Die 6 Masken eines Narzissten (und wie man sie erkennt)

Narzissten sind Menschen, die ihre wahre Persönlichkeit oft zu verbergen versuchen. Im Innersten fühlen sie sich nicht wohl dabei, ihr wahres Ich zu zeigen.

Dies liegt an den Wunden ihrer Kindheit und der Unsicherheit und Befangenheit, die ihnen allen eigen ist.

Aufgrund ihrer impliziten und expliziten Erinnerungen an unerfüllte Kindheitsbedürfnisse gelangen viele Narzissten zu der Überzeugung, dass solche Bedürfnisse auch im späteren Leben nie erfüllt werden. Diese primäre Angst ist der Kern der unbeständigen und leblosen Bindungen des Narzissten zu anderen. Sie kompensieren ihre Angst, dass ihre Bedürfnisse nicht erfüllt werden, mit einem gekonnt ausgeführten, übermäßig autonomen Stil.

Dieser Cocktail aus Angst und Überkompensation verursacht auch einen Mangel an Nähe zum eigenen Ich, zu einer Leere der Selbstkenntnis. Als Folge daraus werden sie zu Darstellern, zu Schauspielern, die eine fehlerlose Rolle spielen, um sich unter andere Menschen zu mischen und zu bekommen, was sie suchen, was hinter ihrer geheimen Agenda steckt: Geld, Status, Schutz, Sex, Liebe, Bewunderung… das ist die narzisstische Versorgung, die sie im Leben brauchen. Um Menschen in ihr Netz zu locken und diese narzisstische Versorgung zu bekommen, setzen sie eine attraktive gesellschaftliche Maske auf.

Es gibt zwei Haupttypen von Narzissten: zerebrale und somatische. Ein zerebraler Narzisst ist ein besserwisserischer, überheblicher und intelligenter “Computer” – es dreht sich bei ihm alles um das Gehirn. Somatische Narzissten sind hauptsächlich mit dem Soma oder dem Körper beschäftigt: wie gut dieser aussieht, was er kann und wie gut sie beim Sex sind.

Im Rahmen dieser beiden Haupttypen gibt es verschiedene Arten von Narzissten, je nach ihrem Ego, ihrer Gehirnstruktur, ihren Umständen und den Reizen, denen sie in ihrer Kindheit ausgesetzt waren: Darunter sind verdeckte, offene und maligne Narzissten.

Diese Typen formen sich zu verschiedenen Zeitpunkten zu unterschiedlichen Persönlichkeiten, um mit der Welt zu interagieren: die Masken.

1. Das Opfer

Diese Menschen sind der Typ, der immer das Opfer jeder Situation ist. Alle ihre Ex-Partner sind verrückt, sie haben immer Pech und verlieren nur deswegen gute Jobs, sie haben keine Freunde, weil alle zu eifersüchtig auf sie sind, und so weiter, ohne Ende.

Der Narzisst lässt sein Handeln außen vor, weil er ihn seinem Kopf nicht dafür verantwortlich ist (das liegt am neurotischen Verteidigungsmechanismus der Projektion), und alle seine Geschichten, die er dir erzählt, enden daher eigentlich immer gleich: Was immer passiert ist – er ist nicht schuld, sondern irgendjemand anderes.

Wenn sie in dir eine potenzielle Anlaufstelle sehen, wirken sie wie ein verletzliches Kleinkind, das unbedingt adoptiert und beschützt werden muss.

2. Der Liebhaber

Das Leben dieses Narzisstentyps dreht sich um die eigene sexuelle Befriedigung, und er versucht, sein Ego zu bekräftigen, indem er mit vielen verschiedenen Partnern ins Bett geht. Für diese Narzissten ist die Anzahl der Kerben im Bettpfosten ein Zeichen für ihre Attraktivität und ihren Erfolg.

Diese Narzissten sind meisterhafte Charmeure und Schmeichler und angeln sich damit ihre Opfer, nur um sie dann fallenzulassen, wenn die Spannung des Umwerbens und das Erfolgsgefühl nachlassen und die Beziehungsdynamik in ihren Augen ein bisschen langweilig wird.

Liebhaber-Narzissten sind Liebeskummer in der Mache. Sie verdrehen mit ihren Verführungskünsten ihrem Opfer den Kopf, bevor sie ihm das Herz brechen. Anfangs scheinen sie der ideale Partner zu sein, aber ihnen ist niemand wichtig außer ihnen selbst, und ihre Darstellung soll nur ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche erfüllen.

Sie flirten, sind charmant und auf einmal jederzeit für dich da, aber das hält nicht lange an. Nachdem diese Dynamik eine Weile gelaufen ist, tauschen sie dich in Windeseile gegen eine neue Eroberung aus.

