11 Symptome des narzisstischen Opfersyndroms

Menschen, die eine Beziehung mit einem Narzissten hatten, zeigen oft bestimmte Symptome, die ihre Erfahrungen widerspiegeln.

Diese Symptome können sich unabhängig davon zeigen, ob es sich um ein narzisstisches Elternteil oder einen narzisstischen Partner handelt.

Bei manchen Menschen treten nur einige von ihnen auf, während andere zu verschiedenen Zeitpunkten die gesamte Bandbreite an Symptomen zeigen können.

Im Folgenden findest du 12 der häufigsten Symptome des narzisstischen Opfersyndroms und wie sie sich äußern können. Wenn du dich von narzisstischem Missbrauch erholst, sind dir einige dieser Symptome vielleicht schon bekannt. Es kann natürlich sein, dass du sie anders erlebst als andere, denn jeder Mensch empfindet die Dinge auf seine eigene Art und Weise.

Dennoch ist es wichtig, diese Symptome zu erkennen, wenn sie auftreten. Sie sagen viel über deine Erfahrungen aus und können für dich und dein Gesundheitsnetzwerk ein guter Anhaltspunkt sein, um dir zu helfen, deine Traumata zu überwinden. 

1. Angstzustände 

Viele Opfer von narzisstischem Missbrauch stellen fest, dass sie ständig auf Missbrauch gefasst sind. Sie zucken vielleicht jedes Mal zusammen, wenn sie ein Geräusch machen, weil sie befürchten, dass der Narzisst sie damit beleidigen könnte.

Sie zucken vielleicht zusammen, wenn sie ihre Stimme erheben, weil sie es gewohnt sind, angeschrien zu werden. Sie können sich nur schwer entspannen, weil sie ständig auf die unvermeidlichen Beschimpfungen warten.

Solche Ängste sind sozusagen allgegenwärtig. Sie wirkt sich oft auch auf andere Aspekte des Lebens einer Person aus – nicht nur auf ihre Beziehung. Sie können zum Beispiel eine ständige Angst davor haben, dass jederzeit “etwas Schlimmes” passieren könnte.

Wenn man nie weiß, was man von einem Partner oder Elternteil zu erwarten hat und ständig auf der Hut sein muss, ist es schwierig, die Richtung zu ändern, wenn man nicht in ihrer Gesellschaft ist. Aufdringliche Gedanken können dich ablenken, wenn du anderen Aufgaben nachgehst, und du könntest nervös werden, wenn etwas Unerwartetes passiert.

Manche Opfer narzisstischen Missbrauchs haben Schwierigkeiten beim Autofahren, weil sie sich jedes Mal Sorgen machen, wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer etwas tut, was sie nicht erwarten. Ihre Reaktionen überwältigen sie, und statt nur auf eine plötzliche Bremsung zu reagieren, entwickeln sie regelrechte Panikattacken auf alles Unerwartete.

Das macht das tägliche Leben sehr schwierig. Das Leben ist ungewiss, und wenn man sich vor allem und jedem fürchtet, was passieren könnte, wird das tägliche Leben ziemlich lähmend.

Außerdem kann diese Art der ständigen Angst körperliche Symptome wie anhaltende Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen und Magen-Darm-Probleme wie Sodbrennen und Geschwüre verursachen.

2. Depressionen

Es ist schwer, nicht deprimiert zu sein, wenn jeder einzelne Tag das Versprechen von Missbrauch und emotionaler Not mit sich bringt. Noch schlimmer wird es, wenn es keine Möglichkeit zu geben scheint, diesen Umständen zu entkommen.

Menschen, die narzisstischen Missbrauch erlebt haben (oder noch erleben), können sich hoffnungslos fühlen. Sie glauben vielleicht, dass Grausamkeit und die fehlende Freiheit, zu tun, was sie wollen und wann sie wollen, alles ist, worauf sie sich für den Rest ihres Lebens freuen können.

Sie fühlen sich oft wie gefangene Sklaven, die ein Leben führen, das sie nicht wollen, für das sie aber keine Wahl haben.

In extremen Fällen, wenn jemand lange Zeit Opfer von narzisstischem Missbrauch war und das Gefühl hat, dass es kein Entrinnen aus der Folter gibt, kann es sogar zu Selbstmordversuchen kommen.

Dieses Verhalten ist nicht nur zerstörerisch für das Opfer und verheerend für seine engen Freunde und seine Familie, es kann auch sein Leben noch schwieriger machen, wenn er überlebt.

