Es gibt Themen, die weh tun, sobald man sie ausspricht. Eines davon ist die Elternschaft von Narzissten. Denn viele von uns haben gelernt, Eltern automatisch mit Liebe, Fürsorge und selbstloser Hingabe gleichzusetzen.
Wir wollen glauben, dass jemand, der ein Kind in die Welt setzt, es auch lieben und beschützen möchte. Doch die Wahrheit ist, dass das nicht immer so ist. Es gibt Menschen, die Kinder nicht aus Liebe bekommen, sondern aus Motiven, die tiefer, dunkler und erschreckender sind.
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Narzissten gehören zu diesen Menschen.
Auf den ersten Blick wirkt es fast widersprüchlich. Narzissten sind Menschen, die sich schwer damit tun, echte Bindungen aufzubauen, weil ihr Inneres von einer Mischung aus Leere, Unsicherheit und Größenwahn geprägt ist. Sie fürchten Nähe, weil sie ihre Fassade gefährdet.
Sie brauchen Kontrolle, weil sie innerlich instabil sind. Und dennoch sind es oft genau diese Menschen, die sich bewusst für Kinder entscheiden. Nicht, weil sie geben wollen, sondern weil sie nehmen wollen. Nicht, weil sie Liebe empfinden, sondern weil sie Bestätigung suchen.
Wer einmal als Kind in einer narzisstischen Familie aufgewachsen ist, weiß, dass Kinder hier nicht einfach Kinder sind. Sie sind Funktionsträger. Sie werden zu Spiegeln, zu Symbolen, zu Projektionsflächen.
Sie werden gebraucht, um das fragile Selbstwertgefühl der Eltern zu stützen, um deren Macht zu sichern, um nach außen ein Bild zu erzeugen. Hinter der Fassade des „Familienglücks“ steckt ein System, das nicht auf das Kind ausgerichtet ist, sondern auf das Ego der Eltern.
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Ich möchte dir in diesem Beitrag die neun wichtigsten Gründe zeigen, warum Narzissten Kinder haben wollen – nicht, um sie zu lieben, sondern um sie zu benutzen. Jede dieser Motivationen wirkt sich tief auf die Kinder aus. Und jede erklärt, warum das Aufwachsen mit einem narzisstischen Elternteil so prägend und verletzend ist.
1. Kinder als Spiegel und Erweiterung des Egos
Für einen Narzissten ist das eigene Kind kein eigenständiges Wesen. Es ist vielmehr eine Verlängerung des eigenen Selbst. Narzissten sehen in ihren Kindern ein Abbild, das ihnen dient, ihr eigenes Ego zu bestätigen.
Wenn das Kind gut aussieht, talentiert ist, erfolgreich in der Schule oder im Sport, dann nehmen sie diesen Erfolg wie ihren eigenen. Sie prahlen damit, sie sonnen sich darin. Es geht nie um das Kind, sondern immer um das Bild, das sie durch das Kind nach außen transportieren können.
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Doch wenn das Kind nicht den Erwartungen entspricht, wenn es „schwach“ wirkt, anders ist, nicht den Vorstellungen genügt, dann empfinden Narzissten das nicht als normale Eigenheit, sondern als Bedrohung. Schwächen des Kindes sind in ihren Augen Schwächen von ihnen selbst.
Sie nehmen sie persönlich und reagieren mit Abwertung, Druck oder Scham. Für das Kind bedeutet das: Es darf nicht einfach sein. Es muss funktionieren, damit der Narzisst sich groß fühlen kann.
2. Kinder als Besitz und Kontrolle
Ein Kind ist für Narzissten etwas, das ihnen gehört. So wie ein Auto oder ein Haus ist es Teil ihres Besitzes, über das sie bestimmen können. Sie sehen Kinder nicht als eigenständige Menschen, sondern als Objekte, die sie lenken und kontrollieren dürfen.
Und genau das macht Kinder für sie so attraktiv: Kinder sind abhängig. Sie sind klein, verletzlich, sie brauchen Zuwendung – und das schafft für Narzissten ein Machtgefälle, das ihnen gefällt.
