Alle sprechen davon, wie wichtig Selbstpflege, Selbstliebe und Selbstrespekt sind.
Wo immer du hinsiehst, predigt jemand davon, wie wir alle zu hart zu uns selbst sind und dass wir uns alle selbst lieben sollen, aber sobald ich diese Theorien in die Tat umsetze, werde ich dafür kritisiert.
Als ich noch mit Männern unter meinem Niveau ausgegangen bin, hat mir jeder erzählt, dass ich etwas Besseres verdiene, dass ich mich nicht mit jemandem zufriedengeben sollte, der unfähig ist, mir sein Alles zu geben.
Aber jetzt, wo ich meine Standards angehoben habe und Leute dafür zur Rechenschaft ziehe, wenn sie mich nicht mit Respekt behandeln, tun alle so, als ob ich zu wählerisch bin.
Als ob meine Standards unrealistisch sind. Als ob ich denke, dass ich eine Art perfekter Prinzessin wäre.
Als ich mich noch mit toxischen Freunden und Familienmitgliedern umgab, sagten mir die Leute, dass es nicht fair sei, dass ich mich nicht mit wiederholten Streits und sinnlosem Drama herumschlagen müsse.
Aber jetzt, da ich beschlossen habe, diese toxischen Menschen aus meiner Welt zu verbannen, tun alle so, als ob ich die Böse wäre. Als ob ich einen Groll hegen würde. Als ob ich es schon endlich gut sein lassen und der besser Mensch sein müsste.
Als ich noch bei Komplimenten den Kopf geschüttelt und jeden Fehler in meinem Gesicht kritisiert habe, sagten die Leute, sie wünschten, ich würde erkennen, wie schön ich wirklich bin. Sie sagten mir, mich selbst zu lieben. Sie sagten mir, selbstbewusster zu sein.
Aber jetzt, wo ich mich selbst annehme, nennen die Leute mich oberflächlich, wenn ich ein attraktives Bild online poste. Leute nennen mich arrogant, wenn ich ihren Komplimenten zustimme.
Sie tun, als ob mich selbst nicht mehr zu hassen ein Verbrechen ist, obwohl sie Jahre damit verbracht haben mir zu sagen, mich selbst zu lieben, mit allen Fehlern.
Ich werde dafür bestraft, die Dinge zu tun, die mir gesagt wurden. Ich werde als selbstsüchtige Zicke betrachtet, weil ich wähle, mich selbst zur Abwechslung an erste Stelle zu setzen, nach einem Leben voller Bücken vor anderen.
Mich selbst an erste Stelle zu setzen ist nicht egoistisch. In den Spiegel zu sehen und meine Schönheit zu erkennen ist nicht oberflächlich. Menschen aus meiner Welt zu verbannen, die keine Sekunde meiner Zeit verdienen, ist nicht zickig.
Ich darf für mich selber sorgen, auch wenn es für dich eine Unannehmlichkeit ist. Auch wenn es heißt, dass du anfangen musst, mich mit Respekt zu behandeln, da ich sonst weggehe.
Auch wenn es heißt, dass meine Erwartungen an alle um mich herum steigen werden.
Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, meine Einstellung geändert zu haben, weil ich nicht wieder zu dem Menschen ohne Selbstwert werden möchte.
Dem Menschen, der jedes Selfie löscht, weil ich hässlich aussehe. Dem Menschen, mit dem alle machen, was sie wollen, weil ich kein Rückgrat habe. Dem Menschen, der keine Ahnung hat, wie viel Wert ich habe.
Mich selbst lieben zu lernen, nach Jahrzehnten, in denen ich das genaue Gegenteil gemacht habe, ist nicht einfach.
Es ist eines der schwersten Dinge, die ich je gemacht habe, also nenne mich nicht egoistisch dafür, dass ich mich endlich an erste Stelle setze, nach Jahren, in denen du mir gesagt hast, dass das genau das ist, was ich tun soll.
Sei kein Heuchler. Mache mir keine Vorwürfe dafür, das zu tun, wovon du wünschst, dass du dazu selbst den Schneid hättest…