“Ich verdiene es nicht, glücklich zu sein” – 8 Wege, diese Gedanken zu überwinden

Hast du je gedacht: “Ich verdiene es nicht, glücklich zu sein”?

Damit bist du nicht allein.

Diese starken, heimtückischen Worte gehen oft mit einigen der schwierigsten Herausforderungen einher, die im Leben zu bewältigen sind.

Diese Worte sind stark, weil die Lüge leicht zu glauben ist, wenn du sie schon seit langer Zeit hörst. Vielleicht stammen diese Worte von einem toxischen Menschen in deinem Leben. Vielleicht stammen sie von dir selbst, weil du Probleme damit hast, dich in Selbstliebe zu üben.

Diese Worte sind heimtückisch, weil sie keine genaue Abbildung der Wahrheit sind.

Aber auch das häufige Gegenargument “Du verdienst es, glücklich zu sein” ist nicht unbedingt eine genaue Abbildung der Wahrheit.

Diese Aussage ist nahe an den trüben Gewässer der toxischen Positivität, weil damit impliziert wird, dass wir aus irgendeinem Grund ein Anrecht auf Glück haben; dass das Leben uns irgendwie Glück schuldet, weil wir existieren und es darum verdient haben.

Dies ist keine realistische Einstellung, um sich diesen negativen Gedanken zu stellen und sie zu überwinden.

Das Streben nach Glück macht viel mehr Sinn. Wir mögen vielleicht kein Glück an sich verdienen in dem Sinne, dass wir irgendeinen Anspruch auf Glück haben. Wir verdienen aber das Recht, nach Glück zu streben, ein gesünderes Leben mit besseren Erfahrungen zu führen.

Schließlich haben wir nur das eine Leben (soweit wir wissen!). Wir müssen einen Weg finden, das Beste daraus zu machen und ein Leben zu erschaffen, mit dem wir zufrieden sind.

Wie überwindest du nun diese Gedanken? Wie kannst du dem Glück näherkommen?

Sehen wir uns ein paar Lösungen an, die dabei helfen können.

1. Vergib oft; vergib leicht.

Das Leben ist hart. Menschen sind chaotisch – sie machen ständig dumme, kurzsichtige und rücksichtslose Sachen. Sie sagen aus Wut, Traurigkeit und Angst Dinge, die sie nicht meinen. Sie tun Dinge, die ihnen selbst und anderen schaden, weil sie es möglicherweise nicht besser wissen.

Oder schlimmer: Sie wissen es vielleicht besser und beschließen trotzdem, das Falsche zu tun. Du empfindest wahrscheinlich selbst Reue für das eine oder andere frühere Handeln.

Vergebung ist eines der stärksten Werkzeuge zur Verbesserung deines Seelenfriedens und der Qualität deiner Gedanken. Leider interpretieren viele Menschen Vergebung als den Akt der Entschuldigung. Ein Beispiel: Jessica hat Mark etwas angetan, ihr wird klar, dass sie etwas Falsches getan hat, sie entschuldigt sich.

Mark nimmt die Entschuldigung an und bietet ihr Vergebung an. Und auch wenn dies die gängigste Art ist, wie man sich Vergebung vorstellt, ist es normalerweise nicht das, was die Menschen in diesem Zusammenhang meinen.

Stattdessen ist Vergebung etwas, das du dir selbst und anderen Menschen ohne eine Entschuldigung zukommen lassen kannst. Im gleichen Szenario wie oben braucht Mark Jessicas Entschuldigung für ihr Fehlverhalten nicht.

Er könnte sich stattdessen die Situation ansehen, das falsche Handeln betrachten und beschließen, sich Jessicas Handeln nicht zu Herzen zu nehmen.

Mark kann ihr innerlich dafür vergeben, ein unvollkommener, chaotischer Mensch zu sein, der etwas Grausames, Taktloses oder Bösartiges gemacht hat, weil sie es einfach nicht besser weiß.

Grausame oder bösartige Menschen werden normalerweise nicht so, weil sie ein gutes Leben hatten oder gute Entscheidungen getroffen haben. Sie handeln oft aus ihrer eigenen Wut, ihrem Schmerz, ihrer Traurigkeit oder ihrer Unwissenheit heraus.

