Inneren Frieden finden wir, wenn unser Körper, Geist, Herz und unsere Seele in Ruhe sind. Statt nach Kontrolle über oder Widerstand gegen uns selbst und andere zu streben, empfinden wir ein Gefühl von Akzeptanz, Vergebung, Liebe und Mitgefühl.
Einen Nervenzusammenbruch zu bekommen war mit das Beste, was mir je passiert ist.
Bevor ich das absolute Ende meiner Stressfahnenstange erreichte, hätte ich nie gedacht, dass inneren Frieden zu finden möglich sei – besonders für einen hochsensiblen Menschen mit Neigung zu Ängsten.
Um genau zu sein, war mir das Konzept derart fremd, dass die Worte „Stille“ und „Gelassenheit“ in meinem persönlichen Wörterbuch nicht einmal vorkamen. Frieden war für mich ein völlig fremdes Konzept.
Wenn es dir gerade genauso geht wie mir vor ein paar Jahren, erkennst du sicher, dass sich unbedingt etwas in deinem Leben ändern muss.
Du erkennst, dass du so auf gar keinen Fall weitermachen kannst – das heißt, solange du den Rest deines Lebens genießen willst!
Und du wirst irgendwann schließlich einsehen, dass die Anspannung, der Schmerz, die Traurigkeit, der Stress und die Angst, die du gerade empfindest, Katalysatoren für eine Veränderung in deinem Leben sind.
Diese Veränderung ist der Impuls, den du brauchst, um mehr zu wachsen und besser zu leben.
Was ist innerer Frieden?
Wir fühlen inneren Frieden, wenn unser Körper, Geist, Herz und unsere Seele in Ruhe sind. Statt nach Kontrolle über oder Widerstand gegen uns selbst und andere zu streben, empfinden wir ein Gefühl von Akzeptanz, Vergebung, Liebe und Mitgefühl.
Innerer Frieden bedeutet, mit deiner Wahren Natur oder Seele in Kontakt zu sein. Vor allem kann innerer Frieden nur jemals im gegenwärtigen Moment geschehen (welcher alles ist, was wir wirklich haben).
12 Wege zum inneren Frieden
Konflikt jeder Art ist schon immer eine Plage gewesen, die seit Anbeginn der Zeit unsere Leben verwüstet hat. Wenn wir nicht mit anderen kämpfen, kämpfen wir mit uns selbst.
Wenn wir nicht mit uns selbst kämpfen, kämpfen wir für ein unerreichbares Ideal, eine unrealistische Überzeugung oder ein toxisches Dogma. Und so geht der ewige Kreislauf des Chaos in unserem Leben weiter.
So wie ich hast vielleicht auch du festgestellt, dass das Chaos sich in vielen Formen und Gestalten zeigt; manche offensichtlich, manche tödlicher und subtiler, manche als Gewohnheit, manche schrittweise.
Wisse aber, dass unabhängig davon, welchen Schmerz du im Leben durchmachst, die Quelle dieses Schmerzes aus dir selbst kommt.
Ich habe lange dafür gebraucht, die Verantwortung für mich selbst zu übernehmen; die Art, wie ich dachte, fühlte und auf die Welt reagierte.
Heute habe ich, obwohl ich manchmal immer noch damit zu kämpfen habe, den Blick für Verhältnismäßigkeit zu bewahren, mir angewöhnt, diese 12 Dinge loszulassen, um meinen Frieden und meine Ruhe wiederzugewinnen.
Ich hoffe, dass du inspiriert wirst, diese Quellen des selbstverursachten Chaos in deinem Leben ebenfalls zu identifizieren.
