Ich werde dich nie vergessen, aber ich werde dich gehen lassen.
Langsam aber sicher werde ich die Idee des Wir, die Vorstellung von uns loslassen. Ich werde alle Vorstellungen von einer Zukunft, diese Scherben der Hoffnung, dass du und ich jemals etwas Richtiges werden würden, fallen lassen. I
ch werde die Versprechen von morgen im Wind von gestern Stück für Stück, Moment für Moment, Träne für Träne wegflattern sehen. Weil es keinen Sinn mehr macht…
Und ich werde mich losreißen.
Ich werde die Fesseln losbinden, die mich davon abhielten, mich selbst zu lieben, weil du mich nicht so lieben konntest, wie ich es brauchte und wie ich es verdiente.
Ich werde das Schloss aufmachen, das mich in dem schönen Chaos, in dem du warst, angekettet hielt. Ich werde den Schlüssel wegwerfen. Ich werde meine Hände abwischen, vom Staub der Versprechen befreien und endlich weggehen.
Geschlagen und gequetscht, ja, nicht unversehrt, vernarbt und besiegt, aber immer noch auf eigenen Füßen stehend.
Jetzt lasse ich dich endlich gehen.
Und all das soll nicht heißen, dass ich mich nicht an dich erinnern werde. Nein. Ich weiß, dass ich das werde. Du warst und bist mir viel zu wichtig, um dich einfach so zu vergessen.
Du hast mich geheilt und geliebt, doch du hast mich auch völlig und vollkommen gebrochen. Das ist kein Fleck, der aus der Wäsche herauskommt, keine Wunde, die nach ein paar Tagen heilt.
Es ist die Art von einsamer Liebe, die einen heftigen Schmerz in deinem Herzen hinterlässt.
Ich weiß und akzeptiere, dass du von Zeit zu Zeit bei mir vorbeischauen wirst. Und während dieser Besuche könnte es wehtun. Es könnte mich zum Lächeln bringen. Und wenn wir ehrlich sind, könnte es sein, dass ich dabei überhaupt nichts fühlen werde. Aber der Punkt ist folgender:
Ich werde mich an dich erinnern und mit gehobenem Kopf weitermachen.
Ich werde schätzen, was wir waren, was wir nicht waren und was du mich gelehrt hast. Ich werde dich vermissen. Ich werde dich nicht vermissen. Ich werde erleichtert sein, dass es vorbei ist.
Ich werde mich danach sehnen, dass es wieder anfängt. Es ist eine Reise, loszulassen. Aber das ist wirklich der einzige Weg, um frei zu werden. Und wenn das Springen die einzige Chance in die Freiheit ist, dann bin ich bereit, den Sprung zu wagen.
Ich tanze nicht mehr auf der Kante des Bequemen und bin endlich bereit, in den Ozean der Ungewissheit einzutauchen, auch wenn das bedeutet, dass du nicht mit mir kommst. Ich werde mich zwar immer an dich erinnern, aber ich werde mit gehobenem Kopf weitermachen.
Das ist eine offizielle Erklärung an mich selbst. Ich brauche keinen Mann um glücklich zu sein.
Vor allem aber ist dies meine offizielle Erklärung an mich selbst, dass ich mich nie wieder von jemand anderem festhalten lassen werde. Ich werde mich von niemandem mehr schlecht behandeln lassen, auch wenn mir dieser jemand alles bedeutet.
Von jetzt an bin ich, ich selbst. Frei fallend, unsicher, verängstigt, verletzend, heilend, aber nur ich selbst.
Und ich würde es nicht anders wollen…