6 Zeichen, dass du ein verwundetes inneres Kind hast

Stehst du mit diesem Teil deiner selbst in Verbindung?

Jeder hat ein inneres Kind. Es ist ein unbewusster, metaphorischer Teil dessen, wer wir sind, der uns verstehen hilft, warum wir auf bestimmte Weise auf bestimmte Menschen und Situationen reagieren. Wir mögen keine Verbindung dazu haben, aber er existiert.

Leider neigen wir als Erwachsene dazu, diesen Teil hinter uns zu lassen.

Wie haben diese Vorstellung, dass es unsere Verantwortung ist, erwachsen zu werden und kindliche Dinge abzulegen. Kein Wunder, dass wir so besorgt, deprimiert und unglücklich werden.

Wichtig zu bemerken ist, dass dieses Konzept des inneren Kindes nicht einfach eine unbegründete, spirituelle Hypothese ist. Es ist tatsächlich unter Psychologen weit verbreitet und anerkannt und kann in deinem Leben viele Veränderungen bewirken.

Wenn du dir selbst erlaubst, das Kind in dir zu hören, passiert etwas Magisches. Du wirst dir nicht nur deiner Stärken und Schwächen bewusst – du verstehst auch nach und nach, wo sie herkommen. Das kann extrem heilsam sein, auch wenn es ein langer, beschwerlicher Weg ist.

Als Kinder können wir unsere eigenen Bedürfnisse nicht erfüllen. Wenn wir Trauma erleben, egal wie klein, haben wir nicht immer die emotionalen Werkzeuge, es zu verarbeiten. Unausweichlich tragen wir am Ende emotionale, psychologische Wunden davon, die unsere Beziehungen, unsere Gesundheit und unsere Karriere beeinflussen.

So erkennst du, ob dein inneres Kind gehört werden muss.

1. Du hast tiefe Angst vor dem Verlassenwerden

Diese Angst kann sich in Anhänglichkeit, Koabhängigkeit, übermäßiger Unsicherheit oder sogar Depressionen und Angststörungen zeigen.

Wenn du Angst vor dem Verlassenwerden hast, fürchtest du ständig, dass die Menschen in deinem Leben dich verlassen könnten, und es kann fast unmöglich sein, gesunde Beziehungen zu führen.

Auch wenn es keine offiziell anerkannte Phobie ist, ist die Angst vor dem Verlassenwerden eine der häufigsten und schädlichsten Ängste von allen. Menschen mit Angst vor dem Verlassenwerden können Verhaltensweisen und Gedankenmuster aufweisen, die ihre Beziehungen beeinträchtigen.

2. Deine Grenzen sind entweder zu schwach oder zu starr

Zum Beispiel habe ich mich in meiner Kindheit und Jugend immer erdrückt in dem Sinne gefühlt, dass ich mich nicht frei und sicher ausdrücken konnte. Mein Raum, meine Identität und mein Selbstausdruck wurden nicht respektiert.

Ich dachte, dass das normal sei – jetzt weiß ich, dass es das Resultat aus dem Zusammenleben mit einem autoritären Vater war, der ständig versuchte, mein Verhalten zu kontrollieren.

Das führte dazu, dass ich Angst hatte, für mich selbst einzustehen, weil ich dafür immer bestraft wurde. Ich habe echte Schwierigkeiten, nein zu sagen oder meine Wahrheit auszudrücken.

Zudem habe ich erkannt, dass ich diese Schwierigkeiten überkompensiert habe, indem ich extrem rigide, unflexible Grenzen gezogen habe, die niemand überschreiten darf. Eine davon ist meine Privatsphäre.

Statt Menschen offen zu sagen, dass sie mein Bedürfnis nach persönlichem Raum nicht respektiert haben, breche ich einfach ganz den Kontakt ab, wenn ich mich überfordert fühle.

Ich weiß, dass das nicht gesund ist, aber es ist mein Bewältigungsmechanismus gewesen, um mich vor meinem Mangel an Grenzen zu schützen. Ich arbeite daran.

3. Du hast Angst, Emotionen wie Traurigkeit oder Wut auszudrücken.

Scham schafft Gefühle der Unzulänglichkeit, Wertlosigkeit oder der Reue, und ist eine besonders toxische Emotion bei Kindern:

Scham kann als ein so negatives, intensives Gefühl der Selbstverachtung erlebt werden, dass man sie verleugnet oder im Falle eines Menschen, der andere tyrannisiert, an andere abgibt, indem man dieses Gefühl in anderen hervorruft.

Wenn Kinder emotional oder körperlich verlassen, misshandelt oder vernachlässigt werden, nehmen sie oft die Scham des Erwachsenen auf sich, der sie verlassen oder verletzt hat, indem sie denken, dass es an ihnen liegen muss und sie “schlecht” sind.

Manche Kinder zeigen Verhaltensweisen, die sie der Scham schuldig machen, die eigentlich ihren Eltern gehört.

4. Du misstraust allen, sogar dir selbst

Vertrauensprobleme sind ein Abwehrmechanismus, um zu vermeiden, die gleiche Angst und den gleichen Herzschmerz wieder zu erleben, und sie resultieren oft aus einem verletzten inneren Kind, das am eigenen Leibe erfahren musste, dass man Menschen nicht vertrauen kann.

Es wird alles noch komplizierter, wenn du auch von Selbstzweifeln erfüllt bist. Wenn du als Kind vernachlässigt, entwertet, Gaslighting ausgesetzt oder emotional misshandelt worden bist, ist es schwierig, dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu entwickeln.

Selbst die kleinsten Dinge haben einen Einfluss. Wenn zum Beispiel deine Eltern dir ständig gesagt haben, “deine Noten müssen besser sein” oder “sei nicht so empfindlich”, ziehst du daraus, dass mit dir etwas nicht stimmt und dass du nie gut genug sein kannst.

5. Du willst es allen recht machen und vermeidest Konflikte um jeden Preis

Du hast Angst, andere Menschen zu enttäuschen und zu frustrieren, weil du unbewusst deinen Wert mit externer Bestätigung verknüpfst.

Das Verhalten, es allen recht machen zu wollen, wurzelt normalerweise in einer Kindheit, in der du gezwungen warst, deine Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle so zu unterdrücken, dass dein Ichbewusstsein geschwächt ist.

6. Du neigst zur Sucht

Süchte sind oft ein Symptom eines zugrundeliegenden Traumas, das nicht verarbeitet wurde. Statt uns unseren Problemen zu stellen und Schmerzen zuzulassen, betäuben wir unsere Emotionen, um das Fühlen um jeden Preis zu vermeiden.

In Wahrheit ist man nicht wirklich süchtig nach der Substanz selbst, sondern nach der Erleichterung und der Wirklichkeitsflucht, die sie bietet.

Stelle dir selbst folgende Fragen:

Was versuchst du zu vermeiden?

Was unterdrückst du?

Was verleugnest du?

Unser inneres Kind verschwindet nicht, wenn wir erwachsen werden. Ganz im Gegenteil: Es bleibt in uns und erinnert uns an all die Wunden, die wir noch nicht geheilt haben.

Um mit der Heilung anzufangen, musst du zuallererst anerkennen, dass dein inneres Kind anwesend ist – und auch die unangenehmen Teile von dir, die unweigerlich an die Oberfläche kommen.

Bist du bereit, die Arbeit aufzunehmen und anzufangen, so authentisch wie möglich zu leben?