Von anderen gemocht werden zu wollen ist nichts Falsches. Dieser Wunsch ist ein ganz natürlicher Teil unserer sozialen und emotionalen Bedürfnisse. Von anderen Leuten gemocht zu werden bedeutet weniger Feindseligkeit oder Konflikte, die nur wenige Menschen wollen.
Allerdings wird der Wunsch, von allen gemocht zu werden, ab einem gewissen Punkt schädlich.
Menschen, die von allen gemocht werden wollen, fällt es möglicherweise viel schwerer, Kontakte zu knüpfen und hochwertige Beziehungen aufzubauen. Der Wunsch oder das Bedürfnis, von allen gemocht zu werden, bringt nämlich einige große Hindernisse mit sich, die auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so offensichtlich sind.
Sehen wir uns diese Hindernisse an, bevor wir näher auf das Bedürfnis eingehen, gemocht zu werden.
Warum ist es schlecht, wenn ich von allen gemocht werden will?
Eine gute Beziehung oder Freundschaft baut auf einem Fundament des Vertrauens auf. Menschen, die von allen gemocht werden wollen, sind oft nicht vertrauenswürdig.
“Aber ich bin nicht unzuverlässig! Ich bin ehrlich. Ich versuche, das Richtige zu tun!”
Wahrscheinlich. Die meisten Menschen wollen nicht das Falsche tun.
Das Problem ist, dass Menschen, die von allen gemocht werden wollen, möglicherweise nicht ihre ganze Persönlichkeit herauslassen. Sie lassen sich vielleicht schlecht behandeln, damit sie von dem Menschen akzeptiert werden, der sie nicht mag.
Sie sind vielleicht nicht ganz ehrlich, was ihre Gefühle, Interessen und ihre eigentliche Persönlichkeit betrifft, damit jemand anderes sie kennenlernen kann. Sie könnten sich sogar je nach ihren Freunden wie ein völlig anderer Mensch verhalten.
Zudem signalisierst du deinen derzeitigen Freunden unterschwellig, dass sie dir in Bezug auf eine ehrliche Meinung nicht vertrauen können. Wenn sie unverblümte Ehrlichkeit brauchen, werden sie nicht zu dir kommen, weil sie wissen, dass du es ihnen nur recht machen willst. Freunde müssen einander vertrauen können.
Dies kann auch bei Menschen ein Problem sein, die “Gefühlsvampire” sind. Sie wollen nur von anderen hören, wie toll sie sind, ohne jemals in der Beziehung etwas zurückzugeben. Diese Menschen lassen sich ständig bei dir aus und laden ihre emotionale Last bei dir ab, nutzen dich als ihren persönlichen Therapeuten und geben dir im Gegenzug keine nennenswerte Unterstützung.
Von allen gemocht werden zu wollen hält dich auch davon ab, gesunde Beziehungen und emotionale Bindungen aufzubauen. Ein emotional gesunder Mensch mit sicheren Grenzen toleriert das nicht. Er wird stattdessen die Situation betrachten, erkennen, dass du nicht vertrauenswürdig bist und sich von dir distanzieren, um jegliches Drama zu vermeiden.
Von allen gemocht werden zu wollen oder zu müssen kann auch die psychische Gesundheit verschlechtern. Du empfindest möglicherweise mehr Stress, Angst oder depressive Verstimmungen, wenn du denkst, dass andere dich nicht mögen. Diese Gefühle können leicht ausarten, wenn du ständig grübelst, warum der andere dich nicht mag und wie du seine Gunst gewinnen kannst.
Woher weiß ich, ob mein Wunsch nach Anerkennung ungesund ist?
Die psychische und emotionale Gesundheit sieht bei jedem anders aus. Es gibt unterschiedliche Bedürfnismaße, bei denen sich jemand erfüllt fühlt, und ein anderer braucht vielleicht mehr.
Allgemein gesagt solltest du dir ansehen, wie sehr das Problem sich auf dich auswirkt. Beeinträchtigt es dein Leben? Verschlimmert es deine psychische oder emotionale Gesundheit? Mindert es deine Lebensqualität und dein Glück?
Du solltest auf Dinge achten wie:
1. Unwille, gegen den Strom zu schwimmen oder aufzufallen.
Menschen, die von allen gemocht werden wollen, passen sich an. Sie wollen keine Unruhe oder Probleme verursachen. Oftmals nehmen sie schlechte Behandlung hin, um dazuzugehören. Sie können auch ihre Persönlichkeit eindämmen oder die Gruppe priorisieren, selbst wenn das ihnen selbst schaden könnte. Sie halten sich möglicherweise mit ihren Talente und Fähigkeiten zurück, um niemanden zu verärgern oder traurig zu machen.
