Wie emotionale Freiheit von einem Narzisst aussieht

Und wie der Prozess der Heilung das Ergebnis wert ist.

Es gibt für jedes Opfer narzisstischen Missbrauchs – nachdem es der Beziehung entkommen ist, aber bevor es eine Linderung der Schmerzen gefunden hat – einen Punkt, an dem die Hoffnungslosigkeit einsetzt und die Stimmen im Kopf immer lauter werden, bis du um 2 Uhr morgens wacher bist als zu jeder anderen Zeit bei Tageslicht.

Der Punkt, an dem es sich so anfühlt, als ob du nie frei sein wirst von dem, was dir passiert ist. Dass du nie über den, der dich verletzt hat, „hinwegkommen“ wirst. Und, dass du nie wieder Liebe finden wirst.

Da Narzissten bei ihren Opfern das tun, was oft als „großer Gedankenfick“ bezeichnet wird, was eine Kombination aus Gaslighting, Love Bombing, Triangulation und einer Bootsladung Lügen und Betrügen beinhaltet, die den Teufel als gar nicht so übel erscheinen lässt, kann sich das Zurücklassen eines Narzissten schließlich so anfühlen, als käme man am selben Tag aus der Einzelhaft und dem Irrenhaus heraus.

Der Heilungsprozess ist daher gleichermaßen von Herzschmerz und Leid geprägt und kann Jahre dauern, besonders wenn jemand diesen Weg ganz allein geht.

Toxische Menschen zu verlassen sollte sich einfach anfühlen, aber dennoch ist es nicht der Fall, und der Versuch, professionelle Hilfe für das, was wir durchgemacht haben, zu finden, ist eine gewaltige Aufgabe, die uns oft wieder traumatisieren kann.

Es ist eine Straße voller Sackgassen, Irrwege, mit so dichtem Nebel, dass man manchmal keine zwei Meter vor sich sieht.

Wir erfreuen uns an der Schönheit des Schmetterlings, geben aber selten zu, welche Veränderungen er durchlaufen hat, um diese Schönheit zu erreichen.

Jeder Schritt ist von Zweifel und Beklemmung erfüllt, jede Bewegung im Schneckentempo, während die Versuchung, zurückzugehen, auf der Schulter sitzt und einem ins Ohr flüstert.

Sich nach einem Narzissten zu erholen ist für jemanden, der noch nie gewandert ist, wie das Erklimmen einer steilen Klippe.

Die Felsbrocken, die es zu überwinden gilt, sind groß und rutschig, der Weg instabil, und der Gipfel des Berges – wo das Licht ist und wo man weiß, dass man sein will – versteckt sich hinter schweren Wolken an den Tagen, an denen der Verrückte, der dich manipuliert hat, noch immer in deinem Kopf wohnt und dich fragen lässt, welcher Weg überhaupt noch nach oben führt.

Es ergibt also Sinn, dass so viele Opfer narzisstischen Missbrauchs am Ende zurückkehren oder in die Arme einer ähnlichen Beziehung mit einem anderen Narzissten fallen, nachdem sie einmal zu oft von diesem Berg der Heilung gefallen sind.

Es ist oft gesagt worden (und ich werde das selbst bezeugen), dass der Heilungsprozess nach einem Narzissten oft schlimmer ist als die Beziehung selbst.

Das liegt an der Neuprogrammierung, die wir vornehmen müssen, an der Rekonditionierung unseres Geistes und unserer Körper und Herzen, damit sie auf ganz andere Weise funktionieren, und an der überwältigenden Aufgabe, wieder lernen zu müssen, uns selbst zu lieben, nachdem wir so entmenschlicht wurden, dass wir uns im Spiegel nicht mehr erkennen können.

Aber mit all dem Schmerz, den wir ertragen müssen, mit all den Lügen und Illusionen, die wir durchschauen müssen, mit all der Selbstreflexion und Ehrlichkeit, die erforderlich sind, wenn wir auf unsere Erfahrung zurückblicken (die, das kann ich versprechen, der geringste Spaß sein wird, den du je hattest), der Moment, wenn du den Gipfel dieses Berges erreichst, wenn du ins Licht trittst und zum ersten Mal die Sonne auf deinem Gesicht spürst, wenn dein Atem nicht mehr schwer ist und deine Lungen sich ausdehnen, das ist der Moment, in dem sich alles, was du durchgemacht hast, bewähren wird.

