5 Wege zu reagieren, wenn der Mensch, den du liebst, dich demütigt

Macht dein Mann oder deine Frau regelmäßig Witze auf deine Kosten oder macht sich vor anderen über dich lustig?

Es tut weh, oder? Es kann erschütternd und geradezu demütigend sein, wenn dein Partner dich vor Kollegen, Familie oder Freunden kleinmacht (und sei es noch so spielerisch).

Unabhängig von Kultur, soziodemografischen Merkmalen, Einkommen, Religion oder der Tatsache, dass dieses Verhalten bei Millionen von Paaren häufig vorkommt ist, haben deine Gefühle immer noch Bedeutung. Und das Verhalten ist nicht okay, wenn es sich für dich nicht okay anfühlt.

Gedemütigt zu werden, besonders von deinem Mann oder deiner Frau, tut weh.

Wie äußert sich dieses Verhalten also? Ob danach etwas kommt wie “Ich mach ja nur Spaß. Nimm nicht alles so ernst!” oder es dir einfach nur ohne Vertuschungsversuche an den Kopf geworfen wird – die Sticheleien deines Partners hören sich oft so an:

Preisgabe deiner peinlichen Momente: “Du hättest sie an dem Tag sehen sollen, als wir bei meinem Chef zu Hause zum Abendessen waren. Sie ist gestolpert, als sie die Stufen zur Tür hinaufgegangen ist, hat sich das Kleid zerrissen und das Gesicht aufgeschürft – was ein Chaos! Es war mir so peinlich.”

Bemerkungen über deinen Körper oder dein Aussehen: “Warum hast du diese Hose angezogen?” oder “Oh, sie ist im Urlaub nicht ins Wasser gegangen, sie versucht noch, die Babykilos loszuwerden, die sie immer noch mit sich herumträgt.”

Offener Vergleich mit dem besseren Ehepartner eines anderen Menschen: “Du hast so ein Glück, dass du einen Ehemann hast, der so aufmerksam ist und tatsächlich auch wie ein Erwachsener kommuniziert.”

Dich vor den Kindern kritisieren: “Ignoriere deine Mutter! Hat sie das gesagt? Das ist doch lächerlich! Geh zu ihr und sag ihr, dass Papa ‘Ja’ gesagt hat!”

Wenn Szenarien wie die oben genannten vorkommen, brauchst du es nicht einfach hinzunehmen und so zu tun, als ob es dich nicht verletzen würde. Natürlich ist die häufige Antwort auf deine Proteste normalerweise “Ach, du bist zu empfindlich”.

Hier sind fünf bessere Methoden, mit stichelnden Bemerkungen umzugehen, wenn dein Mann oder deine Frau dich demütigt oder herabsetzt.

1. Identifiziere deine eigenen Gefühle.

Es ist wichtig, dir deine eigene Wahrnehmung der Situation klarzumachen – die Gedanken und Gefühle, die durch die Bemerkungen deines Partners aufgewühlt werden.

Was genau kommt bei dir hoch? Bist du sauer, traurig, enttäuscht, frustriert? Je achtsamer du mit den spezifischen Gefühlen in dir umgehst, desto besser kannst du identifizieren, was du von deinem Partner brauchst.

2. Teile deinem Partner deine Gefühle mit – handle nicht nach diesen Gefühlen

Sage deutlich: “Ich bin wütend!”, statt die Küchenschränke zuzuknallen und durch das Zimmer zu stapfen.

Dies ist wichtig, weil dein Partner kein Gedankenleser ist. Er spürt deine Schwingungen, ist aber verwirrt, wenn du sagst: “Alles super!”, während du Türen zuschlägst und offensichtlich verletzt bist.

Vermeide gemischte Signale, die den anderen durcheinanderbringen. Er wird dadurch unsicher, was er sagen oder wie er sich verhalten soll.

3. Sprich mit deinem Partner.

Es ist wichtig, herauszufinden, was seine Absicht war. Hat er nur versucht, Spaß zu haben und eine tolle Geschichte zu erzählen und hat nicht daran gedacht, wie dich das verletzen könnte? Oder war er absichtlich gemein?

Ist er in Wirklichkeit wütend auf dich und hat deswegen vergangene Verletzungen heraufbeschworen und dir absichtlich vor den Latz geknallt? Oder hat er bewusst etwas angesprochen, obwohl ihr vorher vereinbart hattet, nicht darüber zu reden?

Finde heraus, was er gedacht hat und warum er das gesagt hat.

Ein gelegentlicher Ausrutscher ist die eine Sache, aber Misshandlung ist ein allgegenwärtiges, stetiges und andauerndes Muster. Misshandlung dreht sich immer um Macht und Kontrolle über dich. Erkenne das Muster, wenn du es siehst.

4. Wenn dein Partner sich entschuldigt, sage nicht: “Schon okay.”

Du hast gerade deine Anstrengungen untergraben, den Mund aufzumachen. Wenn es wirklich okay ist, warum hast du es dann angesprochen? Wieder werden gemischte Signale gesendet.

Eine bessere Reaktion ist: “Danke, ich nehme deine Entschuldigung an”, wodurch du eine klare Voraussetzung schaffst, dass dein Partner für sein Handeln geradestehen muss.

Wenn er sich bei dir entschuldigt, erkennt die bessere Antwort das Fehlverhalten an, anstatt seine Auswirkungen auf dich mit einem verharmlosenden “schon okay” zu minimieren.

5. Vergib wirklich, wenn es angebracht ist.

Vergebung ist zauberhaft. Wenn du nachträgst, eitert die Sache nur weiter und zerstört am Ende deine Beziehung.

Denke daran, dir selbst dafür zu vergeben, wie du vielleicht reagiert hast, als die Bemerkung dich verletzt hat, und vergib dann auch deinem Partner (selbst wenn deine Vergebung in kleinen, winzigen Schritten erfolgt, fange mit dem Prozess an).

Wenn einige der oben genannten Techniken dir neu sind, probiere sie mal aus. Du kannst ein paar Mal brauchen, bis du auf natürliche Weise so reagierst. Übe es immer wieder.

Du brauchst niemandem zu sagen, dass du dabei bist, dich zu verändern; gehe von nun an einfach anders an diese Situationen heran… mit einer anderen Einstellung (Gedanken und Gefühle) und mit einer anderen Reaktion. Deine stille Wandlung in eine gesündere Richtung könnte das Einzige sein, was nötig ist, um eine Wiederholung dieses inakzeptablen Verhaltens zu verhindern.

Und wenn du eine Standardantwort für deine emotionale Hosentasche brauchst, die du das nächste Mal herausziehen kannst, wenn diese Situation passiert, ist hier eine zum Üben: “Was du gerade gesagt hast, war für mich nicht okay. Das war etwas nur zwischen uns. Du hast es vor anderen gesagt. Das ist ein Problem und ich möchte, dass wir darüber reden.”

Denke vor allem daran: Du bist wichtig (und deine Gefühle sind es auch)!

Die gute Nachricht ist, dass du durch das Lesen dieses Artikels schon angefangen hast, für dich selbst zu sorgen.