2. Die Bereitschaft zu fast allem, selbst wenn es falsch oder gefährlich ist.
Der Wunsch, von allen gemocht zu werden, kann deine persönlichen Moralvorstellungen oder Überzeugungen überwiegen. Du bist vielleicht zu Dingen bereit, die du nicht tun willst oder von denen du weißt, dass sie falsch sind, oder machst bei gefährlichem Verhalten mit, um akzeptiert zu werden.
Du lässt vielleicht deinen eigenen moralischen Kompass außen vor, um das Gefühl zu haben, mit jemandem befreundet oder Teil der Gruppe zu sein. Das Problem ist, dass ein wahrer Freund nicht von dir erwarten würde, gegen deine Moral zu handeln.
3. Du willst Missbilligung anderer Menschen vermeiden.
Du bemühst dich vielleicht, keine Dinge zu tun, die die Missbilligung anderer hervorrufen würden. Das kann sich darin zeigen, dass du es anderen recht machen willst, dich an gesellschaftliche Normen hältst, die für dich nicht richtig sind, oder zu viel für Leute tust, die das nicht wertschätzen. Du versuchst vielleicht, Konflikten mit anderen aus dem Weg zu gehen, besonders mit Menschen, die dir nahestehen, weil du denkst, dass sie dich abweisen werden.
4. Fixierung auf Menschen, die dich nicht mögen.
Wenn jemand dich nicht mag, wird das für dich zu einem solchen Problem, dass du dich darauf fixierst. Du willst vielleicht unbedingt verstehen, warum, damit du etwas dagegen tun und von demjenigen gemocht werden kannst.
Leider kann ein solches Denken und Handeln problematisch sein. Wenn dich jemand nicht mag, will er wahrscheinlich keine Zeit mit dir verbringen. Und wenn du versuchst, dich bei demjenigen beliebt zu machen, indem du dich auf ihn und das fixierst, was er nicht mag, wirst du wahrscheinlich nur noch mehr Konflikte auslösen.
5. Es allen zu deinem eigenen Nachteil recht machen.
Fällt es dir schwer, Nein zu anderen zu sagen? Meldest du dich immer freiwillig für alles, selbst wenn du gar keine Zeit hast oder du es eigentlich gar nicht willst? Gibst du dir für jeden alle erdenkliche Mühe und stellst dann fest, dass niemand für dich da ist, wenn du jemanden brauchst?
Es ist in Ordnung, anderen helfen oder sie glücklich machen zu wollen. Problematisch wird es jedoch, wenn du deine eigene psychische und emotionale Gesundheit opferst, damit andere zufrieden mit dir sind.
Wichtig ist zu bedenken, dass diese Dinge deinem eigenen psychischen und emotionalen Wohlbefinden schaden. Es ist vollkommen gesund, gemocht werden zu wollen, etwas für andere Menschen zu tun, emotionale Unterstützung zu geben oder sogar ein paar Risiken einzugehen. Dieses Verhalten ist jedoch dann ungesund, wenn daraus Ängste entstehen oder es sich auf andere Art negativ auf dein Leben auswirkt.
Warum denke ich, dass ich von allen gemocht werden muss?
Nur wenige Menschen werden gerne kritisiert. Es fühlt sich nicht gut an, wenn andere Menschen negativ über dich denken oder dich kritisieren. Negativer Kritik lässt sich leicht so interpretieren, dass jemand dich nicht mag. Aber das ist nicht immer der Fall. Manchmal tut Ehrlichkeit weh, weil wir manchmal das Falsche tun und die Wahrheit hören müssen.
Normalerweise kommt man über diese Kritik oder Abneigung hinweg und lässt sie einfach hinter sich. Aber wenn du dich unwohl, ängstlich oder deprimiert fühlst oder andere anhaltende negativen Gefühle hast, weil du denkst, dass dich jemand nicht mag, gibt es wahrscheinlich einen Grund dafür.
Diese Gründe können unter anderem sein:
1. Trauma.
Gemocht werden zu müssen kann mit einem früheren Trauma zusammenhängen, entweder als Erwachsener oder als Kind. Sich bei anderen Menschen beliebt machen zu wollen kann ein Abwehrmechanismus sein, um traumabezogene Konflikte, Ängste oder Stress zu vermeiden. Dies ist normalerweise keine bewusst getroffene Entscheidung, sondern eher ein subtiles Verhaltensmuster, das dir vielleicht nicht bewusst ist, bis du die Gründe für dein Verhalten wirklich untersuchst.
