Hier bin ich, die ich endlich die Vorstellung von uns loslasse

Es scheint nicht allzu lange her zu sein, dass wir nicht nur eine Vorstellung waren. Sondern Realität. Zumindest irgendeine Fantasie, die ich Wirklichkeit werden lassen wollte.

Das ist, woran ich mich festgehalten habe. Jedes falsche Versprechen. Jede falsche Spur. So leicht losgelassen, jedes Mal, wenn du mich enttäuscht hast oder im Stich gelassen hast, weil ich dachte, wenn ich dich nur genug liebte oder mich genug anstrengte, würdest du vielleicht, ganz vielleicht erkennen, was ich von Anfang an gesehen habe.

Wir waren ein Strom von Versuch und Irrtum. Drehten uns in Kreisen. In das Leben des anderen ein und ausgehend und ich dachte, dass es ein Zeichen sei. Ein Zeichen, dass wir jedes Mal wieder den Weg zueinander fanden.

Egal, was passierte, fanden wir immer wieder den Weg. Egal, wie sehr wir einander verletzt oder enttäuscht hatten. Und egal, wie falsch wir füreinander gewesen sein mochten, konnte keiner von uns beiden die Tatsache leugnen, dass es da etwas Stärkeres gab. Eine Kraft, größer als wir beide.

Es war großspurig von mir, zu denken, dass ich wegen unserer Geschichte und einer Vergangenheit, die ich nicht loslassen konnte, Anspruch auf deine Zukunft hatte. Aber ich wollte, dass du es bist. Verdammt, ich wollte, dass du es bist.

Und so sehr wir auch erwachsen wurden und uns über die Jahre voneinander entfremdeten, trugen wir Teile voneinander in jeder neuen Version von uns, zu der wir wurden.

Wir trugen Teile voneinander in jedem neuen Ort und in jedem neuen Menschen, dem wir begegneten. Und in allen, die wir jemals geliebt haben, war die erste Grundlage die Liebe, die wir beieinander fanden, selbst wenn wir es nicht wirklich definieren konnten.

Es ist schwer, die Liebe zu verstehen, die man für einen anderen Menschen empfindet, wenn man noch versucht herauszufinden, wie man sich selbst liebt.

Aber wir sahen jede schlimmste Version von einander. Wir durchlebten jede furchbare Sache, die wir nicht erklären konnten, und das Einzige, was bei all dem jemals einen Sinn ergab, waren wir und die Tatsache, dass wir schlussendlich wieder unseren Weg finden würden, egal was passierte.

Die Worte “Ich liebe dich” wurden nicht gesagt. Ich denke, wir wollten eine unerklärliche Leere füllen. Meine Liebe war frei und leicht und nicht schwer zu gewinnen.

In unseren Leben haben wir beide eine harte Lektion in der Liebe gelernt, dass wir manchmal die Liebe nicht bekommen, die wir von Menschen verdienen.

Also wandten wir uns einander zu. Und es war miteinander, dass wir die Risse und Narben kennenlernten, die uns genau zu denen machten, die wir waren.

Und es war dieses Verständnis und das Fehlen eines Urteils, das uns zu denen machte, die wir nach all dem geworden sind. Nicht von den Umständen definiert zu werden, sondern wer wir uns entschieden zu sein.

Unsere Herzen empfanden ein wenig zu tief in einer Welt, die uns enttäuscht hat. Wir wurden beide stumpf und vorsichtig und ängstlich, nicht vor der Liebe, sondern davor, sie zu finden und zu verlieren.

Ich glaube, manchmal haben wir uns gegenseitig wegen der Schmerzen verletzt, die andere uns zugefügt haben. Ich denke, manchmal haben wir uns gegenseitig die Schuld für Dinge gegeben, die der andere nicht auf sich nehmen musste.

Momente, in denen wir beide jemanden brauchten, den wir hassen konnten, und wir liebten einander genug, so dass es dort landete.

Aber ich denke, wir testen uns auch gegenseitig gerne. Es hat etwas Beruhigendes zu wissen, dass jemand immer da ist und dich liebt, egal wie du dich verhältst.

Wir waren eine schöne Vorstellung.

Und es gibt immer noch Zeiten, in denen ich daran zurückdenke und daran glaube. An uns. Als du mir geschworen hast, dass wir zusammen sein würden und es hinkriegen würden. Von den Dingen, über die ich nicht sicher war, habe ich an dich und das Wir geglaubt, das ich so dringend wollte.

Aber dann ist mit klar geworden, dass das alles war: eine Vorstellung, die schön erschien.

