6 Dinge, mit denen du dich besser fühlst, wenn das Leben Mist ist

Mein Leben ist Mist. Was kann ich tun, damit ich mich besser fühle?

Eine Frau schrieb: 

„Ich fühle mich, als ob mein Leben eine Tragödie nach der anderen ist, und ich weiß nicht mehr, was ich tun oder denken soll.

Mein Vater ist kürzlich an Alkoholsucht gestorben, die eine Lebererkrankung verursacht hat, meine Mutter geht kaputt vor Trauer, mein Partner, mit dem ich 7 Jahre zusammen war, hat mich kurz darauf verlassen und ich stecke in einem Job fest, den ich einfach HASSE.

Es ist so stressig und war nie das, was ich mir für mein Leben vorgestellt hatte. Jetzt habe ich jeden Tag mit Schlafstörungen und Angstattacken zu kämpfen. Mein Leben ist Mist. Was kann ich machen, wenn ich mir ständig sage, dass mein Leben Mist ist? Hilfe.“

Da du dies gerade liest, geht es dir wahrscheinlich ähnlich. Schließlich haben fast alle von uns schon Tragödien, Trauer, Chaos, Stress und Verrat erlebt – manchmal sogar alles auf einmal.

Das Schlimmste daran ist, dass wir beinahe immer KOMPLETT UNVORBEREITET sind, sodass es sich anfühlt, als ob unser Leben vor unseren Augen zerfließen würde.

Was kannst du bei so einem heftigen Schmerz tun? Was kannst du tun, wenn du dich fühlst, als ob du nichts mehr unter Kontrolle hast?

Was tun, wenn das Leben Mist ist

Auf seelenvoller Ebene kommen fast alle von uns als Kinder in dieses Leben und wir halten unsere kindlichen Mentalitäten oft weit bis ins Erwachsenenalter und das hohe Alter aufrecht.

Mit unseren kindlichen Mentalitäten glauben wir voller Unschuld, dass wir das Leben kontrollieren können, dass wir schlimme Dinge verhindern können, wenn wir nur den richtigen Gott anbeten, uns nach den richtigen Aberglauben richten, die richtige Ernährung befolgen, den richtigen Partner heiraten, in die richtige Nachbarschaft ziehen, den richtigen Job bekommen und so weiter.

Wir bauen Festungen aus Menschen, Gewohnheiten und materiellen Dingen um uns herum auf, die uns ein Gefühl der Kontrolle geben, weil wir sie uns ausgesucht und aufgebaut haben.

Es ist darum ein furchtbarer Schock für uns, wenn all diese Menschen, Dinge, Gewohnheiten und „richtigen“ Entscheidungen nach und nach – oder ganz plötzlich – vergehen und uns kahl und ungeschützt zurücklassen.

Die Illusion der Sicherheitsmauern in unserem Leben wird vom inneren Kind als eine zweite Gebärmutter geschaffen.

Es ist nichts Schlimmes, in unserem Leben beruhigende Gebärmütter zu schaffen, aber es entstehen Probleme, wenn wir uns an sie binden und wollen, dass sie immer für uns da sind, und erwarten, dass sie uns für immer vor der Welt „beschützen“.

Der innere Erwachsene in uns erkennt, dass wir, um uns wirklich frei zu fühlen, akzeptieren müssen, dass Unvorhersehbarkeit vermeidbar ist. Wir müssen unser Leben als freie Geister führen und vor allem und zuallererst ein Zuhause in uns selbst finden.

Wenn dir die letzten beiden Absätze absolut nicht hilfreich vorkommen, ist das in Ordnung. Als ich meine eigenen Traumata erlebte, hätte auch ich die Augen verdreht und ungeduldig auf der Suche nach einer Sofortlösung für meine Probleme durch diesen Artikel gescrollt.

Aber obwohl es viele Kurzzeitlösungen gibt, um unser Leiden zu lindern, kannst du nur dadurch authentisch Frieden im Sturm des Lebens finden, dass du einen sicheren Ort in dir selbst aufbaust. Dies ist eine langfristige Lösung.

Es ist in Ordnung, sich zu fühlen, als ob dein Leben ein Misserfolg ist – lasse diese Empfindung zu. Fast jeder hat dieses Gefühl schon einmal gehabt.

Wenn ich mich wie ein Versager fühle, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Leben Mist ist, höre ich mir starke Ratschläge an:

1. Wenn das Leben dir etwas wegnehmen will, lass es das tun.

Du kannst dich natürlich so lange daran festklammern, wie du willst, und bis zum bitteren Ende kämpfen, treten und schreien. Allerdings leidest du meiner Erfahrung nach viel weniger, und alle anderen um dich herum leiden viel weniger, wenn du dich geschlagen gibst.

Wie ich schon einmal geschrieben habe, bedeutet dich geschlagen zu geben nicht, dass du nachgibst oder schwach bist. Es erfordert sogar viel mehr Kraft und Entschlossenheit, sich geschlagen zu geben, als sich zu widersetzen.

Sich geschlagen zu geben bedeutet Akzeptanz, Frieden mit dem Moment oder der Situation zu schließen, die das Leben uns vor die Füße wirft. Was kannst du denn wirklich tun? Das Leben hat immer die Oberhand. Du kannst das Leben nie überlisten, egal, wie sehr du dich anstrengst. Was mich zum nächsten Punkt führt…

2. Frage: „Was wird mir beigebracht?“

Wenn du dein Unglück nicht mehr als Gelegenheit zum Selbstmitleid betrachtest, sondern anfängst, es als Gelegenheit zum Wachstum zu sehen… verändert sich dein ganzes Leben.