Dieses Bedürfnis, von allen gemocht zu werden, kann auch auf Bindungsprobleme aus der Kindheit zurückgehen. Eltern, die Liebe und Zuneigung vorenthalten und ihre Kinder zwingen, sie sich zu verdienen, bringen dem Kind bei, dass es sich um Anerkennung bemühen muss, um geliebt zu werden. Und solch ein Verhalten kann sich bis ins Erwachsenenalter erstrecken.
2. Soziale Angststörung.
Soziale Situationen und Beziehungen sind für Menschen mit sozialer Angststörung immer schwierig. Menschen mit sozialen Ängsten haben oft Angst, von anderen Menschen beurteilt zu werden. Außerdem können sie Schwierigkeiten mit Menschen in allgemeinen sozialen Umgebungen, in der Schule oder am Arbeitsplatz haben. Ihr Wunsch, von allen gemocht zu werden, ist eine Möglichkeit, die mit der Angst einhergehenden Probleme zu mildern.
3. Dein Selbstwertgefühl ist möglicherweise an eine externale Kontrollüberzeugung geknüpft.
Kontrollüberzeugung ist ein Ausdruck, der sich darauf bezieht, ob sich jemand als fremdbestimmt oder selbstbestimmt wahrnimmt.
Jemand mit einer internalen Kontrollüberzeugung denkt normalerweise, dass er sein Schicksal selbst in der Hand har. Alles hängt von seiner eigenen, eigenhändigen Arbeit ab, von seinen Bemühungen, und von den erzielten Ergebnissen.
Menschen mit einer externalen Kontrollüberzeugung haben dagegen das Gefühl, wenig Kontrolle über ihr eigenes Schicksal zu haben. Sie denken, dass ihr Leben mehr von äußeren Kräften gesteuert wird als von ihnen selbst.
Menschen mit externaler Kontrollüberzeugung wenden sich oft an andere Menschen, um Bestätigung und Zustimmung zu bekommen und zu hören, dass sie das Richtige tun. Und auch wenn das manchmal okay ist, ist es nicht so toll, wenn die Gruppe nicht das Richtige tut oder du bei nicht so guten Menschen Anerkennung suchst.
4. Abhängigkeit von anderen im Hinblick auf emotionale Unterstützung.
Es ist völlig normal und in Ordnung, sich auf Freunde, Familie oder Selbsthilfegruppen zu stützen, wenn du schwere Zeiten durchmachst. Daran ist nichts auszusetzen.
Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen gesunder und ungesunder Unterstützung. Niemand sollte sich dauerhaft oder bei trivialen Angelegenheiten auf sein Supportnetzwerk verlassen müssen.
Auf den ersten Blick mag es nicht wie ein Problem aussehen. Wenn du ein kleines Problem hast, redest du mit einem Freund darüber und lässt es dann hoffentlich hinter dir.
Das Problem dabei ist, dass du jedes Mal, wenn du dich auf diese Weise auf jemanden stützt, quasi ein wenig Geld von einem Bankkonto abhebst. Je öfter du das machst, desto mehr hebst du ab. Und je mehr du abhebst, desto schneller hast du kein Geld mehr. Du musst also nicht nur regelmäßig Geld auf das Konto einzahlen, sondern auch darauf achten, wie viel du abhebst.
Menschen, die von Freunden und Familie Bestätigung und Anerkennung wollen, heben ständig Geld von ihrem Konto ab. Früher oder später verschwindet das Unterstützungsnetzwerk, weil die Leite nicht die emotionale Kraft, das Wohlbefinden oder den Wunsch haben, damit weiterzumachen.
Dies ist auch ein Grund, warum professionelle Unterstützung bei der Verarbeitung solcher Dinge wichtig ist.
5. Geringes Selbstwertgefühl.
Jemand mit einem geringen Selbstwertgefühl wünscht sich natürlich, dass andere Menschen ihn mögen. Mit dieser äußeren Bestätigung können sie ein Loch füllen, das sie selbst nicht füllen können.
Sich selbst zu lieben und wertzuschätzen macht es viel einfacher, zu akzeptieren, dass die Meinungen anderer nicht besonders wichtig sind.
Wie höre ich auf, von jedem gemocht werden zu wollen?
Wahrscheinlich solltest du dieses Problem mit einem ausgebildeten Therapeuten besprechen. Dieses Problem taucht nicht einfach grundlos aus dem Nichts auf. Gemocht werden zu wollen ist oft ein Symptom für ein tieferliegendes Problem, das angegangen werden muss. Das eine Problem zu lösen wird es leichter machen, das andere Problem zu lösen.