Zu dieser kalten Erkenntnis kam ich, als ich zu dem gleichen Ort ging, der einmal unserer war. Ich ging so oft allein dorthin, dass er zu meinem eigenen wurde, aber jedes Mal sah ich immer noch die jüngeren Versionen von uns. Diejenigen, die aneinander glaubten.

Es gibt manche Dinge, von denen du nicht weißt, wie du sie loslassen sollst und die Vorstellung von uns war eine, an der ich so sehr festhielt.

Ich habe noch nie jemanden so zuversichtlich und sicher angeschaut. Meine Freunde sahen zu, wie ich mich selbst zerstörte und an etwas glaubte, das nur eine Vorstellung war.

Denn mit dir dachte ich, dass ich sicher und geborgen und versorgt sein würde. Ich habe so verzweifelt versucht, die Rolle dessen zu spielen, was du von jemandem brauchtest, während ich selbst Sicherheit brauchte.

Wenn wir nur zuerst dort hingekommen wären. Wenn nur jeder Stern so gestanden hätte, wie er sollte, und wir beide zur gleichen Zeit am gleichen Ort gewesen wären, emotional bereit, uns an diese Sache zu wagen.

Aber das haben wir nie gefunden. Stattdessen haben wir jeden Grund gefunden, es weiter hinauszuzögern.

Wir haben uns immer wieder zwischen Beziehungen und Liebeskummer und dem Versuch zu heilen gefunden, aber wir waren körperlich, geistig und emotional nie an den Orten, an denen wir hätten sein müssen, um den nächsten Schritt zu machen.

Ich dachte immer, dass ich bereit für dich wäre. Aber wenn du jemanden zu zwingen versuchst, das zu sein, was du brauchst und nicht das, was er ist, führt es zu einem übelnehmenden Zustand.

Vielleicht hast du es mir nie übelgenommen, aber ich konnte dich nicht zu dem Menschen machen, der du – wie ich wusste – eines Tages werden würdest, egal was ich tat oder wie sehr ich es versuchte.

Ich erinnere mich noch an den Abend, an dem du mir gesagt hast, dass es jemanden anderen gibt. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, weil wir schon so viele Leute haben kommen und gehen sehen. Aber dieses Mal war es anders. Diesmal war es echt.

Und während sie das Leben mit dir lebte, von dem ich immer nur geträumt hatte, saß ich immer noch da und wartete, hoffte, wünschte, dass es vielleicht doch ich sein könnte.

Es scheint, als ob jeder andere sich mit seinem Leben weiterbewegt hat. Jeder Mensch, mit dem ich jemals zusammen oder an dem ich interessiert war, hat jemanden für sein „für immer“ gefunden. Und ich war allein.

UNSICHER, OB ICH DARAN SCHULD WAR, WEIL ICH DICH NIE AUFGEGEBEN HÄTTE, WENN DU MICH NICHT ZUERST AUFGEGEBEN HÄTTEST.

Aber hier bin ich und beschließe, die Vorstellung von uns loszulassen. Denn das ist alles, was es jemals war.

Manchmal frage ich mich, ob du wirklich geglaubt hast, dass ich die Richtige für dich sein könnte. Manchmal will ich fragen: Siehst du sie jemals an und denkst an mich? Manchmal frage ich mich, ob irgendetwas von all dem echt war oder nur ein Gefühl, an dem ich mich gerne festhielt?

Hier bin ich also und lasse die Vorstellung von uns los, weil ich es verdiene, mehr als nur eine Vorstellung zu sein. Ich verdiene es, nicht darauf warten zu müssen, dass jemand zufällig bereit sein könnte. Ich verdiene eine Liebe, die so an mich glaubt, wie ich an dich geglaubt habe.

Ich frage mich nur, ob ich je wieder so an jemanden glauben werde. Manchmal frage ich mich, ob ich das will.

So lasse ich die Vorstellung von uns los. Und vergebe mir selbst dafür, mich so in jemandem zu verlieren, dass ich mich selbst verloren habe.

Ich glaube, ein Teil von mir wird dich immer lieben und das wertschätzen, was wir hatten, selbst wenn ich nicht weiß, was das wirklich ist.

Aber hier bin ich und lasse die Vorstellung von uns los, weil du es in der Sekunde getan hast, als sie in dein Leben trat. Ich hoffe nur, dass ich jemanden treffe, der das für mich tun kann.

Jemand, der mir beibringt, dass Loslassen der erste Schritt dazu ist, an etwas und jemandem festzuhalten, der echt ist.