7 Gründe, warum Narzissten keine tiefen Beziehungen aufrechterhalten können

Du hast bestimmt von Narziss gehört – dem jungen Mann, der so von seinem Spiegelbild im Wasser eingenommen war, dass er hineinfiel und ertrank. Hatte er keine Freunde oder Geliebten, um ihn die Welt um ihn herum wahrnehmen zu lassen? Kann jemand so von der Selbstliebe eingenommen sein, dass er nicht versteht, wie giftig das auf Dauer sein kann?

Narzissten können keine engen, dauerhaften Beziehungen aufrechterhalten, hauptsächlich deswegen, weil sie keine Energie haben, jemand anderen als sich selbst zu lieben. Narzissten und Beziehungen sind keine glückliche Kombination, wie du in diesem Artikel erfahren kannst.

Narzisstische Beziehungsmuster

Narzissten und Beziehungen stehen immer im Widerspruch. Narzissten lieben sich nämlich selbst so sehr, dass sie große Schwierigkeiten haben, jemanden anderen als sich selbst zu lieben. Narzissten können Beziehungen eingehen, aber es fehlt ihnen an Empathie. Sie können andere Menschen nicht wichtiger nehmen als sich selbst, auch nicht ihre Kinder. Sie manipulieren, kontrollieren, befehlen und misshandeln ihre Kinder ebenfalls, weil narzisstische Beziehungsmuster auf Kontrolle beruhen.

Narzissten gehören zur Definition der Menschen der dunklen Triade. Die dunkle Triade beschreibt Menschen, die andere zum eigenen Vorteil ausnutzen, und dazu gehören verschiedene Merkmale, darunter:

– die Neigung, Bewunderung und Sonderbehandlung zu wünschen (auch bekannt als Narzissmus)

– gefühllos und empfindungslos zu sein (Psychopathie) und 

– andere zu manipulieren (Machiavellismus).

Bei narzisstischen Beziehungsmustern wird also zunächst einmal “vermeintliche Liebe” gezeigt. Dies ist eine unwahrscheinlich erscheinende Art der Zuneigung und Aufmerksamkeit, die oft als Love Bombing bezeichnet wird und unnormal wirken kann. Narzissten finden heraus, welche Art Partner du dir in einer Beziehung wünschen würdest und fangen an, diese Eigenschaften zu zeigen.

Der nächste Schritt ist emotionale Manipulation. Dabei versuchen sie nach und nach, dich durch subtile psychologische Manipulation dazu zu bringen, das zu tun, was sie wollen. Auf diese psychische Misshandlung können körperliche Misshandlungen und später ausführliche Entschuldigungen folgen.

Dieser narzisstische Beziehungszyklus ist sehr schwer zu durchbrechen.

Am Ende läuft also alles darauf hinaus:

Kann man mit einem Narzissten eine Beziehung führen?

Ist eine gesunde Beziehung mit einem Narzissten möglich? Nicht wirklich. Die Vorstellung einer gesunden Beziehung sieht bei verschiedenen Menschen unterschiedlich aus. Natürlich ist das, was ein Narzisst als eine gesunde Beziehung ansehen würde, für jeden normalen Menschen eine egoistische und kontrollierende Beziehung.

In einer Beziehung erwarten Menschen diverse Dinge von ihren Partnern. Die meisten guten Beziehungen funktionieren durch die Aufopferung und Selbstlosigkeit der Partner. Sie funktionieren, weil die Partner die Bedürfnisse ihrer besseren Hälfte vor ihre eigenen stellen. Allerdings ist dies für einen Narzissten quasi unmöglich, ohne dass er etwas dafür kann. So sehr wir ihre ungünstige Ausgangslage auch verstehen wollen, sind wir aber auch nur Menschen. Unsere Erwartungen werden immer wieder enttäuscht, weshalb es schwer ist, mit einem Narzissten zusammen zu sein.

Sehen wir uns also einmal das Warum des Ganzen an. Woher kommt ihre Unfähigkeit, Beziehungen aufrechtzuerhalten?

7 Gründe, warum Narzissten keine tiefen Beziehungen aufrechterhalten können

Narzissten können nichts als sich selbst sehen und ihre Welt dreht sich nur um sie. Ihr Aussehen, ihre Leistungen, ihre Bedeutung und ihr Ego haben immer Priorität. Darum sind das Teilen, die Aufopferung, die Fürsorge, auf denen enge Beziehungen beruhen, etwas, was sie nicht bieten können. Es ist also kein Wunder, dass keine tiefen Beziehungen eingehen können. Narzissten und Beziehungen funktionieren aus den folgenden Gründen nicht:

1. Ein Narzisst hat keine Freunde

Ein Narzisst ist normalerweise ein Einzelgänger. Er oder sie hat keine Freunde, und selbst wenn doch, sind es meist oberflächliche Freundschaften, nur Bekannte. Unsere Freundschaften lehren uns viel über den Aufbau und die Erhaltung von Beziehungen.

