Warum manche Mutter-Sohn-Beziehungen toxisch sind – Wege, sie in Ordnung zu bringen

Mütter versorgen, pflegen und beschützen. Sie helfen ihrem Sohn oder ihren Söhnen zu wachsen und zu einem unabhängigen Menschen zu werden, das sich den Herausforderungen der Welt zu stellen bereit ist. Leider sieht dieses Bild ganz anders aus, wenn die Mutter überbehütend, kontrollierend, manipulierend oder missbräuchlich ist oder eine ungesunde Bindung zu ihrem Sohn hat.

In einer Umfrage wurden 22% der Mütter als “toxisch” im Vergleich zu Vätern (19%) eingestuft. Toxisches Verhalten hat langfristige Auswirkungen auf das mentale Wohlbefinden eines Kindes und sein Leben als Erwachsener. Aber woher weiß man, dass das Verhalten toxisch ist? Kann die Beziehung repariert werden?

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Anzeichen und Ursachen einer toxischen Mutter-Sohn-Beziehung. Außerdem wird besprochen, wie man die Beziehung zwischen Mutter und Sohn langsam wieder aufbauen kann, indem man gesunde Grenzen zieht. Legen wir los!

Die Anzeichen einer dysfunktionalen Mutter-Sohn-Beziehung zeigen sich schon früh in der Kindheit des Sohnes. Solch eine Beziehung beeinflusst die Hirnentwicklung und kognitiven Fähigkeiten des Kindes, was zu Bindungs- und Lernschwierigkeiten, ungesunden Bewältigungsmechanismen und Bindungsproblemen führt.

Im Folgenden führen wir die Anzeichen für eine ungesunde Mutter-Sohn-Beziehung auf:

1. Zwanghafte Kontrolle: Von der Wahl der Zahnbürste über die Fächerwahl in der Schule bis hin zur Frage, wen man heiraten soll – das ständige Bedürfnis, den Sohn zu kontrollieren, ist ein klares Beispiel für eine ungesunde Mutter-Sohn-Beziehung.

2. Manipulation: Manipulatives Verhalten, damit Dinge nach ihrem Willen laufen oder ihre Wünsche erfüllt werden, ist ein klassisches Beispiel für eine ungesunde Mutter-Sohn-Beziehung. Weinen, dem Sohn Schuldgefühle machen und Mitleid erregen sind einige der Methoden, mit denen manche Mütter oft manipulieren.

3. Misshandlung: Verbal und körperlich misshandelndes Verhalten wird häufig von unsicheren Müttern gezeigt. Die kalte Schulter zeigen, Beschimpfungen, Vergleiche mit anderen, absichtlich verletzende Worte und Bestrafungen schon für die kleinsten Fehler sind Anzeichen für eine ungesunde, toxische Beziehung.

4. Drohungen: Ein weiteres Anzeichen, dass eine Mutter-Sohn-Beziehung toxisch ist, besteht in ständigen Drohungen der Mutter, das Zuhause zu verlassen. Dies führt zu Verlassenheitsängsten später im Leben.

5. Narzisstisches Verhalten: Narzisstinnen sind schwer zu beeindrucken. Sie haben unmöglich zu erfüllende Ansprüche. Sie betrachten ihren Sohn nicht als Individuum, sondern als eine Erweiterung von sich selbst. Dadurch nimmt die Beziehung eine ungesunde Wendung, wenn die Erwartungen vom Sohn nicht erfüllt werden. Dies wiederum beeinflusst die künftigen Beziehungen des Sohnes zu seinen Freunden, Kollegen und Familienmitgliedern.

6. Einmischung: Die Einmischung, wen der Sohn heiraten soll und weitere Einmischung später in der Ehe ist ein weiteres Anzeichen für eine toxische Mutter-Sohn-Beziehung. Es verursacht Eheprobleme und reißt manchmal die Brücken zwischen dem Sohn und seiner Frau ein.

7. Überbehütung: Mütter beschützen. Aber überfürsorgliches Verhalten, das erfordert, dass der Sohn ständig überwacht werden muss, das heimlich Informationen über ihn sammelt und seine Kämpfe für ihn ausfechtet, sind einige Anzeichen. Auf lange Sicht kann dies störend sein und die Beziehung ruinieren.

8. Substanzmissbrauch: Substanzmissbrauch und Unfähigkeit, sich um den Sohn und/oder die Finanzen zu kümmern, belasten die Beziehung. Vernachlässigung und unreife Entscheidungen lassen oft den Sohn eine Menge der Verantwortung übernehmen. Auf lange Sicht zerstört diese Abhängigkeit von der Mutter, ohne dass geholfen oder etwas zur Beziehung beigetragen wird, die Mutter-Sohn-Bindung.

