Was Männer wirklich in die Arme einer anderen treibt…
Untreue ist kein Zufall. Sie ist selten ein plötzlicher Fehltritt oder ein reiner Akt körperlicher Begierde. Oft ist sie das Ergebnis von etwas, das viel früher begonnen hat – lange bevor ein anderer Körper, ein anderes Lächeln oder eine neue Nachricht ins Spiel kam.
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Wenn Männer untreu werden, geschieht das meist nicht aus einem einzigen Grund, sondern aus einer Mischung aus emotionaler Unreife, verdrängten Bedürfnissen, verletztem Ego und einem tiefen, oft unbewussten Konflikt mit sich selbst.
Um zu verstehen, warum Männer fremdgehen, muss man tiefer blicken – hinter die sichtbaren Erklärungen, die sie selbst oft geben („Es war nur Sex“, „Ich war unzufrieden“, „Ich fühlte mich ungeliebt“) – hin zu den psychologischen Mustern, die diese Handlungen antreiben.
Untreue ist keine Ursache, sie ist ein Symptom. Und wie jedes Symptom zeigt sie, dass etwas fehlt – nicht immer in der Beziehung, manchmal auch im Mann selbst.
1. Das verletzte Ego – und die Flucht vor dem Gefühl, nicht genug zu sein
Viele Männer werden untreu, nicht weil sie zu viel wollen, sondern weil sie sich zu wenig fühlen. Männliche Untreue hat oft weniger mit sexueller Lust als mit Selbstbestätigung zu tun. Wenn ein Mann sich in seiner Beziehung emotional übersehen, kritisiert oder entwertet fühlt, sucht er unbewusst nach einem Ort, an dem er wieder Bedeutung spürt.
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Eine andere Frau wird dann nicht zur Geliebten, sondern zur Projektionsfläche – sie gibt ihm das, was er sich selbst nicht geben kann: das Gefühl, begehrt, bewundert, wichtig zu sein.
Es geht um Macht über das eigene Selbstwertgefühl. Der Betrug ist ein Versuch, eine innere Wunde zu betäuben – die Angst, nicht genug zu sein, nicht mehr interessant, nicht mehr Mann genug.
Doch das, was ihn kurzfristig aufwertet, entwertet ihn langfristig. Denn die Leere, die er füllt, bleibt bestehen – sie weitet sich nur.
2. Emotionale Unreife – die Unfähigkeit, Unzufriedenheit ehrlich anzusprechen
Viele Männer fliehen in Untreue, weil sie nie gelernt haben, über Unzufriedenheit offen zu sprechen.
Statt Nähe mit Ehrlichkeit zu suchen, wählen sie Distanz durch Ausbruch.
Sie vermeiden Konflikte, weil sie sie mit Scheitern gleichsetzen. Und so staut sich Frust an, der irgendwann nach einem Ventil sucht.
Der Seitensprung ist dann kein Ausdruck von Mut, sondern von Flucht.
Er erlaubt ihnen, zu fühlen, ohne Verantwortung übernehmen zu müssen.
Sie können begehren, ohne sich mit der Frage zu konfrontieren, warum sie emotional unverbunden sind.
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Doch emotionale Unreife ist kein Mangel an Intelligenz – sie ist ein Mangel an Selbstreflexion. Und solange Männer lernen, Stärke mit Schweigen zu verwechseln, wird Untreue ihr stiller Weg bleiben, Kontrolle über das zu gewinnen, was sie innerlich verloren haben.
3. Das Bedürfnis nach Macht und Kontrolle
Untreue ist oft weniger ein Zeichen von Leidenschaft als ein Ausdruck von Macht. Für viele Männer bedeutet Treue Unterordnung – ein Verlust von Freiheit, den sie unbewusst mit Schwäche verbinden. Indem sie Grenzen überschreiten, erleben sie sich selbst als autonom, als ungebunden, als jemand, der „es kann“.
Diese Form der Untreue ist psychologisch eng mit narzisstischen Zügen verbunden. Der Betrug wird zur Machtdemonstration, nicht zum Liebesakt.
Er dient dem Gefühl, überlegen zu sein – über die Partnerin, über die Beziehung, über die Regeln.
Manche Männer spüren sich erst dann lebendig, wenn sie etwas Verbotenes tun. Denn hinter diesem Verhalten steckt nicht Lust – sondern Angst.
Die Angst, Kontrolle zu verlieren, über sich, über das eigene Leben, über die eigene Männlichkeit.
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4. Der unbewusste Wunsch nach emotionaler Bestätigung
Ein häufiger, oft unterschätzter Auslöser für Untreue ist emotionale Einsamkeit. Viele Männer sind körperlich präsent, aber emotional isoliert. Sie haben gelernt, Gefühle zu unterdrücken, Bedürfnisse zu verstecken und Schwäche zu vermeiden.
