6 Tipps, wie du deine Schüchternheit verlierst und deine Stimme findest

Beim Gedanken, in der Öffentlichkeit zu reden oder Fremde anzusprechen, wird mir körperlich übel. Erröten und Stottern sind Teil des täglichen Lebens von schüchternen Menschen.

Soziale Situationen sind für mich schwierig, und du kannst davon ausgehen, dass die Vorstellung meiner monatlichen Ergebnisse beim Vorstand eine wahre Folter für mich ist und ich davor schlaflose Nächte habe.

Ich kann so nicht weitermachen, ich muss meine Angst überwinden und das Selbstvertrauen und die Fähigkeiten gewinnen, die ich brauche, um den Mund aufzumachen, da ich entgegen allen Annahmen tatsächlich eine Meinung habe. Langsam aber sicher werde ich meine Angst überwinden und meine Schüchternheit besiegen.

6 Tipps für schüchterne Menschen, um den Mund aufzumachen

1. Höre auf, dich selbst als introvertiert einzustufen.

Wie wäre es, wenn ich meine Persönlichkeit anders betrachten würde? Dadurch, dass ich mich selbst anhand einer Zeit in meinem Leben beurteilt habe, in der ich mich in der Öffentlichkeit nicht wohl gefühlt habe, habe ich am Ende geglaubt, einfach schüchtern zu sein.

Ich habe jedoch viele Eigenschaften; ich bin kreativ, sportlich, neugierig… also STOPP! Wir wollen eins klarstellen: Schüchternheit ist nur ein Filter, der mich vorübergehend davon abhält, mich der Welt zu zeigen. Sie definiert mich nicht, sondern ist ein vorübergehender Zustand, wie bei einer Erkältung!

2. Nutze es nicht als Ausrede.

Schüchternheit ist ein sehr schlechter Berater. Wenn ich auf sie höre, kann ich sie nie überwinden, sondern tue stattdessen das Gegenteil. Indem ich mich hinter diesen Ausreden verstecke, mache ich keinerlei Fortschritte und verpasse viel Spaß und Begegnungen mit tollen Leuten.

3. Lerne, dich mit der Vorstellung des Scheiterns abzufinden.

Zu Introvertiertheit gehört oft ein Gefühl der Angst. Höre auf zu versuchen, erfolgreich und zu dominant zu sein, weil du damit nur riskierst, keinen Erfolg zu haben. Es bedeutet zudem auch, dass du nicht lernst, dich zu wieder aufzurappeln (und dich wieder aufzurappeln macht dich übrigens genauso stolz wie ein Erfolg).

4. Kümmere dich um dich und lerne, alles an dir zu lieben.

Hinter meiner Scheu versteckt sich ein großer Mangel an Selbstvertrauen. Ich muss einen Weg finden, an meiner Introvertiertheit und diesem Mangel zu arbeiten, wenn ich keine andere Wahl habe, als mich vor anderen zu zeigen. Introvertierte hören oft: „Man sieht gar nicht, dass du das Reden hasst!“ (Das aufsteigende Rotwerden in meinem Gesicht kann also nicht so schlimm sein…), der Beweis dafür, dass ich jeden täuschen kann…

Bei öffentlichen Veranstaltungen sammle ich meinen Mut, indem ich mich vorbereite und ein Outfit anziehe, in dem ich mich toll fühle. Andere Menschen sind wie ein Spiegel; wenn sie sehen, dass ich mich wohlfühle, ziehe ich mit, ohne mir Sorgen darüber zu machen, was sie denken!

5. Betrachte andere Menschen nicht mehr als beängstigende Fremde. 

Wir sind alle Menschen und in diesem Sinne sind sie nicht hier, um über mich zu urteilen oder dafür zu sorgen, dass ich mich minderwertig fühle. Immer, wenn ich beim Reden mit jemandem zu stottern anfange, denke ich an diesen Satz: „Ein Fremder ist nur ein Freund, den wir noch nicht getroffen haben.“ Indem ich mir sage, dass ich mit jemandem rede, der wahrscheinlich sehr freundlich ist, fühle ich mich sofort entspannter.