9. Kompromisslose Natur: Grobe Behandlung oder Manipulation kann zu einem Bruch führen und das Vertrauen verringern. Mütter aber, die keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen oder sich nie entschuldigen, stoßen ihre Söhne oft weg. Das Fehlen von Entschuldigungen vertieft den Riss in der Mutter-Sohn-Beziehung.

Dies sind die verschiedenen Gründe, warum eine Mutter-Sohn-Beziehung toxisch wird. Aber irren ist menschlich. Und auch eine schlechte Mutter-Sohn-Beziehung hat wie Probleme in jeder anderen Beziehung auch ihre Ursache in bestimmten psychologischen Problemen. Diese werden wir im nächsten Abschnitt besprechen.

Ursachen für Probleme in der Mutter-Sohn-Beziehung

1. Unsicherheit: Besitzergreifendes, überbehütendes, manipulatives, misshandelndes und narzisstisches Verhalten entstammte der Unsicherheit der Mutter. Die Angst vor Kontrollverlust im Leben, sich ignoriert fühlen, finanzielle Probleme, eine Scheidung oder Trennung, Arbeitsplatzverlust usw. können Unsicherheit auslösen.

2. Depressionen: Depressive Mütter haben negative Auswirkungen auf ihre Kinder. Postpartale und/oder klinische Depressionen können zur Folge haben, dass die Mutter ihren Sohn vernachlässigt oder misshandelt.

3. Misshandlung in der Kindheit: Frauen, die Misshandlung in der Kindheit erlebt haben, können zu harten Eltern werden. Mit anderen Worten wiederholen sie den Erziehungsstil, den sie als Kind erlebt haben, was zu ihrem negativen Verhalten beiträgt.

Ein ungesunder Bindungsstil in einer Mutter-Sohn-Beziehung ist psychologisch komplex. Wiedergutmachung für toxische Erziehung und Vergebung können die Beziehung langsam heilen. Im folgenden Abschnitt geben wir Müttern und Söhnen Rat, wie sie ihre Beziehung reparieren können.

Wie man eine gesunde Mutter-Sohn-Beziehung aufbaut

Jede Beziehung ist eine beidseitige Sache. Damit sie funktioniert, müssen sich beide Parteien Mühe geben. Um die Mutter-Sohn-Beziehung wieder zu reparieren, haben wir eine Liste für Mütter und Söhne zusammengestellt, was man tun und lassen sollte. Sieh sie dir an.

10 Dinge, die Mütter tun können, um die Mutter-Sohn-Beziehung zu verbessern

1. Höre zu und fühle dich ein

Der Job einer Mutter ist rund um die Uhr. Das kann ermüdend sein. Im Chaos vergessen Mütter oft, zuzuhören und sich einzufühlen. Jedoch ist es noch nicht zu spät. Fange an, deinem Sohn zuzuhören und seine Sichtweise zu verstehen.

Braucht er deine Aufmerksamkeit oder Liebe? Bist du zu übermächtig? Oder macht er gerade etwas durch, das eine Intervention durch einen Experten erfordert? Sein Verhalten (still, ignorierend, wütend usw.) und seine Wortwahl verraten viel. Du musst nur mit deinen Ohren, Augen und deinem Mutterinstinkt zuhören.

2. Entschuldige dich

Eine Entschuldigung kann viel dafür tun, eine zerbrochene Beziehung zu deinem Sohn zu reparieren. Sie ist auch die beste Art, jemandem eine helfende Hand zu reichen, der aufgrund früherer Verletzungen nicht empfänglich ist. Niemand ist perfekt. Wir alle machen Fehler. Fange die Wiedergutmachung mit einer Entschuldigung an, die von Herzen kommt, und indem du das Verhalten einstellst, das deinen Sohn von dir distanziert hat.

3. Suche Therapie auf

Misshandlung oder schlechte Behandlung in der Kindheit kann durch Mütter wiederholt werden. Grobe Erziehungsmaßnahmen wirken sich aber nicht nur auf die psychische Gesundheit aus, sondern säen auch die Saat des Grolls. Mütter mit Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen können ihre Söhne auch verletzen, indem sie nicht emotional unterstützend sind.

Wenn du es wieder gut machen willst, solltest du eine professionelle Therapie aufsuchen. Sie ermöglicht dir, einen besseren mentalen Zustand zu erreichen, um eine gesunde Beziehung zu deinem Sohn zu haben.

