23 Zeichen, dass du unter Opfermentalität leidest und was du dagegen tun kannst

Es ist ganz normal, im Leben Herausforderungen gegenüberzustehen, aber wenn die Probleme des Lebens an deine Tür klopfen, übernimmst du dann Verantwortung für sie oder gibst du allem und jedem anderen die Schuld?

Mit einer Opfermentalität filtern wir unsere gesamte Existenz durch eine paranoide, enggefasste geistige Linse, die verwendet wird, um andere Menschen und die Realität wahrzunehmen.

Zwar ist es wichtig, die Rolle eines Opfers für sich zu beanspruchen, wenn wir wirklich zum Opfer gemacht oder misshandelt wurden, aber wir können uns im Leben nicht weiterbewegen, solange wir nicht aus der Rolle des Opfers in die des Überlebenden übergehen.

Was ist Opfermentalität?

Opfermentalität ist ein psychologischer Begriff, der eine Art dysfunktionaler Einstellung bezeichnet, in der man sich verfolgt fühlen will, um Aufmerksamkeit zu bekommen oder Eigenverantwortung zu vermeiden. 

Menschen, die mit der Opfermentalität zu kämpfen haben, sind überzeugt, dass sich das Leben nicht nur ihrer Kontrolle entzieht, sondern ihnen auch absichtlich schaden will. Aus dieser Überzeugung entstehen ständige Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Selbstmitleidspartys, die von Pessimismus, Angst und Wut befeuert werden.

Einfach ausgedrückt bedeutet eine Opfermentalität zu haben, dass du anderen Menschen und Umständen die Schuld dafür gibst, dass du unglücklich bist.

Wie sich Selbst-Viktimisierung entwickelt

Niemand wird mit einer Opfermentalität geboren, genau wie niemand mit klinischen Depressionen oder Angststörungen geboren wird. Die Opfermentalität ist vielmehr ein erworbener Persönlichkeitszug, was bedeutet, dass sie das Ergebnis früher Konditionierungen und Bewältigungsmechanismen ist.

Die meisten Opfer wurden in ihrer Kindheit auf irgendeine Art viktimisiert, sei es durch körperliche Misshandlung, sexuellen Missbrauch, emotionale oder psychologische Misshandlung. Selbstviktimisierung kann auch durch die ko-abhängigen Beziehungen entstehen, die wir zu unseren Eltern hatten, oder einfach durch das Beobachten und Übernehmen der ungesunden Opfermentalität eines oder mehrerer unserer Familienmitglieder.

Auch wenn das, was uns als Kind zustößt, völlig außerhalb unserer Kontrolle liegt, haben wir als Erwachsene dennoch die Verantwortung, unsere Macht in die Hand zu nehmen und uns die Verantwortung für unser Glück zurückzuholen.

9 Vorteile davon, ein Opfer zu sein

Die Rolle des Opfers hat recht schöne Vorteile. Diese Belohnungen erschweren es sehr, diese Denkweise zu durchbrechen, was auch der Grund ist, warum die meisten Opfer emotional so entschlossen scheinen, diese Art des toxischen Verhaltens weiterzuführen.

Unter den Vorteilen sind auch die folgenden:

  • Keine Verantwortung für irgendetwas übernehmen zu müssen
  • Andere Menschen überschütten dich mit Aufmerksamkeit
  • Du tust anderen Menschen leid
  • Andere Menschen kritisieren oder verärgern dich weniger
  • Du hast das “Recht”, dich zu beschweren
  • Du bekommst wahrscheinlicher das, was du willst
  • Du fühlst dich interessant, weil du den Leuten all deine Geschichten erzählen kannst
  • Du musst dich nicht langweilen, weil zu viel Drama im Gange ist
  • Du kannst Wut vermeiden und umgehen, weil du zu sehr mit Traurigkeit beschäftigt bist.

Siehst du, welche Muster sich hier abzeichnen?

Das Opfer zu spielen gibt dir in Wirklichkeit viel Macht: die Macht, Verantwortung aus dem Weg zu gehen, die Macht, dich “zu Recht” traurig und verfolgt zu fühlen, die Macht, unbequeme Gefühle zu vermeiden, und die Macht, andere Menschen zu manipulieren.

Die dunkle Seite der Opferrolle

Die meisten Leute, die das Opfer spielen, tun das unterbewusst oder unbeabsichtigt. Trotzdem gehört zur Opferrolle ein enormes Maß an Manipulation und Beeinflussung. Menschen, die Beziehungen oder Freundschaften mit Opfern haben, sagen oft, dass sie sich wie Marionetten fühlen, die sich zu dem wandeln, was das Opfer von ihnen glaubt oder erwartet.