Wenn ihr Selbstmordversuch misslingt, riskieren sie, sich noch mehr Zorn von ihrem Missbraucher zuzuziehen. Der Narzisst wird ihnen Schuldgefühle einreden, weil sie versucht haben, ihn im Stich zu lassen, oder sich darüber lustig machen, dass sie so erbärmlich sind, dass sie sich nicht einmal richtig umbringen können.

Darüber hinaus kann der Narzisst dem medizinischen Personal Geschichten über psychische Instabilität erzählen, dann darauf bestehen, bei Therapiesitzungen dabei zu sein (natürlich nur zum Wohle seiner Beute), und jeden Versuch des Betroffenen, seine eigene Geschichte zu erzählen, in den Hintergrund drängen.

Narzissten sind so gut darin, ihre Partner und Kinder zu manipulieren, dass sie genau wissen, welche Knöpfe sie vor den Therapeuten drücken müssen. Sie lassen ihre Opfer als labil erscheinen und stellen sich selbst als leidgeprüfte Heilige dar, die in ihrem Leben mit diesen “schwierigen” Wesen zurechtkommen mussten.

Dies ist einer der vielen Gründe, warum Beziehungen mit Narzissten so schädlich sind. Sie machen ihren Mitmenschen das Leben wirklich zur Hölle.

3. Schwierigkeiten, zu vertrauen

Wenn eine Person, die dich eigentlich lieben sollte, dich ständig verletzt, betrügt und unter Druck setzt, wird es für dich sehr schwierig, jemand anderem zu vertrauen.

Wenn es dieser Person gelungen ist, dir vorzugaukeln, dass sie wunderbar ist, nur um sich später als völliges Monster zu entpuppen, wie kannst du dann jemals wieder jemandem vertrauen?

Wenn jemand einmal von einem Narzissten manipuliert wurde, sieht er oft jeden anderen als potenzielle Bedrohung an. Sie gehen davon aus, dass die Menschen, denen sie begegnen, eine Maske tragen, und stoßen sie schließlich weg. Sie machen sich auch Sorgen darüber, dass sie belogen werden, und können sich nicht aus der Deckung wagen, nur für den Fall, dass sie wieder betrogen oder verletzt werden.

Sie haben möglicherweise Schwierigkeiten, sich überall sicher und geborgen zu fühlen. Dies kann zu Angstzuständen und Konzentrationsschwierigkeiten bei der Arbeit sowie zu Schlaflosigkeit und Hypervigilanz zu Hause führen.

Leider können die Schlaflosigkeit und die Hypervigilanz auch noch Jahre nach dem Ende der Beziehung bestehen bleiben. Das passiert häufiger bei Menschen, die bei einem narzisstischen Elternteil aufgewachsen sind, insbesondere bei einem Elternteil, der sie nachts aufweckte oder Wutanfälle und Anfälle hatte, wenn sie versuchten zu schlafen.

4. Zwanghafter Perfektionismus oder Übererfüllung

Du hast vielleicht das Gefühl, dass nichts, was du tust, jemals gut genug ist. Oder “genug” im Allgemeinen. Narzissten sind so unglaublich kritisch, dass ihre Opfer dazu neigen, zwanghaft und perfektionistisch zu werden, um nicht wütend zu werden.

Wenn dein Narzisst ein Ordnungsfanatiker war und dich beschimpft hat, wenn auch nur ein Krümel in einer Ecke lag, hast du vielleicht eine ernsthafte Zwangsstörung entwickelt, wenn es ums Putzen geht. Bist du jemals die ganze Nacht aufgeblieben, um das Badezimmer mit einer Zahnbürste zu schrubben oder alle Küchentische zu bleichen, damit es keine Munition gibt, mit der du möglicherweise angegriffen werden könntest?

Bei anderen Menschen kann sich der Perfektionismus auf unterschiedliche Weise manifestieren, je nach der Dynamik, die sie mit ihrem Narzissten haben.

Ein Teenager mit einem Narzissten als Elternteil könnte zum Beispiel davon besessen sein, perfekte Ergebnisse in Aufsätzen und Prüfungen zu erzielen. Ein 20-Jähriger, der einen Narzissten als Partner hat, ist vielleicht unglaublich auf sein Äußeres bedacht, zupft fleißig an jedem verirrten Haar oder achtet darauf, dass seine Kleidung makellos ist.

Im Grunde tun sie ihr Bestes, um ihrem Missbraucher keinen Grund zu geben, sie anzugreifen. Leider wird der Narzisst trotz aller Bemühungen immer etwas Neues finden, um sie zu beschimpfen.

