7 Schritte, um Kindheitstraumata als Erwachsener zu heilen

Hattest du unter einer missbräuchlichen Kindheit zu leiden und jetzt als Erwachsener versuchst du immer noch, dieses Kindheitstrauma zu heilen und hinter dir zu lassen?

Eine missbräuchliche Kindheit kann sich schwer auf die Psyche eines Menschen auswirken und auch das erwachsene Leben als Erwachsener sehr beeinflussen. Anders als die meisten Menschen denken ist es leichter gesagt als getan, eine missbräuchliche Kindheit hinter sich zu lassen.

Einen schlechten und schweren Start ins Leben zu haben kann nicht nur deine Psychologie dauerhaft verändern, sondern am Ende auch deine psychische und sogar körperliche Gesundheit komplett aus der Bahn werfen. 

Das habe ich auch selbst durchgemacht. Ich bin in einem Zuhause aufgewachsen, in dem mein Vater fast immer abwesend war, und selbst wenn er bei uns war, redete er nie mit uns aufgrund seiner tief verwurzelten PTBS.

Zudem war meine Mutter manisch-depressiv. Deshalb hatten meine beiden Brüder und ich nie eine ganz normale Kindheit.

Aber auf eine Art hatte ich mehr Glück als die meisten anderen; meine Eltern waren – wenn auch fehlerhaft und kompliziert – zumindest einigermaßen liebevoll.

Kindheitstraumata kommen leider viel häufiger vor, als man denkt. Aber bei solchen Problemen ist es unbedingt notwendig, dass du versuchst, dein Leben nicht davon steuern oder beherrschen zu lassen.

Auch wenn es fast unmöglich scheinen mag, dein Kindheitstrauma für eine bessere und hellere Zukunft für dich zu nutzen, kannst du bestimmte Dinge tun, um dieses Ziel zu erreichen.

1. Formuliere deine Geschichte um. 

Auf eine elende oder missbräuchliche Kindheit zurückzublicken versetzt dich in die Position eines hilflosen Opfers. Es kann dazu führen, dass du dich ungeliebt und ungewollt fühlst.

Diese Einstellung und dieses Gefühl können dich in einem ständigen Kreislauf psychologischer und mentaler Selbstmisshandlung gefangen halten. 

Statt dich machtlos und unfähig zu fühlen, denke an all die Male, bei denen du dich aus unzähligen schmerzhaften Situationen befreit hast, als du nur ein Kind warst, und zu dem starken Menschen geworden bist, der du heute bist.

Sobald du anfängst, so zu denken, fühlst du dich nicht mehr wie ein Opfer und übernimmst die Kontrolle über deine eigene Macht.

2. Lasse Selbstvorwürfe und Scham los.

Scham im Zusammenhang mit Kindheitstrauma ist eines der toxischsten Gefühle, die du erleben kannst. Und wahrscheinlich auch eines, das am schwersten hinter dir zu lassen ist.

Manchmal ist es etwas Permanentes, mit dem du lebst, und manchmal erwischt es dich aus dem Nichts heraus und trifft dich als Mensch.

Es führt dazu, dass du bei jedem Schritt deinen Selbstwert infrage stellst. Es ist der „Krebs des Geistes“, weil es dir das Gefühl gibt, Freude oder Liebe nicht verdient zu haben.

Wenn du versuchst, deine Scham loszulassen, achte darauf, dass du diese Gefühle nicht in Vorwürfe verwandelst. Akzeptiere die Fehler deiner Eltern. Vorwürfe können deinen Geist vergiften und dich wütend machen, genau wie Scham deine Seele und deinen Geist zerstört und vergiftet.

Indem du den Schuldzuweisungen die Oberhand überlässt, gibst du dir selbst einen Freifahrtschein, weil du dadurch die Fehler, die du machst, jemandem anderen zuschreiben kannst.

Bedenke immer, dass du die Herrin über dein eigenes Schicksal und deine Bestimmung bist und es ganz bei dir liegt, wie sich dein Leben entwickelt!

3. Lass dich nicht von Bedauern beherrschen. 

Wenn du Selbstvorwürfe und Scham loslässt, kann eine der Kehrseiten dabei sein, dass du das Bedauern deinen Verstand, Körper und Geist beherrschen lässt.

Bedauern zieht uns in die Teufelskreise des „wenn doch nur“ und „was wäre wenn“, und sobald du dem Bedauern nachgibst, kann es dich mental kaputtmachen.

Konzentriere dich auf all die Lektionen, die du aus deinem Kindheitstrauma gelernt hast, und lass dir von ihnen beweisen, wie weit du gekommen bist.

