An den Mann, der mich gebrochen hat

Als wir uns kennenlernten, hatte ich nur Schmetterlinge im Bauch. Wir waren von der Tatsache schockiert, wie gut wir uns nur nach wenigen Tagen verstanden haben.

Wie gut wir über alles reden konnten, wie wir uns ergänzten, wie viele Gemeinsamkeiten wir hatten und wie wir uns eigentlich früher schon hätten begegnen müssen.

Doch dieses Gefühl der Verliebtheit hielt nicht lange an.

Probleme, Diskussionen und Eifersucht aßen uns auf. Ich dachte, es ist nicht einfach aus zwei Wegen einen zu machen. Wir hatten unsere Probleme gleich am Anfang unserer Beziehung.

Vielleicht musste das einfach so sein. Nur gingen die Probleme nicht weg. Sondern sie wurden immer schlimmer und schlimmer. Mit der Zeit wurde ich kalt und distanzierte mich immer mehr von dir.

Und eines Tages war ein Streit zu viel, eine Diskussion zu viel und du wurdest Eis kalt mir gegenüber.

Meine kalte Art war wohl viel für dich. Du ließt mich nicht mehr an dich heran. Und da ich keine Lösung für uns gesehen habe, beendete ich die Beziehung. Doch im gleichen Atemzug bemerkte ich meine Fehler.

Ich war vor dir erst ein paar Wochen Single. Ich hatte keine Zeit für mich, mit mir selber alleine klar zu kommen und mich selber zu lieben. Doch ich dachte es war Schicksal, dass du so schnell und ungewollt in mein Leben getreten bist.

Ich erkannte, dass du trotz meiner kalten Mauer bei mir geblieben bist.

Du hast nicht die Flucht ergriffen, weil du an uns geglaubt hast, weil du an mich geglaubt hast. Und eigentlich wusste ich, dass du meine aufgebaute Mauer mit jedem ausdiskutiertem Problem ein bisschen mehr zum Bröckeln gebracht hast. Du wolltest mich, also bist du bei mir geblieben.

Es dauerte unzählige Gespräche, Treffen und Wochen bis ich dich überzeugt hatte, es nochmal zu probieren. Dass ich mir meine Fehler eingestehe und ich erkannte, wie wertvoll du bist.

Ich hatte das Gefühl der wahren Liebe gespürt, so wie ich es immer fühlen wollte.

Du warst mein fehlendes Puzzlestück, meine Heilung der vergangenen Beziehungen, du warst der Mann den ich so sehr wollte, wie noch nie jemanden zuvor. Die Beziehung lief nun perfekter denn je.

Es gibt kein Perfekt. Aber sie war es, Perfekt! Ich hatte das Gefühl, ich könnte die Welt mit dir erobern. Und keiner konnte dagegen etwas tun. Du und ich gegen den Rest der Welt.

Doch dann passierte es. Eine Frau schrieb mich an: “Ich glaub er verarscht uns beide.” Sie erzählte mir alles was die letzten Wochen passiert ist. Was in den Wochen passiert ist, in denen ich dich zurück gewinnen wollte, in denen ich um dich gekämpft habe.

Und du mir immer wieder gesagt hast, dass du Zeit brauchst. Zeit für dich um nachzudenken, Luft zum Atmen.

Du hieltest mich für einen Liebenden viel zu sehr auf Abstand und warst zu distanziert. Aber ich wusste jetzt warum. Du führtest ein Doppel-Leben, eine Doppel-Beziehung. Sie zeigte mir Chartverläufe als Beweis. Und in diesem Moment sprang mein Herz in 1000 kleine zerbrochene Teile.

Diesen Schmerz den ich fühlte, diesen Hass gegen dich; Warum tust du mir das nur an? So etwas kann man nicht in Worte fassen.

Ich wollte es nicht glauben, doch du hast es zugegeben: Du hast den größten Fehler deines Lebens gemacht. Du weißt nicht, was dich mit dieser Frau geritten hat. Du hattest nicht einmal Gefühle für Sie.

