Wenn ich Nachts unruhig bin, träume ich manchmal von einer Welt, in der du und ich ein glückliches Paar sind.
Ich träume von unserem Haus, unserem kleinen Landhaus, das wir so eingerichtet haben, dass wir es nie wieder verlassen wollten. Es ist grau mit einer wunderschönen Verander. Die Fenster sind weiß und vor der Tür ist eine Fußmatte, auf der steht: “Herzlich Willkommen”.
Die Haustür ist lila. Du wolltest niemals diese Farbe haben, aber als ich dir sagte, dass ich sie haben muss, dass diese Farbe alle Arten von Möglichkeiten, Inspiration und Magie in unser Leben einladen würde, konntest du nicht widerstehen und hast ja gesagt.
Nicht, weil du an diese Macht geglaubt hast, sondern weil ich es getan habe. Auf der Tür hängt ein Kranz aus Lavendel, Rosen und Disteln.
Ich liebe unseren wunderschönen Garten. Lilien sind überall, die unser Haus mit einem zarten Duft umhüllen. Doch die schönste Zeit ist wenn ich dich in meiner Nähe habe. Wenn wir zusammen auf der Couch liegen und die Sonnenstrahlen unser Gesicht küssen.
Doch an regnerischen Tagen, lieben wir es auf der Veranda zu sein und genießen es, in unserer selbstgemachten Schaukel zu sitzen. Einfach in der Stille sein und das zwitschern der Vögel genießen. Abends, wenn die Sonne untergeht haben wir die Gewohnheit Tee zu trinken und über alles zu reden was uns auf der Seele brennt. Aber, wenn wir richtig glücklich sind, trinken wir eine Flasche Wein.
Du magst ja auch meine Gedichte, deswegen, liebst du es auch, dass ich sie dir vorlese, während der Wind im Hintergrund, die Äste bewegt. Wenn du genug davon bekommst, reden wir über die Momente, die wir nicht miteinander verbracht haben. In diesem Traum wussten wir einfach alles voneinander, aber das war leider nur in meinem Traum möglich.
Ich halte an dieser erfundenen Szene fest, wie an einer euphorischen Realität. Ich halte sie fest an meiner Brust, als wäre sie eine geliebte Erinnerung. Sie macht es mir leichter einzuschlafen, denn diese Gedanken bringen mir immer ein wenig Trost ins Leben.
Manchmal überrede ich mich fast selbst dazu, meinen Stolz und dies was richtig ist, zu ignorieren. Ich kann es einfach nicht lassen, immer wieder deinen Namen in der Kontaktliste zu suchen.
Ich überzeuge mich selbst davon, dass es kein Problem darstellen wird, wenn ich deine Stimme am anderen Ende der Leitung höre. Ich denke darüber nach, was du sagen könntest und ich fühle sehr oft den Druck in meinen Ohren.
Meine Hände beginnen zu schwitzen und ich fange an am ganzen Körper zu zittern. Wenn du mir nur ein bisschen näher wärst, würdest du all meinen Leid deutlich spüren.
Kannst du es fühlen? Kannst du die Gänsehaut spüren, die auf meiner Haut liegt? Das Summen, das direkt unter meinen Fingerspitzen brummt, während ich darüber nachdenke, worüber wir reden könnten, wenn du neben mir in meinem Bett wärst.
All diese Dinge gehen mir durch den Kopf.
Ich stelle mir immer wieder kleine Gespräche mit dir vor. Witze, die mich zum Lachen bringen und gleichzeitig dazu bringen, dich schlagen zu wollen. Dinge, die ich mir niemals vorstellen könnte, jemand anderem zu erzählen. All die Worte, die ich nur dir sagen kann und die niemand anderes erfahren darf.
Ich akzeptiere die Tatsache, dass du mir eine Chance geben würdest, wenn ich mich als erste bei dir melden würde.
Ich bin eine sehr einsame Person. Denn die Gefühle dir gegenüber haben den Weg zurück gefunden. Ich möchte, dass du meine Hand hältst, bis ich meinen Puls wieder spüren kann.
Ich vermisse dich so sehr.
Ich kann fast deine Stimme hören, die mir sagt, dass mein Schmerz nicht lange andauern darf und das alles in Ordnung sein wird. Du gibst mir das Gefühl, dass jeder Schmerz vorübergehend ist, sogar der in meiner Brust. Du sagst mir, dass ich mich nicht den aufdringlichen Gedanken überlassen soll, die mir nicht gut tun.
Ich kann dich hören, wie du mir sagst, wie sehr ich dazu fähig bin, vieles zu erreichen, wie ich viele Dinge schaffen kann und das eine dieser Sachen ist, glücklich zu sein.
Und ich glaube dir jedes Wort.
