10 Dinge, über die du keine Kontrolle hast und mit denen du dich abfinden musst

Es gibt ein altes Sprichwort, das ungefähr besagt: “Wenn ein Problem eine Lösung hat, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Und wenn es für das Problem keine Lösung gibt, bringen dich das Sorgenmachen auch nicht weiter.”

Das lässt sich auch auf die Dinge in unserem Leben übertragen, über die wir keine Kontrolle haben und nie haben werden.

Auch wenn wir die Kontrolle über manche Dinge haben, die wir erleben, werden die meisten davon einfach passieren und wir müssen lernen, flexibel darauf zu reagieren.

Unten sind einige der häufigsten unkontrollierbaren Dinge aufgelistet, die dir im Leben begegnen können, und wie du den Kurs ändern und mitziehen kannst, anstatt davon überrollt zu werden.

1. Das Altern und alles, was dazugehört.

Wir können alle Feuchtigkeitscremes der Welt verwenden und Millionen für kosmetische Operationen ausgeben, aber den Alterungsprozess werden wir damit nicht aufhalten.

Alles geht kaputt, und das gilt auch für unseren Körper. Es ist unvermeidlich, und auch wenn wir bestimmte Alterungsanzeichen verlangsamen können, wenn wir auf unsere Gesundheit achten, werden uns allen die Haare dort ausgehen, wo wir sie gerne hätten, und dort wachsen, wo wir sie lieber nicht hätten, und wir bekommen Falten und Krähenfüße, wo wir lieber glatt wären.

Es ist sinnlos, sich über das Altern aufzuregen. Jede Falte ist ein Zeugnis der Schwierigkeiten, die du überwunden hast, oder der wunderbaren Zeiten, die dich zum Lächeln gebracht haben.

Zudem kann das Altern auch ein riesiges Privileg sein: zahllose Menschen, die jung gestorben sind, hätten sich gewünscht, mehr Zeit gehabt zu haben, selbst wenn sie deswegen mit Augenfalten und schmerzenden Gelenken zu kämpfen gehabt hätten.

Sorge so gut wie möglich für dich, indem du dich gesund ernährst und dich regelmäßig bewegst, damit du bis ins hohe Alter stark und gesund bleiben kannst. Akzeptiere aber, dass du dein unausweichliches Ableben nicht komplett aufhalten kannst.

2. Das Weltgeschehen.

Der Durchschnittsmensch hat wenig bis gar keine Kontrolle über die großen Dinge, die in der Welt passieren.

Wir “kleinen Leute”, die wir weder Multimilliardäre noch Staatsoberhäupter sind, haben nicht die Mittel, um viel davon beeinflussen, was alles so vor sich geht.

Wir können kleine Dinge tun, um zu versuchen etwas zu bewirken, wie wählen zu gehen oder für wohltätige Zwecke zu spenden, die uns wichtig sind, aber wir persönlich können nicht alle Grausamkeit, alles Leid und alle Ungerechtigkeit beenden.

Denke global, handle lokal, und versuche, ein anständiger Mensch zu sein. Wenn wir alle das täten, wäre die Welt ein weitaus besserer Ort.

3. Unerwartete Dinge, die dich stören.

Viele Leute laufen Sturm, wenn sie auf für sie unangenehme Themen stoßen. Sie fordern “Triggerwarnungen”, damit sie vor unerwünschten Gedanken oder Gefühlen geschützt sind, und bestehen darauf, dass andere Leute ihre Worte und ihr Verhalten ändern, um in ihrer sicheren, gemütlichen Blase eingehüllt bleiben zu können.

Wenn du einer dieser Menschen bist: Es tut mir leid, aber das ist inakzeptabel.

Jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, grundlegend wichtige Bewältigungsmechanismen zu entwickeln, um mit den unausweichlichen Stolpersteinen des Lebens umzugehen. Du kannst jederzeit Dinge zu sehen oder zu hören bekommen, die dich aufwühlen oder vor den Kopf stoßen, und es ist nicht die Aufgabe der restlichen Welt, zu verhindern, dass du dich unwohl fühlst.

Wenn dich unerwartete Ereignisse so versteinern, dass du nicht damit umgehen kannst, suche dir einen guten Therapeuten.

Die Forderung, dass andere deine Gefühle für dich regulieren, ist unangemessen, und zudem zerstört diese Erwartung deine Selbstbestimmung. Du gibst damit im Grunde deine Stärke weg und legst dein Wohlbefinden in die Hände anderer.

Wenn du lernst, dir deine Kraft zu Eigen zu machen, werden deine „Trigger“ dir in Zukunft nichts mehr anhaben können.

4. Veränderung.

Alles verändert sich, oft dann, wenn du es am wenigsten erwartest.

Wenn wir von etwas Wunderbarem umgeben sind, wollen wir oft, dass es für immer dauert. Das gilt für fantastische Beziehungen ebenso wie für unterhaltsame Ausflüge und köstliches Essen.