Wir empfehlen dir wirklich, professionelle Hilfe bei einem Therapeuten zu suchen, weil eine Therapie dir sehr effektiv dabei helfen kann, an den Gedanken und Verhaltensweisen zu arbeiten, die von dem Bedürfnis herrühren, gemocht zu werden.
Trotzdem kannst du selbst einige Dinge tun, um eine bessere Richtung einzuschlagen.
1. Erkenne deine Verhaltensweisen, die auf Anerkennung abzielen.
Achte auf die verschiedenen Dinge, die du tust, um Anerkennung von anderen zu bekommen. Sobald du diese Dinge kennst, kannst du sie bewusst unterbinden und dein Verhalten ändern.
Statt Anerkennung zu wollen, kannst du dich entscheiden, das unangenehme Gefühl bewusst zu ertragen und eine gewisse Resilienz zu entwickeln. Bedeutsame Veränderungen und Wachstum passieren nicht ohne Unbequemlichkeit.
2. Steigere deine Selbstliebe.
Viele Menschen, die Bestätigung und Anerkennung bei anderen suchen, tun dies, weil sie nicht gut über sich selbst denken. Wenn du deine Selbstliebe und dein Selbstwertgefühl pflegst und stärkst, kannst du dein Bedürfnis nach Anerkennung von außen verringern.
Du brauchst nicht von anderen Menschen gezeigt bekommen, dass du gut genug bist, indem sie dich mögen. Du weißt bereits, dass du gut genug bist, und die Meinung anderer ist irrelevant.
Übe dich im gütigeren inneren Monolog. Vermeide es, dich selbst zu beleidigen. Und wenn du nicht positiv sein kannst, versuche einfach, nicht negativ zu sein. Es gibt viel neutrales Gebiet zwischen den beiden Extremen.
3. Verbringe weniger Zeit auf den sozialen Medien.
Soziale Medien sind quasi ein Hamsterrad der Suche nach Anerkennung von anderen Menschen. Du brauchst diese Likes! Zeige allen, wie großartig dein Leben ist! Hol dir diese Shares! Mach beim neuesten Trend mit!
Leider rutschen die sozialen Medien regelmäßig in die ungesunden Gewässer der ganz bewussten externen Validierung. Viele dieser Unternehmen haben Psychologen angestellt, ein Produkt zu entwickeln, das sich die Feedbackschleifen in deinem Gehirn zunutze macht. Mache da einfach nicht mit.
4. Entwickle deinen inneren Kompass.
Mit Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und Integrität durchs Leben zu gehen ist eine wichtige Voraussetzung, um mit dir selbst zufrieden zu sein. Es ist schwer, sich gut zu fühlen, wenn du Dinge tust, die nicht deinem moralischen Kompass entsprechen.
Aber um mit deinem moralischen Kompass in Einklang zu sein, musst du zuerst verstehen, was du als wertvoll betrachtest und warum.
Nimm dir die Zeit, über die Dinge nachzudenken, die dir wichtig sind. Was bedeutet dir genug, dass du dafür einstehen willst? Kannst du ehrlich damit sein, selbst wenn es nicht besonders beliebt ist? Natürlich wird es mit Sicherheit manchmal so sein, dass es nicht der Fall ist.
5. Nimm Meinungsverschiedenheiten an.
Menschen werden hin und wieder unterschiedlicher Meinung sein. Daran ist absolut nichts Schlimmes. Es ist sogar gut, weil wir alle unterschiedliche Lebenserfahrungen und damit verschiedene Perspektiven haben.
Du kannst anderer Meinung als jemand sein und ihm trotzdem nahestehen, solange es nicht um ein Thema geht, das deinen Grundüberzeugungen oder deinem moralischen Kompass entgegensteht. Aber wenn du ein ehrlicher Mensch bist, kannst du dich nicht mit unehrlichen Menschen umgeben und erwarten, dass es okay ist, besonders dann, wenn du die Anerkennung dieser Menschen zu gewinnen versuchst.
Es ist okay, unterschiedlicher Meinung zu sein, solange du dich und andere respektierst.
6. Hole dir kritisches Feedback von Menschen, denen du vertraust.
Hole kritisches Feedback zu etwas ein, das du erreichen willst, oder zu einem Projekt, das du machst. Hole es nicht zu dir selbst ein. Der wichtigste Teil in diesem Satz ist “Menschen, denen du vertraust”, weil manche Menschen solch eine Anfrage nur dazu nutzen werden, dich persönlich anzugreifen. Du hast vielleicht keine netten Menschen um dich, die dir helfen wollen, dich aufzubauen.
