Werden Narzissten geboren oder gemacht?

Da ist sie wieder, die Debatte über Natur und Erziehung, nur möchte ich mich dieses Mal auf die manipulativen Persönlichkeiten konzentrieren, die wir als Narzissten bezeichnen. Natürlich bekommen diese Leute schlechte Presse und das zu Recht, weil sie oft die Ursache von viel Schaden sind, aber ist es wirklich ihre Schuld?

Kann man ihnen wirklich ihre erschreckenden und vielleicht angeborenen Eigenschaften vorwerfen oder sind sie einfach nur Produkte und in diesem Fall Opfer ihrer Umwelt? Klären wir diese Debatte ein für alle Mal und finden wir heraus, wie und wann diese Störung auftritt.

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Wird man also als Narzisst geboren oder entwickelt sich das?

Narzissten werden tatsächlich GEMACHT und nicht geboren.

Auch wenn sich psychoanalytische Experten größtenteils einig sind, dass die narzisstische Persönlichkeitsstörung bei den meisten Betroffenen etwa im Alter von etwa 18 Jahren auftritt, gehen sie dennoch davon aus, dass der Grundstein dafür bereits in der frühen Kindheit gelegt wird. Frühe Kindheitserlebnisse haben bekanntermaßen enormen Einfluss auf unsere Persönlichkeitsentwicklung und welche Menschen wir im späteren Leben werden.

Unsere Entwicklung als Kleinkind ist von entscheidender Bedeutung und wenn Kinder ohne Aufsicht, Regeln und Anleitung aufwachsen, glauben sie oft, dass sie völlig allein sind und das Sagen haben. Wenn Kinder im Alter zwischen 2 und 4 Jahren dieses Gefühl erleben, kommt das Gehirn zur Überzeugung, dass sie der Mittelpunkt der Welt sind und keine Rücksicht auf andere Menschen nehmen müssen. Ihr Selbstwertgefühl läuft hier auf Hochtouren, was später katastrophale Folgen haben kann.

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Eltern sind dafür verantwortlich, wenn eine ungerechtfertigte Gewinnerhaltung vermittelt wird

Als Eltern machen wir uns wahrscheinlich alle dessen schuldig, unseren Kindern zu sagen, wie klug und toll sie sind. Schließlich würden wir so ziemlich alles tun, um sie lächeln zu sehen, sodass wir, wenn sie in einem Rennen Letzter werden, mit allen möglichen Gründen daherkommen, warum sie eigentlich die wahren Gewinner sind.

Oberflächlich betrachtet klingt der Versuch, das Selbstvertrauen unserer Kinder zu stärken, nicht unbedingt problematisch, aber wenn es übertrieben wird, kann es der Entwicklung total schaden und zu einem Überlegenheitskomplex führen. Kindern einzutrichtern, dass sie großartig sind, bringt ihnen nicht bei, ihre Fehler zu erkennen, und kann ihnen sogar gottähnliche Komplexe verleihen und sie zu perfekten Narzissten machen.

Narzissmus entspringt einem Mangel an Grenzen

Konzentrieren wir uns nochmals auf die Kindheit, weil sie eine der wichtigsten Phasen unseres Lebens in Sachen Persönlichkeitsentwicklung ist. Wenn wir kaum oder gar keine Grenzen gesetzt bekommen, denken wir gerne, dass wir der Chef sind und tun können, was wir wollen, ohne dass irgendwelche Konsequenzen folgen. Grenzen sind grundlegend wichtig, um den Respekt zu erlernen, der für den künftigen Aufbau gesunder Beziehungen notwendig ist, und es ist als Erwachsener viel schwieriger zu erlernen.

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Kinder ahmen das Verhalten ihrer Eltern nach

Studien haben gezeigt, dass narzisstische Eltern oft auch narzisstische Kinder haben. Eltern mit diesem Profil mangelt es nämlich an der nötigen Empathie, um ihre Kinder zu fördern und ihnen die Liebe und Führung zu geben, die sie brauchen, um zu ordentlichen Mitgliedern der Gesellschaft zu werden. Das Traurige ist, dass sie ihre Kinder oft eher als Besitz oder als Komfort betrachten, was ein toxisches Umfeld begünstigt.

Welche Erziehung bringt einen Narzissten hervor?

Viele Menschen glauben, dass Menschen narzisstisch werden, weil sie als Kind gelitten haben. Aber so einfach ist es nicht… ganz und gar nicht! Wie bei allen anderen psychischen Problemen und Persönlichkeitsstörungen spielt die Kindheit auch beim Narzissmus eine große Rolle. Auch wenn genetische Faktoren ebenfalls Einfluss darauf haben können, bilden die Familiendynamik und die Erziehung des Betreffenden die Grundlage für Narzissmus.

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Wie erklärt also die Kindheit des Narzissten sein Profil als emotional manipulativer Mensch? Auch wenn die Familiendynamik nicht der einzige Grund sein kann, wird angenommen, dass bestimmte Verhaltensweisen der Eltern das Kind anfälliger für diese Störung machen.

