Ich vermisse dich, aber ich kann nicht mehr auf dich warten

Ich kann nicht mehr auf dich warten...

Während ich das sage, fühlt es sich wie eine Lüge an, weil ich so lange tatsächlich gewartet habe. Wie lange habe ich Ausreden gefunden, die Tür unverschlossen zu halten oder sogar meinen Fuß in die Tür zu schieben, damit du immer zurückkommen konntest?

Ich habe mein Bestes gegeben, es dir so leicht zu machen, zurückzukommen.

Ich habe immer versucht, mich und das, was ich dir bieten konnte, als die verfügbarste und zuverlässigste Option zu präsentieren, die du jemals brauchen würdest.

Über die Jahre haben wir uns gegenseitig kennengelernt und kannten den Schmerz und die tiefsten Ängste des anderen. Wir haben unsere Geheimnisse geteilt und uns einander bloßgelegt.

Es erschien nie schwierig, mit dir offen oder verletzlich zu sein – es fühlte sich an, als ob du alles mühelos aus mir herausziehen konntest. Du hast jede Art von waghalsigem Gefühl in mir erschaffen, das ich je erlebt habe, und es hat mir überhaupt nichts ausgemacht.

Wenn du jemanden hast, der dir dieses Gefühl gibt, willst du ihn nie wieder gehen lassen. Du willst, dass dieses Gefühl immer da ist, bis du gar nicht anders kannst, als ihm nachzugeben.

Und dennoch schienst du immer wegzugehen, bevor einer von uns das ganz tun konnte.

Du hattest deine Gründe, ich weiß. Du hattest Dinge, die du verarbeiten musstest. Tragödien, deren Namen ich nicht kenne. Geschichten, von denen du dachtest, dass du mir sie nicht erzählen kannst.

Auch wenn ich mir nichts mehr wünschen würde, als für dich die Schulter zum Anlehnen sein zu können, verstehe ich, dass die Entscheidung, was du brauchst, nicht bei mir liegt – sie liegt bei dir. Ich weiß auch, dass du mich nie verletzen wolltest, nicht wirklich.

Ich glaube dir, wenn du sagst, dass du nie erwartet hast, Verwirrung und Schmerz bei mir zu verursachen, wenn du spurlos verschwunden bist.

Du solltest wissen, dass das nichts an der Tatsache ändert, dass es Verwirrung gab. Es gab Schmerz. Es gab tausend Formen von “was wäre wenn” und “vielleicht hätte ich”, die mir im Kopf herum spukten.

Zu wissen, dass dein Leben sich nicht um mich dreht und ich nicht annehmen darf, dass es das tun sollte, aber mich trotzdem zu fragen, warum du es immer für so notwendig erachtest, mich wegzustoßen. Warum jemand, der ehrlich glaubt, dass sie dich so sehr lieben könnte, so bedauerlich für dich ist, dass du das Bedürfnis hast, dich reserviert und versteckt zu halten.

Ich glaube, am Ende des Tages wollte ich einfach nur, dass du mich willst. Ich wollte, dass du an diese fiktive Tür hämmerst, die uns trennt, und sagst “Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber du bist es. Du bist es immer gewesen. Ich weiß das jetzt.”

Und ich habe Wochen, Monate, sogar Jahre daran festgehalten und auf diesen Tag gewartet. Ich habe gedacht, wenn ich nur etwas länger durchhalte, muss unsere ganze Geschichte keine Erinnerung sein, die ich von Zeit zu Zeit zurückrufe, sondern könnte der Beginn unserer restlichen Geschichte sein, die noch nicht geschrieben wurde.

Ich investiere mich selbst in die Menschen, die mir etwas bedeuten und ich hasse die Vorstellung, dass alles, was wir durchgemacht haben, etwas ist, das ich loslassen muss.

Es ist aber nun klar geworden, dass ich uns gehen lassen muss. Nicht, weil ich will. Nicht, weil plötzlich jedes Gefühl, das ich je für dich hatte, ausgelöscht wurde.