Anderen Menschen leid zu tun ist eine einfache Methode, sie um den kleinen Finger zu wickeln. Dieses unbewusste Verlangen, andere über ihr Mitgefühl zu kontrollieren, ist eigentlich nur eine Methode des Verstandes, seinen Glauben an die “Ich bin ein Opfer”- Identität zu bestärken.

Die Opferidentität beinhaltet viel Bequemes und künstliche “Sicherheit”.

Du wirst darin nicht nur damit belohnt, dass du keine Verantwortung für dein Verhalten übernehmen musst (weil immer “andere” dafür verantwortlich sind), sondern sie verhindert auch, dass du unbequeme Gefühle wie Schuld und Wut empfindest, während du dich gleichzeitig von anderen “umsorgt” fühlen kannst.

Das Opfer wird auch häufig von misshandelnden und/oder soziopathischen Menschen gespielt, die diese Rolle einnehmen, um ihre nahen Menschen an der kurzen emotionalen Leine zu halten.

Beispielsweise könnte ein narzisstischer Mensch konstant die Partnerin herabsetzen und sich dann auf das eine Mal einschießen, als die Partnerin die Geduld verloren und ihn als “Monster” bezeichnet hat, sodass es so aussieht, als ob er in Wirklichkeit der “Misshandelte” ist. Oder ein körperlich misshandelnder Mensch könnte als Ausrede angeben, dass er “immer den anderen ertragen muss”, und das als Grund verwenden, den Partner fertig zu machen.

Wir sehen, dass die “Armes Ich“-Einstellung auf beiden Seiten des menschlichen Spektrums verwendet werden kann, sowohl bei scheinbar “normalen” Menschen als auch bei extremeren und dysfunktionalen, psychopathischen Menschen.

In ko-abhängigen Beziehungen beispielsweise kann die Selbstviktimisierung sowohl vom Ermöglicher als auch vom Misshandler eingesetzt werden und manchmal auch in einer Art Machtkampf von beiden gleichzeitig.

Es gibt keinen einen “Typ” Mensch, der in die Opferrolle passt, also kann man nicht sagen, dass nur Narzissten oder Soziopathen diese Rolle einnehmen. Ich habe persönlich alle möglichen Menschentypen diese Rolle spielen sehen: von lieben alten Omas bis hin zu Teenagern, Müttern, Vätern, Berufstätigen und sogar “spirituell erwachten” Menschen.

23 Zeichen der Opfermentalität

Spielst du oder jemand, den du liebst, das Opfer?

Hier sind ein paar häufige Anzeichen, auf die du achten kannst:

  • Du gibst ständig anderen Menschen oder Situationen die Schuld, dass du dich elend fühlst
  • Deine Philosophie besagt “Das Leben ist gegen mich”
  • Du bist zynisch oder pessimistisch
  • Du betrachtest deine Probleme als Katastrophen an und blähst sie auf
  • Du denkst, dass andere dich absichtlich verletzen wollen
  • Du denkst, dass du der Einzige bist, der gezielt schlecht behandelt wird
  • Du durchlebst immer wieder schmerzhafte Erinnerungen aus der Vergangenheit, in denen du dich wie ein Opfer gefühlt hast
  • Selbst wenn Dinge gut laufen, findest du etwas, worüber du dich beschweren kannst
  • Du weigerst dich, andere Sichtweisen zu berücksichtigen, wenn du über deine Probleme redest
  • Du fühlst dich machtlos und unfähig, erfolgreich ein Problem oder das Leben generell zu bewältigen
  • Du fühlst dich durch konstruktive Kritik angegriffen
  • Du denkst, dass du nicht dafür verantwortlich bist, was in deinem Leben passiert (andere sind es)
  • Du denkst, dass alle anderen “besser dran” sind als du
  • Es scheint dir Freude zu machen, dich selbst zu bemitleiden
  • Du ziehst ähnliche Menschen wie dich an (die klagen, vorwerfen und sich vom Leben zum Opfer gemacht fühlen)
  • Du denkst, dass die Welt ein furchteinflößender, hauptsächlich schlechter Ort ist
  • Du teilst gerne deine tragischen Geschichten mit anderen Menschen 
  • Du hast die Angewohnheit, deine lieben Menschen dafür anzugreifen und anzuklagen, wie du dich fühlst, und ihnen die Schuld dafür zu geben
  • Du fühlst dich machtlos, deine Umstände zu ändern
  • Du erwartest Mitleid von anderen und wenn du es nicht bekommst, bist du sauer
  • Du weigerst dich, dich selbst zu analysieren oder dein Leben zu verbessern
  • Du versucht oft, andere zu übertrumpfen, wenn über traumatische Erfahrungen geredet wird
  • Du machst dich ständig selbst fertig

Wie wir sehen, ist das ständige Opferdenken sowohl innerlich als auch äußerlich zutiefst zerstörerisch.

