30 Arten, auf die narzisstische Erziehung ein Kind beeinflusst

Narzisstische Erziehung kann sich stark auf die Psyche eines Kindes, seine emotionale und psychologische Entwicklung und sein Wohlbefinden auswirken.

Warum ist es wichtig, ob Eltern Narzissten sind? Wie schadet das einem Kind?

Diese Fragen stellt du vielleicht, wenn du dir das Sorgerecht mit einem narzisstischen Ex-Partner teilst, wenn du mit narzisstischen Eltern aufgewachsen bist, wenn du in einer Beziehung mit einem Narzissten bist oder wenn du als Scheidungsexperte an einem Fall arbeitest, der einen narzisstischen Elternteil beinhaltet. Aufgrund meiner Erfahrung möchte ich Wissen und Bewusstsein dafür schaffen, wie diese Störung Kindern schadet.

Zunächst möchte ich sagen, dass die narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) missverstanden wird, wenn sie jemandem zugeschrieben wird, der einfach nur angeberisch, arrogant und selbstbezogen ist.

Auch wenn diese Eigenschaften ärgerlich sind und ihnen ausgesetzt zu sein keinen Spaß macht, ist Narzissmus eine tiefergehende, destruktivere Störung, die verheerende Auswirkungen auf die Menschen hat, die Beziehungen mit dem betreffenden Menschen haben. Die Störung ist eine schwer zu behandelnde und viele glauben, dass sie gar nicht behandelbar ist. Die Grundmerkmale der Störung sind mangelnde Empathie und die Unfähigkeit, die Gefühlswelt anderer nachzuempfinden.

Auswirkungen narzisstischer Erziehung auf Kinder:

1. Das Kind hat nicht das Gefühl, gehört oder gesehen zu werden.

2. Die Gefühle und die Realität des Kindes werden nicht anerkannt.

3. Das Kind wird wie ein Teil der Eltern statt wie ein eigenständiger Mensch behandelt.

4. Das Kind wird mehr für das geschätzt, was es tut (typischerweise für den betreffenden Elternteil), als dafür, wer es als Mensch ist.

5. Das Kind lernt nicht, seine eigenen Gefühle zu erkennen oder ihnen zu vertrauen, und wächst mit hemmenden Selbstzweifeln auf.

6. Dem Kind wird beigebracht, dass es wichtiger ist, wie es aussieht, als wie es sich wirklich fühlt.

7. Das Kind hat Angst davor, echt zu sein; stattdessen wird ihm beigebracht, dass Image wichtiger ist als Authentizität.

8. Dem Kind wird beigebracht, Dinge geheim zu halten, um den Elternteil und die Familie zu schützen.

9. Das Kind wird nicht dazu angeregt, sein eigenes Ichbewusstsein zu entwickeln.

10. Das Kind fühlt sich emotional leer und nicht versorgt.

11. Das Kind lernt, anderen nicht zu vertrauen.

12. Das Kind fühlt sich benutzt und manipuliert.

13. Das Kind ist für den Elternteil da und nicht umgekehrt, wie es eigentlich sein sollte.

14. Die emotionale Entwicklung des Kindes wird eingeschränkt.

15. Das Kind fühlt sich kritisiert und beurteilt, statt akzeptiert und geliebt.

16. Das Kind ist frustriert von seinen vergeblichen Versuchen, Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit zu bekommen.

17. Das Kind wächst mit dem Gefühl auf, “nicht gut genug” zu sein.

18. Das Kind hat kein Vorbild für gesunde emotionale Bindungen.

19. Das Kind lernt nicht, was angemessenen Grenzen für Beziehungen sind.

20. Das Kind lernt nicht, wie gesunde Selbstfürsorge aussieht, sondern hat das Risiko, co-abhängig zu werden (Fürsorge für andere auf Kosten der Selbstfürsorge).