Das ist der Moment, in dem du erkennen wirst, dass du es endlich geschafft hast.

Du hast es an den Ort der emotionalen Freiheit geschafft.

So sah das für mich aus:

Der Moment, in dem ich merke, dass ich nicht mehr nach Hause in die Dunkelheit gehen muss.

Ich muss nicht mehr auf Eierschalen laufen, Detektiv spielen, sein Schweigen ertragen, belogen werden, Sex haben, wenn ich nicht will, mich ängstlich und krank fühlen, wenn er nach Hause kommt, mich in den Schlaf weinen, fühlen, wie meine Haut krabbelt, wenn er mich berührt, kritisiert werden für das, was ich trage, was ich kaufe, was ich tue.

Früher habe ich meine Zeit damit verbracht, zu denken: Wie werde ich heute überleben?

Worüber lügt er jetzt? In welcher Stimmung wird er sein, wenn er nach Hause kommt? Wie kann ich dafür sorgen, dass meine Bauchschmerzen aufhören? Warum habe ich das Gefühl, dass ich einen Herzinfarkt habe?

Was ist, wenn ich verrückt bin, wie er sagt? Wie kann ich die Schmerzen verschwinden lassen? Was ist, wenn dies das Beste ist, was es je geben wird? Was, wenn es genau das ist, was ich verdiene?

Ich wurde belogen, betrogen, ausgenutzt, manipuliert, schikaniert, belästigt, ignoriert, beleidigt, gedemütigt, gewürgt, und im Internet verfolgt.

Und das alles von dem Mann, den ich mehr als jeden anderen auf der Welt liebte und dem ich vertraute.

Das ist der Grund, warum sich emotionale Freiheit so süß anfühlt.

Weil ich durch den Heilungsprozess Kraft bekam, egal wie schwierig es wurde, wurde ich gestärkt, mit Hoffnung erfüllt, mein Herz wurde aufgebrochen und in diesem Raum lernte ich, wie echte Liebe aussieht und sich anfühlt.

Ich erinnerte mich daran, wie man wieder lachen kann und wie sich Freude anfühlt.

Ich weiß jetzt, was ich wert bin, wie ich meine Grenzen festlegen und schützen kann, während ich mich meinen Ängsten frontal stelle.

Ich habe gelernt, was Stärke wirklich ist, und wie diejenigen, die versuchen, andere zu kontrollieren, die wirklich Schwachen sind.

Ich war in der Hölle und zurück, und trotzdem kam ich strahlend wie die Sonne heraus. Ich bin jedes Mal auf die Probe gestellt worden und habe mich der Situation gewachsen gezeigt.

Ich weiß, wer ich bin, was ich verdiene und worauf es im Großen und Ganzen ankommt.

Ich kann einen Narzissten aus einer Meile Entfernung erkennen, und ich bin ein Meister darin, Schwachsinn zu rufen, wenn ich ihn rieche.

Ich habe mich von meiner Vergangenheit erholt und geheilt, und meine offenen Wunden sind vernarbt, was es mir ermöglicht, meine Geschichte zu erzählen und sie an diejenigen weiterzugeben, die noch immer in der Dunkelheit ertrinken.

Mein „Chaos“ ist zu meiner Botschaft geworden. Ich bin ein Diener der Liebe und Hoffnung für diejenigen, die weder das eine noch das andere haben.

Das ist es, was ich bin. Wer ich einmal war. Und wer ich geworden bin. Ich bin nicht das, was mir passiert ist, sondern die Summe all dessen, was in mir schön ist und überlebt hat.

So sieht emotionale Freiheit aus.

Den Gipfel eines Aufstiegs erreicht zu haben, von dem ich dachte, er könnte mich töten, aber jetzt, wenn ich zurückblicke, kann ich klar erkennen, wie er mich tatsächlich ins Leben zurückgebracht hat.

Nicht mehr mit Fragen über mein Selbstwertgefühl und meinen Platz in der Welt belastet zu sein. Denn heute, da ich lebe und atme, lässt sich immer alles in einer schönen Antwort zusammenfassen:

Ja, du bist völlig und endlich frei…

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