4. Konzentriere dich auf dich selbst

Die meisten Frauen widmen sich ganz ihrem Kind oder ihren Kindern – und das kann für die Mutter und auch für den Sohn ungesund sein.

Gib deinem Sohn den Freiraum, den er braucht. Konzentriere dich auf dich selbst. Was möchtest du gerne tun? Deine Schulbildung erweitern? Etwas Neues erlernen? Reisen oder ein Buch schreiben? Oder vielleicht einen Kochkanal auf YouTube starten? Dich auf dich selbst zu konzentrieren wird eine positive Auswirkung auf dich haben. Du wirst glücklicher sein – und auch dein Sohn, deine Familie und deine Freunde werden es sein.

5. Respektiere seine Privatsphäre

Jeder braucht seine Privatsphäre. Ob es sich um das Privat- oder Berufsleben deines Sohnes handelt: du musst seine Privatsphäre respektieren. Ihn ständig zu drängen, dich über seinen Tag, sein Liebesleben, sein Arbeitsleben etc. auf dem Laufenden zu halten, kann übergriffig sein und ist möglicherweise nicht willkommen. Es wird ihn nur nerven und ihn wegstoßen.

6. Ziehe keine Vergleiche

Deinen Sohn ständig mit anderen zu vergleichen ist nicht fair. Es wirkt sich auf sein Selbstwertgefühl aus und kann ihn zu einem unsicheren Menschen machen, der ständig die Bestätigung von anderen braucht. Höre auf, deinen Sohn mit anderen zu vergleichen. Fange an, nach den verborgenen Talenten zu schauen, die er besitzt. Wertschätze ihn und hilf ihm, diese Fähigkeiten auszubauen.

7. Sei autoritativ, nicht autoritär

Autoritative Mütter sind warmherzig, aber bestimmt. Sie lieben und unterstützen ihre Kinder, haben aber auch ein Auge auf ihre Fortschritte in der Schule und beschützen sie vor unerwünschten Beziehungen. Autoritäre Mütter dagegen geben keine Unterstützung, sind kalt, ohne Empathie und misshandelnd. Außerdem sind sie streng. Autoritativ zu sein gibt deinem Sohn ein gesundes Umfeld, in dem er wachsen und lernen kann. Eine autoritäre Erziehung kann dagegen zu emotionalen Problemen und Depressionen führen.

8. Mische dich nicht in seine Ehe ein

Mischt du dich in die Ehe deines Sohnes ein, indem du ungefragt Ratschläge gibst, den Schiedsrichter spielst oder dich über deine Schwiegertochter beschwerst? Oder schneist du jederzeit bei ihnen vorbei und bleibst zu lange? Höre n sofort damit auf.

Dein Sohn hat jetzt seine eigene Familie und er muss sich um sie kümmern. Natürlich gehörst du auch dazu. Aber zwei Menschen in einer Ehe sollten nicht von einem anderen Menschen beeinflusst werden. Halte eine enge Beziehung zu deiner Schwiegertochter und deinem Sohn aufrecht, aber halte Abstand, damit sie nicht genervt sind.

9. Übe keinen Druck aus

Druck auszuüben, damit jemand tut oder nicht tut, funktioniert nie. Dein Sohn ist da keine Ausnahme. Es schafft nur Untertöne von Spannungen und Verärgerung in der Beziehung. Wenn du meinst, dass dein Sohn Beratung braucht, besprich es mit ihm beim Mittagessen. Aber überlasse es ihm, seine Entscheidung zu treffen.

10. Lasse ihn seine eigenen Kämpfe austragen

Du willst deinen Sohn vor jedem Schlag beschützen. Aber das ist nicht umsetzbar. Lasse deinen Sohn seine eigenen Kämpfe austragen. Er lernt dadurch auch die Fähigkeiten, die notwendig sind, um die Widrigkeiten des Lebens zu meistern. Deine Aufgabe als Mutter ist es, ihn zu unterstützen und ihm die richtige Richtung zu zeigen – und nicht, seinen Weg für ihn zu gehen.

Dies sind die 10 Dinge, die Mütter tun können, um ihre Beziehung zu ihrem Sohn zu reparieren. Der folgende Abschnitt führt 7 Dinge auf, die Söhne tun können, um ihre Beziehung zu ihrer Mutter zu verbessern.

