Erinnere dich an das Gute … und vergiss auch das Schlechte nicht. Vor allem, wenn es das Gute überwiegt.
Wir haben es alle schon erlebt. Wir haben uns in den falschen Menschen verliebt, haben unser Herz und unseren Körper in jemanden investiert, von dem wir wussten, dass er nicht bleiben würde.
Du liebst ihn, auch wenn es unerwiderte Liebe ist, oder vielleicht liebt er dich tatsächlich auch – nur eben nicht auf die Art, die du wirklich verdienst. Du liebst ihn trotz seiner Nachteile; du liebst ihn trotz seiner Fehler.
Du liebst ihn trotz der Lügen, der Manipulation und des Betrügens; du liebst ihn durch all dies hindurch.
Du weißt, dass es falsch ist; du weißt, dass es Zeit ist, ihn gehen zu lassen. Aber du kannst es nicht. Irgendetwas in dir hält so sehr an diesem Menschen fest. Vielleicht denkst du, dass er sich ändern wird oder du glaubst, dass ihm seine Fehler klar werden und er zu dir zurückgekrochen kommen und um Vergebung betteln wird.
Aus welchen Gründen auch immer du bleiben magst, sind hier ein paar wichtige Gründe, um zu gehen.
Du wirst dich immer fragen: Was wäre, wenn?
Was wäre, wenn ich gehen würde? Sagst du dir selbst.
Was wäre, wenn ich gehen und einen anderen Weg verfolgen würde? Eine neue Erzählung?
Was wäre, wenn du jemanden anderen triffst? Was wäre, wenn du zu jemandem anderen wirst?
Ich war einmal mit einem Mann zusammen, von dem ich tief drinnen wusste, dass er nicht der Richtige für mich war und dass ich mich nur zufriedengab.
Wir waren nicht aus dem gleichen Holz gemacht; wir waren zu unterschiedlich aufgewachsen, unsere Persönlichkeiten ergänzten sich nicht. Er hatte eine falsche Richtung eingeschlagen.
Eines Abends trafen wir uns nach der Arbeit in unserem üblichen Restaurant. Ich bestellte die vietnamesische Hühnersuppe, wie üblich. Er bestellte etwas Komisches, wie üblich.
Ich sah ihm angewidert beim Essen zu, er hatte Suppe in seinem Bart und es störte mich total, dass er gerne komische Dinge aß. Er faselte von seinem derzeitigen Videospiel und alles ging zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.
Ich fragte ihn, wie es auf der Arbeit war und er sagte, dass er früher fertig geworden und nach Hause gegangen war, um noch mehr Videospiele zu spielen.
Ich ziehe in eine andere Stadt; platzte ich heraus. Er hielt inne, wischte sich den Mund ab und sagte: Okay, dann besuche ich dich, bis ich dort einen Job bekomme. Da begann ich mich zu fragen:
Was wäre, wenn? Was wäre, wenn ich bei ihm bliebe? Würde so mein Leben aussehen?
Abendliche Suppentreffen, während wir über langweilige Videospiele reden und ich ihm zusehe, wie er komisches Essen isst?
Was wäre, wenn ich jemanden anderen kennenlernen würde? Was, wenn ich jemanden treffen würde, der die gleiche Vision hat wie ich?
Was wäre, wenn ich jemanden treffe, der besser passt? Besser aussieht? Klüger ist? Witziger?
Bin ich oberflächlich, wenn ich das denke? Vielleicht. Ich habe mich so oft zufriedengegeben, dass es für ein Leben reicht.
Wir stecken oft so tief in bestimmten Beziehungen, dass wir uns an den falschen Menschen binden und glauben, dass es für uns nichts Besseres da draußen gibt, weil wir noch nichts Besseres erlebt oder nicht einmal gesehen haben.
Du willst den Rest deines Lebens nicht damit verbringen, dir über das „was wäre wenn“ Gedanken zu machen. Wenn es auch nur einen kleinen Teil von dir gibt, der sich fragt, wie dein Leben möglicherweise ohne diesen Menschen aussehen könnte, dann lass ihn gehen.
Damit stellst du dich selbst an erste Stelle und du hilfst dem anderen, indem du ihm erlaubst, jemanden zu finden, der sich nicht immer fragen wird, wie das Leben ohne ihn aussehen könnte.
Nimm die rosarote Brille ab.
Wenn du dich verliebst, stören einfache Triebe das Urteilsvermögen und es werden Chemikalien im Gehirn freigesetzt, die sich auf die Wahrnehmung und das Verhalten auswirken. Diese Chemikalien wurden in den letzten zwei Jahrzehnten identifiziert und ihre Auswirkungen auf die Stimmung und auf psychische Zustände sind jetzt sehr klar.