Leider freunden sich die meisten Narzissten nicht mit vielen Menschen an, weil sie selten jemanden finden, der ihre Freundschaft wert ist. Es ist also klar, dass solche Menschen ihre Gefühle nur schlecht zeigen können. Sie wissen nicht, was notwendig ist, damit Beziehungen funktionieren, und es fällt ihnen schwer, für andere zu sorgen.

2. Sie haben ein enormes Ego

Narzissten sind auch sehr von sich selbst überzeugt. Dies führt zu zahlreichen Zusammenstößen des Egos. Bei einem Streit mit dem Partner entschuldigen sie sich oft nicht. Sie fühlen sich wohl dabei, allein zu leben, wenn der Partner sich entscheiden sollte, nicht mehr mit ihnen zu reden. Wie kann man in solchen Fällen eine tiefe Beziehung erwarten? Sie sind standhaft mehr in sich selbst verliebt. Ihre “Ich bin der Beste”– Einstellung bringt sie in Liebesdingen in Turbulenzen.

3. Ein Narzisst ist selbstbezogen

Diese Menschen haben sehr wenig Zeit für andere übrig. Nicht wegen ihrer Arbeitszeiten oder wegen Haushaltsaufgaben, sondern wegen ihrer Selbstbesessenheit. Selbst die kleinsten ihrer Anliegen werden von ihnen wichtiger gemacht als die wirklichen Probleme ihrer Partner. Sie sind immer auf ihre Erfolge oder Misserfolge konzentriert, sodass wenig Raum für ihre Partner bleibt, von den eigenen zu erzählen. Im Laufe der Zeit missfällt es ihren Partner, dass sie sich selbst solche Bedeutung beimessen, statt sich auf das “Wir” zu konzentrieren.

4. Narzissten fehlt es an Empathie

Für einen Narzissten geht es immer um “Mich, mich und mich”. Die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, ist quasi nicht vorhanden. Sie können sich nicht in andere Menschen hineinversetzen. Für eine emotionale Bindung zu deinem Ehepartner ist es sehr wichtig, dass du deine bessere Hälfte verstehst. Leider fehlt Narzissten diese Fähigkeit.

Mangelnde Empathie ist der Hauptgrund dafür, dass Narzissten und Beziehungen auf Kriegsfuß stehen. Genau daraus entsteht auch die narzisstische Misshandlung in Beziehungen.

5. Sie haben einen Überlegenheitskomplex

Narzissten sehen sich selbst in einer Klasse über dem Rest der Menschheit. Es ist egal, ob du ihr Partner bist. Sie denken trotzdem, dass du nicht so gut bist wie sie. Kannst du dir eine tiefe Beziehung mit einem Menschen vorstellen, der voller Überheblichkeit und Stolz ist? Sie können sich herablassend und hochnäsig verhalten. Aufgrund dieser Eigenschaften gehen ihre Beziehungen oft kaputt. Allerdings bleiben sie davon unberührt. Narzissten sind ungehemmt arrogante Menschen. Darum machen sie nie Kompromisse und sehen sich immer als den Überlegenen in der Beziehung.

6. Narzissten hungern nach Lob

Narzisstische Menschen wollen die Empfänger aller Komplimente sein. Sie wollen für alles die Lorbeeren einheimsen. Mit diesem egoistischen Bedürfnis, immer als der Beste dazustehen, verletzen sie teils die Gefühle ihres Partners. Dies ist auch der Grund, warum sie selten je zufrieden sind.

7. Sie erwarten viel von ihren Partnern

Ihre Erwartungen an ihre Partner können manchmal unrealistisch sein. Das setzt den Partner sehr unter Druck. Narzissten wollen ein bestimmtes Bild von sich in den Augen der Gesellschaft erhalten. Dieses “Image” ist darum für sie wichtiger als ihre Beziehung. Sie richten ihre Energie darauf, die Beziehung diesem idealistischen Standard anzupassen. Wenn das nicht klappt, frustriert sie das ohne Ende.

Selbstliebe ist wichtig, aber wie bei allen Dingen kann ein Übermaß negative Konsequenzen haben. Als emotionale und intelligente Wesen sollten wir fähig sein, unserem Partner das gleiche Maß an Liebe, Respekt, Fürsorge und Aufmerksamkeit zu geben, das wir von ihm erwarten.

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