Wenn du einen Narzissten als Elternteil hast, könntest du einen ausgezeichneten Doktortitel haben, ein preisgekrönter Triathlet sein, eine erfolgreiche Karriere und wunderbare Kinder haben, und er würde sich über deine Studienwahl lustig machen, dir sagen, dass dein Körper die falsche Form hat und dass du ein schlechter Vater bist.

Nichts, was du tust, wird in ihren Augen je gut genug sein.

5. Essstörung(en)

Viele Opfer von narzisstischem Missbrauch entwickeln Essstörungen der einen oder anderen Art. Dies hängt mit dem vorangegangenen zwanghaften Perfektionismus zusammen, ist aber auch mit vielen anderen Symptomen auf dieser Liste verknüpft.

Wenn Menschen sich hilflos oder gefangen fühlen oder nicht in der Lage sind, verschiedene andere Aspekte ihres täglichen Lebens zu kontrollieren, versuchen sie oft, die Hoheit über das Einzige zu behalten, was sie kontrollieren können: ihre eigene Nahrungsaufnahme.

Ein Beispiel: Eine Person, die sich ständig nervös fühlt, weil sie Angst davor hat, von ihrem Missbraucher angegriffen zu werden, isst möglicherweise über lange Zeiträume nichts. Diese Art der Anorexie beruhigt sie sogar. Sie fühlen sich gestärkt durch ihre Fähigkeit, ihren eigenen Hunger zu beherrschen.

Darüber hinaus sind viele Narzissten sehr herrschsüchtig und beleidigend, was das Verhalten anderer Menschen und ihr körperliches Erscheinungsbild betrifft. Ein Narzisst, der von der Perfektion seines Körpers besessen ist, kann niemanden beschimpfen, weil er zu viel isst und dick wird, wenn diese Person kaum isst und/oder untergewichtig ist.

Bei anderen kann sich stattdessen Bulimie entwickeln. Das passiert oft bei Menschen, die Trostfresser sind, d. h. die sich durch Essen beruhigen. Wenn es ihnen schlecht geht, greifen sie zu ihren Lieblingsspeisen, die ihnen Freude bereiten, um ihren emotionalen Schmerz zu lindern.

Wenn sie sich dann zwingen, sich zu übergeben, wirken sie nicht nur einer möglichen Gewichtszunahme entgegen, sondern befreien sich auch von den Gefühlen, die sie eigentlich gar nicht empfinden wollten. Viele empfinden sogar ein Gefühl der Euphorie, wenn dies geschieht. So entsteht ein wirklich bösartiger, ungesunder Kreislauf, der zu lang anhaltenden körperlichen und emotionalen Krankheiten führen kann.

6. Zwanghafte Verhaltensweisen

Wenn du eine Beziehung mit einem Narzissten hattest, der dich in einem ständigen Zustand der Instabilität hielt, hast du vielleicht die Tendenz entwickelt, dich mit bestimmten Verhaltensweisen selbst zu beruhigen.

Manche Menschen putzen zum Beispiel zwanghaft ihre Wohnung, wenn sie sich gestresst oder ängstlich fühlen. Das ist oft der Fall, wenn jemand mit einem narzisstischen Elternteil oder Partner gelebt hat, der es mit der Sauberkeit im Haushalt sehr genau genommen hat.

Du haben hast vielleicht angewöhnt, alles so perfekt wie möglich zu schrubben, in der Hoffnung, dass sie an diesem Tag nichts haben, worüber sie dich kritisieren oder furchtbar zu dir sein könnten.

Oder du hast die nervöse Angewohnheit entwickelt, dir aus Angst an den Haaren zu ziehen oder auf die Nägel zu beißen. Du bist vielleicht besessen davon, dass alle deine Gegenstände symmetrisch angeordnet sind, oder du hast das Bedürfnis, Dinge doppelt zu überprüfen, z. B. ob der Ofen ausgeschaltet ist.

Dies ist besonders häufig der Fall, wenn dein Narzisst schon einmal wegen eines Fehlers ausgerastet ist und du versuchst, seinen Zorn nicht erneut auf dich zu ziehen.

Hast du einmal die Tür unverschlossen gelassen, und dein Partner hat dich deswegen monatelang oder jahrelang geärgert? Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du die Tür vor dem Schlafengehen ein Dutzend Mal überprüfst, um sicherzugehen, dass sie dieses Mal verschlossen ist.

