Unsere Beziehung wurde erst tief, als ich aufhörte, seine Rolle mitzuspielen

Am Anfang war da dieses leise Gefühl von „endlich passiert etwas“. Er war aufmerksam, ruhig, etwas zurückgenommen – und genau das hat mich angezogen.

Kein klassischer Auftritt, keine großen Gesten. Aber er hatte diese Art, einen Raum mit Bedeutung zu füllen, ohne laut zu sein. Ich mochte das. Und ich wollte, dass es hält.

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Also habe ich gespürt, was funktioniert. Ich habe gemerkt, was ihn überfordert, was ihn ruhig hält, wo ich vorsichtig sein musste. Nicht aus Angst – sondern aus dem Wunsch, dass es sich weiterentwickelt.

Ich war weich an Stellen, an denen ich eigentlich klar gewesen wäre. Ich habe geschwiegen, obwohl ich innerlich Fragen hatte. Ich habe ihn nicht gedrängt, obwohl ich mich oft nach mehr Verbindlichkeit gesehnt habe.

Und mit der Zeit habe ich nicht nur ihn geschont, sondern mich selbst zurückgenommen. Stück für Stück, fast unbemerkt.

Es war keine bewusste Entscheidung. Es war ein Mitfließen. Ein Anpassen. Und ich nannte es Liebe. Ich nannte es Verständnis. Ich nannte es Geduld.

Und doch war es etwas anderes: Ich habe eine Rolle gespielt, von der ich spürte, dass sie in sein Leben passt – auch wenn ich selbst langsam aus meiner eigenen Wahrheit rutschte.

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Unsere Beziehung hatte Nähe. Aber sie hatte auch Grenzen. Immer wieder stieß ich an eine Wand aus Unverbindlichkeit, aus Ausflüchten, aus „Ich kann gerade nicht“. Und ich machte mit. Ich war die verständnisvolle Partnerin.

Die, die nicht stresst, nicht zu viel will, nicht zu viel fragt. Und jedes Mal, wenn ich dachte: „Jetzt sage ich etwas“, hörte ich in mir selbst diesen Satz: Wenn du jetzt zu viel wirst, geht er.

Dann kam dieser Abend, an dem er wieder über sich sprach. Über seine Überforderung, seinen Stress, seine Unsicherheiten.

Und während ich zuhörte, spürte ich: Ich bin innerlich nicht mehr dabei. Nicht aus Gleichgültigkeit, sondern weil ich leer war. Ich hatte mich zu oft selbst zurückgestellt. Zu oft mitgetragen, was eigentlich nicht meins war. Und in diesem Moment wusste ich: Wenn ich so weitermache, verliere ich mich komplett.

Also habe ich begonnen, aufzuhören. Ich habe aufgehört, ihn zu entschuldigen. Ich habe angefangen, meine Fragen zu stellen. Ich habe gesagt, was ich brauche. Nicht vorwurfsvoll. Einfach ehrlich.

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Ich war weniger angepasst, dafür echter. Und ja – es war unbequem. Für ihn. Für mich. Für das, was wir bis dahin „uns“ genannt hatten.

Aber etwas hat sich verändert. Zum ersten Mal spürte ich, dass er mich nicht nur wahrnahm, wenn ich angenehm war. Sondern auch, wenn ich direkt und ehrlich war.

Er reagierte nicht sofort. Aber er blieb. Und er hörte wirklich hin. Nicht aus Pflichtgefühl. Sondern weil ich ihm offenbar zum ersten Mal als ganzer Mensch gegenüberstand – nicht als Projektionsfläche für das, was ihn beruhigte.

Unsere Beziehung wurde erst dann tief, als ich aufhörte, seine Rolle mitzuspielen. Als ich nicht mehr das Gleichgewicht hielt, das mich selbst ständig aus dem Lot brachte. Als ich mich wieder erinnerte, wie ich klinge, wenn ich ehrlich bin.

Wie ich mich anfühle, wenn ich mich nicht verstecke. Und wie Liebe sich zeigen kann, wenn man nicht mehr darum kämpft, sich passend zu machen – sondern bereit ist, wirklich sichtbar zu sein.

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Heute weiß ich: Liebe entsteht nicht dort, wo wir uns möglichst reibungslos anpassen – sondern dort, wo wir uns ehrlich zeigen. Nicht perfekt, nicht gefällig, nicht leise. Sondern mit unserer ganzen Stimme, auch wenn sie manchmal zittert.

Ich habe gelernt, dass Beziehung Tiefe braucht – aber keine Selbstverleugnung. Dass Nähe nichts wert ist, wenn ich mich dafür verbiegen muss. Und dass Verbindung erst dann echt wird, wenn ich mich selbst nicht mehr dafür verliere.

Ich bin nicht geblieben, weil ich gespielt habe. Ich bin geblieben, als ich aufgehört habe, mitzuspielen. Und genau da begann das, was ich mir die ganze Zeit gewünscht hatte: eine Beziehung, in der ich nicht nur Liebe – sondern auch ICH ganz da bin.

🖤

Wenn du dich in dieser Geschichte wiederfindest, dann nimm dir Zeit. Nicht für ihn. Für dich. Es ist nie zu spät, die eigene Rolle abzulegen – und als du selbst aufzutauchen.

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