Wie du deinen Kindern Freundlichkeit beibringst

Wie du Kindern beibringen kannst, zu anderen freundlich zu sein (und warum du es solltest)

„Was hat sie da bloß an?“ „Er ist ganz schön fett, oder?“ „Warum würde irgendjemand mit ihr befreundet sein wollen?“ „Er ist hässlich.“

Solche Kommentare – oder schlimmere – sind bei Kindern und sogar bei Erwachsenen nicht selten. Wir leben heute in einer Zeit, in der Fotos und Posts online fast sofort und anonym Kommentare von völlig Fremden und Bekannten bekommen.

Diese Reaktionen können grob, verletzend und sogar bösartig sein. Umso wichtiger, dass Eltern ihren Kindern beibringen, nett zu anderen zu sein.

Warum wir mehr Freundlichkeit brauchen

Über andere zu urteilen scheint heutzutage etwas zu sein, was viel zu viele Menschen machen.

Es ist viel zu einfach, Kommentare über andere Menschen zu posten, egal ob Promis oder ganz normale Leute.

Unfreundlichkeit ist nicht neu; Menschen sind schon seit Jahrtausenden grausam zueinander, aber die Leute können andere mit einer noch nicht dagewesenen Leichtigkeit, Schnelligkeit und Anonymität beurteilen und kritisieren.

Kinder, die bei Technik und sozialen Netzwerken in der ersten Reihe stehen, lernen aus dem, was sie sehen.

Kinder können oft auch das große Ganze nicht sehen. Da jüngere Kinder sich normalerweise auf das konzentrieren, was direkt vor ihnen ist, und oft nicht besonders weit vorausdenken, können sie möglicherweise nicht die volle Auswirkung erkennen, die Gemeinheit, Ausgrenzung oder Mobbing auf andere Kinder haben können.

Und Kinder sind auch oft selbstbezogen, sodass sie sich nicht immer in die Lage eines anderen versetzen können oder sich bewusst Gedanken darüber machen, wie sich jemand anderes fühlt. Das heißt aber nicht, dass Kinder von Natur aus herzlos sind.

Kinder haben durchaus Mitgefühl für andere und wollen helfen. Eltern, Betreuer und Lehrer können diese natürlichen Instinkte nutzen, mit denen wir alle geboren werden, und Kinder ermutigen, in ihrem alltäglichen Leben Freundlichkeit zu praktizieren.

Wie Eltern Freundlichkeit bei Kindern fördern können

Um Freundlichkeit bei Kindern zu fördern, versuche, einige dieser Praktiken in euren Alltag zu integrieren.

1. Behandle andere, wie du selbst behandelt werden willst

Kinder müssen daran erinnert werden, zu versuchen, sich in die Lage anderer zu versetzen. Bitte dein Kind, nachzudenken, bevor es etwas über jemanden sagt, und sich kurz zu überlegen, wie es sich selbst fühlen würde, wenn jemand dies zu ihm sagen würde.

Wie würde es sich fühlen, wenn es hören würde, wie sich jemand über seine Kleidung lustig macht oder es kritisiert, weil es eine Matheaufgabe nicht schnell genug gelöst hat?

Würde es sich wünschen, für seine Bemühungen gelobt zu werden, oder es wegen eines Fehlers kleinmacht wird? Würde es für etwas gelobt werden wollen, das es gut macht, oder würde es wollen, dass sich jemand über es lustig macht?

Ihnen Empathie beizubringen ist ein wichtiger Teil davon, Kindern Freundlichkeit beizubringen.

2. Wenn du nichts Nettes sagen kannst…

Das Sprichwort, gar nichts zu sagen, wenn man nichts Nettes zu sagen hat, ist eine gute Lektion für Kinder in Bezug auf Freundlichkeit. Bringe deinem Kind die Gewohnheit bei, nur positive Dinge zu sagen – Dinge, mit denen sich jemand gut fühlt und nicht traurig.

