Lies das, wenn es sich so anfühlt, als würde alles schief gehen

In letzter Zeit läuft nichts nach deinem Plan. Du fühlst dich ständig gestresst. Selbst im Schlaf gibt es keine Ruhe für, weil du zehnmal pro Nacht wach wirst und wieder einschläfst. Du kannst nicht aufhören, über die Sachen nachzudenken, mit denen du dich morgens beschäftigen musst. Deine Augen schauen immer wieder zurück zur Uhr und zählen herunter, wie lange du noch Zeit hast, bis der Horror wieder von vorne beginnt. Dein Gehirn schaltet nie ab, gibt dir nie einen Moment der Ruhe, auch wenn du körperlich und geistig erschöpft bist.

Du glaubst nicht, dass deine Welt noch schlimmer werden kann. Du hast das Gefühl, dass du den Tiefpunkt erreicht hast, aber irgendwie geht es immer weiter bergab. Du hast immer mehr Stress auf deinen Schultern. Es hört nie auf. Bevor du Zeit hast, ein Problem erfolgreich zu lösen, taucht ein anderes auf.

Du bist dir nicht sicher, wie viel du noch einstecken kannst, bevor du zusammenbrichst. Du kommst immer näher an einen Nervenzusammenbruch. Du fühlst dich, als ob du am Rande der Tränen stehst, am Rande des Wahnsinns. Ehrlich gesagt, weißt du selbst nicht, wie du so lange durchhalten kannst, wenn jeder einzelne Tag voller Leiden ist.

In letzter Zeit schnappst du dir Leute, die nichts Falsches gemacht haben, weil du so angespannt bist, so nervös. Du wartest auf noch mehr schlechte Nachrichten. Innerhalb weniger Monate bist du eine regelrechte Pessimistin geworden. Du erwartest, dass schlimme Dinge passieren.

Und wenn die Dinge mal wirklich richtig laufen, wirst du besonders vorsichtig. Du glaubst, dass die Dinge zu gut sind, um wahr zu sein. Du denkst, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Waage wieder ausbalanciert und all das Glück, das du vorübergehend hattest, endgültig ausgelöscht ist.

Inzwischen bist du an den Schmerz gewöhnt. Du bist an Herzschmerz gewöhnt. An die Enttäuschungen.

Du musst dich aber daran erinnern, dass, wenn es sich so anfühlt, als würde alles schief gehen, es nicht bedeutet, dass du etwas falsch gemacht hast. Das bedeutet nicht, dass du diejenige bist, die dafür verantwortlich ist. Das bedeutet nicht, dass du eine Versagerin bist.

Ab und zu passiert Scheiße. So was passiert guten Menschen. Es passiert Leuten, die es am wenigsten verdienen. Aber vor allem passiert es den Menschen, von denen die Welt weiß, dass sie damit umgehen können. Den starken Leuten. Den Kämpfern.

Und wenn mal wieder alles schief läuft, ist es einfacher, die Hände hochzuwerfen und nicht mehr zu versuchen. Du willst deinen Job kündigen. Du fängst an, deine Freunde im Stich zu lassen. Du hörst auf, deine Nachrichten zu beantworten. Du verlässt das Haus nicht mehr. Du hörst auf, deinen Chef, deinen Freund und deine Eltern zu beeindrucken, denn nichts, was du tust, scheint wichtig zu sein.

Aber so darfst du nicht denken. Du kannst dich nicht von einer schlechten Woche, einem schlechten Monat oder einem schlechten Jahr davon abhalten lassen, eine erfüllte Zukunft für dich zu erschaffen. Du hast das Zeug dazu, dies zu überwinden, selbst wenn du dich so fühlst, als würdest du gleich brechen. Auch wenn es sich so anfühlt, als ob du es nicht eine Sekunde länger aushalten könntest.

Wenn es sich so anfühlt, als würde alles schief gehen, denke daran, dass du schon früher schlechte Tage durchgemacht hast. Und du hast sie alle durchgemacht. Du kannst das wieder tun. Du kannst wieder von vorne anfangen.