Und diese Vergebung kannst du auch auf dich selbst ausdehnen, solange du daran arbeitest, die Sache wiedergutzumachen. Verwende Vergebung nicht als Entschuldigung für dein eigenes schlechtes Handeln, um dann nichts zu tun, um es zu korrigieren.

Vergebung ohne entsprechendes Handeln ist nur Täuschung und Manipulation in Bezug auf das Selbst.

Vergebung ist ein direkter Pfad zur Kultivierung der richtigen geistigen Einstellung für Seelenfrieden und Glück.

2. Bestrafe dich nicht weiter dafür, menschlich zu sein.

Du hast es verbockt. Du hast es richtig verkackt. Und weißt du was? Jeder hat das! Und wer es noch nicht getan hat, wird es früher oder später tun.

Das Leben kann schwer jedes Mal richtig zu machen sein, selbst unter den besten Umständen. Irgendwann musst du dich dafür entscheiden, dich wegen deiner Fehler nicht fertig zu machen.

Manche Menschen nehmen sich selbst im Wehklagen und den Was-wäre-wenn-Gedanken über Fehlentscheidungen oder Entscheidungen gefangen, die für sie nicht funktioniert haben.

“Wenn ich doch nur nicht dies oder das gemacht hätte…”

“Wenn ich doch nur früher gehandelt hätte…”

“Wenn ich doch nur diese Chance ergriffen hätte…”

Und was bringt das? Richten diese Selbstvorwürfe und Grübeleien tatsächlich etwas Positives aus? Nein! Es geht nur darum, dich selbst für vermeintliche Fehler zu bestrafen. Und es geht nicht immer darum, wirklich etwas falsch gemacht zu haben.

Du kannst manchmal die besten Pläne schmieden, es sieht so aus, als ob alles klappen würde, und dann klappt es einfach nicht. So läuft es manchmal eben.

Die Vergangenheit ist vorbei. Du kannst daran jetzt nichts mehr ändern. Ändere deine Gedanken, wenn du merkst, dass du über das Was-wäre-wenn nachdenkst und dich fertig machst.

Komme zurück in die Gegenwart, konzentriere dich darauf, was du erreichen willst und suche nach deinen heutigen Zielen. Wenn du keine Ziele hast, schaffe dir welche. Damit bekommst du etwas Produktives, über das du nachdenken kannst.

3. Senke deine Erwartungen.

Manche Menschen knüpfen ihr Glück an ihre Erfolge. Und manchmal setzen sie für sich die Messlatte viel zu hoch an. Sie sagen sich Dinge wie:

“Ich verdiene es nicht, glücklich zu sein, weil ich keine guten Noten bekommen habe.”

“Ich verdiene es nicht, glücklich zu sein, weil ich ein Versager bin.”

“Ich kann nicht glücklich sein, bis ich diese bestimmte Sache erreicht habe.”

Solch eine Denkweise garantiert, dass sich der Betreffende in seinen eigenen negativen Denkschleifen verfängt und damit den Gedanken verstärkt, dass er nicht glücklich werden sollte.

Es geht nicht nur um bestimmte Gedanken. Es geht darum, wie diese Gedanken das Handeln beeinflussen. Menschen, die glauben, dass sie nicht glücklich sein sollten, solange sie bestimmte Dinge nicht erreichen, untergraben ihr Glück regelmäßig, wenn sie dieses Ziel nicht erreichen.

Das liegt daran, dass sie oft diese positiven Gefühle und Gedanken eliminieren. Schließlich glauben sie, dass sie es nicht verdienen, sie zu empfinden.

Die eigenen Erwartungen zu senken kann hier die Lösung sein. Emotionen müssen eigentlich nicht an irgendetwas gebunden sein.

Aber verwechsle Erwartungen nicht mit Standards. Standards besagen, was du akzeptieren wirst und du solltest keine schlechte Behandlung von anderen oder halbherzige Bemühungen von dir selbst akzeptieren.

Aber du kannst nicht immer erwarten, dass andere dich gut behandeln oder dass deine Bemühungen zu tollen Ergebnissen führen.

Bewahre hohe Standards, aber gleiche deine Erwartungen der Realität an.