Diese Tendenzen können noch lange nach dem Ende einer Beziehung bestehen bleiben. Wir können in traumatische Verhaltenskreisläufe geraten, aus denen es sehr schwierig ist, sich zu befreien, vor allem ohne Hilfe.

7. Co-Abhängigkeit

In vielen narzisstischen Beziehungen besteht zwischen den beiden Personen eine seltsame Co-Abhängigkeit. Im Grunde genommen unterstützen sie das Verhalten des anderen, weil die Dinge auf einer gewissen Ebene für sie “funktionieren”.

Ein Beispiel: Eine Person, die von einem Narzissten erzogen wurde, fühlt sich vielleicht sicher und wohl in einer Beziehung, in der sie ständig kritisiert und herabgesetzt wird. Sie wissen, dass das nicht gesund für sie ist, aber diese Verhaltensweisen sind ihnen so vertraut, dass sie sich seltsam wohl fühlen.

Das Opfer weiß, wie es mit der Achterbahn des Narzissten umzugehen hat, und fühlt sich vielleicht sogar bestätigt und gestärkt, wenn es seinen Missbraucher dazu bringt, nett zu ihm zu sein. Denn sie haben diese Runde gewonnen.

Im Gegenzug hat der Narzisst ein Opfer, das bereit ist, seine Spiele mitzuspielen. Er hat einen Tanzpartner, der seine Schritte kennt und keine wirklichen Versuche unternimmt, sich aus seiner Kontrolle zu befreien. Schlimmer noch, der Partner wird weiterhin versuchen, ihn glücklich zu machen und ihm zu helfen, weil er ihn aufrichtig liebt.

Dies geschieht oft zwischen Narzissten und Empathen und schafft eine sehr ungesunde Dynamik. Wenn dies geschieht, verlässt der Narzisst unweigerlich die Beziehung, sobald er gelangweilt oder desillusioniert ist, und hinterlässt eine sehr verletzte, geschädigte Empathin zurück.

8. An den eigenen Fähigkeiten zweifeln

Narzissten sind bekannt dafür, dass sie das Selbstwertgefühl anderer Menschen untergraben können.

Sie tun dies vor allem dadurch, dass sie die Kompetenz der anderen Person bei so ziemlich allem, was sie tun, in Frage stellen. Der Narzisst tut dies, um mehr Kontrolle über das Leben seines Opfers zu haben und um das Selbstwertgefühl seines Opfers zu schwächen.

Denn wenn sie von ihren eigenen Gedanken, Meinungen und Fähigkeiten überzeugt sind, dann gehen sie vielleicht, oder?

Infolgedessen stellst du vielleicht fest, dass du alle Meinungen und Entscheidungen, die du triffst, in Frage stellst. Vielleicht wurdest du für verschiedene Dinge, für die du dich entschieden hast, in Frage gestellt, verhört oder verspottet. Sogar über deine Vorlieben für Lebensmittel, Fernsehsendungen, Bücher und Hobbys hat man sich vielleicht lustig gemacht oder sie in Frage gestellt.

Es kann sein, dass du dich an andere Menschen wendest, um deine Lebensentscheidungen und sogar grundlegende Entscheidungen zu bestätigen. Fragst deine Freunde nach ihrer Meinung, wenn du mit ihnen essen gehst? Fragst du andere ständig, ob das, was du sagst, “Sinn macht” oder “verrückt klingt”?

Man hat dir beigebracht, dass du deinen eigenen Instinkten und Entscheidungen nicht trauen kannst und dass nur die Meinung anderer zählt, wenn es um ein eigenes Leben geht. Das ist niederschmetternd, aber du kannst dein Selbstwertgefühl und den Glauben an dich selbst zurückgewinnen. Es braucht nur Zeit und kleine Schritte nach vorn.

9. Hypervigilanz

In Anbetracht der Tatsache, dass Narzissten auf verschiedene Weise ausschlagen und schrecklich sein können, haben die meisten Opfer narzisstischen Missbrauchs gelernt, hypervigilant zu sein. Sie achten ständig auf die kleinste Veränderung im Tonfall, in der Körpersprache und in der Energie, um herauszufinden, wie der Narzisst als Nächstes reagieren wird.

Wenn du das getan hast, ist es wahrscheinlich, dass du eine Welle der Angst oder Panik verspürst, wenn du spürst, dass sich die Energie des Narzissten verändert.

Wahrscheinlich achtest du auf jedes Wort und jede körperliche Bewegung, weil du weißt, wie schlimm die Person auf einen “falschen” Satz oder eine falsche Bewegung reagieren könnte.