Bringe ihm bei, den Mund zu halten, wenn es eine negative Meinung über etwas hat. Wenn zum Beispiel ein Freund fragt, ob es ein Bild mag, das er gemalt hat, und das Bild deinem Kind nicht gefällt, kann es üben, etwas Positives daran zu finden.

„Ich mag die Farben, die du verwendet has“ oder „Das ist ein schönes, großes Haus“ oder etwas Ähnliches sind tolle Beispiele. Es sollte nicht erwähnen, was ihm an der Zeichnung nicht gefällt.

Ein anderes Beispiel: Wenn ein Mitschüler nicht besonders gut in Sport ist, kann dein Kind ihn ermutigen und dafür loben, dass er sich bemüht.

3. Freundliche Worte und Lächeln

Es ist auch gut, Kinder daran zu gewöhnen, freundlich zu sein und etwas Nettes zu finden, dass man zu jemandem sagen kann.

(Trotzdem sollten Kinder die Grundlagen kennen, wie sie sich vor Gefahren durch Fremde und Bekannte schützen können, und wissen, was zu tun ist, wenn sie sich einmal verlaufen).

Lass dein Kind sehen, wie du dem Kassierer im Supermarkt einen schönen Tag wünschst, wie du dich beim Kellner für die Bedienung bedankst oder einem Nachbarn ein Kompliment für die harte Arbeit machst, die er in seinem Garten erledigt hat.

Sei ein gutes Vorbild und versuche, nett zu den Menschen zu sein, denen du im Laufe des Tages begegnest. Sei das Verhalten, das du bei deinem Kind sehen willst.

4. Danke, Bitte, und mehr

Es ist ebenso wichtig, einem Kind gute Manieren beizubringen, wie beispielweise respektvoll gegenüber anderen zu sein, Menschen ordentlich zu begrüßen und höflich mit ihnen zu reden.

Und da du mit deinen Kindern zusammenwohnst, profitierst auch du davon, dass in deinem Haus umgängliche und nette Menschen heranwachsen.

5. Hüte dich vor dem Verwöhnen

Nette Kinder sind auch Kinder, die wohltätig sind, die wissen, dass ihre Eltern ihnen nicht alles kaufen können, was sie haben wollen (und die verstehen, warum sie nicht alles bekommen sollten, was sie haben wollen), und die geduldig und dankbar sind und Selbstbeherrschung haben.

Wenn du Kindern Freundlichkeit beibringen willst, sorge dafür, dass du sie nicht verwöhnst.

6. Mobbing und Cybermobbing

Sei dir sehr der Gefahren von Cybermobbing bewusst, indem du sowohl darauf achtest, was dein Kind online sieht und liest, als auch ein Auge darauf hast, was es schreibt und mit anderen teilt.

Erkundige dich über Mobbing und was du tun kannst, um Mobbing zu verhindern und zu stoppen.

7. Sei nett zu deinem Kind

Selbst wenn du müde und frustriert bist – besonders dann, wenn du müde und frustriert bist – solltest du versuchen, auf freundliche Weise mit deinem Kind zu sprechen. Bestrafe es liebevoll, unterstütze es, wenn es niedergeschlagen ist, und sei wie immer nett.

8. Freundlichkeit ist ansteckend

Ebenso können Kinder, die nicht von Natur aus zu Mobbing oder Gemeinheiten neigen, dabei mitmachen, wenn andere es tun. Wenn dein Kind ein Vorbild der Freundlichkeit sein kann, breitet sich dies vielleicht auch auf seine Gruppe aus.

9. Kinder fühlen sich gut, wenn sie freundlich sind

Wenn du dein Kind zu Freundlichkeit ermutigst, fühlt es sich nicht nur besser in Bezug auf die Welt, in der es lebt, sondern auch auf sich selbst.

Das ist das Schöne daran, wenn man ein gutes, freundliches Kind erzieht: Freundlichkeit richtet nicht nur dein Kind und andere um es herum auf, sondern hilft auch dabei, dass es zu einem glücklichen und liebevollen Menschen heranwächst.