4. Übe dich in radikale Akzeptanz.

Radikale Akzeptanz ist eine starke Methode, die Welt anzunehmen und dich selbst zu lieben. Es bedeutet einfach, alles so zu akzeptieren, wie es ist. Es steht in enger Verbindung mit Achtsamkeit und dem Dasein im gegenwärtigen Moment.

Du beklagst keine Vergangenheit, die vorbei ist, oder sorgst dich um eine Zukunft, die noch nicht hier ist. Du bist einfach hier, jetzt, und lässt die Dinge so sein, wie sie sind.

Das ist in den Momenten hilfreich, in denen du dich gut fühlst, aber dein Geist nach Gründen sucht, warum du nicht glücklich sein solltest.

Der Gedanke dahinter ist, deine guten Gefühle nicht zu untergraben, die du es schaffst zu empfinden, damit du den gegenwärtigen Moment genießen kannst, statt dich wieder unter Wasser zu ziehen.

Dich in radikaler Akzeptanz zu üben ist ein langer Arbeitsprozess. Menschen passieren so viele schreckliche, hässliche Dinge und es kann fast beleidigend wirken.

“Wie soll ich diese schreckliche Sache einfach akzeptieren, die ich erlebt habe?” Menschen machen in dieser Situation den Fehler, Akzeptanz mit Heilung zu verwechseln.

Zu akzeptieren, wie es ist, ist der erste Schritt auf einem viel längeren Heilungsweg, weil du erst dann mit der Heilung beginnen kannst, wenn du eine Wunde akzeptierst, die dir Schaden zugefügt hat:

“Diese schreckliche Sache ist mir passiert. Jetzt muss ich etwas daran tun.”

5. Baue dein Selbstwertgefühl und deine Selbstachtung auf.

Es ist viel einfacher, gute Gefühle und Glück zu genießen, wenn du dich ihrer würdig fühlst. Manche Menschen untergraben ihr eigenes Glück, weil sie denken, guter Gefühle nicht würdig zu sein.

Dies kann die Folge einer geringen Selbstachtung und geringen Selbstwerts sein. Sie sagen sich, dass sie es nicht verdienen, weil sie als Menschen einfach nicht gut genug sind.

In Wahrheit gibt es keinen intrinsischen Zusammenhang zwischen dem, was ein Mensch bekommt und dem, was er verdient. Es gibt genug schreckliche Menschen, die ein wunderbares Leben haben, und genug wunderbare Menschen haben ein schwieriges oder schmerzhaftes Leben.

Deine Selbstachtung und dein Selbstwertgefühl aufzubauen kann viele negative Gefühle in Schach halten. Ein Mensch, der seinen Wert kennt, wird die guten Dinge in seinem Leben nicht auseinandernehmen, weil er sie nicht zu verdienen glaubt.

6. Arbeite an der Heilung deiner Traumata.

Das Wort “Trauma” ruft bei Leuten unterschiedliche Gefühle hervor. Es gibt viele Fehlinformationen, viel Gatekeeping und Whataboutism, die dazu eingesetzt werden, das Trauma, das jeder im Leben erlebt, abzutun.

Was also ist Trauma?

Ein Trauma ist eine emotionale Reaktion auf ein furchtbares Ereignis wie einen Unfall, eine Vergewaltigung oder eine Naturkatastrophe. Direkt nach dem Ereignis sind Schock und Verleugnung typisch.

Längerfristige Reaktionen umfassen unberechenbare Emotionen, Flashbacks, Beziehungsbelastung und sogar körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit.

Die Schlagwörter in dieser Definition sind “furchtbares Ereignis”. Im Kontext des Traumas kann ein furchtbares Ereignis alles sein, was der Betreffende als furchtbar empfindet und was diese psychische Wunde verursacht hat.

Nicht jeder reagiert auf die gleiche Weise auf furchtbare Ereignisse. Ein Mensch kann bleibende Narben davontragen, bei einem anderen ist es vielleicht nur ein weiteres Ereignis auf dem Haufen anderer Ereignisse, die passiert sind.

Manche Menschen sind gut darin, die furchtbaren Dinge des Lebens zu akzeptieren und abzutrennen, andere nicht.

