Ich bin zur Arbeit gefahren und habe gesehen, wie sehr sich die Blätter schon verändert hatten.
Ihre lebendigen Rot- und Orangetöne, die über den Boden verstreut waren und an den Zweigen hingen. Mir wurde klar, dass ich eine weitere Jahreszeit ohne dich überlebt habe.
Es ist über ein Jahr her, dass du mir das Herz gebrochen hast. Und um ehrlich zu sein, fühle ich mich wie eine kaputte Schallplatte, weil ich weiter über dich spreche.
Die Tatsache, dass du mir an Tagen, an denen ich doch so glücklich bin, immer noch Tränen in die Augen treiben kannst. Wie du mich nachts wachhalten kannst, unfähig, die Augen zu schließen, weil sich die Erinnerungen an dich immer noch meinem Kopf abspielen.
Aber das will ich nicht mehr. Ich will bei dem Gedanken an deinen Namen nicht mehr weinen. Ich will mich nicht mehr hin und her wälzen und mir die Decke vor das Gesicht drücken.
Ich will mein Lächeln wiederhaben, das früher mein ganzes Gesicht einnahm, weil es so groß war. Ich möchte wieder friedlich schlafen.
Zu sagen, dass ich in diesem Jahr ohne dich an meiner Seite gewachsen bin, wäre wohl eine Untertreibung. Ich habe mich so sehr zum Besseren verändert, dass ich das Mädchen auf Fotos von vor einem Jahr überhaupt nicht mehr wiedererkenne.
Ich wünschte, ich hätte ihr sagen können, wie viel besser sie ohne dich dran wäre, aber sie musste verletzt werden, bevor sie zu heilen anfing. Mein Heilungsprozess ist jetzt vorbei.
Ja, es hat viele dunkle Tage gegeben, an denen ich es nicht bis morgen schaffen wollte. Zeiten, in denen ich mich nicht ohne dich in meinem Leben sehen konnte. Ich dachte an das Mädchen, das dich anbettelte, zu bleiben.
Nicht in dein Auto zu steigen, wegzufahren und nie wiederzukommen. Aber ich weiß jetzt, dass es das Beste war. Und so schwer es auch fällt, es endlich zuzugeben, war es für mich das Beste, was mir passieren konnte, dass wir nicht mehr zusammen sind.
Ich sehe mich jetzt in einem neuen Licht. Eine Person, die ihren Selbstwert kennt und sich nicht mit weniger zufrieden gibt als dem, was ich verdiene.
Eine Person, die mutig ist und jeden Tag so nimmt, wie er kommt und sich holt, was sie will. Das habe ich dir zu verdanken.
Wegen dir weiß ich, was ich will und werde nie aufhören, danach zu suchen, auch wenn es den Rest meines Lebens dauert. Ich wusste nur, dass was ich wollte nicht du warst, nicht wir zusammen. Das zu sagen tut nicht mehr so weh wie vor einem Jahr.
Ich werde dich nie vergessen und vielleicht werde ich nie aufhören, dich zu lieben.
Es gibt immer noch einen winzigen Teil meines Herzens, den du bei dir trägst, ob du es weißt oder nicht. Vielleicht ist es dieser Teil, der dich schwer macht – ich kenne das Gefühl, ich habe so lange so gelebt. Aber ich habe endlich losgelassen und kann wieder atmen.
Ich war diejenige, die dir mein Herz gegeben und darauf vertraut hat, dass du es behalten und festhalten würdest. Ich schätze, wir waren beide dumm, weil wir etwas getan haben, von dem wir wussten, dass es nicht passieren würde.
Du warst meine erste Liebe. Ich kann und würde das nicht ändern. Ich möchte nicht zurückgehen und jede einzelne Erinnerung auslöschen, die wir miteinander geteilt haben.
All die guten und sogar auch die schlechten Zeiten. Denn ob es uns gefällt oder nicht, waren diese Momente zu einer Zeit alles, was zählte, und haben uns zu den Menschen gemacht, die wir heute sind.
Ich kann die Vergangenheit nicht reparieren, aber ich kann die Gegenwart verbessern, um sicherzustellen, dass meine Zukunft heller und besser ist, damit ich niemals zurückblicken möchte, sondern sie mit mir nehmen und mich weiterbewegen kann.
Ich werde niemanden finden, der genau ist wie du – das ist mir in diesem Jahr deutlich klargeworden. Mit Verabredungen und Dates mit jemandem auf der Suche nach etwas, was mich an dich erinnert.
Nur um dann mit ihm Schluss zu machen und ihn zu verletzen, weil er nicht an dich herankam. Ich weiß jetzt, dass ich aufhören muss, alle anderen mit dir zu vergleichen.
Denn wenn ich eine Chance haben will, wieder Glück und Liebe zu finden, muss ich mir klar machen, dass deine Liebe alles war, was du mir geben konntest.
Aber dass es da draußen jemanden anderen geben wird, der mir mehr geben kann und auch dazu bereit ist.
Ich weiß jetzt, dass ich dich loslassen muss, wenn ich glücklich sein will. Ich muss aufhören, mich an etwas festzuhalten, was einst gut war. Ich hasse dich nicht, das könnte ich nie.
Aber ich hasse, was du getan hast, wozu du fähig warst. Ich hoffe, dass wir eines Tages zusammen in einem Raum sein können, ohne aneinander vorbeizugehen.
Meine einzige Sorge derzeit bin ich selbst, weil ich im vergangenen Jahr nicht besonders gut zu mir war. Aber es ist Zeit, dass ich das tue und mit etwas anfange, von dem ich immer dachte, dass schwer sein würde.
Es ist Zeit, dir Lebewohl zu sagen. Denn damit ich mich selbst wirklich lieben kann, muss ich dich loslassen.
An dir festzuhalten hat mich innerlich langsam umgebracht und ich will mich nicht mehr so fühlen.
So lasse ich dich also los, du bist aus meinem Griff befreit. Ich kann endlich aufrecht stehen und meine Finger entspannen.
Ich hoffe, du verstehst.