Der Haupttäter ist Dopamin. Es ist ein Hormon, das Millionen von Gehirnzellen einander in unzähligen Situationen zusenden – von Momenten der Problemlösung über die Reaktion in bedrohlichen Situationen bis hin zum Erleben von Genuss.
Aber wenn Gehirnzellen eine übermäßig große Menge an Dopamin ausschütten, treten ganz besondere Ergebnisse auf: Wir erleben Euphorie und – in einigen extremen Fällen – Halluzinationen.
Liebe schafft es, unsere Wahrnehmung zu trüben, wodurch es schwer wird, jemanden so zu sehen, wie er wirklich ist. Du musst bereit sein, die rosarote Brille abzunehmen und den anderen objektiv zu betrachten.
Hast du dich jemals mit engen Freunden getroffen, deren Meinung du wirklich schätzt, aber wenn sie dir sagen, dass sie bei deinem Partner kein gutes Gefühl haben, übergehst du diese Meinung lieber? Normalerweise liegt das daran, dass du die rosarote Brille aufhast und ihn nur in einem positiven Licht siehst.
Ich weiß, dass es schwer ist, aber mit einem engen Freund oder sogar der Familie zu sprechen, kann dir helfen, dir die Beziehung unvoreingenommen anzusehen.
Nicht selten sieht man nur die guten Aspekte einer ungesunden Beziehung, aber wenn du die Augen für das Gesamtbild öffnest, kannst du deine Beziehung so sehen, wie sie wirklich ist.
Nicht jede „für immer“-Beziehung ist dazu bestimmt, für immer zu sein.
Wenn du verliebt bist, wirfst du achtlos mit dem Begriff „für immer“ um dich. Ihr werdet für immer zusammen sein, trotz all eurer Probleme. Ihr werdet euch nie trennen, obwohl ihr beide wisst, dass es nicht gut mit euch funktioniert.
Du willst so sehr, dass es klappt, dass du all den Mist schluckst und hoffst, dass es sich auf wundersame Weise von selbst gibt.
Oft sehen wir uns gezwungen, Menschen zu verlassen, um die sich einst unser Leben drehte. Du wirst immer die Erinnerungen an die Anblicke, Geräusche und eure gemeinsamen Erfahrungen in dir tragen. Aber Menschen ändern sich manchmal, manchmal bewegen wir uns weiter, und oft wachsen wir einfach.
Während aus Tagen Monate und aus Monaten Jahre werden, ist es immer noch schwer zu verstehen, wie du dich von den Menschen aus deiner Vergangenheit lösen und die Realität akzeptieren kannst, dass sie nicht mehr Teil deiner Gegenwart sein werden.
Nicht jeder ist dazu bestimmt, für immer Teil deines alltäglichen Lebens zu sein; das ist eine schwer zu schluckende Pille, vor allem, wenn du so sehr von der Liebe umgeben bist.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass du, wenn du jemandem „für immer“ versprochen hast, nicht dazu verpflichtet bist, dich daran zu halten, wenn du das Gefühl hast, dass es falsch wäre.
Ich habe meinem ersten richtigen Freund „für immer“ versprochen. Und mit der Zeit sah ich immer mehr von seinem Charakter und erkannte, dass „für immer“ mit diesem Menschen die falsche Entscheidung war.
Wir trennten uns, weil ich umzog, und trotz seiner Anstrengungen, die Beziehung zu halten, war ich froh, dass es nicht klappte.
Wenn du begreifst, dass nicht alle Beziehungen dafür bestimmt sind, von Dauer zu sein, bekommst du eine tiefere Wertschätzung für die Erfahrungen, die du mit den Menschen machst, die in dein Leben kommen.
Manche Dinge sind einfach dazu bestimmt, dir etwas beizubringen, dir eine neue Sichtweise zu zeigen oder dir sogar zu zeigen, was du nicht willst.
Die Schlussfolgerung daraus ist, dass du Besseres verdienst. Wenn du weißt, dass es nicht das Richtige für dich ist, folge deinem Bauchgefühl. Wenn du das Gefühl hast, dass dich irgendetwas davon abhält, nimm die rosarote Brille ab und rede mit jemandem darüber.
Du bist dein eigener Mensch und du schuldest niemandem irgendetwas. Ich bin ohne Vater aufgewachsen und hatte damit wirklich zu kämpfen. Ich dachte, wenn ich von meinem Partner Liebe bekomme, selbst wenn es nicht die Art ist, die ich will oder brauche, schulde ich es ihm, alles hinzunehmen und zu bleiben, selbst wenn ich raus will.
Du schuldest niemandem etwas, du schuldest es dir selbst, jede Beziehung zu beenden, die dir etwas nimmt.
Es ist es nicht wert, den Rest deines Lebens mit jemandem zu verbringen, mit dem du dich alleine fühlst oder der nichts zu deinem Leben beiträgt.
Du verdienst etwas Episches und Außergewöhnliches. Warte es ab.