Wenn sie in ihrer Beziehung keine emotionale Resonanz mehr spüren – keine Wärme, kein echtes Gespräch, keine Anerkennung –, dann suchen sie diese Verbindung woanders, oft unbewusst.
Die andere Frau symbolisiert dann emotionale Freiheit. Sie hört zu, sie bewundert, sie „versteht“. Doch diese Verbindung ist meist illusionär. Sie ist nicht tief, sondern tröstend.
Der Betrug wird zu einem Ersatz für echte Intimität, weil der Mann in Wahrheit Nähe sucht – aber nicht die emotionale Reife hat, sie in seiner Beziehung wiederherzustellen.
5. Die Angst vor Nähe
So paradox es klingt: Viele Männer gehen fremd, weil sie Nähe nicht aushalten. Je tiefer eine Beziehung wird, desto stärker spüren sie die Angst vor Abhängigkeit.
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Untreue wird dann zu einer Form von Selbstschutz.
Sie erschaffen eine zweite Realität, in der sie Kontrolle behalten, Distanz wahren, keine Verletzlichkeit zeigen müssen.
Diese Männer sagen oft, sie „lieben beide Frauen“ – in Wahrheit vermeiden sie in beiden Beziehungen echte Intimität. Denn Nähe bedeutet für sie Kontrollverlust.
Der Seitensprung erlaubt ihnen, sich lebendig zu fühlen, ohne sich vollständig öffnen zu müssen. Doch das, was sie als Freiheit empfinden, ist in Wirklichkeit Flucht – vor der Tiefe, die sie nie gelernt haben zuzulassen.
6. Unerfüllte Identität – wenn Männer sich selbst nicht mehr spüren
In der Mitte des Lebens erleben viele Männer eine Identitätskrise.
Sie fragen sich: Wer bin ich, wenn ich nicht mehr der bin, den andere brauchen? Wenn Beruf, Familie, Alltag zur Routine geworden sind, entsteht ein inneres Vakuum.
Der Seitensprung wird dann zur symbolischen Wiedergeburt – ein Versuch, sich wieder jung, frei, begehrenswert zu fühlen.
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Diese Form der Untreue hat nichts mit der Partnerin zu tun. Sie ist eine Flucht vor dem eigenen Altern, vor dem Gefühl, nicht mehr aufregend oder wichtig zu sein. Die andere Frau wird zur Projektionsfläche für den Mann, der er wieder sein will.
Aber der Betrug heilt nichts – er bestätigt nur, dass er ohne äußere Bestätigung keinen Zugang zu sich selbst findet.
7. Fehlende emotionale Bindung zur Partnerin
Manche Männer gehen fremd, weil die emotionale Verbindung in der Beziehung lange schon verloren gegangen ist. Vielleicht war sie nie stark, vielleicht wurde sie durch Routine, Verletzungen oder Sprachlosigkeit erstickt.
Sie leben nebeneinander statt miteinander. Und in dieser Leere wächst der Wunsch, wieder etwas zu fühlen – egal was.
Untreue wird dann zum Versuch, die eigene Taubheit zu durchbrechen.
Es ist weniger der Wunsch nach einer anderen Person, sondern nach einem anderen Selbstgefühl.
Viele Männer sagen nach einem Betrug: „Ich wollte mich wieder lebendig fühlen.“ Doch was sie dabei übersehen: Lebendigkeit, die auf Verrat basiert, ist immer kurzatmig.
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8. Der Einfluss von Selbstbild und gesellschaftlichem Druck
In vielen Männerbildern steckt noch immer die unausgesprochene Erwartung, „erfolgreich“ zu sein – nicht nur beruflich, sondern auch sexuell. Die Vorstellung, dass männliche Identität über Eroberung definiert wird, prägt tief. In dieser Logik wird Treue nicht als Stärke, sondern als Einschränkung empfunden.
Untreue wird dann unbewusst zur Bestätigung: Ich kann, also bin ich.
Einige Männer nutzen sie, um Macht zu demonstrieren, andere, um Unsicherheit zu verdecken.
Das gesellschaftliche Narrativ von „männlicher Freiheit“ tarnt in Wahrheit emotionale Unreife – den Unwillen, echte Verantwortung zu übernehmen. Denn wirkliche Stärke liegt nicht im Haben vieler, sondern in der Tiefe mit einer.
9. Fehlende Konfliktfähigkeit
Viele Männer vermeiden emotionale Auseinandersetzungen, weil sie sie mit Schwäche gleichsetzen. Statt über Unzufriedenheit zu sprechen, suchen sie Ausgleich durch Ablenkung – Arbeit, Sport, andere Frauen. Untreue wird zur bequemen Lösung: Sie müssen nichts erklären, nichts fühlen, nichts riskieren.