Hier sind zwölf Wege zum inneren Frieden zusammengefasst:
Höre auf zu erwarten, dass das Leben und die Menschen anders sein sollten
Lasse Verärgerung und Ressentiments los
Halte deine Gefühle aus (und nimm sie an)
Verliere dich nicht länger in der Vergangenheit oder Zukunft
Sei dir deines zwanghaften Kontrollbedürfnisses bewusst
Begrüße es, unsympathisch zu sein
Lasse die Märtyrer- oder Opferrolle los
Vergib dir selbst (und damit anderen)
Verabschiede dich von Energie-Vampiren
Du brauchst nicht „perfekt“ zu sein – höre auf damit
Lasse das Bedürfnis los, recht zu haben
Verweile nicht länger in der Vergangenheit (oder Zukunft)
Unten werde ich es näher erläutern:
1. Höre auf zu erwarten, dass das Leben und die Menschen anders sein sollten
Die Wahrheit ist: Du kannst erwarten, erwarten, erwarten… aber was passiert am Ende? Du fühlst dich erschöpft, verärgert, verbittert, gestresst und hoffnungslos. Was für eine Verschwendung von Zeit, Energie und Mühe!
Nachdem ich erkannt hatte, wie viel meines Unglücklichseins durch Erwartungen verursacht wurde, war ich erstaunt. Und lass dir gesagt sein: Unsere Erwartungen sind normalerweise unbewusst.
Oder anders gesagt: Wir sind uns nicht bewusst, dass wir so viel von anderen Menschen und dem Leben selbst fordern. Warum sind Erwartungen eine Last? Durch Erwartungen ändert sich gar nichts.
Kannst du andere Menschen ändern? Nein. So ist einfach das Leben. Menschen ändern sich nur, wenn sie sich dazu entscheiden. Dies zu verstehen, ist der Anfang inneren Friedens.
Lösung:
Würdest du dich lieber der Wahrheit des gegenwärtigen Augenblicks widersetzen oder würdest du lieber die Realität freudig annehmen?
Versuche herauszuarbeiten, welche hehren und unrealistischen Erwartungen du an andere Menschen hast.
Hier sind einige Beispiele: „Mein Mann sollte mehr Zeit mit mir verbringen, so wie damals, als wir frisch verheiratet waren“, „Mein Chef sollte mehr auf meine Gefühle Rücksicht nehmen“, „Meine Freundin sollte nicht so eine Maulheldin sein; ich wünschte, sie wäre anders“, „Ich sollte erfolgreicher sein“, etc. Beachte hier das häufige Vorkommen des Wortes „sollte“.
2. Lasse Verärgerung und Ressentiments los
Verärgerung + Ressentiments = Selbstgerechtigkeit … und seien wir ehrlich, selbstgerecht entrüstet zu sein macht auf toxische Weise extrem SÜCHTIG.
Wenn wir uns obsessiv jedes frühere Fehlverhalten von anderen merken, sagen wir uns damit eigentlich: „Ich habe das Recht, auf diesen Menschen wütend zu sein. Ich habe das Recht, mich von ihm zu distanzieren und zu trennen.
Ich habe das Recht, mein eigenes Elend endlos weiterzuführen.“ Wird es dir aber auf deinem Sterbebett wirklich etwas bedeuten, wer Recht und wer Unrecht hat?
An einem Groll festzuhalten ist nicht nur kindisch, sondern auch schlecht genutzte Zeit, die sich auf die Details des Lebens konzentriert.
Lösung:
Visualisierungen und Rituale können dir helfen, frühere Verletzungen loszulassen und ein neues Lebenskapitel zu beginnen.
Zum Beispiel könntest du auf einem Blatt Papier aufschreiben, was dir jemand angetan hat. Sobald du fertig bist, verbrenne dieses Stück Papier zu Asche.
Dies ist eine kraftvolle Methode, um das „Loslassen“ zu symbolisieren. Alternativ möchtest du dich vielleicht darauf konzentrieren, Vergebung dadurch zu kultivieren, dass du dich zuerst auf die Vergebung für dich selbst konzentrierst.
3. Halte deine Emotionen aus (und nimm sie an)
Niemand unter uns empfindet gerne unangenehme Emotionen und darum kommt es sehr häufig vor, dass wir sie unterdrücken oder ihnen aus dem Weg gehen. Leider führt dies zu emotionaler Repression.