Manche Forscher zu diesem Thema legen auch die These vor, dass elterliche Vernachlässigung zu Narzissmus im Erwachsenenalter führt. Andere weisen auf toxische Eltern hin, die ebenfalls narzisstische Tendenzen haben. Manipulative Eltern schaffen eine Umgebung, die für das Kind so belastend ist, dass es sich mit bestimmten Mechanismen selbst zu schützen versucht.

In vielen Fällen weist das Kind im Erwachsenenalter die gleichen Verhaltensweisen auf wie die Eltern. Noch ernster ist, dass die Entstehung des Narzissten auch die Folge von Missbrauch durch die Eltern und körperliche, aber auch psychische Gewalt sein kann. Kurz gesagt sind die Ursprünge des Narzissmus oft in einer dysfunktionalen Familie zu finden.

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Habe ich mein Kind zum Narzissten gemacht?

Auch wenn du dir vielleicht die Schuld gibst, wenn dein Kind narzisstische Tendenzen aufweist, solltest du das Schuldgefühl sofort ablegen. Auch wenn unsere Kindheitserfahrungen zur Charakterbildung beitragen, sind sie nur ein Teil davon. Kindheitserlebnisse sind nicht alles und sobald wir erwachsen sind, müssen wir erkennen, dass wir unsere eigenen Entscheidungen treffen können.

Wenn wir erwachsen werden, werden wir zum Kapitän unseres eigenen Schiffs und unsere Eltern sind nicht mehr für unser Fehlverhalten oder unser schlechtes Benehmen verantwortlich. Wenn du einen narzisstischen Elternteil hast, mache dir bewusst, dass du nicht allein die Schuld an seinem kontrollierenden und manipulativen Verhalten trägst.

Kann ein Narzisst geheilt werden?

Die Frage, ob ein narzisstischer Mensch geheilt werden kann, ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. In manchen Fällen kann ein narzisstischer Mensch mit Bewusstsein, der Bereitschaft zur Veränderung und mit gründlicher therapeutischer Arbeit deutliche Fortschritte machen und ein gesünderes Verhalten entwickeln. Es sollte jedoch angemerkt werden, dass Narzissmus eine tief verwurzelte Eigenschaft der Persönlichkeit ist, die schwierig zu ändern sein kann.

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Narzissmus wird oft mit starren Denkmustern, heftigen Abwehrmechanismen und Problemen der Selbstwahrnehmung assoziiert. Narzisstische Menschen haben im Allgemeinen Probleme, ihre eigenen Schwächen zu erkennen, mit anderen mitzufühlen und gesunde, ausgeglichene Beziehungen aufrechtzuerhalten. Eine Veränderung erfordert darum aufrichtigen Einsatz, diese Muster anzugehen und neue emotionale und beziehungstechnische Fähigkeiten zu entwickeln.

Therapie kann eine wichtige Rolle im Heilungsprozess eines narzisstischen Menschen spielen. Eine Therapie kann dem Betroffenen helfen, die Ursprünge seines Narzissmus zu erkunden, ein besseres Ichbewusstsein zu entwickeln, an der emotionalen Regulierung zu arbeiten und Empathie und Beziehungsfähigkeiten zu entwickeln. Jedoch muss der narzisstische Mensch motiviert und bereit sein, sich aktiv am therapeutischen Prozess zu beteiligen, um dauerhafte Ergebnisse zu erzielen.

Wie sieht die typische Kindheit eines Narzissten aus?

Die typische Kindheit eines Narzissten ist durch ein inzestuöses Klima gekennzeichnet, das der psychoaffektive Entwicklung und dem Selbstwertgefühl schadet. Dieses Klima kann diametral entgegengesetzt sein. Wir reden hier von einem Klima, das mit psychischem und sexuellem Missbrauch und körperlicher Misshandlung verbunden ist … was jegliche ausgewogene und stabile Entwicklung zerstört.

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In diesem Klima wird der zukünftige Narzisst als Prinz oder Prinzessin angesehen. Als Kind wird er von den Eltern verwöhnt, geliebt und angebetet. Dieser zukünftige Narzisst glaubt, dass er der Mittelpunkt der Welt ist, wobei das inzestuöse Klima allgegenwärtig ist, der Unterschied zwischen den Generationen ausgelöscht wird und das Kind ein Gefühl der Macht entwickelt.

Wir hören viele abgefahrene Theorien zu Menschen, die wir als böse erachten – das Fazit ist jedoch immer dasselbe: Diese Menschen waren gezwungen, so zu werden. Wenn wir uns die Vergangenheit „böser Menschen“ ansehen, sehen wir oft eine gemeinsame Tendenz der Vernachlässigung, Misshandlung und oft auch des Mobbings, was sie dann als Erwachsene wiederholen, schließlich wiederholen wir oft unsere Erlebnisse und dies führt meistens zu einem Teufelskreis. Als Babys sind wir rein und haben alle eine gute Seele, aber während wir aufwachsen, verändern uns oft die Traumata, denen wir ausgesetzt sind, und verzerren unsere Persönlichkeit auf gefährliche und schädliche Weise in Bezug auf die psychische Gesundheit.

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