Unabhängig von deiner Persönlichkeit, ob introvertiert, extrovertiert oder vielleicht ambivertiert, fühlt sich Einsamkeit immer erstickend an.
Aber im Falle eines Introvertierten kann es viel komplizierter sein, weil sie nicht durch einen Mangel an Menschen einsam werden, sondern durch einen Mangel an Verbindung. In Wahrheit kann dies viel schwieriger zu bewältigen sein.
Leider hält uns die derzeitige globale Situation genau davon ab – uns wirklich miteinander verbunden zu fühlen.
Manche von uns haben ihre Freunde, sogar ihre Familie, wegen der COVID-19-Pandemie schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Der anhaltende Lockdown fordert seinen Preis und alle Arten von sozialen Medien können das Gefühl nicht ersetzen, mit uns wichtigen Menschen in Kontakt zu sein.
Da introvertierte Menschen großen Wert auf bedeutsame Beziehungen legen, schadet diese Zeit der Isolation ihrem inneren Frieden sehr.
Nicht falsch verstehen – Introvertierte lieben und schätzen ihre Zeit allein, aber manchmal müssen sie mit Menschen zusammen sein, die ihnen wichtig sind, genau wie alle anderen.
Die virtuelle Welt gibt ihnen leider nicht die Verbundenheit, die sie brauchen, wodurch sie sich noch mehr entfremdet fühlen. Und das ist ein Gefühl, das Introvertierte ganz anders erleben als andere.
Um tiefer in die Welt eines Introvertierten einzutauchen, musst du wissen, dass für sie allein zu sein und einsam zu sein zwei völlig verschiedene Dinge sind.
Wie schon gesagt lieben Introvertierte es, Zeit allein zu verbringen. Um genau zu sein, brauchen sie Zeit für sich für ihr mentales Wohlbefinden.
Sie bekommen dadurch die Möglichkeit, neue Energie zu tanken und sich zu entspannen. Sie fühlen sich dabei nicht einsam, weil sie diese Zeit damit verbringen, die Verbindung zu sich selbst zu pflegen.
Genauso haben Introvertierte bedeutsame Bindungen zu Menschen, die sie schätzen. Sie freuen sich, wenn sie die Gelegenheit bekommen, mit jemandem zu reden, der sie inspiriert und ihnen dabei gleichzeitig die Freiheit gibt, sie selbst zu sein.
Leider sind solche besonderen Interaktionen dieser Tage ohne Videoanrufe beinahe unmöglich, die sich wie kleine Albträume anfühlen können, die einen sich für den Rest des Tages ängstlich und machtlos fühlen lassen.
Schließlich ist bekannt, dass Introvertierte lieber texten als telefonieren, was erklärt, warum Videoanrufe ihnen so gegen den Strich gehen können.
Aber wie sollen Introvertierte in solch schwierigen Zeiten mit der Einsamkeit umgehen? Wie können sie ein Gefühl echter Verbindung zurückbekommen, nach dem sie sich so verzweifelt sehnen?
Introvert Dear schlägt einige Arten vor, auf die du mit Einsamkeit umgehen kannst, sogar während der Pandemie.
Hier sind 3 Dinge, die du als Introvertierter tun kannst, um die Einsamkeit zu überwinden:
1. Konzentriere dich darauf, jemandem anderen zu helfen.
Wenn man sich einsam fühlt, konzentriert man sich normalerweise auf sich selbst. Du verhedderst dich in negativen, energieauslaugenden Gedanken, die dich ersticken.
Du fühlst dich in deinem eigenen Kopf gefangen. Wenn du diese Energie aber dafür einsetzt, jemandem anderen zu helfen, kannst du vielleicht für eine Weile vergessen, dass du dich einsam fühlst.
Für einen anderen Menschen hilfreich zu sein lenkt dich von der Leere ab, die du im Inneren fühlst.
Das kann jeder sein – ein Freund, der sich ebenfalls einsam fühlt, ein Kollege, der bestimmte Probleme in seinem Leben durchmacht oder ein Verwandter, von dem du schon lange nichts mehr gehört hast.
Diese Menschen wissen zu lassen, dass sie nicht allein sind, wird dir helfen, deine eigenen Gefühle der Leere zu bekämpfen.
Du musst dir keine große Mühe machen, um jemanden anzusprechen, der das Gleiche durchmacht. Du brauchst ihm nur einfach eine Nachricht zu schreiben, um zu zeigen, dass er dir wichtig ist. Und wenn du diesem Mensch ebenfalls wichtig bist, wird er den Gefallen sicher erwidern.
2. Schreibe deine Gedanken auf.
Tagebuch zu schreiben ist eine bekannte Form der Meditation. Es hilft dir, mit deinen Gefühlen in Kontakt zu treten und die wahren Gründe zu entdecken, warum du sie so intensiv erlebst.
Da auch die Trennung von dir selbst Einsamkeit auslösen kann, kann das Aufschreiben deiner Gefühle ein Weg sein, wieder Verbindung mit dir selbst aufzunehmen und besser für die Beziehung zu deinem eigenen Geist zu sorgen.
Außerdem ist der beste Weg zur Bewältigung einer Sache oft, dieser auf den Grund zu gehen. Das Gleiche gilt für Gefühle und Emotionen.
All die Dinge aufzuschreiben, wodurch aufgrund derer du dich ängstlich, einsam und deprimiert fühlst, gibt dir wertvolles Wissen über die Faktoren, die deine psychische Gesundheit beeinflussen.
Dadurch wird ein Muster von Dingen, Situationen und Menschen offengelegt, die eine Rolle dabei spielen, dass dein innerer Frieden gestört ist.
Zudem verstehst du dadurch mit der Zeit, warum du dich unter bestimmten Umständen so entfremdet fühlst, was dir definitiv helfen wird, mit der Einsamkeit fertigzuwerden, die dich verzehrt.
3. Suche dir einen Brieffreund.
Es klingt vielleicht ein bisschen altmodisch, aber wenn nichts anderes hilft, tut der Versuch nicht weh. Jemanden zu haben, dem du dich anvertrauen kannst, selbst wenn es schriftlich ist, ermöglicht dir, offen über deine Gefühle zu reden und die negativen Emotionen loszulassen.
Und das Beste an der Kommunikation per Brief, ob per E-Mail oder auf dem guten alten Postweg: Du hast dadurch alle Zeit der Welt, um deine Gedanken zu sammeln und ohne Druck zu antworten. Zudem sorgt es für besondere Spannung, wenn du auf Antwort deines Brieffreundes wartest.
Dazu brauchst du dir einfach nur einen lieben Freund auszusuchen, der seine Gedanken gerne schriftlich ausdrückt, und ihm zu sagen, was du mit dieser Art der Konversation erreichen willst.
Nicht nur wird es dich von der Pandemie und der dadurch ausgelösten Einsamkeit ablenken, es ist auch eine unterhaltsame Beschäftigung in diesen langweiligen, seelisch belastenden Zeiten.
Siehst du dich selbst als introvertiert an? Was machst du, um die Einsamkeit zu bekämpfen? Sage es uns im Kommentarbereich!