Die Sache ist die: Deine Gefühle zu verstecken ist nicht dasselbe wie dich mit ihnen auseinanderzusetzen. Nur weil deine Gefühle zeitweise verschwinden, heißt das nicht, dass sie ganz weg sind.
Um genau zu sein werden sie umso größer, je länger du sie unterdrückst. Und je größer diese Emotionen werden, desto mehr empfindest du einen extremen Mangel an innerem Frieden.
Lösung:
Entscheide dich, bewusst deine Emotionen auszuhalten, ohne Widerstand oder Urteil. Wenn Urteile aufkommen, lasse sie aufsteigen und wegfallen.
Auch wenn es anfangs sehr schwierig sein mag, deine Emotionen zu erleben, wirst du dir auf lange Sicht selbst aufrichtig dankbar sein.
Anmerkung: Denke daran, dir dafür einen ruhigen Ort zu suchen und tief zu atmen.
4. Verliere dich nicht länger in der Vergangenheit oder Zukunft
Zeitreisen sich nicht real, mein Schatz, oder zumindest nicht in meiner Welt!
Die Realität ist, dass Vergangenheit und Zukunft in diesem gegenwärtigen Moment nicht existieren; alles, was gerade jetzt existiert, ist JETZT.
Während das für die meisten Menschen einleuchtend klingt, beherzigen die meisten von uns es nicht. Wenn wir uns in alter Reue oder zukünftigen Ängsten verlieren, verlieren wir völlig die Verbindung zum geerdeten gegenwärtigen Moment.
Unweigerlich bedeutet dies Herzschmerz, Anspannung und Überlastung … der Stoff, aus dem Nervenzusammenbrüche sind!
Lösung:
Setze deine Emotionen als Auslöser für Achtsamkeit ein. Alternativ kannst du die unangenehmen Wahrnehmungen deines Körpers als Weckruf nutzen, dich zu erden. Rast dein Herz?
Nimm dies als ein Zeichen, dass du in die Welt deines Geistes abdriftest. Nutze diese Erdungstechniken, um dich wieder auf den Boden zu holen.
5. Sei dir deines zwanghaften Kontrollbedürfnisses bewusst
Als ehemaliger Kontrollfreak weiß ich, wie blöd es ist, ständig mit den Nerven am Ende zu sein.
Wenn du ein zwanghaftes Kontrollbedürfnis hast, bist du wahrscheinlich ein Meister der Planung und versuchst, jede Situation so vorherzusagen und zu beeinflussen, wie DU es willst oder womit du denkst umgehen zu können.
Das entspricht natürlich Massen von Stress und Angst – die Antithese zu innerem Frieden.
Lösung:
Kontrolle entspringt der Angst oder dem Misstrauen gegenüber dir selbst und deiner Fähigkeit, mit allem klarzukommen, was das Leben dir entgegenwirft.
Wenn du einmal die angeborene Widerstandskraft und Stärke deines Geistes sehen kannst, wirst du anfangen, dir selbst zu vertrauen und dich darum dem Leben öffnen.
Ein zwanghaftes Kontrollbedürfnis hängt auch eng damit zusammen, ein Perfektionist zu sein.
6. Begrüße es, unsympathisch zu sein
Innerer Frieden fängt da an, wo du dich entscheidest, anderen Menschen oder einem Ereignis nicht die Kontrolle über deine Emotionen zu überlassen.
Der Wunsch, von allen gemocht zu werden, ist in unserer Gesellschaft so eine große Sache.
In einer Welt, in der uns beigebracht wird, unser Selbstwertgefühl aus externen Errungenschaften zu gewinnen und daraus, wie beliebt wir sind, ist es beinahe schon unvermeidlich, dass wir fast alle in diese Falle tappen.
