10 Eigenschaften eines tiefgründigen Denkers

In unsrer schnelllebigen, immer mehr automatisierten und technologisch geprägten Welt, in der wir ermuntert werden, schnelle Entscheidungen zu treffen und sofort loszulegen, gibt es Menschen, die sich dem Trend komplett widersetzen. Sie machen lieber langsamer, nehmen sich die Zeit, sich Dinge zu überlegen und über ihr Handeln, die Welt und ihren Platz darin nachzudenken.

Lerne den tiefgründiger Denker kennen… hier sind 10 häufige Eigenschaften:

1. Introvertiert

Viele tiefgründige Denker sind reserviert, ruhig und introvertiert. Das ist nicht schwer zu verstehen. Wenn du viel Zeit in deinem Kopf verbringst und nicht viel Zeit in Gesellschaft, bist du nicht gerade ein extrovertierter Mensch.

Zwar ist das keine fixe Regel (das gilt für alle der aufgeführten Eigenschaften, weil es immer Menschen geben wird, die von der “Norm” abweichen), aber viele tiefgründige Denker sind einfach deswegen eher introvertiert, weil tiefgründiges Denken keine gesellige Aktivität ist. Sie sind keine Partymenschen und verbringen viel Zeit damit, allein über ein Problem nachzudenken, bevor sie zu einem Schluss kommen.

Mit einer Antwort herausplatzen? Niemals. Auf einer Party im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen? Nie im Leben. Du findest sie höchstwahrscheinlich abseits der Tanzfläche sitzen in einem angeregten Gespräch mit nur einem Menschen. Darauf stehen sie.

2. Aufmerksam

Tiefsinnige Denker nehmen mehr auf, als ausgeben, das heißt, sie sagen weniger und beobachten mehr. Sie gehen voll auf ihre Interessen ein und untersuchen ein Thema gründlich, bevor sie sich eine Meinung bilden oder ein Urteil fällen. Da sie oft aufmerksamer sind und abwarten, bevor sie zu einem Schluss kommen, lassen sie sich nicht so leicht von der vorherrschenden Meinung beeinflussen.

Sie brauchen Zeit, um das Thema gründlich zu durchdenken und alle Fakten zu sammeln, bevor sie eine Entscheidung treffen. Das kann frustrierend für Menschen um den tiefgründigen Denker herum sein, die eine sofortige Antwort wollen und feststellen, dass das nie passieren sein wird. Auf lange Sicht kannst du dich darauf verlassen, dass ein tiefgründiger Denker seine Entscheidung nicht leichtfertig getroffen hat, wenn sie einmal gefallen ist. Seine Lösung ist von allen Seiten geprüft worden, um potenzielle Probleme zu minimieren und zum bestmöglichen Ergebnis zu kommen. Wer würde das nicht wollen?!

3. Humorvoll

Anders als häufig gedacht haben tiefgründige Denker einen tollen Sinn für Humor! Ja, genau, sie sind nicht die biederen, langweiligen, todernsten Partykiller, wie sie in Zeitungs- oder Zeitschriftenartikeln dargestellt werden.

Zwar sind sie nicht unbedingt der Mittelpunkt der Party, aber sie haben definitiv einen witzigen, albernen und schrulligen Sinn für Humor. Sie können schräg, geistreich und witzig sein und finden schnell den Humor in jeder Situation. Sie sind oft selbstironisch und können über sich selbst lachen.

Manche der größten Philosophen und Schriftsteller der römischen und griechischen Antike und des Mittelalters, wie Cicero, Aristophanes und Thomas von Aquin, glaubten, dass Humor wichtig für das Lernen ist. Tiefsinnige Denker sind keine Lahmärsche und schätzen das Lachen.

4. Bücherwürmer

Tiefsinnige Denker haben die Nase ständig in einem Buch. Sie sind wissensdurstig und haben ein tiefes Bedürfnis, mehr zu lernen und ihr Wissen zu erweitern. Bücher sind ihre erste Anlaufstelle, um an dieses Wissen zu gelangen.

Bücher sind auch ihre Freunde und ihr Trost, die Zuflucht vor dem Lärm und der Ablenkung der Außenwelt bieten. Um mehr zu wissen, musst du so viele Informationen wie möglich aufnehmen – Bücher sind die beste Wahl dafür. Tiefsinnige Denker wissen das und verschlingen Bücher tonnenweise.

5. Vergesslich

Wie kann das sein, fragst du dich?! Sie denken an alles! Tja, genau das ist das Problem, sie denken so viel, dass die alltäglichen Aufgaben aus ihrem Kopf verdrängt oder zumindest auf die lange Bank geschoben werden. Sie würden lieber dringende Themen durchdenken, Probleme lösen oder aktiv lernen, als daran zu denken, auf dem Heimweg ein Brot zu kaufen.

Dein tiefgründig denkender Ehepartner liebt dich vielleicht über alles, hat aber sicher schon einen Jahrestag oder Geburtstag vergessen oder tauchte nicht zum Sonntagsbraten bei deinen Eltern auf. Er vergisst seine sozialen Verpflichtungen, weil ihm diese Dinge nicht so wichtig sind, was heißt, dass Geselligkeit nicht sehr weit oben auf seiner Prioritätenliste steht.