Wie du aufhörst, ein Opfer zu sein

Wenn du diesen Artikel liest, weil du den Verdacht hast, dass du dich an der Opfermentalität festhältst, findest du hier einige Tipps, mit deren Hilfe du aus dieser toxischen Rolle herauskommen kannst:

1. Fange an, “du” durch “ich” zu ersetzen.

Sage zum Beispiel nicht “Du machst mich so wütend”, sondern “Ich fühle mich so wütend, wenn ich dich das sagen höre”. Dieser einfache Trick kann dir helfen zu lernen, mehr Eigenverantwortung für dein Glück zu übernehmen.

2. Betrachte dich als Überlebender

Ein Opfer hadert mit dem Leben, ein Überlebender nimmt es an. Ein Opfer verweilt in der Vergangenheit, ein Überlebender lebt in der Gegenwart.

Ein Opfer hält sich für hilflos, ein Überlebender holt sich die Kontrolle über sein Leben zurück. Auch wenn die Opfermentalität süchtig macht, ist die Überlebensmentalität auf Dauer viel bestärkender. 

Sobald du anfängst, dich als Überlebender zu sehen, fühlst du dich besser mit dem Leben und ziehst andere Menschen aus den richtigen Gründen an. Einem Überlebenden zuzuhören ist viel erfrischender und inspirierender, als zuzuhören, wie ein Opfer sich in Selbstmitleid suhlt.

3. Sei gut und mitfühlend dir selbst gegenüber

Mit anderen Worten: Achte darauf, dass du nicht das Opfer davon wirst, ein Opfer zu sein! Diese Rolle hast du nicht selbst gewählt: Du hast sie als Folge der Konditionierung als Kind entwickelt. Sei nett zu dir selbst und übe dich in Selbstliebe.

Erkunde deine grundlegenden Wunden und Kernüberzeugungen, aus denen sich deine Opferidentität zusammensetzt, und ersetze Selbstverachtung durch Selbstmitgefühl.

Wenn du Schwierigkeiten hast, aus der Opferrolle herauszukommen, praktiziere Selbstfürsorge, indem du einen Therapeuten aufsuchst. Experimentiere mit Methoden wie Tagebuchschreiben, Affirmationen und anderen Formen der Selbstliebe.

4. Erforsche deine fälschlichen Überzeugungen

Fälschliche Überzeugungen lassen Angst, Depressionen, Wut und Vorwürfe entstehen. Viele dieser Überzeugungen liegen in der Schattenseite unserer Psyche und können nur durch tiefe Schattenarbeit erkundet werden. Du wirst wahrscheinlich verblüfft sein, wie viele verschiedene falsche Überzeugungen du unbewusst angenommen hast!

5. Frage: “Durch welchen Gedanken wird dieses Leiden verursacht?”

Alles Leiden entspringt Überzeugungen, die in unserem Kopf nicht hinterfragt und nicht überprüft werden. Wenn wir uns an diese Gedanken binden, leiden wir.

Denke daran, dass du den Gedanken in deinem Kopf keinen Glauben schenken musst: Gedanken sind nur Energiefluktuationen, denen wir eine Bedeutung zuschreiben. Meditation kann dir helfen zu bemerken, wie vorübergehend Gedanken sind.

6. Übe dich in Dankbarkeit

Dankbarkeit ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel, um dich daran zu erinnern, dass das Leben nicht so elend ist, wie du es wahrnimmst. Versuche, jeden Tag zehn Dinge zu finden, für die du dankbar bist.

Vielleicht magst du ein Dankbarkeitstagebuch führen, in dem du diese zehn Dinge aufschreibst, oder du zählst sie einfach im Geiste auf. Versuche, dich aufrichtig dankbar für diese Dinge zu fühlen.

7. Bestätige deine Eigenverantwortung

Fange an, auf all die Arten zu achten, auf die du Eigenverantwortung umgehst. Sei schonungslos ehrlich und untersuche, wie du dich als etwas Besonderes fühlst, wenn du Mitleid von anderen erlangst, und dadurch der Kreislauf des Fingerzeigens auf andere fortgeführt wird.