Wir lassen unser Leben von unserer Angst kontrollieren, was andere Leute denken könnten: Die Gedanken, die wir anderen zuschreiben, werden zu unseren Gefängniszellen.
Unser Fundament aus innerem Selbstwert und Liebe ist so schwach, dass wir diese fast immer bei Quellen außerhalb von uns selbst suchen.
Wenn wir uns über unser authentisches Selbst hinwegsetzen, um sympathischer und akzeptabler zu sein, geben wir unsere persönliche Macht ab. Das ist ziemlich schlimm.
Lösung:
Lerne zu akzeptieren, für andere inakzeptabel zu sein. Lerne, das absolut Schlimmste zu begrüßen: unbeliebt zu sein. Das heißt nicht, dass du ein Arsch sein solltest, aber es heißt, dass du lernst, deine Bedürfnisse und Wünsche zu ehren.
Ich stelle mir gerne das Allerschlimmste vor, was passieren könnte, wenn jemand mich nicht mag, zum Beispiel: „Unsere Gespräche könnten unangenehm sein, sie könnten über mich lästern …“ usw. usw.
Aber kann ich damit umgehen? Ja! Und du kannst das auch. Dich selbst mehr lieben zu lernen ist eine starke Methode, den Denkfehler zu durchschauen, von allen gemocht werden zu wollen – fange mit der Selbstliebe an.
7. Lasse die Märtyrer- oder Opferrolle los
In irgendeiner Situation die Rolle des Märtyrers oder Opfers anzunehmen, ist ein Akt der Selbstsabotage auf einer unbewussten Ebene. Was ist ein Opfer?
Ein Opfer ist jemand, der glaubt, dass er keine eigene Macht hat und dem Schicksal zum Opfer gefallen ist. Sie werden durch Selbstmitleid definiert.
Was ist ein Märtyrer? Ein Märtyrer ist ein Mensch, der sich unnötig für andere opfert und es als eine Form der Manipulation benutzt.
Sie werden durch Selbstaufopferung definiert. Diese beiden Rollen fördern Chaos und Stress – das Gegenteil von innerem Frieden.
Lösung:
Denke über die Überzeugungen nach, die du von dir selbst, anderen und vom Leben hast.
Opfer und Märtyrer werden von einer Flut von unrealistischen, unlogischen und schädlichen Überzeugungen getragen, wie beispielsweise „Ich kann mein Schicksal nicht ändern“, „Die Menschheit ist immer egoistisch“, „Das Leben ist gegen mich“, „Mein Selbstwert hängt davon ab, wie viel ich gebe“, und so weiter.
8. Vergib dir selbst (und damit anderen)
Die Weigerung, dir selbst vergangene Fehler, gebauten Mist, vermeintliche Misserfolge, Schwächen oder Unzulänglichkeiten zu vergeben, ergibt sich aus einem niedrigen Selbstwertgefühl.
Und wenn wir an die Wurzeln dieses geringen Selbstwertgefühls gehen, finden wir oft toxische Grundüberzeugungen, die uns erzählen, dass wir „von Natur aus schlecht“, „nicht gut genug“ und so weiter sind.
Leider heißt mangelnde Selbstvergebung, dass du auch eher dazu neigst, anderen gegenüber Groll und Bitterkeit zu hegen. Warum?
Wenn wir nicht wissen, wie man sich selbst vergibt, wissen wir auch nicht, wie man anderen vergibt. Wie solltest du anderen etwas aus einem leeren Becher geben?
Lösung:
Lerne, dein eigener bester Freund zu werden. Fange an zu lernen, wie du Selbstfürsorge und Selbstliebe praktizierst. Du bist rund um die Uhr bei dir – behandle dich also bitte selbst gut.
Es wird dir auch etwas bringen, deine Grundüberzeugungen genau zu untersuchen, wenn ein Mangel an Selbstvergebung ein Problem für dich darstellt.