Sondern weil der Schmerz zu viel geworden ist, um ihn weiter zu ertragen. Und es gibt absolut keine Hoffnung, dass du jemals zurückkommen wirst, um mich davon zu befreien.

Du sollst wissen, dass ich verstehe, dass du mir nichts schuldest. Ich weiß, dass es mein Fehler ist, irgendwelche in meinem Kopf erschaffene Erwartungen an dich zu stellen. Ich weiß, dass du dich nicht rechtfertigen oder dich selbst zwingen musst, mir deine Gründe zu nennen, egal, wie sehr ich mir das wünschen würde.

Ich verstehe, dass ein Teil davon meine eigenen Unsicherheiten im Bezug darauf sind, unwürdig zu sein und durch etwas Besseres ersetzt zu werden, die es schon gab, bevor ich dich je getroffen habe und mit denen ich jeden Tag zu kämpfen habe.

Ich verstehe, dass du nicht dafür verantwortlich bist, meine Probleme zu lösen oder meine Träume zur Realität zu machen.

Ich verstehe, dass ich, egal wie sehr ich es auch will, kein Recht habe von dir zu erwarten, Teil dieser Geschichte zu sein. Nicht, wenn du es nicht willst. Nicht, wenn du dich aus welchen Gründen auch immer davon überzeugt hast, dass du es einfach nicht kannst.

Ich vermisse dich, und du musst das wissen. Ich glaube, dass ein Teil von mir es immer tun wird. Aber ich kann nicht mehr auf dich warten. Ich kann nicht vorgeben, dass ich hier irgendetwas tue, das mir hilft.

Du schuldest mir vielleicht nichts, aber ich schulde es mir selbst zu erkennen, wann ich geduldig bin und wann ich mich einfach nur an einem hoffnungslosen Traum festklammere.

Ich schulde es mir selbst, mein Herz sich jemandem öffnen zu lassen, der Teil meiner Geschichte sein will – jemand, der nicht wegläuft, wenn es schwierig wird, sondern zu mir läuft, sodass wir die Dinge gemeinsam bewältigen können.

Ich weiß, dass du hin und wieder immer noch an mich denkst. Ich möchte glauben, dass die Erinnerung an mich irgendwo in deinem Kopf versteckt ist. Es ist die eine kleine Hoffnung, die ich mir erlaube festzuhalten.

Ich werde dich immer noch hin und wieder vermissen und wünschen, dass die Dinge anders ausgegangen wären. Wünschen, dass wir einen Weg zurück zueinander gefunden hätten statt Wegen, auseinanderzufallen.

Aber nun muss ich aufhören, Ausreden zu finden, warum du nicht um mich zu kämpfen versucht hast. Warum wir nicht zusammen sind, obwohl wir es sein könnten. Ich muss die Tür nun schließen. Ich kann nicht weiter Kontakt aufnehmen und den Schmerz der Zurückweisung fühlen, wenn ich nichts von dir zurück höre.

Ich kann nicht weiter online gehen und dieses kleine Flattern der Hoffnung fühlen, wenn du ein Bild magst, das ich gepostet habe, obwohl ich kein anderes Wort von dir höre. Ich kann nicht weiter hoffen, dass wir wieder zueinander kommen, wenn ich das Richtige sage oder die richtigen Umstände schaffe.

Ich gehe, weil es einfach zu sehr wehtut.

Es bricht mir das Herz auf eine Weise, die sich nicht fair anfühlt, besonders weil wir nicht einmal die Chance hatten, uns ineinander zu verlieben.

Also sei dir bitte dessen bewusst, dass ich dich vermisse. Wisse, dass ich keine der Erinnerungen bereue, die wir miteinander gemacht haben, aber ich muss meinem Herz eine Chance geben zu heilen und Raum für jemanden zu machen, der wirklich so mit mir zusammen sein will, wie mein Herz es ersehnt.

Und ich kann nicht mehr warten und hoffen, dass du dieser Jemand bist.