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Während ein Partner irgendwann Grenzen setzt oder gehen kann, ist ein Kind anfangs ausgeliefert. Es muss gehorchen, es hat keine Wahl. Für Narzissten ist das ein perfektes Szenario.
Sie können Regeln diktieren, Liebe entziehen, Kontrolle ausüben, ohne dass das Kind eine Chance hat. Diese Art von Macht gibt ihnen das Gefühl, groß und überlegen zu sein – und genau das brauchen sie, um ihre innere Leere zu kompensieren.
3. Kinder als Quelle von Bewunderung und Aufmerksamkeit
Narzissten sind süchtig nach Bewunderung. Sie leben davon, im Mittelpunkt zu stehen, gesehen zu werden, Komplimente zu bekommen. Kinder liefern dafür reichlich Material. Nach außen können sie das Bild der liebevollen Mutter oder des engagierten Vaters spielen.
Sie zeigen stolz Fotos, erzählen von Erfolgen, inszenieren sich als perfekte Eltern. Das Kind wird zur Requisite in einem Theaterstück, dessen Hauptdarsteller der Narzisst ist.
Und die Umgebung fällt oft darauf herein. „Was für ein toller Vater!“, „Was für eine hingebungsvolle Mutter!“ – diese Sätze sind für Narzissten Nahrung. Das Kind ist nicht der Zweck, sondern das Mittel.
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Es wird benutzt, um Anerkennung zu bekommen, die sie auf anderem Wege nicht halten können. Für das Kind bedeutet das: Es wird nicht gesehen, wie es ist. Es wird gesehen, wie es den Eltern nützt.
4. Kinder als Projektionsfläche unerfüllter Träume
Viele Narzissten nutzen ihre Kinder, um das nachzuholen, was sie selbst nicht geschafft haben. Vielleicht war der Vater nie ein erfolgreicher Sportler, also soll der Sohn es werden. Vielleicht war die Mutter nie auf der Bühne, also soll die Tochter tanzen. Narzissten laden ihre Kinder mit Erwartungen auf, die nichts mit deren eigenen Wünschen zu tun haben.
Das Kind darf nicht träumen, es soll erfüllen. Es soll leisten, damit der Narzisst stolz sein kann. Und wenn es scheitert, dann erlebt das Kind nicht Trost, sondern Druck oder Spott. Denn in den Augen des Narzissten ist das Scheitern des Kindes ein Spiegel für das eigene.
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Für Kinder ist das eine Last, die sie zerdrückt. Sie verlieren den Kontakt zu ihren eigenen Bedürfnissen, weil sie ständig versuchen, die Träume anderer zu leben.
5. Kinder als Sicherheitsnetz und Versorgungsquelle
Hinter der Fassade von Stärke steckt bei Narzissten eine große Angst: die Angst, allein zu sein, die Angst, keine Bedeutung zu haben. Kinder erscheinen ihnen deshalb wie eine Garantie.
Sie glauben, dass Kinder später für sie da sein werden, dass sie gebraucht, bewundert, vielleicht sogar versorgt werden. Sie erwarten Dankbarkeit und Loyalität, als wäre es ein Vertrag.
Ein Kind ist für sie eine Art Versicherung: Es soll sicherstellen, dass sie auch im Alter noch im Mittelpunkt stehen, dass sie nicht in Bedeutungslosigkeit verschwinden. Das Kind wird nicht als freier Mensch gesehen, sondern als Investition in die eigene Zukunft.
6. Kinder als Statussymbol
Für Narzissten sind Kinder auch ein Symbol nach außen. Sie gehören zu dem perfekten Bild, das sie von sich zeichnen wollen: erfolgreiche Karriere, schönes Haus, attraktive Familie – und natürlich Kinder.
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Die Familie dient als Statusobjekt, als Dekoration für ihr Image. Ob das innere Leben dieser Familie gesund ist, spielt keine Rolle. Hauptsache, die Fassade glänzt.