6. Setze dir kleine tägliche Herausforderungen.

Ich mache das nach und nach, damit meine harte Arbeit nicht überwältigend erscheint. Ich stelle mir Schritt für Schritt Herausforderungen, wie beispielsweise jeden Tag einen neuen Menschen etwas Triviales zu fragen („Wie spät ist es? Welches Restaurant ist das beste hier in der Gegend?“). Mit der Zeit erkenne ich dann, dass niemand mich beißen wird, und kann dadurch besser einen Satz aneinanderreihen, um ein Gespräch mit jemandem zu beginnen. 

Wodurch wird Schüchternheit verursacht?

Die offensichtlichsten Ursachen für Schüchternheit sind in der Kindheit zu finden. Ein schüchterner Erwachsener war normalerweise ein sehr scheues Kind.

Im Umfeld der Familie beginnt das Kind zu lernen, wie man in der Gesellschaft lebt… Hier wird auch alles für die Zukunft gelegt! Ein Kind, das regelmäßig von der Familie oder in der Schule geneckt, bedroht oder kritisiert wird, wird in Zukunft wahrscheinlich unter Schüchternheit leiden. Er oder sie wird den Kontakt mit anderen eher meiden und sich vollständig in sich zurückzuziehen.

Auch andere Situationen können zu Schüchternheit führen. Überbehütende oder zu dominante Eltern können sich ebenfalls negativ auf den sich entwickelnden Erwachsenen auswirken. Bei überbehütenden Eltern kann sich das Kind nicht wirklich auf das Leben in der Gesellschaft vorbereiten und bekommt nicht die nötigen Instrumente.

Bei strengen oder nachlässigen Eltern kann das Kind das Selbstvertrauen verlieren und sich ständig herabgesetzt oder unwürdig fühlen. Viele schwierige Situationen können zu Schüchternheit und Angst führen.

Ein Kind, das sich mit Menschen sehr wohlfühlt, kann aufgrund einer Reihe schlechter Erfahrungen zu einem schüchternen Erwachsenen werden, beispielsweise durch öffentliche Demütigungen, ein sehr schmerzhaftes Scheitern, wiederholtes Hänseln und verletzende Kommentare.

Stelle dir jemanden vor, der täglich wegen seines Aussehens oder Temperaments angegriffen wird. Unbewusst bleibt ihm oder ihr keine andere Wahl, als sich in sich selbst zurückzuziehen. Selbst eine komplizierte und unerklärliche Trennung kann Schüchternheit auslösen.

Es ist keine Krankheit, aber es gibt eine Heilung

Deine Schüchternheit zu überwinden ist nicht so schwer, wie du vielleicht glaubst. Es sieht kompliziert aus, als jemand durchzugehen, der selbstbewusst ist und ein toller Redner, aber mit bestimmten Schritten im eigenen Tempo kann es jeder schaffen. Es gibt verschiedene Methoden, die wir einsetzen können: dein Selbstvertrauen aufzubauen ist eine Lösung, mit der du dich behaupten kannst und keine Angst bekommst, wenn jemand dich ansieht.

Manche Atemtechniken können auch angepasst werden, um dir das Reden in der Öffentlichkeit leichter zu machen, ohne dass dir Stress in die Quere kommt. Für die eher künstlerisch veranlagten Menschen: Viele Leute, die früher schüchtern waren, haben durch Schauspielunterricht gelernt, ihre Emotionen handzuhaben und an ihrer Sprechstimme zu arbeiten!

Und wenn dir trotz alledem die Vorstellung immer noch Angst macht, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, kannst du diese Charaktereigenschaft überwinden, indem du dir Hilfe durch eine Verhaltenstherapie suchst.

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