Ich habe dir heute beinahe geschrieben.
Ich habe beinahe gefragt, wie es dir geht oder was du an diesem Samstagabend machst. Ich habe dir beinahe erzählt, wie ich dieses eine Lied im Radio gehört habe und wie es mich an dich erinnert hat und ich mich gefragt habe, ob du es auch gehört hast.
Ich habe beinahe eine Nachricht geschrieben, wie sehr ich dich vermisst habe, ein Geständnis in Pixeln, versetzt mit Nostalgie und Sehnsucht, als ob irgendeines meiner Worte einen Unterschied machen würde.
Aber ich habe es nicht getan.
Stattdessen habe ich mein Handy abgeschaltet, es auf mein Bett geworfen und bin weggegangen.
Was macht man mit jemandem, mit dem man so viel Geschichte hat, aber keine Zukunft? Was macht man, wenn Dinge enden, mit ungesagten Worten und unverheilten Gefühlen?
Ich glaube, die richtige Antwort lautet gar nichts, aber ich bin nie gut darin gewesen, Dinge gut sein zu lassen. Ich bin nie sehr gut darin gewesen, loszulassen.
Und so schreibe ich Texte wie diesen hier.
Ich bin nicht sicher, wann es zwischen uns so schlimm wurde. Die Zeitlinie ist gezackt und es fällt schwer, die Bahn unseres Niedergangs zu verfolgen. Aber sie sieht ungefähr so aus:
Ein Lagerfeuer im Spätsommer. Geburtstage. Weihnachten. Neujahr. Unbeantwortete Texte. Neue Wohnungen. Einander gegenübersitzen auf deinem Bett, während ich dir sage, was ich fühle und du mich behutsam abweist.
Zusammen tanzen, die Bar verlassen Streiten. Zeit auseinander. Hoffen, dass wir okay sein werden. Akzeptieren, dass wir es vielleicht nicht sein werden. So viel zu sagen und unsicher wann oder wo man anfangen soll.
Es ist komisch, wie Dinge sich so schnell verändern können, als ob Jahre nie passiert wären und Versprechen in Kontakt zu bleiben nichts mehr bedeuteten.
Denn du sagtest, du würdest nirgendwo hingehen, und auch wenn ich dir immer noch glaube, bist nicht du es, um den ich mir Sorgen mache.
Ich bin es. Ich glaube nicht, dass ich bleiben kann.
Zu viel ist passiert.
Was mich zum Jetzt bringt, einem Tag, an dem ich dir beinahe geschrieben hätte, aber mir fiel schnell wieder ein, dass ich keinen Grund mehr dazu habe.
Ich glaube nicht, dass es noch etwas zu sagen gibt.