Du hast gelernt, auf den Eierschalen zu tanzen, die sie überall verstreut haben, um die Angriffe auf dich zu verringern.

10. Mit den Emotionen anderer Menschen umgehen, indem man die eigenen modifiziert

Wenn du über einen längeren Zeitraum mit einem Narzissten zu tun hattest, bist du wahrscheinlich sehr empfindlich auf seine Stimmungsschwankungen eingestellt.

Wenn du merkst, dass die Stimmung des Narzissten kippt – entweder wegen etwas, das du gesagt oder getan hast, oder weil etwas anderes in seiner Welt ihn aus der Fassung gebracht hat – hast du zweifellos Bewältigungsstrategien parat, um damit umzugehen.

Du kannst deinen Tonfall sehr sorgfältig wählen, um sicherzustellen, dass du keinen Ausbruch auslöst, zum Beispiel. Außerdem hast du vielleicht eine Reihe von Methoden, um das Gespräch umzudrehen und die Wut oder Grausamkeit der Person dir gegenüber zu besänftigen.

Infolgedessen bist du nie in der Lage, deine eigenen Gedanken und Gefühle wirklich auszudrücken.

11. Gefühle von intensiver Einsamkeit oder Isolation

Eine der vielen Arten, wie Narzissten ihre Opfer missbrauchen, ist ihre Isolation. Sie machen ihrer Beute jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich mit anderen trifft, damit sie damit aufhört. Sie starten auch Verleumdungskampagnen über sie, damit ihre Freunde und Familienmitglieder sich gegen sie wenden.

Dies kann dazu führen, dass sich das Opfer sehr einsam und isoliert fühlt. Noch schlimmer wird es, wenn die Menschen in ihrem sozialen Umfeld ihnen nicht glauben, wenn sie um Hilfe bitten.

Narzissten sind oft sehr charmant und können das gesamte soziale Netz ihres Opfers davon überzeugen, dass ihre Beute ein schrecklicher Mensch ist. Sie spinnen ein Netz von Lügen über ihre Beute, damit man ihnen nicht glaubt, wenn sie sich an jemanden wenden.

Diese Mitglieder des sozialen Netzwerks werden dann natürlich zu braven kleinen “fliegenden Affen” und melden dem Narzissten, wenn das Opfer etwas auch nur annähernd Schlechtes über ihn sagt.

So hat das Opfer nur noch eine einzige Person in seinem Leben: seinen Peiniger. Das ist einer der vielen Gründe, warum Opfer narzisstischen Missbrauchs am Ende so viele geistige und emotionale Schäden davontragen. Sie leben in einem höllischen Gefängnis und werden ständig von der Person gequält, von der sie abhängig sind.

Noch schlimmer wird es, wenn der Narzisst sie auch finanziell von ihm abhängig gemacht hat. Dann sind sie nicht nur in Bezug auf ihre gesamte Sozialisation von dem Narzissten abhängig, sondern müssen auch für ihr Überleben bei ihm bleiben. Und sie können sich nicht an ihre soziale Gruppe wenden, weil sie niemandem vertrauen können und ihr Umfeld ihnen gegenüber vergiftet wurde.

Das ist eine heimtückische Falle, aus der es sehr schwierig ist, auszubrechen, und noch mühsamer ist es, sich davon zu erholen.

Wenn du das Gefühl hast, dass du die meisten Dinge auf dieser Liste erlebst, suche dir bitte Hilfe.

Bitte denk niemals, dass du nicht stark oder mutig genug bist, wenn du Hilfe suchst, um dich von dem Missbrauch zu erholen, den du erlebt hast.

Du bist mit dieser Person durch die Hölle gegangen und hast alles überlebt, was sie dir angetan hat. Das ist etwas, worauf du stolz sein kannst. Jetzt brauchst du vielleicht eine helfende Hand, die dich aus der Dunkelheit, in der du dich befunden hast, zurück ins Licht holt.

Wenn du Opfer von narzisstischem Missbrauch geworden bist, hast du zweifellos einen langen Heilungsprozess vor dir.

Denke daran, dass Worte Macht haben.

Wenn wir uns selbst als “Opfer” bezeichnen, verstärken wir dieses Narrativ. Das kann den Heilungsprozess um ein Vielfaches verzögern.

Im Gegensatz dazu ist jemand, der sich selbst als Überlebende/r bezeichnet, eine Person, die sich dafür entscheidet, in ihre eigene Kraft zu treten.

Du bist großartig, und du kannst das durchstehen.