Für das Kind bedeutet das, dass es Teil einer Inszenierung wird. Fotos, Auftritte, Geschichten – alles dient dazu, das Bild nach außen aufrechtzuerhalten. Hinter verschlossenen Türen kann die Realität ganz anders aussehen, aber das interessiert den Narzissten nicht. Er braucht die Bühne – und die Kinder sind Teil seiner Requisite.
7. Kinder als Publikum für ihre Inszenierungen
Narzissten lieben es, bewundert zu werden. Und Kinder sind dafür das perfekte Publikum. Sie sind klein, sie glauben, sie schauen auf. In den Augen ihres Kindes sieht der Narzisst die Bewunderung, die Erwachsene ihm oft nicht mehr schenken.
Für eine Weile ist das Kind fasziniert, glaubt, idealisiert. Und genau davon leben Narzissten. Sie genießen es, in den Augen ihres Kindes als Held oder perfekte Mutter gesehen zu werden.
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Doch diese Bewunderung ist nicht echt – sie basiert auf Abhängigkeit. Früher oder später beginnt das Kind, Fragen zu stellen, zu zweifeln, zu sehen. Und in diesem Moment wendet sich der Narzisst oft ab oder reagiert mit Abwertung, weil er die Spiegelung nicht mehr bekommt, die er braucht.
8. Kinder als Instrument gegen den Partner
In narzisstischen Beziehungen sind Kinder oft auch Werkzeuge. Sie werden eingesetzt, um Machtkämpfe auszutragen, um den Partner zu binden, um Druck auszuüben. „Du kannst mich nicht verlassen, wir haben Kinder.“ „Die Kinder gehören zu mir.“ Kinder werden zu Spielfiguren in einem Drama, das nichts mit ihnen zu tun hat, aber in dem sie die Hauptlast tragen.
Für Narzissten sind Kinder Mittel zum Zweck. Sie sichern Kontrolle, sie verhindern Trennungen, sie dienen als Waffen im Streit. Das Kind ist nicht das Ziel, sondern das Werkzeug. Für die Kinder selbst ist das zerstörerisch, weil sie nicht als Menschen behandelt werden, sondern als Objekte in einem Machtspiel.
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9. Kinder als Rechtfertigung und Fassade der Normalität
Schließlich dienen Kinder Narzissten auch dazu, nach außen normal zu wirken. Familie, Kinder, Alltag – all das lässt sie unauffällig erscheinen. Sie wissen, dass die Gesellschaft bestimmte Erwartungen hat, und Kinder helfen ihnen, diese Fassade zu erfüllen.
Sie können sagen: „Seht her, ich bin ein Familienmensch, ich bin verantwortlich.“ In Wahrheit geht es nicht um Verantwortung, sondern um Schutz. Die Fassade hält Kritik fern, sie gibt ihnen Deckung.
Fazit
Narzissten haben Kinder nicht aus denselben Gründen wie Menschen, die lieben können. Für sie sind Kinder keine freien Seelen, die begleitet werden sollen. Sie sind Spiegel, Symbole, Werkzeuge, Projektionsflächen. Sie sind Teil eines Systems, das das Ego des Narzissten stützt, aber nie das Kind selbst.
Für die Kinder bedeutet das ein Leben voller Druck, Schuld, Abwertung und Missbrauch – oft subtil, manchmal offen. Sie lernen, dass Liebe Bedingungen hat, dass sie nie einfach sie selbst sein dürfen. Sie werden geformt, kontrolliert, benutzt.
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Und doch: Viele dieser Kinder schaffen es später, sich aus diesem System zu befreien. Sie erkennen, dass sie nie schuld waren, dass ihre Rolle ihnen aufgezwungen wurde. Sie beginnen, ihre eigene Identität zurückzuerobern.
Darum ist es so wichtig, darüber zu sprechen. Damit sichtbar wird, dass hinter der glänzenden Fassade von „Familienglück“ oft ganz andere Realitäten liegen. Und damit diejenigen, die als Kinder von Narzissten aufgewachsen sind, verstehen: Du bist nicht allein. Und vor allem: Du warst nie das Problem.