher), und mehr Zuschauer bedeutet mehr Werbung und mehr Einnahmen.
Und zudem gibt es immer etwas Schreckliches aus der Welt zu berichten! Und es wird immer etwas Schreckliches in der Welt passieren, weil Menschen einfach nicht besonders gut sind. Bis zu einem gewissen Grad über das Geschehen informiert zu sein, ist also gut.
Aber wenn du dich darin völlig verfängst, werden Depressionen und Ängste geschürt, die dir das Gefühl geben können, dass etwas Schlimmes passieren wird.
Bleibe informiert, aber setze Grenzen, wie viel Negativität du dich aussetzt. Und verbringe weniger Zeit auf den sozialen Medien.
6. Stress.
Stress ist ein häufiger Grund für das Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren wird. Sagen wir zum Beispiel, dass du zwei Jobs hast und trotzdem deine Rechnungen nicht bezahlen kannst. Du lebst von Monatsgehalt zu Monatsgehalt und hast keinerlei Polster oder Rücklagen. Leider ist dies ein Problem für viel zu viele Menschen mit Vollzeitbeschäftigung.
Der Stress, der aus diesem Lebensstil entsteht, kann große Ängste verursachen, weil man weiß, dass man absolut aufgeschmissen ist, wenn das Auto kaputtgeht. Man weiß, dass man sich in den USA keinen Tag freinehmen kann, wenn man krank wird, weil man es sich nicht leisten kann, das Geld zu verlieren. Und Gott bewahre, dass du einen dieser Jobs verlierst. Wie sollst du dann die Miete bezahlen? Die Kinder ernähren? Dich ernähren? Dein Auto abbezahlen?
Viel Stress verursacht mit Sicherheit viel Angst für die vielen Menschen, die sich in dieser Situation befinden. Und es gibt eigentlich keine tolle Lösung. Such dir noch einen Job! Verdiene mehr Geld! Ja, hüpfen wir hinüber zum Job- und Geldbaum und pflücken uns einen besser bezahlten Job von den Ästen!
7. Perfektionismus.
Perfektionisten glauben oft, dass Perfektionismus eine reine Stärke ist, bis sie merken, dass es nicht so ist. In Wirklichkeit verursacht Perfektionismus hauptsächlich zusätzlichen Stress, den der Perfektionist nicht wirklich gebraucht hat.
Dieser Stress kann negative Gefühle wie ein Gefühl des Unheils auslösen, weil die Angst durch den ständigen Druck, unter den Perfektionisten sich setzen, eskaliert.
Und weißt du was? In manchen Situationen ist das etwas Gutes. In manchen Situationen willst du, dass alles perfekt ist. In manchen Situationen ist es inakzeptabel, nicht perfekt zu sein. Oder willst du, dass der Pilot dein Flugzeug ganz gut landet? Oder dass die Ingenieure bei der Planung eines Brückenbaus ganz gut in Mathe sind? Nein, in diesen Situationen willst du wahrscheinlich ziemliche Perfektion.
So nahe an der Perfektion wie möglich zu sein ist manchmal notwendig. Aber die meisten Situationen, in denen Perfektionisten sich wiederfinden, sind nicht ganz so ernst. Der Perfektionist verschwendet so viel Zeit und Energie damit, seine Sache perfekt zu machen. Er führt vielleicht negative Selbstgespräche, dass er nicht gut genug ist und es besser machen muss. Vielleicht versucht er, sich selbst oder jemand anderem etwas zu beweisen, der gar nicht mehr sehen kann, was sie machen. Er könnte auch glauben, dass es einen größeren Unterschied machen wird, als es der Fall ist.
Nirgendwo trifft das mehr zu als beim Schreiben. Manche Autoren zerbrechen sich stunden- und tagelang den Kopf um eine Sache. Leider ist ihnen oft nicht klar, dass man ab einem gewissen Punkt den Text nicht mehr perfektioniert, sondern nur noch Wörter hin- und herschiebt. Und dazu kommt, dass der Leser nicht das herausliest, was du schreibst. Vorher war der Text vielleicht für den Leser besser, selbst wenn er es für den Autor nicht war.
8. Substanzmissbrauch oder Nebenwirkungen.
Dieser Punkt erklärt sich eigentlich von selbst. Viele Substanzen, Medikamente und Nebenwirkungen können verstärkt Ängste und ein Gefühl des Unheils hervorrufen. Harte Drogen können Angstzustände verursachen, aber auch Koffein und Zucker.
Gras war schon immer eine unterschätzte Droge. Wenn man Kiffern zuhört, erzählen sie dir, dass Marihuana nur eine harmlose Pflanze ist, die einen ein bisschen high macht. Für manche Menschen stimmt das auch. Bei anderen Menschen kann Marihuana schwere psychische Probleme verursachen und Ängste verstärken. Marihuana kann bei Menschen mit Schizophrenie schwere Episoden auslösen. Bei manchen Menschen kann es psychische Krankheiten auslösen oder sogar eine Psychose verursachen.
Achte darauf, was du deinem Körper zuführst, und schränke den Konsum von Substanzen wie Kaffee, Tee und Energydrinks ein. Energy-Ergänzungsmittel können ebenso schlimm sein.
9. Konflikte im Privatleben und in Beziehungen.
Konflikte können starken Stress verursachen, der dir das Gefühl gibt, dass etwas Schlimmes passieren wird. Das scheint ziemlich offensichtlich. Tja, das ist es auch. Wenn du viele Probleme mit anderen Menschen in deinem Leben haben, ist es verständlich, dass du das Gefühl hast, dass etwas Schlimmes passieren wird.
Gibt es Streit beim Nachhausekommen? Wird dein Partner jetzt mit dir Schluss machen? Wie gehen wir diese dräuenden Probleme an? Werden wir diese Probleme lösen können? Wie kann ich mit diesem Menschen, mit dem ich mich streite, besser auskommen?
Diese Konflikte zu lösen ist der einzige sinnvolle Weg, um sie anzugehen. Leider bedeutet das manchmal, einen anderen Weg zu wählen, selbst wenn es weh tut. Eine Beziehung, in der du dich jede zweite Woche mit deinem Partner streitest, wird euch beide kaputt machen.
Es ist völlig normal, ab und an Angst vor der Zukunft zu haben, vor allem, wenn etwas Wichtiges ansteht. Allerdings brauchst du vielleicht direktere Hilfe, um dir keine Sorgen mehr um die Zukunft zu machen. Das Problem anzugehen ist nicht einfach durch ein paar Änderungen der Lebensgewohnheiten getan.
Du solltest mit einem Arzt oder Therapeuten reden, wenn du anhaltende Gefühle des Unheils und der Untergangsstimmung in Bezug auf die Zukunft hast. Du könntest derzeit ein körperliches oder psychisches Problem haben, das behandelt werden muss, bevor du dich von dem Gefühl freimachen kannst, dass etwas Schlimmes passieren wird.