21. Das älter werdende Kind hat Schwierigkeiten mit der notwendigen Individuation und Ablösung vom Elternteil.

22. Dem Kind wird beigebracht, sich Bestätigung von außen statt im Inneren zu suchen.

23. Das Kind bekommt die gemischte und verwirrende Botschaft vermittelt: “Mache es gut, damit ich auf dich als Erweiterung meiner selbst stolz sein kann, aber mache es nicht zu gut und stelle mich in den Schatten.”

24. Wenn das Kind den Elternteil in den Schatten stellt, kann es passieren, dass es Eifersucht des Elternteils erlebt.

25. Dem Kind wird nicht beigebracht, sich selbst Anerkennung zu zollen, wenn es diese verdient.

26. Das Kind leidet schlussendlich im Erwachsenenalter an einer posttraumatischen Belastungsstörung, Depression und/oder Angststörung.

27. Das Kind wächst in dem Glauben auf, nicht würdig und nicht liebenswert zu sein: Wenn meine Eltern mich nicht lieben können, wer soll es dann tun?

28. Das Kind wird vom narzisstischen Elternteil oft beschämt und gedemütigt und bekommt ein geringes Selbstwertgefühl.

29. Das Kind wird oft entweder zum Leistungsmenschen oder zum Selbstsaboteur, oder zu beidem.

30. Das Kind braucht Traumabewältigung und Reparenting im Erwachsenenalter.

Mit narzisstischen Eltern aufzuwachsen ist emotional und psychologisch missbräuchlich und hat lähmende, lang anhaltende Auswirkungen auf Kinder.

Von Fachleuten wird es oft übersehen, weil Narzissten in ihrem Auftreten charmant sein können und sich so geben, wie sie gerne gesehen werden wollen. Hinter verschlossenen Türen spüren die Kinder, wie das Selbst erstickt wird und haben mit Einsamkeit und Schmerz zu kämpfen. Der Narzisst übernimmt für seine Fehler oder sein Verhalten keine Verantwortung, sodass das Kind glaubt, dass es selbst schuld und in der Kindheit durchgeflogen ist.

Die aufgeführten Symptome treten immer wieder. Auch wenn sich die Lebensstile und die Geschichten unterscheiden, wehen bei allen Betroffenen die gleichen emotionalen Fahnen. Es ist eine ganz schön lange Liste. Es ist ernsthafte Genesungsarbeit erforderlich, um sich zu davon zu erholen und sich besser zu fühlen.

Wenn du der andere Elternteil bist oder anderweitig zur Familie gehörst und versuchst, die Auswirkungen eines narzisstischen Elternteils zu verhindern, hast du als die verantwortungsbewusste Partei eine doppelte Pflicht.

Der beste Ansatz ist eine einfühlsame Erziehung – die Antithese zum Narzissmus. Wenn du mit einem Fall mit einem Narzissten zu tun hast, hilf den Kindern, indem du zunächst die Dynamik dieser Störung wirklich verstehst. Verharmlose sie nicht. Stelle sicher, dass die Kinder in Therapie sind und Selbstbehauptung lernen, die sie bei einem Elternteil anwenden können, der sich emotional nicht auf sie einstellt. Gib den Kindern Priorität.

Hinweis: Narzissmus ist eine Störung auf einem Spektrum, sieh es also als ein Kontinuum, das von niedriggradigen Eigenschaften, die wir alle bis zu einem gewissen Grad haben, bis hin zur vollen Persönlichkeitsstörung reicht. Je höher der Grad der Eigenschaften, desto mehr Schaden wird den Kindern zugefügt.

Narzisstische Erziehung kann dem psychischen Wohlbefinden eines Kindes sehr schaden. Kinder wenden sich immer an ihre Eltern, wenn sie Orientierung, Unterstützung und Liebe brauchen, und wenn Eltern ihre Kinder auf unsensible Weise behandeln und ihnen das Gefühl geben, nicht geliebt zu werden, richtet das in ihrer Psyche großes Chaos an.