Vielleicht magst du eine Affirmation verwenden wie “Ich bin für mein Leben verantwortlich” oder “Ich habe die Kraft, Veränderungen zu machen”, um dein unbewusste Bedürfnis nach der Opferrolle neu zu programmieren.

Vielleicht willst du auch etwas tun, was dein Selbstvertrauen aufbaut und dir tatsächlich zeigt, dass du fähig bist… oder etwas widerspiegelt, das du in der Vergangenheit erfolgreich überwunden hast.

8. Tue etwas Gutes für einen anderen

Wenn wir das Opfer spielen, sind wir oft nur auf uns selbst konzentriert. Befreie dich selbst aus deinem Kopf, indem du etwas Nettes für einen lieben Menschen tust. Zu erkennen, dass du dich gut fühlen kannst, ohne jemanden anderen zu manipulieren, ist ein wichtiges Mittel zur Überwindung der Sucht nach Selbstviktimisierung.

Wie du mit dem Opferkomplex anderer Menschen umgehst

Wir sind alle schon Menschen begegnet, die ständig Trübsal blasen und über ihr Leben klagen. Diese Menschen scheinen im Glauben zu leben, dass die Welt gegen sie ist, und scheinen beinahe Freude daran zu haben, sich elend zu fühlen.

Im Bereich der Psychologie werden diese Menschen als solche bezeichnet, die unter einem Opferkomplex leiden; eine Form der Neurose, bei der es darum geht, von anderen Menschen Mitleid zu erlangen.

Was ist ein Opferkomplex?

Der Opferkomplex ist eine Einstellung, die sich im Verlauf des Lebens entwickelt und hauptsächlich durch die Konditionierung in der Kindheit ausgelöst wird. Menschen mit einem Opferkomplex sehen sich ständig als Opfer anderer Menschen oder der Umstände.

Diese verzerrte Selbstwahrnehmung löst den Wunsch aus, Zuneigung und Aufmerksamkeit von anderen Menschen zu bekommen und gleichzeitig Eigenverantwortung und Schuld zu vermeiden.

Was ist der Unterschied zwischen Opfermentalität und Opferkomplex?

Beide klingen sehr ähnlich… was also ist eigentlich der Unterschied? Zwar kann es Überschneidungen geben (und diese gibt es auch), aber die Opfermentalität ist ein Problem, das häufiger vorkommt. Die meisten Leute haben zum einem oder anderen Zeitpunkt im Leben irgendwann mal mit der Opfermentalität zu kämpfen.

Der Opferkomplex auf der anderen Seite ist ein perfides und tief verwurzeltes Verhaltensmuster, das die gesamte Sicht eines Menschen auf das Leben bestimmt. Anders als die Opfermentalität (die normalerweise nur kurz anhält) kann der Opferkomplex das Leben eines Menschen jahrelang oder sogar ein Leben lang bestimmen.

Mit anderen Worten: Der Opferkomplex ist im Vergleich zur Opfermentalität ein weitaus ernsteres und pathologisches Problem.

14 Zeichen des Opferkomplexes

Unter einem Opferkomplex leidende Menschen zeigen einen großen Teil der folgenden Symptome:

  • Sie setzen sich selbst ständig herab
  • Sie geben anderen Menschen oder Situationen die Schuld, dass sie sich elend fühlen.
  • Sie weigern sich, sich selbst zu analysieren, um eine bessere Lebenseinstellung zu bekommen.
  • Ihre Philosophie besagt “Das Leben ist gegen mich”
  • Sie fühlen sich machtlos oder hilflos, ihre Umstände zu ändern.
  • Sie denken, dass andere absichtlich versuchen, ihnen weh zu tun
  • Sie erzählen anderen gerne ihre tragischen Geschichten
  • Selbst wenn es gut läuft, finden sie immer noch etwas, worüber sie sich beschweren können
  • Sie denken, dass die Welt größtenteils ein schlechter und gefährlicher Ort ist
  • Sie reagieren verärgert und abwehrend auf konstruktive Kritik
  • Sie glauben, dass alle anderen “besser dran” sind als sie
  • Sie neigen dazu, ihre lieben Menschen dafür anzugreifen und anzuklagen, wie sie sich fühlen, und ihnen die Schuld dafür zu geben
  • Sie betrachten ihre Probleme als Katastrophen und blähen sie auf
  • Sie übernehmen keine Verantwortung für ihr Glück

Ich weiß, wie frustrierend das Leben, die Arbeit oder auch nur das Zusammensein mit einem selbsternannten Opfer sein kann. Ich habe oft genug mit Leuten mit Opferkomplex zu tun gehabt, aber wichtig zu bedenken ist dabei, dass diese Menschen als Folge ihrer Einstellung wirklich leiden.