9. Verabschiede dich von Energie-Vampiren
Was macht einen Energie-Vampir aus? Ein Energie-Vampir ist ein Mensch, der sich von deiner psychischen und emotionalen Energie ernährt.
Energie-Vampire sind oft tief verwundete Menschen, die in einem unbewussten Versuch der Selbstheilung oft andere aussaugen. (Merke: Es ist nicht unsere Aufgabe, Menschen zu helfen, die nicht bereit sind, sich selbst bewusst zu helfen!)
Auch wenn ich vom Ausdruck „Energie-Vampir“ nicht besonders begeistert bin, beschreibt er am treffendsten Menschen, die Freude an Drama und Chaos haben, gerne die Opferrolle spielen und Energie aus den Reaktionen anderer ziehen.
Energie-Vampire hemmen oft dein persönliches Wachstum und ziehen dich eher herunter, als dich aufzubauen.
Diese Menschen sind wie schwarze Löcher: Sie saugen deine mentale, emotionale, körperliche und spirituelle Energie aus und lassen dich wie eine Hülle deines früheren Selbst zurück.
Wenn du nicht geerdet bist und nicht die seelische Kapazität hast, Energie-Vampire auszuhalten, kann das zu einem bösen Ende führen.
Energie-Vampire können Freunde, Familienmitglieder, Partner, Kinder oder sogar Kollegen sein.
Lösung:
Sieh dir alle Menschen genau an, mit denen du täglichen Kontakt hast. Man sagt schließlich, dass wir das Resultat der fünf Menschen sind, mit denen wir im Leben am meisten Umgang haben.
Unterstützen und ermutigen die Menschen in deinem sozialen Umfeld dich, oder sind sie eifersüchtig, abfällig, dramatisch oder zynisch?
Wenn du nicht die Möglichkeit hast, diese Menschen jetzt aus deinem Leben zu verbannen, empfehle ich dir, auf Distanz zu bleiben und regelmäßige Pausen von ihnen einzulegen.
10. Du brauchst nicht „perfekt“ zu sein – höre auf damit
Perfektionismus trägt zu chronischem Stress und Burnout bei. Ich habe viel Zeit meines Lebens damit verbracht, alles perfekt machen, alles perfekt sagen und im Grunde ein perfekter Mensch sein zu wollen.
So eine Zeitverschwendung! Rational wissen wir, dass niemand perfekt sein kann, aber irgendwie verfangen wir uns trotzdem oft in solchen negativen Kreisläufen, meistens unbewusst.
Wenn du nie ganz mit dem glücklich bist, was du tust oder wer du bist, ist es gut möglich, dass du ein Perfektionist bist. Auch ich war einmal ein solcher Perfektionist, dass ich 6 Stunden gebraucht habe, um einen einzigen Artikel zu schreiben (kein Witz).
Schlussendlich habe ich gelernt, dass es im Leben so etwas wie Perfektion nicht gibt, da sich das Leben um Wachstum und Veränderung dreht.
Perfektion ist dagegen ein unveränderlicher Zustand, ein Zustand des Todes, ein Zustand, der für uns im Leben unmöglich zu erreichen ist.
Lösung:
Verstehe, dass es so etwas wie Perfektion nicht gibt – sie ist ein völliger Mythos, falsch und unrealistisch. Es ist okay, nicht perfekt zu sein. Es ist okay, Fehler zu haben.
Um genau zu sein, macht dich das Annehmen deiner Fehler, zum Beispiel durch eine Übung wie Schattenarbeit, für andere attraktiver.
Verletzlichkeit zieht andere Menschen an. Vor allem wird das Annehmen deiner Unvollkommenheit dir helfen, mehr inneren Frieden zu empfinden.
11. Lasse das Bedürfnis los, recht zu haben
Ich wuchs in einer religiösen Familie auf, die immer das Bedürfnis hatte, ihr Gefühl „recht zu haben“ zu schützen, sogar so sehr, dass sie sich ständig untereinander und mit anderen Menschen stritten, die anderer Sichtweisen hatten, und heftigst debattierten.