Nimm dir viel Zeit zu überlegen, wen du um dieses Feedback bittest. Diese Übung hilft allgemein dabei, zu erkennen, dass konstruktive Kritik oder eine unterschiedliche Meinung nicht das Ende der Welt sind.
7. Gestehe dir zu, mit Menschen, die du magst, nicht einer Meinung zu sein.
Menschen, die dir wichtig sind, machen manchmal Dinge, mit denen du nicht einverstanden bist. Stehe auf und sage ihnen, dass du nicht ihrer Meinung bist oder mit ihren Entscheidungen oder ihrem Handeln nicht einverstanden bist.
Jetzt kommt die Sache, auf die du vorbereitet sein solltest. Nehmen wir an, du hattest vorher keine sicheren Grenzen. In diesem Fall könnte es passieren, dass du viel Gegenwind bekommst und sich Leute von dir distanzieren, wenn du nicht mehr so nachgiebig bist.
Das ist etwas Gutes. Du willst die Leute aus deinem Leben ^heraus haben, die nicht unterstützend oder verständnisvoll sind oder nicht bereit sind, dir zuzuhören.
8. Erkenne, dass die Meinungen anderer Leute nicht dein Problem sind.
Das Interessante an Meinungen ist, dass sie oft die Denkweise desjenigen widerspiegeln. Wenn du beispielsweise einen positiv eingestellten Freund hast, hat er wahrscheinlich oft eine positive Meinung und Wahrnehmung der Welt. Wütende Menschen haben wütendere, negative Meinungen und Wahrnehmungen. Traurige Menschen haben negative Meinungen und Wahrnehmungen.
Möglicherweise bist nicht du das Problem, wenn dich jemand nicht mag. Vielleicht gibt es bei diesem Menschen einfach etwas, was seine Wahrnehmung beeinflusst.
Andererseits kann es auch einfach sein, dass er dich nicht mag. Er darf glauben, was er will, und dir darf es egal sein.
“Du kannst der reifste, saftigste Pfirsich am Baum sein, aber manche Leute mögen einfach keine Pfirsiche.”
9. Nimm dein authentisches Ich an.
Was ist ein “authentisches Ich”? Das ist der Mensch, der unter den Erwartungen anderer Menschen, der Gesellschaft jeglichen und anderen Glaubenssystemen vergraben ist, die dir sagen, dass du jemand sein sollst, der du nicht bist.
Es gibt so viele Regeln und so viel Druck auf den Einzelnen, sich anzupassen, damit du keinen Aufruhr verursachst. Das ist eine furchtbare Art der Existenz, wenn es in deiner Seele mehr gibt als nur das. Es ist schwer, dein authentisches Ich anzunehmen und auszuleben. Das kann einigen Aufruhr verursachen. Aber das ist in Ordnung. Und sei im Zweifel immer für deine persönliche Sicherheit.
Dein authentisches Ich anzunehmen und dein Leben so zu führen, wie es für dich bestimmt ist, ermöglicht dir echte, tiefe Beziehungen zu anderen Menschen.
Der Welt gegenüber ehrlich zu sagen, was es in deinem Herzen und deiner Seele gibt, nimmt dir die Last, Narrative zu kontrollieren, Informationen zu zensieren und zu versuchen, die Wahrnehmungen anderer zu kontrollieren. Lass sie ihre Meinungen haben. Sie sind für dich und dein Leben nicht relevant.
Du bist immer noch nicht sicher, warum du von allen gemocht werden willst oder wie du damit aufhörst? Mit jemandem darüber zu sprechen kann dir sehr helfen, mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen. Du kannst so sehr gut deine Gedanken und Sorgen aussprechen, damit du sie verarbeiten kannst.
Wir empfehlen dir sehr, mit einem Therapeuten zu sprechen statt mit einem Freund oder Familienmitglied. Warum? Weil Therapeuten die notwendige Ausbildung haben, um Menschen in Situationen wie deiner zu helfen. Sie können dir helfen, deine Denkweise und dein Verhalten nach und nach zu etwas Gesünderem zu ändern.
Auch wenn du versuchen kannst, das Problem selbst zu bearbeiten, könnte es ein größeres Problem sein, als mit Selbsthilfe zu schaffen ist. Und wenn es dein psychisches Wohlbefinden, deine Beziehungen oder dein Leben im Allgemeinen einschränkt, ist es ein bedeutendes Problem, das gelöst werden muss.
Zu viele Menschen versuchen, sich durchzuwurschteln und geben ihr Bestes, um Probleme zu überwinden, die sie nie richtig in den Griff bekommen. Wenn es in deiner Situation irgendwie möglich ist, ist eine Therapie absolut der beste Weg.