3. Der Workaholic

Sie sind die Besten in ihrem Job und erbringen immer Höchstleistungen. Niemand ist so fähig, verantwortungsbewusst, engagiert und erfolgreich in seinem Job wie dieser Mensch. Er könnte ohne Ende darüber reden (und tatsächlich redet er selten von etwas anderem), egal welche Arbeit der Narzisst tatsächlich macht. Wenn er redet, hast du immer das Gefühl, dass du anscheinend dem Eigentümer eines multinationalen Unternehmens zuhörst.

Wenn du einen solchen Kollegen auf der Arbeit hast, sei dir dessen bewusst: Die endlosen Monologe darüber, wie gut er ist, überdecken in Wirklichkeit eine Menge Unsicherheiten, und wenn er sich bedroht fühlt, kann es passieren, dass er dich rücksichtslos schikaniert oder versuchet, dich mit einer Hetzkampagne loszuwerden.

Versuche dich von solchen Kollegen fernzuhalten. Wenn du das nicht kannst, wende im Umgang mit ihnen die Methode des “grauen Felsens” (emotional nicht reaktiv sein) an.

4. Der Retter

Sie sind immer für dich da und helfen dir bei Erledigungen, bei der Organisation eines perfekten Wochenendtrips, spülen mit dir nach einer Party das Geschirr, beraten dich zu dem neuen Job, bei dem du noch zögerst. Sie werden immer für dich da sein, um dich zu beschützen und sich um dich zu kümmern.

Viele Opfer von Narzissten hegen (wegen komplexer posttraumatischer Störungen – oft die Folge von Misshandlung in der Familie) die Fantasievorstellung, dass irgendwann ein Retter des Weges kommt, der ihr Leben in Ordnung bringt, und dass von da an wird alles perfekt sein.

Auf Hoffnung zielt diese Art von Narzisst ab. Es muss nicht gesagt werden, dass es keine Rettung geben wird.

5. Der Elitäre

Der elitäre Narzisst besitzt ein übergroßes Selbstwertgefühl. Er ist egozentrisch und protzig und süchtig nach der Bewunderung durch andere. Wir reden hier von einem Angeber und jemandem, der immer übertrumpfen und der Beste sein muss und beweisen will, dass er in jeder Hinsicht überlegen ist.

Es steht für diese Narzissten außer Frage, dass sie von allen Menschen eine Sonderbehandlung verdienen, und wenn sie diese nicht bekommen, werden sie wütend wie ein Kind mit einem Wutanfall. Sie sehen sich selbst als eine Art “Alphatier” unter den Menschen und umgeben sich mit Leuten, die ihnen ihrer Einschätzung nach unterlegen sind, um die Fantasievorstellung zu bewahren, dass sie die Besten sind, die Nummer eins.

6. Der Märtyrer

Dieser Narzisstentyp hat sein Leben dem Ziel gewidmet, anderen zu helfen. Er bringt Sprüche wie “Ich bin der hilfreichste Mensch, den ich kenne” oder “Ich werde für das Gute bekannt sein, das ich getan habe”. Im Grunde reden wir hier von einem Menschen, der so selbstlos und aufopfernd ist, dass selbst Heilige im Vergleich zu ihm wie egoistische Arschlöcher wirken.

Diese Narzissten setzen ihr Dasein als “Märtyrer” als ultimative Methode ein, andere zu kontrollieren – besonders die Ehepartnerin oder den Ehepartner. Diese Rolle wird meist von verdeckten Narzissten eingenommen, die darauf zurückgreifen, wenn sie sich unter Druck gesetzt fühlen.

Sagen wir, du willst ihn oder sie verlassen und die Scheidung einreichen. In diesem Fall spielt der Narzisst die Opferrolle voll aus. Er lamentiert, wie gemein du zu ihm warst, wie viel Elend er mit dir durchgemacht hat… all das, um dich als Bösewicht der Geschichte darzustellen.

Wenn jemand in deinem sozialen Umfeld, bei der Arbeit, in einer Beziehung oder in einem anderen Zusammenhang solche Eigenschaften aufweist, solltest du besser überlegen, ob dieser Mensch wirklich das ist, was er zu sein scheint.

Nach einer gewissen Zeit dieser “Masken” – Phase, wenn der Narzisst sicher ist, dass du in die Falle gegangen bist, fällt die Maske und es kommt ein völlig anderer Mensch zum Vorschein als der, den du kennengelernt hast. Du steckst dann in einem Spiel fest, das du nicht gewinnen kannst.

Bist du im Leben schon einmal so einem Menschen begegnet? Wenn ja, in welcher Situation und was ist passiert? Bitte hinterlasse einen Kommentar unten.

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