Jeder erlebt früher oder später im Leben ein traumatisches Ereignis. So ist zum Beispiel der Verlust eines geliebten Menschen für viele Menschen traumatisch, selbst wenn er nicht unerwartet kommt.

Das bedeutet nicht unbedingt, dass derjenige eine PTBS entwickelt. Dennoch braucht er möglicherweise mehr Hilfe, um mit der Negativität und Schwierigkeit eines traumatischen Ereignisses fertig zu werden.

Und darum ist es so wichtig, bei der Bearbeitung und Verarbeitung von Traumata proaktiv zu sein.

Sie können viele anhaltende Zweifel, Traurigkeit und Negativität verursachen, dein Selbstwertgefühl beeinflussen und das Gefühl verstärken, dass du es nicht verdient hast, glücklich zu sein.

Wie kannst du je glücklich sein, wenn diese furchtbare Sache passiert ist?

Die Menschen übersehen meistens, dass Trauma und Glück gemeinsam existieren können. Das eine verhindert das andere nicht.

7. Arbeite daran, deine psychische Krankheit unter Kontrolle zu bekommen.

Wie jeder mit einer psychischen Krankheit dir sagen kann, sind sie echt nervig.

Du musst nicht nur mit den tatsächlichen Symptomen der psychischen Erkrankung umgehen, sondern auch mit all den Sachen, die aus den Schwierigkeiten dieser psychischen Erkrankung erwachsen. Das kann unheimlich schwierig sein.

Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen können direkt Gefühle von Unwürdigkeit, ein geringes Selbstwertgefühl und das Gefühl verursachen, nichts Gutes oder Schönes im Leben verdient zu haben.

Zum Beispiel kann jemandem mit schweren Depressionen die Energie fehlen, sich morgens aus dem Bett zu hieven. Das kann leicht zu der Abwärtsspirale führen, positive Gefühle nicht zu verdienen, weil derjenige nicht so beitragen kann, wie er es gerne würde.

Vielleicht kann er nicht arbeiten oder hat Schwierigkeiten, die Hausarbeit im Griff zu haben, weil ihm einfach die Energie oder die Kraft dazu fehlt.

Dann gibt es noch die Instabilität, die mit einer psychischen Erkrankung einhergehen kann. Es ist recht schwierig, eine glückliche, positive Einstellung zum Leben zu behalten, wenn du deinem Gehirn Tag für Tag nicht trauen kannst.

Manche Menschen betrachten psychische Erkrankungen fälschlicherweise als eine moralische Schwäche oder als Charakterschwäche an. Sie betrachten sie als eine Spiegelung ihrer selbst statt als eine Krankheit, unter der sie leiden.

Und für manche Menschen kann das alles bedeuten, von der Unfähigkeit, einen Job zu behalten, über das Zerstören der eigenen Beziehungen bis hin zu Selbstverletzung und Suizid.

Die einzige echte Lösung besteht darin, daran zu arbeiten, diese psychische Krankheit in den Griff zu bekommen, so gut wie du kannst zu heilen und das Trauma zu verarbeiten, das ein Leben mit psychischer Krankheit umgibt.

Das Leben mit einer psychischen Erkrankung kann eine lange traumatische Erfahrung sein. Es kann Zeiten geben, in denen du nicht den Trost des Wissens hast, was der morgige Tag bringen wird, denn wer weiß schon, wie die Umgebung deines Gehirns morgen aussehen wird?

8. Suche qualifizierte psychologische Hilfe.

Wenn du denkst, dass du es nicht verdient hast, glücklich zu sein, oder dich schuldig fühlst, wenn du glücklich bist, suche am besten qualifizierte psychologische Hilfe auf.

Solche Gefühle kommen normalerweise nicht aus dem Nichts. Sie entstehen oft aus psychischen Erkrankungen, Traumata oder aus häuslicher Gewalt und Kindesmisshandlung. Dies sind keine Dinge, die sich durch Selbsthilfe und Artikel im Internet lösen lassen.

Du wirst höchstwahrscheinlich professionelle Hilfe brauchen.

Die gute Nachricht ist, dass es sich hier um ein Problem handelt, das du lösen und heilen kannst, wenn du bereit bist, es anzugehen. Es wird nicht leicht sein, aber du schaffst das.