Du kannst es dir nicht erklären. Du behauptest ich sei die wahre Liebe für dich. Nur war DAS kein Fehler.

Du hast dich bewusst dazu entschieden, dich mit dieser Frau zu treffen, ihr zu schreiben, sie zu küssen, deinen Freunden vorzustellen und mit ihr ins Bett zu gehen. Und wenn man sich bewusst zu so etwas entscheidet, kann man nicht von wahrer Liebe und einem Fehler sprechen.

Du willst, dass ich dir verzeihe, kämpfst um mich und willst mich nicht aufgeben. Ich wollte dir tatsächlich eine Chance geben, aus Liebe.

Wir hatten es sogar geschafft, ein paar schöne Tage zu verbringen. Sie ließen mich glauben, dass wir es vielleicht doch schaffen könnten. Es ist meine Liebe die an dir festhält und die perfekten Momente zwischen uns.

Doch die Wahrheit holt mich immer wieder ein und zerfetzt mich in der Luft. Wie soll das funktionieren?

Ich Liebe dich, trotz allem was du mir angetan hast. Du hast meine kalte Mauer durchbrochen und ich stand Nackt wie ein kleines verletzliches Kind vor dir. Und du hast mit Füßen nach mir getreten.

Nach mir, nach meiner wahrhaftigen ehrlichen Liebe zu dir und meiner Verletzlichkeit. Wie sollte ich dir glauben können, dass du mich liebst? Dass es dir Leid tut? Dass ich deine wahrhaftige Liebe bin? Wie sollte ich dir jemals wieder Vertrauen können?

Die 1000 Teile meines gebrochenen Herzens, jedes einzelne liebt dich trotzdem noch. Jedoch sind sie gebrochen und kein Ganzes mehr.

Ich Liebe dich so sehr, dass ich dich für das was du getan hast, hassen kann. Ich hasse dich dafür! Und zugleich hasse ich mich, dass ich mich so verletzlich für dich gemacht habe. Jetzt weiß ich, was es heißt verletzt zu werden, am Boden zu sein, ein gebrochenes Herz zu haben.

Ich vegetiere jeden Tag vor mich hin. Meine Gedanken kreisen 24 Stunden nur um dich und mich. Ich bin zu Lustlos zu allem. Ich kann nicht schlafen, nicht essen. Ich lebe vor mich hin. Ich bin nicht mehr die starke, taffe, lebensfrohe Frau!

Ganz im Gegenteil, ich habe mich verändert.

Und ich habe erkannt, dass es so nicht weiter geht. Ich will wieder Ich werden. Stark, lebendig, lachend und glücklich. Und auch wenn ich immer noch Gefühle für dich habe, funktioniert das nur ohne dich und ohne unsere ‘Geschichte’.

Du hast dich dafür entschieden, den Weg mit dieser Frau eine Zeit lang zu gehen und ich entscheide mich nun, meinen Weg ohne dich zu gehen. Auch wenn es noch schmerzt, es ist das Beste für mich!

Ich will das, was mit mir passiert ist, hinter mich bringen. Ich will aus meiner erbauten Höhle wieder raus in die Freiheit, den ganzen Ballast abwerfen und atmen können.

Das musst du nun akzeptieren und mich gehen lassen. Selbst wenn es tatsächlich ‘ein Fehler’ von dir war und ich deine wahre Liebe bin, ist es für mich zu spät. Ich muss und will weiter gehen, ohne dich.

Der Schmerz sitzt zu tief, um an uns anknüpfen zu können. Ich kann und will es nicht!

Du bist kein schlechter Mensch und trotz allem was du mir angetan hast, wünsche ich dir nur Gutes auf deinem Weg. Ich vergebe dir für deine Taten, denn es ist der erste Schritt für mich wieder auf die Beine zu kommen, mit den Narben auf meinem Herzen und meinen Gefühlsstörungen nach vorne zu blicken.

Ich werde dich nicht vergessen. Ich werde unsere Geschichte immer bei mir behalten und daraus lernen und stärker werden!

Lebewohl.

“Lisa”