Aber diese Dinge sind oft wunderbar gerade *weil* sie vergänglich sind. Indem wir ihre Flüchtigkeit anerkennen, können wir sie authentischer schätzen.

Manchmal wollen wir uns Veränderungen nicht stellen, weil sie unangenehm oder nicht gewollt sind. Unsere Gesundheit verschlechtert sich mit der Zeit, und auch die unserer Lieben. Wir wollen nicht an solche Veränderungen denken, weil es wehtun wird, aber es ist wichtig, in Bezug auf die Unvermeidbarkeit realistisch zu bleiben.

Angst oder Frustration über unvermeidliche Veränderungen verhinderst du am besten dadurch, dass du im gegenwärtigen Moment lebst. Genieße, was gerade passiert, und fließe mit dem Wandel, anstatt dagegen anzustemmen.

Du weißt ja nie – was als Nächstes kommt, ist vielleicht einfacher, als du denkst. Wenn du dich dagegen wehrst, machst du den Übergang unnötig stressig, obwohl er so kinderleicht sein könnte.

5. Die Lebensentscheidungen anderer Leute.

Der meiste Stress in meinem Leben bisher entstand durch Menschen, die meine persönlichen Entscheidungen kontrollieren wollten.

Genauso bin auch ich hin und wieder anderen auf die Nerven gegangen, weil ich sie ermuntern wollte, Gelegenheiten wahrzunehmen, die sie nicht wollten.

Wichtig ist hier, zu verstehen, dass jeder Mensch seinen eigenen Lebensweg hat. Du denkst vielleicht, dass du weißt, was das Beste für deine Lieben ist, und vielleicht hast du sogar recht. Aber andere haben jedes Recht, ihren eigenen Weg im Leben zu gehen, und wenn du sie liebst, akzeptierst du das – selbst wenn ihre Interessen nicht mit deinen Wünschen für sie übereinstimmen.

Du musst nicht mit ihren Entscheidungen einverstanden sein oder sie unterstützen, aber du kannst es lassen, sie zu beleidigen oder ihnen Ungutes zu wünschen. Wünsche ihnen stattdessen einfach nur Glück und halte deinen Blick auf deinen eigenen Weg gerichtet.

Eine Ausnahme ist es, wenn das Leben desjenigen untrennbar mit deinem verbunden ist. Ein Beispiel wäre, wenn du mit jemandem verheiratet bist, der fragwürdige Entscheidungen trifft, die sich auf eure finanzielle Sicherheit auswirken. Darum ist es wichtig, eigene, getrennte Finanzen, Besitztümer usw. zu haben, falls du jemals darauf zurückgreifen musst.

6. Deine Gefühle.

Man spricht oft davon, seine Gefühle zu beherrschen, aber das ist eine Fehlbezeichnung. Unsere Emotionen kommen hoch und tanzen herum, ob wir es wollen oder nicht, und das können wir nicht beherrschen.

Was wir aber kontrollieren können, ist unsere Reaktion darauf. Wir müssen nicht auf jedes Gefühl reagieren und wir müssen uns nicht einmal auf diese Gefühle konzentrieren, wenn sie hochkommen.

Stattdessen können wir einfach anerkennen, dass sie da sind, und sie loslassen.

Überlege dir:

Ich werde mich meiner Angst stellen.

Ich werde ihr erlauben, über mich und durch mich zu gehen.

Und wenn sie vorbeigegangen ist, werde ich mit dem inneren Auge ihren Weg betrachten.

Wo die Angst gegangen ist, wird nichts mehr sein.

Nur ich werde bleiben.

Dies kann für jedes Gefühl gelten, das wir empfinden. Wir müssen nicht jedem aufkommenden Gefühl nachgeben, wir können es einfach durch uns durch ziehen lassen.

7. Was andere Menschen von dir halten.

Es ist einfach die Wahrheit, dass uns nicht jeder mögen wird, dem wir begegnen. Manche stören sich an unseren Entscheidungen und unserem Aussehen, andere passen einfach nicht zu unserer Persönlichkeit.

Wir haben absolut keine Kontrolle darüber, was andere über uns denken oder von uns halten, wir können nur unser Verhalten ihnen gegenüber kontrollieren.

Es hat keinen Sinn, davon getroffen zu sein wenn andere uns nicht mögen oder unsere Entscheidungen nicht gutheißen. Sie müssen unseren Überzeugungen nicht zustimmen und es ist egal, ob sie irgendetwas gutheißen, was wir fühlen, denken oder tun.

Du denkst vielleicht, dass du der Beste in dem bist, was du tust, aber wenn andere nicht dieser Meinung sind, bedeutet das nicht, dass sie unrecht haben: Sie haben einfach eine eigene Meinung.

Anderer Meinung zu sein macht sie noch lange nicht zu Gegnern, weil jeder Mensch ein Recht auf seine eigenen Überzeugungen hat, und das schließt auch mit ein, wie er über andere denkt und fühlt.

Wenn dir nicht passt, wie jemand über dich denkt, hast du die Möglichkeit, den Kontakt jederzeit abzubrechen. Oder du hörst einfach auf, dir um seine Meinung über dich Gedanken zu machen.