Genau wie ich dir geglaubt habe, als du gesagt hast, dass du immer an meiner Seite bleiben würdest, egal was passiert. Aber eines der Dinge, die mich davon abhalten, dich zu kontaktieren, ist die Angst, dass dein Versprechen, genau wie alles andere zwischen uns, nicht echt ist. Ich glaube nicht, dass ich es ertragen könnte, zu wissen, dass du dich nie wirklich für mich interessiert hast.
Meine Gründe, warum ich mich melden will, sind nicht nur egoistisch. Manchmal sind es nicht meine Schmerzen oder meine Einsamkeit, die mich zu dir führen wollen, sondern meine Liebe. Und ich meine Liebe auf die schönste Art und Weise.
Ich bin allein und verletzt. Aber an einem Tag wie heute, an dem ich nur darüber nachdenke, von einer Brücke zu springen, will ich mich bei dir melden, aber nicht, damit du mich rettest, sondern um dir die Sachen zu erzählen, die ich dir in all meinen Gedichten nicht gesagt habe.
Ich habe dir nicht gesagt, dass ich dich als einen Freund vermisse, der die wichtigste Person in meinem Leben war. Ich sehne mich nach dir auf eine platonische Art und Weise. Du hast mich nur verletzt, weil ich dir das zugelassen habe und es mag sein, dass du ein schlechter Partner warst, aber du warst immer ein guter Freund.
Ich hoffe, du bist erfolgreich, gesund und glücklich. Ich könnte dich nie hassen, auch wenn meine Gedichte etwas anderes behaupten.
Es tut mir leid für all die Metaphern über deine Hände, über deinen Mund und über diese Liebe. Es tut mir leid, dass ich allen Menschen erzählt habe, dass du ein schlechter Mensch bist. Es tut mir leid, dass ich dir nie ehrlich “Auf Wiedersehen” gesagt habe.
Es wäre einfach, nur die Taste auf meinem Handy zu drücken und dir eine Nachricht mit all diesen Dingen zu schicken. Es wäre noch einfacher, dir zu erlauben, zurückzukommen und mich zu trösten.
Aber ich würde lieber mit dem Zweifel leben, dass du weißt, dass ich dich nie hassen könnte, ich würde lieber allein den Schmerz ertragen und ich würde lieber niemanden haben, mit dem ich reden kann, als in alte Gewohnheiten zurückzufallen.
Ich würde das lieber alleine durchgehen, als mit jemandem zusammen zu sein, der nicht für mich bestimmt ist.
Die Wahrheit ist, dass wir beide nicht füreinander bestimmt waren. Wir waren nicht einmal ein gutes Liebespaar, sondern hatten einen großen Einfluss aufeinander. Wir wussten auf welche Art und Weise es am Besten ist, uns zu berühren.
Ich träume heute Nacht wieder von unserem wunderschönen Haus. Wenn ich meine Augen schließe, ist es so greifbar, dass ich mich fast in ihr sehen kann. Aber jedes Mal, wenn ich das tue, fällt es mir immer schwerer, dich dort zu sehen.
Heute Abend bist du überhaupt nicht da und ich glaube, dass ich dich nie wieder dort sehen werde.
Ich kann sehen wie der Wind die Äste streichelt. Ich kann die Sonnenstrahlen an meinem Gesicht fühlen. Ich kann jemandes Finger in meinem Haar spüren, aber dieser Jemand bist nicht du. Ich habe von Anfang an alles falsch verstanden, denn die Gedichte, die ich schreibe und laut vorlese sind so liebevoll. Doch du hast immer nur Metaphern hervorgebracht, die wehtun.
Wenn ich jetzt die Augen schließe, lese ich sie jemand anderem vor. Ein anderer Mann streichelt mein Haar, hält meine Hand und schenkt mir meinen Lieblingswein ein.
Heute Nacht bringt mir der Gedanke an jemand anderen Trost und ich weiß nicht, ob das der richtige Mann für mich ist, aber ich weiß, dass ich verletzt bin und alles, was ich in diesem Moment will, ist, in seinen Armen zu sein. Ich greife jetzt nach ihm, wie ich einst nach dir gegriffen habe. Ich mache das mit einer Sehnsucht, mit einer Leidenschaft und mit so einem großen Wunsch.
Ich weiß nicht, ob er es ist, der mit mir zusammen den Regen auf dieser schönen Schaukel hört, aber er könnte es sein. Doch alles, was ich weiß, ist, dass mir der Gedanke an ihn Angst macht, weil ich ihm alle meine Geheimnisse erzählen will. Ich will ihm alles erzählen, sogar all die Dinge, die ich dir nie gesagt habe.
Während ich heute Nacht weine, bringt mir allein der Gedanke an ihn Ruhe und Trost, den ich schon so lange nicht mehr erlebt habe.
Ich will jemanden mit dem ich reden kann und heute Nacht bist das ausnahmsweise mal nicht du.