Es dauerte nicht lange, bis ich mir dies ebenfalls angewöhnte.
Es ist absolut erschöpfend, ständig „recht haben“ und sich anderen überlegen fühlen zu müssen.
Ich kann darum mit Erleichterung sagen, dass ich mir dies schon vor langer Zeit durch das Praktizieren von Offenheit, Einfühlungsvermögen und einer kleinen Prise Demut abgewöhnt habe. Wir haben nicht immer recht, und das ist okay.
Lösung:
Verstehe, dass du tatsächlich aus der Akzeptanz lernen und wachsen kannst, dass du dich irrst. Sich zu weigern, unrecht haben zu können, führt zu einer Art innerer Stagnation – einer Form des inneren Todes, bei der du fest und stur in einer Position verharrst.
Hört sich für mich ein bisschen wie eine eingefrorene Leiche an. Die Natur des Lebens ist Veränderung und Transformation.
Ja, falsch zu liegen versetzt dem Ego einen Stich, aber das ist immer noch viel besser, als in einer egoistischen, ausweglosen Position des Rechthabens zu bleiben, die dir den inneren Frieden raubt.
Wenn du Schwierigkeiten hast, dieses Bedürfnis loszulassen, probiere eine Übung wie morgendliche Affirmationen. Affirmationen helfen, unbewusste Gewohnheiten neu zu programmieren.
Affirmationen wie „Es ist okay, unrecht zu haben“, „Ich akzeptiere den Schmerz des Lernens und Wachsens“ oder „Ich begrüße die angeborene Bescheidenheit in mir“ auszusprechen hilft dir, dich neuen Perspektiven zu öffnen.
12. Verweile nicht mehr in der Vergangenheit (oder Zukunft)
Es gibt viele Gründe, warum wir lieber in der Vergangenheit oder der Zukunft leben, aber sie sind alle sinnlos. Ein Leben in der Vergangenheit ist ein Leben im Tod, weil wir in dem verweilen, was einst war, statt in dem, was jetzt ist.
Je mehr wir in der Vergangenheit feststecken, desto weniger können wir in der Gegenwart wirklich voll und ganz leben.
Das Gleiche gilt für die Zukunft: Sie ist noch nicht passiert. Verschiebe deine Freude und deinen inneren Frieden nicht länger auf irgendeinen mythischen Moment oder eine idealisierte Situation in der Zukunft.
Die vielleicht größte Gefahr dabei, in der Vergangenheit oder Zukunft zu verweilen, liegt darin, dass du dich im gegenwärtigen Moment (der der einzige Moment ist) nie wirklich lebendig fühlst.
Du kannst nicht für das dankbar sein, was du schon hast. Du kannst die dich umgebene Magie und Schönheit nicht aufnehmen.
Das ist nicht nur tragisch, sondern auch ein riesiger Grund, warum es so vielen von uns an innerem Frieden fehlt.
Lösung:
Übe Dankbarkeit oder Freude darin zu finden, was du schon hast, genau jetzt. Achtsamkeitspraktiken zu lernen, die ein Weg zur Bewusstheit des gegenwärtigen Moments sind, wird dir ebenfalls enorm helfen.
Und das kannst du jetzt tun…
Lies dir diesen Artikel noch einmal durch, insbesondere die „Lösung“ für jeden Punkt, und überlege dir, wie du diese Ratschläge in deinem Leben umsetzen kannst.
Veränderung kann genau jetzt beginnen, wenn du es zulässt.
Zum Schluss empfehle ich dir, jeden Tag eine Pause zu machen, um die Stille zu genießen. Finden diesen Ort der Stille in dir und lasse zu, dich davon reinigen zu lassen.
Du bist diese Stille in deinem tiefsten Kern. Jeden Tag nur fünf bis zehn Minuten achtsam Atmung zu praktizieren kann dir helfen, wieder mit deinem inneren Frieden in Verbindung zu treten.