Es ist nichts Persönliches und auch nicht absichtlich böswillig, es ist nur so, dass solche Situationen oft die Erfüllung gesellschaftlicher Erwartungen erfordern, wie Smalltalk oder Gespräche über Dinge, die ihn nicht sonderlich interessieren, so dass er diese Termine schnell vergisst.

Beim Nachdenken über ihre nächste große Idee haben sie keine Zeit, deiner Schwester dabei zuzuhören, wie sie über die neueste Folge von “Der Bachelor” schwadroniert, oder mit deinem Vater über Fußballergebnisse zu plaudern. Sie bekommen so etwas gar nicht mit, also helfen ein bisschen Geduld, Verständnis und sanfte Erinnerungen bei deinem tiefgründigen Partner schon viel weiter.

6. Neugierig

Tiefgründige Denker sind unheimlich neugierig in Bezug auf die Welt um sie herum. Sie wollen verstehen, wie die Dinge funktionieren, warum manche Dinge so und nicht anders gemacht werden und wie die Menschen ticken.

Geschichte, Politik, Literatur, Wissenschaft, was dir auch einfällt – sie wollen mehr darüber wissen, weil Wissen sie glücklich macht. Die Welt steht ihnen buchstäblich offen. Sie können die engagiertesten Menschen sein, die du je getroffen hast, weil sie über alles ein bisschen etwas wissen.

Das Leben fasziniert sie und sie langweilen sich nie. Sie brauchen niemanden, der für ihre Unterhaltung sorgt; sie wissen, wie sie das Leben für sich und die Menschen um sie herum interessant machen können.

7. Planer

Wer so viel nachdenkt, muss zwangsläufig eine Bestandsaufnahme seines Lebens und seiner Wünsche machen. Es ist kein Zufall, dass erfolgreiche Menschen oft tiefgründige Denker sind. Sie haben sich Zeit genommen, um über ihre Zukunft nachzudenken und wo sie hingehören (oder auch nicht), und sie haben einen Plan für ihr Leben aufgestellt.

“Einfach mal zu machen” ist nichts für sie. Sie können nicht einfach improvisieren, weil sie alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten kennen müssen. Ein konkreter Lebensplan erfordert Geduld, viel Nachdenken und sorgfältige Vorbereitung – die Kerneigenschaften von tiefgründigen Denkern.

8. Problemlöser

Tiefgründige Denker sind sehr gute Problemlöser. Da tiefgründiges Denken ihnen von Natur aus leicht fällt, können sie Muster und mögliche Hindernisse schnell erkennen. Ihre Geduld bei der Ausarbeitung aller Lösungen bedeutet, dass sie weniger kostspielige Fehler machen, weil sie sich die Zeit genommen haben, das Problem aus allen möglichen Blickwinkeln zu betrachten.

Das sind die Leute in deinem Büro, zu denen du gehst, wenn du nicht weiterkommst. Dies sind die Leute, die du in deinem Team haben willst, um die endgültigen Zahlen zu prüfen und sicherzustellen, dass alles stimmt und richtig gemacht wurde. Erwarte nur keine schnelle Antwort – eine fundierte, gut durchdachte Antwort, ja, aber stelle dich auf Warten ein.

9. Sozial unbeholfen

Tiefgründige Denker sind nicht nur oft introvertiert, sondern mögen auch viele der kulturell akzeptierten Normen und Verhaltensweisen nicht, die von uns täglich erwartet werden. Sie verabscheuen Smalltalk, auch als “Fahrstuhlgespräche” bekannt. Sie sprechen nur, wenn etwas wichtig genug ist, um ausgesprochen zu werden, nicht nur zum Füllen einer peinlichen Stille. Sie finden Stille nicht störend oder unangenehm, weil sie normalerweise in Gedanken versunken sind und ihre eigene Gesellschaft sinnlosem Gequatsche mit Fremden vorziehen.

Das kann geselligen Umgang etwas erschweren, weil sie sich schnell aus Klatsch und banalen Gesprächen herausziehen und versnobt oder distanziert wirken können. Das stimmt nun gar nicht, weil tiefgründige Denker eigentlich oft bodenständig, pragmatisch und aufrichtig sind, aber wenn sie nichts von Bedeutung beizutragen haben, sagen sie einfach nichts. Sie bevorzugen Gespräche mit nur einem Gesprächspartner, bei denen sie ihre Zeit und Energie auf einen bestimmten Menschen konzentrieren können und eine tiefere Verbindung haben.

10. Unabhängig

Weil tiefe Denker oft introvertierte Einzelgänger sind, werden sie oft missverstanden. Sie lernen darum schon früh, allein auszukommen und unabhängig zu sein. Sie verbringen gerne Zeit allein und haben keine Angst davor, weil sie wissen, dass sie dann neue Energie tanken und ohne Ablenkung über ihre Pläne nachdenken können. Da typische gesellschaftliche Ereignisse für sie unangenehm und erschöpfend sein können, lernen sie schnell, das Alleinsein zu genießen und voll auszukosten.

Denkst du, dass du ein tiefgründiger Denker bist? Erkennst du dich in einer der oben genannten Eigenschaften? Vielleicht erkennst du einen Kollegen, einen lieben Menschen oder einen Freund darin wieder?

Die aufgelisteten Eigenschaften sind zwar lange nicht vollständig, aber ein guter Anfang, wenn du verstehen willst, was einen tiefgründigen Denker ausmacht (und was notwendig ist, um einer zu sein).