In den Augen unserer Liebsten waren wir ein sehr glückliches und starkes Paar. Wie jedes andere Paar hatten auch wir Beziehungsprobleme aber wir haben es immer wieder geschafft eine Lösung zu finden und die Probleme aus dem Weg zu schaffen. Du warst immer an meiner Seite, egal ob es mir gut ging oder ob es so aussah, als ob die Welt auf mich einstürzte. Und genauso, war auch ich immer auf deiner Seite.
Alle Menschen um uns herum sahen uns als “das perfekte Paar”. Und von diesem Moment an wurde mir klar, dass wir vielleicht dazu bestimmt waren, für immer zusammen zu sein. Mir wurde bewusst, dass Gott vielleicht den Weg für uns geebnet hat, damit wir die überfließende Liebe, die wir in unserem Körper und unserer Seele hatten, teilen konnten.
Doch die Liebe ist nicht immer schön. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, dass sie so sehr wehtun kann. Ich wusste nicht, dass die Liebe zu sehr dem anderen Menschen die Macht geben kann, dich auf die unvorstellbarste Weise zu verletzen. Und vor allem kam ich nie auf die Idee, dass du mich jemals so verletzen könntest.
Ich konnte es einfach nicht glauben, dass du das tun würdest, dass du mich tatsächlich verletzen würdest. Doch dann tatest du etwas, das mir den Boden unter den Füßen wegzog. Du hast mich verlassen.
In einem Moment hast du mich davon überzeugt, dass ich während all dieser glücklichen Momente, die wir gemeinsam erlebt haben, irgendwo etwas falsch gemacht habe. Wie gerecht war es, dass du mich verlassen hast und mich glauben ließest, dass ich diejenige war, die für das Scheitern der Beziehung verantwortlich war?
Die schweren Tage ohne dich verwandelten sich in Monate. Es waren Tage, an denen ich versuchte, morgens aufzuwachen, mit der Hoffnung, dass es nicht mehr so sehr wehtun würde. Ich habe Monate damit verbracht dich zu vergessen, über dich hinwegzukommen, aber nur eine unwichtige Sache war die Ursache, dass all meine Erinnerungen wieder auftauchen.
Ich versuchte so oft, zu dir zurückzufinden, aber ich rannte nur im Kreis und jagte die unmögliche Realität, um mein Leben und dich dazu zu bringen, zu mir zurückzukehren.
Und je mehr ich versuchte das zu schaffen, desto mehr scheiterte ich daran. Je weiter ich ging, desto mehr verlor ich mich selbst in der ganzen Geschichte. Ich war nicht in der Lage der Liebe zu entkommen, denn diese Liebe, die ich für dich empfand, zog mich immer wieder in deine Richtung. Mir schien es so, als könnte ich überhaupt nicht mehr mein Leben zurückgewinnen.
Du warst mein Zentrum, um den sich alles drehte und für alles andere auf dieser Welt war ich blind. Ein so großes Glück konnte sich doch nicht einfach so in Luft auflösen? Wieso konnte ich das nicht begreifen und mit meinem Leben weitermachen?
Dann wurde mir bewusst, dass der Grund meines Leidens der war, dass ich mich zu sehr an dich klammerte. Diese Wunden, die ich hatte, entstanden, weil ich Angst hatte dich loszulassen. Meine Liebe zu dir hat die Liebe und das Mitgefühl für mich selbst vernichtet. Ich dachte immer, dass, wenn ich weiter für dich kämpfe, du auch eines Tages zu mir zurückkommen würdest und ich endlich wieder in ganzen Stücken dastehe.
Aber ich hörte auf, mich zu bemühen.
Ich ließ dich aus meinem Leben gehen.
Ich ließ all die Gefühle los, die ich für dich hatte.
Ich ließ die Dinge los, die mir Schmerzen verursachten.
Denn die Wunden hören erst dann auf sich zu vertiefen, wenn du dich entscheidest, dich selbst zu heilen.
Ich war einsam, traurig, wütend und verletzt. Meine eigenen falschen Hoffnungen haben mich terrorisiert. Ich dachte, dass meine Wunden heilen würden, wenn du zu mir zurückkommen würdest.
Aber du bist nicht gut für mich. Ich war so besessen davon, dich wieder in mein Leben zu bringen, dass ich vergessen habe, wie glücklich ich ohne die Toxizität sein kann, die du mir verursacht hast. Und jetzt, jedes Mal, wenn ich nach Zärtlichkeit in deinen Handflächen suche, erinnert es mich an die scharfen Stiche, die du mir gegeben hast.
Deswegen verlasse ich dich jetzt.
Nicht, weil ich fürchte, die gleiche Qual zu erleben, die ich hatte, als du mich verlassen hast, sondern weil ich jetzt weiß, dass es vielleicht nicht möglich ist, mich weiter zu verletzen, aber eine Sache ist sicher, du kannst mich auch nicht heilen.
Denn du bist die Glasscherbe, die meine Haut durchschneidet und mich zum Bluten gebracht hat. Und genau dieses Stück Glas wird nie die Fähigkeit haben, diese Wunde zu heilen.