Du bist nicht mehr machtlos, schwach oder „das Opfer“ – stattdessen wirst du stark und hoffnungsvoll.

Dich in jeder stressigen oder belastenden Situation zu fragen „Was wird mir beigebracht?“ ist eine Gelegenheit, dich zu stärken und Lehren aus der Situation zu ziehen. Natürlich kann das schwer umzusetzen sein.

Ich habe fast zwanzig Jahre meines Lebens dafür gebraucht, mich endlich dazu zu zwingen, die Dinge anders zu sehen.

Der Grund war, dass ich unbewusst das selbstgerechte Gefühl liebte, das meine Opfergeschichte mir verschaffte („Ich bin ein Opfer des Lebens: Ich habe das Recht, wütend zu sein und andere schlecht zu behandeln“).

Gib dir also Raum und Zeit. Aber gib dir vor allem Mühe. Du schaffst es vielleicht sogar viel schneller und leichter als ich.

3. Höre auf, anderen Leuten die Schuld zu geben.

Wenn es uns nicht gutgeht, ist es normal, dass wir sofort nach „dem Schuldigen“ suchen. Wir geben vielleicht unseren Eltern, unserem Partner, unseren Kindern, Kollegen, Freuden, unserem Chef, der Gesellschaft und allem und allen anderen die Schuld, die unserer Meinung nach dafür verantwortlich sein könnten.

In Wirklichkeit kann keiner dieser Menschen wirklich etwas dafür, egal, welche Rolle sie in unserem Leben gespielt haben. Um genau zu sein, sind Vorwürfe an sich sogar ungesund.

Viel besser ist es, deine eigene Rolle zu akzeptieren, die du in deinem Unglück gespielt hast, und weiterzumachen. Das ist alles.

4. Frage dich: „Wie mache ich jetzt weiter?“

Zu oft versinken wir in unseren turbulenten Emotionen und vergessen dabei, praktisch an unseren Schmerz heranzugehen. Um ausgeglichene Menschen zu sein, müssen wir Emotionen und Logik nutzen.

Denke in diesem Fall darüber nach, was du tun kannst, um deine Leiden zu lindern. Wie machst du jetzt weiter? Welche Schritte kannst du unternehmen (egal wie groß oder klein), um dich besser zu fühlen? 

Zum Beispiel könntest du anfangen, dir einen neuen Job zu suchen oder – noch besser – dein eigenes Unternehmen zu gründen. Vielleicht würdest du dich gerne bei einer örtlichen Selbsthilfegruppe anmelden oder ein Selbsthilfebuch kaufen.

Vielleicht willst du auch einfach nur tief durchatmen und dich in den Moment hinein entspannen. Ziel ist es in jedem Fall, etwas zu tun, anstatt weiter in deiner Angst zu schmoren.

5. Dein Leben hat keine Grenzen. Die einzigen Grenzen sind die in deinem Kopf.

Das klingt wahrscheinlich klischeehaft, ist aber wahr. Es hält mich nichts davon ab, jetzt in den Bus zu springen und an den Strand zu fahren – außer mir selbst.

Es hält dich nichts davon ab, jeden freien Moment zu nutzen, um einen neuen, aufregenden Beruf zu erlernen, mit dem du ein Geschäft aufbauen kannst – außer dir selbst.

Wenn du erkennst, wie grenzenlos deine Existenz ist, sieht das Leben ganz anders aus. Das Einzige, was dich davon abhält, dein eigenes Buch zu schreiben, dir jeden Tag den Sonnenuntergang anzusehen oder einen Luxusurlaub zu planen, sind deine begrenzenden Überzeugungen, Ideale, Erwartungen und Annahmen in Bezug darauf, was du tun kannst und was nicht.

6. Schaffe einen sicheren Raum, der dir nicht genommen werden kann.

Wie schon oben in diesem Artikel erwähnt, ist die einzige Gewissheit im Leben die Ungewissheit. Du weißt nicht, wie dein Leben in einem Jahr aussehen wird, nicht einmal in einer Woche, einem Tag oder einer Minute. Was kannst du also tun?

Du kannst einen sicheren Raum in dir selbst erschaffen. Du kannst lernen, dir deines destruktiven inneren Monologs bewusst zu werden und ihn durch Güte zu ersetzen. Du kannst lernen, dir deine Schwächen und Fehler zu vergeben und deine Stärken und Gaben zu ehren.

Du kannst lernen, deine Bedürfnisse und Träume zu respektieren und an deine Fähigkeit zu glauben, diese zu erfüllen. Du kannst lernen, auf deine Kraft zu vertrauen, es durch die schweren Zeiten zu schaffen. Das alles ist die Essenz davon, was Selbstliebe ist.

Dein Leben ist Mist, mein Leben ist Mist, und das aller anderen auch

Es wird immer jemanden geben, dessen Leben besser ist, und auch jemanden, dessen Leben beschissener ist als deins. Ziel ist es, dankbar dafür zu sein, was du hast – auch wenn das erfordert, dass du dir diese Gewohnheit antrainierst.

Ja, das klingt vielleicht wie ein Ratschlag, bei dem einem übel wird, aber meiner Erfahrung nach lohnt es sich. Äußere Dinge kannst du nicht beeinflussen, aber deine Perspektive macht dein Leben aus!

Denkst du, dass dein Leben momentan Mist ist? Hat dieser Artikel dir irgendwelche neuen Sichtweisen gegeben? Teile sie unten in den Kommentaren mit, sodass alle etwas davon haben!