8. Unwetter/Naturkatastrophen.

Unglücke passieren, wenn wir es am wenigsten erwarten, und dazu gehören auch extreme Wettersituationen.

Bisher habe ich Waldbrände, Tornados, Wirbelstürme und Sturzfluten mitgemacht, und das sind nur einige der Überraschungen, die Mutter Natur uns an den Kopf werfen kann.

Wenn es hart auf hart kommt, musst du fähig sein, kühlen Kopf zu bewahren und dich schnell anzupassen.

Auch wenn du das Extremwetter nicht kontrollieren kannst, hast du doch die Möglichkeit, dein eigenes Handeln zu kontrollieren. Die meisten Menschen geraten in Panik und drehen sich hilflos im Kreis, also ist es am besten, wenn du im Auge des Sturms bleibst und der Anker für die anderen bleibst. Bewahre Ruhe und bringen die Dinge in Ordnung.

Mit dem Unerwarteten umgehen kannst du, indem du immer vorbereitet bist. Sorge dafür, dass deine elektronischen Geräte voll aufgeladen und immer am gleichen Ort aufbewahrt sind. Sorge zum Beispiel dafür, dass dein Feuerzeug immer in deiner linken Tasche ist, während dein Handy und das Ladekabel in der oberen Tasche deiner wasserdichten Reißverschlusstasche aufbewahrt werden.

Du denkst vielleicht, dass das etwas übertrieben ist, aber vorbereitet zu sein bewahrt dich davor, bei einer Sturmwarnung wie ein kopfloses Huhn herumzulaufen.

Wir alle haben einen Freund, der an einem glühendheißen Tag in den Park geht und kein Wasser dabei hat: Er hat sich so sehr daran gewöhnt, dass andere für ihn sorgen, dass er sich nicht um sich selbst kümmert – oder sich sogar nicht kümmern will. Das ist ein todsicheres Zeichen für jemanden, der bei einem apokalyptischen Vorfall schnell die Fassung verliert.

Sei nicht dieser Mensch.

9. Die Zukunft.

Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen.

Ernsthaft: Es ist sinnlos, sich zu sehr an Vorstellungen zu binden, wie sich eine Situation entwickeln wird, weil nichts je nach Plan verläuft.

Das soll nicht heißen, dass es sinnlos ist, überhaupt Pläne zu machen, sondern eher, dass man sich am besten nicht daran festmacht, dass sie auf eine bestimmte Weise ablaufen.

Lasse Raum, um bei Bedarf die Richtung zu ändern, und rege dich nicht zu sehr auf, wenn deine Pläne völlig aus dem Ruder laufen. Recht häufig ändern sich Situationen auf eine Weise, die für uns schlussendlich am besten ist, auch wenn es in dem Moment nicht so aussieht.

Viele Menschen hängen sehr an ihren Tagträumen, wie sie sich die Dinge wünschen. Sie malen sich ihren perfekten Job oder ihre perfekte Beziehung aus und sind am Boden zerstört, wenn diese Tagträume kaputtgemacht werden.

Wenn etwas nicht so läuft, wie du es geplant hast, gibt es dafür einen Grund. Du bekommst vielleicht nicht, was du wolltest, aber du bekommst, was du brauchst, und vielleicht bleibt dir ein Elend erspart, das dich sonst geplagt hätte.

10. Der Tod.

Viele Menschen haben Angst vor dem Tod und diese Angst beeinflusst ihr tägliches Leben zu sehr. “Was wäre wenn?” – Gedanken können sie so lähmen, dass sie nicht mehr klarkommen. Vielleicht werden sie hypochondrisch und jede Handlung ist darauf ausgerichtet, dass sie jederzeit so sicher wie möglich sind.

Die Sache mit dem Tod ist aber, dass er jederzeit eintreten kann. Ich denke mal, dass jeder von uns schon einmal unerwartet einen lieben Menschen verloren hat, und viele von uns sind um die 30 herum mindestens schon einmal mit dem Tod in Berührung gekommen.

Angst vor dem Tod raubt dir nur den Frieden und das Glück des Tages. Wir alle werden eines Tages sterben, und damit Frieden zu schließen ist der beste Weg, dich nicht von der Angst rund um das Thema Tod einschüchtern zu lassen.

Lebe dein Leben so, dass du wenig bereust, wenn deine Zeit gekommen ist, und schätze jeden Augenblick, den du hast. Dadurch kannst du die letzte Schwelle mit Anmut – und vielleicht sogar Freude – überschreiten, wenn es soweit ist.

Wie du siehst, gibt es keinen Grund, sich gegen eine dieser unvermeidlichen Lebenserfahrungen anzustemmen. Je weniger Stress du dir darüber machst, desto weniger wirst du von ihnen beeinflusst, wenn sie eintreten. Bleibe präsent, trinke viel Wasser, mache täglich Dehnungen und genieße jeden Moment, den du hast. Alles wird gut.