Diese Menschen glauben ehrlich, dass sie hilflos und anderen Menschen und dem Leben völlig ausgeliefert sind. Diese erlernte Hilflosigkeit entstand nicht als Methode, um dich zu manipulieren (auch wenn sie so verwendet werden kann), sondern ist die Folge früher Misshandlung. 

Also ist es wichtig, dass wir den Menschen mit Opferkomplexen in unserem Leben Mitgefühl entgegenbringen, natürlich ohne ihre verzerrte Selbstwahrnehmung zu ermöglichen.

Wie du mit selbsternannten Opfern umgehst

Die Frage ist also, wie du mit Opfern umgehst, ohne sie zu verletzen.

Der Umgang mit Menschen mit einem Opferkomplex kann kompliziert sein, besonders da die direkte Konfrontation nur ihr Gefühl verstärkt, verfolgt zu werden. Hier sind ein paar Tipps, die dir vielleicht helfen können:

1. Lasse dich nicht in ihre Gefühle hineinziehen

Bedenke, dass Opfer unbewusst nach Aufmerksamkeit und Bestätigung suchen. Wenn du ihnen das jedoch gibst, verstrickst du dich emotional mit ihnen, was weder für dich noch für sie gut ist.

Versuche, passiver Zuhörer zu sein, ohne dich aktiv an ihrer Selbstmitleidsparty zu beteiligen. Denke daran, dass sie sich Mitgefühl suchend an dich wenden, um ihre Opfermentalität zu bestärken, aber gib nicht nach. Bleibe einfach neutral, es sei denn, dass du Punkt 3 (unten) anwenden willst.

2. Mache es zu ihrem Problem

Menschen mit Opferkomplex finden immer einen Weg, die Schuld und Verantwortung jemandem anderen zuzuschieben, damit sie sich selbst aus der Eigenverantwortung ziehen können.

Sie versuchen auch dich zu bewegen, ihnen zuzustimmen, um ihr Gefühl zu untermauern, “Recht zu haben”. Statt ihnen zuzustimmen, drücke aus, wie viel Zutrauen du in ihre Fähigkeit hast, die Situation als Erwachsene zu meistern.

3. Stimme aus vollem Herzen zu

Diese Übung macht sich ein wenig umgekehrte Psychologie zunutze: Mache voll und ganz bei ihrem Widerstand mit, sodass du das Problem völlig unverhältnismäßig überzeichnest. Sagt das Opfer also, wie schrecklich sein Leben im Moment ist, stimmst du ihm zu: Sein Leben ist wahrhaft furchtbar und entsetzlich.

Diese Taktik kann dazu führen, dass das Opfer andere Töne anschlägt und sagt: “Na ja, das Leben ist vielleicht gar nicht sooo schlimm…”

4. Gib keine Ratschläge

In Wirklichkeit wollen Opfer ihre Probleme nicht lösen, weil das ihr Gefühl untergraben würde, ein Opfer zu sein! Ratschläge zu geben ist daher so, als ob du mit der Wand redest: verschwendete Liebesmüh. Wenn Opfer “Rat und Hilfe” suchen, wollen sie eigentlich den Beweis, dass sie dir wichtig sind. Das ist das Traurige an Opfern: Sie verwechseln Mitleid mit Liebe.

Versuche, diese Ratschläge umzusetzen und du stellst fest, dass das Opfer entweder anfängt, Eigenverantwortung für sein Leben zu übernehmen, oder sich anderswo Mitleid sucht. In jedem Fall bist du nicht mehr das “Opfer” des Opfers.

Vergiss außerdem nicht, dass ein Opferkomplex eine Art der psychischen Erkrankung ist. Behalte ein offenes und mitfühlendes Herz, aber werde nicht zum Ermöglicher.

Opfermentalität und Opferkomplex sind wirklich perfide und zerstörerische Arten des Verhaltens – sie werfen Schatten auf Freundschaften, ruinieren Beziehungen und zerstören dein Selbstwertgefühl. Aber indem du die Ratschläge in diesem Artikel umsetzt, wirst du dich hoffentlich inspiriert und bestärkt fühlen, anstatt dich von dem zum Opfer gemacht zu fühlen, was dir zustößt.

Leidest du unter der Opfermentalität? Oder vielleicht leidet ein geliebter Mensch oder ein Kollege von dir unter einem Opferkomplex?

Teile unten deine Erfahrungen mit uns und lasse Luft ab!