Nutze deine negativen und schmerzhaften Erfahrungen, um dich in einen besseren, stärkeren und widerstandsfähigeren Menschen zu verwandeln.

4. Staue niemals deine Gefühle an.

Viele unserer negativen Gedanken und Gefühle sind das Resultat tiefer Wunden, die wir seit der Kindheit haben. Jetzt bist du älter und es ist Zeit, auf diese Emotionen einzugehen.

Du kannst dazu mit einem Therapeuten sprechen, deinen Freunden davon erzählen, Tagebuch schreiben oder deinem Lieblingshobby nachgehen. 

An den Tagen, an denen die Last der Vergangenheit schwer auf deinen Schultern wiegt, versuche so laut wie möglich an einem Ort im Freien oder in einem Zimmer zu schreien, wo du alleine bist.

Visualisiere dabei den Schmerz und lasse einfach zu, ihn zu fühlen, bevor du ihn aus deinem Herzen und Kopf ausstößt.

Je mehr du deine angestauten Gefühle herauslassen kannst, desto mehr räumst du von der Vergangenheit weg. Sieh dir einen traurigen Film an und weine kübelweise oder schlage mit einem Baseballschläger aus Plastik auf ein Bett ein – was immer für dich funktioniert.

Emotionen herauszulassen setzt Energie frei, die du dann nutzen kannst, um ein authentischeres Leben zu erschaffen.

5. Selbstrespekt ist ein Muss.

Sage dir nie, dass du es nicht wert bist, respektiert zu werden. Das Schlimmste an jeder Art des Traumas ist, dass du dadurch das Gefühl bekommst, nicht gut genug zu sein oder keinen Respekt zu verdienen.

Lass dich nicht dazu verleiten zu akzeptieren, dass du eine schlechte Behandlung verdienst.

Wenn es dir schwerfällt, aus solchen selbstkritischen Gedanken herauszukommen, sieh dir andere Menschen an, die ein Trauma erlebt haben, genau wie du. Dann frage dich, ob du denkst, dass sie Respekt verdient haben.

Zweifellos lautet deine Antwort Ja, also sieh dich auch selbst nicht als unwürdig an.

6. Halte die wichtigen Beziehungen in Ehren. 

Es klingt vielleicht etwas klischeehaft oder kitschig, aber bei der Überwindung von Traumata, besonders Kindheitstraumata, sind Freude und Liebe die beste Medizin. Je mehr Liebe du gibst, desto mehr bekommst du sie zurück. 

Wenn du es als Kind nicht einfach hattest, kann es schwierig sein, die Wahrheit dieser Lektion zu sehen. Trotz all der Schmerzen und des Leids, die du wegen deiner Eltern als Kind durchgemacht hast, willst du in gewissem Maße immer noch ihre Liebe, Unterstützung und Anerkennung.

Das kann annehmende, liebevolle Beziehungen erschweren.

Wenn du deine engen Beziehungen im Leben pflegst, trägt das zu dem Gefühl bei, dass du dazugehörst und nicht alleine bist, egal was passiert.

Verbringe also reichlich Zeit mit deinen Freunden und deiner Familie und schenke deinen Kindern all die Liebe, die du dir als Kind gewünscht hast.

7. Sei dein eigener Coach und Cheerleader

Eine der besten möglichen Lektionen aus deinem Kindheitstrauma ist das Wissen, wie stark du ganz allein sein kannst. Egal, wie schlimm es war, hast du es geschafft und hast nun alles Potenzial der Welt, um persönlich, beruflich und spirituell zu gedeihen.

Wenn du also das nächste Mal all die negativen Gefühle wie Wut, Selbsthass, Bedauern und Scham aufkommen fühlst, denke daran, wie stark du wirklich bist.

Wenn du dich jemals einsam und alleingelassen fühlst, sage dir, dass du diejenige bist, die für all deine positiven Eigenschaften verantwortlich ist.

Die beste Art, dich selbst zu lieben, besteht darin, deine fünf besten Eigenschaften aufzuschreiben, die du an dir selbst bewunderst, und drei deiner größten Erfolge. Das erinnert dich daran, dass du mehr bist als dein Kindheitstrauma und es viel an dir zu bewundern gibt.

Es erfordert viel emotionale und mentale Stärke, dich von einer negativen und traumatischen Kindheit zu erholen.

Indem du jedoch diese Gefühle akzeptierst und dich mit ihnen beschäftigst, machst du einen Schritt auf die persönliche Akzeptanz zu und erweiterst auch deine Fähigkeit, mit anderen leidenden Menschen mitzufühlen.

Bleibe also nicht in deiner schmerzhaften Vergangenheit stecken, sondern konzentriere dich auf die leuchtende Zukunft, die vor dir liegt.