7 Dinge, die Söhne tun können, um die Mutter-Sohn-Beziehung zu verbessern

Ein Großteil der Verantwortung für eine schlechte Mutter-Sohn-Beziehung wird von den Müttern getragen. Es kann aber auch von den Söhnen viel Toxizität ausgehen. Dies kann eine Reaktion auf das Verhalten der Mutter sein. Aber im Gesamtbild geht es hier darum, die Risse zu kitten. Im Folgenden wird beschrieben, was ein Sohn für eine gesunde Mutter-Sohn-Beziehung tun kann:

1. Bleibe in Kontakt 

Mit deiner Mutter durch Anrufe oder Besuche in Kontakt zu bleiben wird deiner Mutter helfen, sich sicher und glücklich zu fühlen. Rufe sie mindestens einmal pro Woche an, um ihr zu sagen, dass es dir gut geht, und sie zu fragen, wie es ihr geht. Besuche sie an Feiertagen für mindestens ein Abendessen oder einen Tag lang, damit sie das Gefühl hat, an deinem Leben teilzunehmen.

2. Sage Danke

Mütter tun viel für uns, aber wie oft bedanken wir uns dafür? Ihre Anstrengungen nicht anzuerkennen kann ihr das Gefühl geben, unsichtbar und nicht geschätzt zu sein. Das nächste Mal, wenn sie etwas Nettes für dich tut, ob du darum gebeten hast oder nicht, nimm es nicht als selbstverständlich hin. Sage Danke. Es wird für sie einen großen Unterschied machen.

3. Vergib häufiger

Mütter sind nicht perfekt. Sie sind Menschen, genau wie Sie. Sie haben ihre eigenen Probleme. Manche Mütter schaffen es einfach besser, mit diesen Problemen umzugehen als andere. Lerne, ihr zu vergeben, dass sie nicht die Idealmutter sein kann. Ihr etwas nachzutragen wird dir nur Schmerzen verursachen und dich davon abhalten, dich weiterzubewegen. Vergib ihr, dich schlecht behandelt zu haben. Vergib ihr, dass sie es nicht besser wusste.

4. Sei nicht finanziell abhängig

Es ist sehr wichtig, schon früh finanziell unabhängig zu sein. Du bekommst dadurch die Freiheit, dein Studienfach, dein College, deinen Beruf, dein Eigenheim, dein Auto und die Frau, die du heiratest, selbst auszusuchen. Ja, du kannst eine Auszeit nehmen, wenn du es brauchst. Aber sitze nicht herum und lasse deine Eltern dafür sorgen, dass deine Grundbedürfnisse erfüllt sind. Suche dir einen Teilzeitjob, um etwas mit deiner Zeit anzufangen und etwas zu lernen.

5. Sei unterstützend

Genau wie du die Unterstützung deiner Mutter brauchst, braucht sie auch deine Unterstützung. Menschen sind schließlich voneinander abhängig. Ob deine Mutter alleinerziehend ist oder nicht: Mütter wollen immer die Anerkennung ihrer Kinder. Wenn sie also jemanden kennenlernen, etwas Neues lernen oder eine Therapie machen will – ermutige sie und unterstütz sie, indem du ihr hilfst, eine Dating-App zu installieren, den Studienkatalog herunterzuladen oder einen Termin beim Therapeuten zu machen.

6. Stelle sie deinen Freunden vor

Freunde werden oft zur Familie. Stelle deine Mutter doch ein paar dieser engen Freunde vor. Das hält deine Mutter davon ab, sich Sorgen um deine Sicherheit und den Umgang zu machen, den du pflegst.

7. Ziehe Grenzen 

Grenzen zu setzen ist ein toller Weg, eine gesunde Beziehung zu deiner Mutter zu behalten. Sage ihr, dass es nicht in Ordnung für dich ist, wenn sie dich zu oft am Tag anruft oder sich Sorgen um dich macht. Es ist okay, ihr Geld zu leihen, wenn sie es braucht. Wenn sie aber Probleme mit Substanzmissbrauch hat, musst du das Budget eingrenzen. Zu guter Letzt musst du deutlich machen, dass du ein eigenständiger Mensch bist und keine Erweiterung ihrer selbst. Unrealistische Erwartungen an dich werden dich nur dazu bringen, dich von ihr zu entfernen.

Fazit

Toxische Mutter-Sohn-Beziehungen können kompliziert zu handhaben sein. Allerdings können eine Therapie und die Bemühungen beider Seiten dazu beitragen, die Beziehung nach und nach zu verbessern. Sprich mit einem Therapeuten, um die Ursache für die Risse in der Beziehung zu verstehen. Arbeitet gemeinsam daran, die Teile wieder zu verleimen. Es kann eine Weile dauern, aber Verständnis, Einfühlen und Vergeben können mit Sicherheit dabei helfen, zu heilen und eine gute Mutter-Sohn-Beziehung aufzubauen.