Nun sitze ich hier…und schreibe diese Notiz in der Hoffnung endlich von dir befreit zu sein. Befreit, von dem Gedanken, dass du endlich einen Geistesblitz hast und zu mir fährst und vor meiner Tür stehst.
Es ist nun 7 Jahre her; 7 Jahre, in denen du schon Teil meines Lebens bist und ich dich einfach nicht loslassen kann. Du warst meine 1. Große Liebe. Das weißt du auch! Ich habe es dir mehrmals gesagt und auch so gemeint. Ich gehöre zu den Frauen, die tief lieben und tief geliebt werden wollen.
Als du mir sagtest (ich kann mich genau daran erinnern und habe es dir nach Jahren erst erzählt), dass du glaubst mich zu lieben, habe ich vor Freude geweint. Ich dachte, dass du es aufrichtig gemeint hast (das kann ich trotz deiner Taten immer noch glauben).
Du hast mir nur 3 Monate danach das Herz gebrochen. Es tat weh; ich konnte weder essen, noch trinken. Ich lag 2 Wochen nur im Bett; habe immer wieder nur an dich gedacht. Ich konnte es einfach nicht glauben! Ich habe jeden Abend so lange weinen müssen, dass ich erst vor Erschöpfung schlafen konnte!
Immer wieder hast du auf meinen Gefühlen rumgetrampelt; bist damit leichtsinnig umgegangen. Ich denke, du wusstest nicht, was du mir damit angetan hast!
Ich habe in den nächsten 6 Jahren keinen einzigen Mann mehr vertrauen können. Allerdings hast du dich immer wieder bei mir gemeldet. Ich kann dich in dem Punkt verstehen. Ich war für dich einfach eine Person, die du gerne um dich hattest, nach jeder weiteren gescheiterten Beziehung, die du im Laufe der Jahre immer wieder hattest. Ich war dein sogenanntes Trostpflaster. Diejenige, die dich wieder aufbauen konnte mit meiner Liebe zu dir. Die dir wieder Selbstvertrauen gegeben hat. Ich war diejenige, die dir wieder half, aufzustehen.
Doch was bekam ich von dir? Immer wieder Sticheleien. Kleine Scherze sagst du? Für mich war es einfach nur verletzend. Dich immer wieder mit anderen Frauen zu sehen; zu sehen, dass du ohne mich glücklich sein kannst. Es war sehr schmerzhaft! Aber ich habe es dir vom ganzen Herzen gewünscht und ich wünsche es dir immer noch! Obwohl du ein richtiges Arschloch warst; obwohl du mich immer wieder erniedrigt hast und mich ausgenutzt hast; obwohl all meine Freundinnen sagten, lass es und zieh weiter. Geh deinen Weg.
Aber soll ich dir was sagen? Es ist mein Weg gewesen; mein Weg, dir beiseite zu stehen wenn du verletzt warst!
Ich habe nie etwas Großes von dir verlangt! Ich habe versucht irgendwie in deinem Leben zu bleiben, aber ich sehe jetzt ein, dass es mir nur noch mehr zusetzt. Es ist nicht deine Schuld. Gefühle kann man eben nicht steuern. Aber du hättest meine innere Verzweiflung sehen müssen. Du hättest meinen Worten nicht trauen dürfen als ich sagte „Es ist okay, wenn wir nur etwas Körperliches miteinander haben!“
Ich schreite, innerlich. Aber ich wollte so gerne in deiner Nähe sein, dass ich meine eigenen Gefühle zu dir nach hinten gestellt habe, um ohne Verpflichtungen bei dir sein zu dürfen!
Immer wieder bin ich klamm heimlich nach unseren Nächten, ohne dich zu wecken, nach Hause gefahren. Du fragst dich sicherlich warum! Ich wollte fliehen; allerdings nicht vor dir! Sondern vor meinen Vorstellungen und Gedanken. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn du mich wach küsst, oder du dich an mich kuschelst. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie es wohl wäre, einfach mit dir im Bett zu bleiben, den gesamten Tag, um dem Alltag zu entfliehen. Nein!
Denn ich wusste, dass ich mich wieder selbst damit verletzen würde. Daher ging ich lieber; ohne dir Verpflichtungen geben zu wollen; ohne dich wieder gewaltsam an mich binden zu wollen.
Du sagst heute immer noch zu mir, dass du mich zwar sehr magst, es aber keine Liebe ist. Natürlich wünsche ich mir, dass du eines Tages aufwachst und merkst, dass ich die Richtige für dich bin und du zu mir kommst. Aber dieser Tag wird niemals wahr werden. Warum? Weil ich mittlerweile schweren Herzens weiterziehen muss. Und doch habe ich immer noch Träume von dir. Träume, in denen du einfach vor meiner Tür stehst. In denen ich endlich einen Freund habe, der meine Liebe erwidert und ich mich bei ihm sicher fühlen kann. Und doch stehst du da. Einfach so. Unangekündigt.
Ich bin seriös geschminkt, trage ein elegantes Kleid, und dann klingelt es an der Tür. Mit einem guten Gefühl öffne ich die Tür.
Und da stehst du plötzlich! Unerwartet; so unerwartet, wie meine tiefen Gefühle für dich. Mich überkommt ein Gefühl des Unbehagens. Du fragst, ob ich dich reinbitte. Ich lehne es erst ab, doch du bleibst hartnäckig und du darfst eintreten. Ich frage dich was du bei mir möchtest und erkläre dir, dass ich auf dem Weg zu meinem Freund bin. Du schaust mich nur an und sagst, setzt dich bitte erst einmal und vergiss die Zeit. Ich schreibe meinem Freund, dass ich den Bus verpasst habe und der nächste erst in einer Stunde kommt.
Du fängst an zu sprechen. Du sagst, dass ich das Beste war, was dir jemals passiert ist und dass du mich wieder zurück haben willst. Ich starre dich nur an; bringe keinen einzigen Ton aus meinem Mund. Du hältst meine Hand; ganz fest, aber ich schlage sie weg. Ich breche plötzlich in Tränen aus! Ich schreie dich an, wieso du sowas mit mir machst und wieso du mich nicht einfach in Ruhe lassen kannst. Ich stehe hysterisch auf und bitte dich meine Wohnung zu verlassen mit Tränen in den Augen. Als ich dir das sage, stehst du vor mir, hältst mein Gesicht in deinen Händen und fragst „Liebst du ihn oder liebst du mich?“
Eine nicht aufhörende Stille breitet sich aus. Ich kann nichts erwidern. Das einzige, was ich kann, ist weinen; voller Verzweiflung.
Du nimmst mich in den Arm; drückst mich fest an dich. Streichelst mir über meinen Kopf und sagst, dass alles wieder gut wird.
Aus irgendeinen Grund glaube ich dir und beruhige mich. Dann hebst du meinen Kopf und küsst mich.
Wieso ich solche Träume von solchen Vorstellungen habe? Ich denke, dass dies mein geheimster Wunsch ist und der so unrealistisch erscheint, dass er niemals Wirklichkeit werden wird.
“Stephanie M.”