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Doch das Schweigen, das in Beziehungen entsteht, wenn Konflikte vermieden werden, ist gefährlicher als jeder Streit. Denn Nähe wächst nicht aus Harmonie, sondern aus Ehrlichkeit. Und wer nicht lernt, emotional zu kommunizieren, wird irgendwann kommunikationslos handeln.
10. Die Sucht nach Bestätigung
Es gibt Männer, die ständig Bestätigung brauchen, um sich lebendig zu fühlen.Diese Männer leben von dem Blick anderer, von Anerkennung, von Aufmerksamkeit.
Wenn die Partnerin ihnen das nicht mehr in der Intensität gibt, die sie gewohnt sind, interpretieren sie es als Liebesentzug – und suchen Ersatz.
Das Problem liegt nicht in der Beziehung, sondern im Selbstwert.
Ein Mann, der sich selbst nicht trägt, wird sich immer an äußere Quellen hängen, um sich groß zu fühlen.
Untreue ist dann keine Lust auf Abwechslung, sondern eine Sucht nach Bedeutung. Er braucht die Illusion, begehrenswert zu sein, weil er ohne sie in sich zusammenfällt.
11. Emotionale Leere und fehlende Selbstreflexion
Ein anderer Aspekt männlicher Untreue ist emotionale Leere.
Manche Männer sind innerlich so abgeschnitten von sich selbst, dass sie Nähe nur noch körperlich erleben können. Sie verwechseln Intimität mit Sex, Bestätigung mit Liebe, Aufmerksamkeit mit Wert.
Der Seitensprung wird dann zum Ersatz für etwas, das sie nicht benennen können. Sie spüren kurzzeitig Intensität – aber keine echte Verbindung.
Und je leerer sie sich fühlen, desto stärker suchen sie neue Reize.
Diese Männer sind nicht zwangsläufig böswillig, aber sie sind gefährlich – weil sie unbewusst alles zerstören, was sie nicht mehr spüren können.
12. Ungeheilte Verletzungen aus der Kindheit
Hinter vielen Mustern männlicher Untreue liegen alte, nie bearbeitete Wunden. Männer, die emotional vernachlässigt, abgelehnt oder kontrolliert wurden, tragen ein tiefes Misstrauen gegenüber Nähe in sich.
Sie wollen geliebt werden, aber fürchten gleichzeitig, sich abhängig zu machen.
Untreue wird dann zu einem Mechanismus: Nähe – Angst – Flucht.
Sie zerstören, was sie sich am meisten wünschen, weil sie glauben, dass Verlust ohnehin unvermeidlich ist. Sie wiederholen unbewusst, was sie als Kind gelernt haben: Liebe ist unsicher, also darf man sich nie ganz hingeben.
13. Der Mangel an echter Reue
Viele Männer, die fremdgehen, empfinden keine echte Reue – nur Scham, erwischt worden zu sein. Das liegt daran, dass sie den emotionalen Kern ihres Handelns nicht verstehen. Sie sehen den Betrug als Fehler, nicht als Symptom.
Doch solange ein Mann nicht erkennt, warum er untreu wurde, wiederholt sich das Muster – vielleicht mit einer anderen Frau, aber aus demselben inneren Mangel heraus.
Echte Reue entsteht erst, wenn er begreift, dass Untreue keine Lösung ist, sondern Flucht – und dass keine andere Frau die Leere füllt, die er selbst in sich trägt.
Fazit: Untreue ist kein Zeichen von Stärke – sie ist ein Spiegel innerer Schwäche
Männliche Untreue ist kein Beweis für Mut, Freiheit oder Macht.
Sie ist ein Ausdruck emotionaler Dysbalance, oft gepaart mit einem tiefen Mangel an Selbstreflexion. Sie zeigt nicht, dass ein Mann zu viel liebt, sondern dass er nicht weiß, wie man liebt, ohne sich zu verlieren.
Das bedeutet nicht, dass Frauen schuldlos sind, wenn Beziehungen zerbrechen – aber es bedeutet, dass Untreue nie eine Lösung ist.
Sie ist der einfache Weg, Schmerz zu vermeiden, und der sicherste Weg, neuen zu erzeugen.
Ein reifer Mann erkennt, dass der wahre Mut nicht darin liegt, Neues zu erobern, sondern Altes zu reparieren.
Dass Liebe nicht dann stark ist, wenn sie aufregt, sondern wenn sie bleibt.
Und dass Treue nicht nur bedeutet, niemand anderen zu berühren – sondern niemanden zu verraten, der an dich geglaubt hat.













