PTBS nach Missbrauch: Die Wunden des narzisstischen Missbrauchs und ihre Auswirkungen

Opfer von Narzissmus leiden nach Missbrauch weiterhin an PTBS, egal wie viele Jahre vergehen. Narzisstischer Missbrauch ist eine Form des Missbrauchs, die sehr wenige äußerliche Spuren hinterlässt, das Opfer aber zerstört.

Ein Narzisst oder eine Narzisstin liebt sich selbst nie.

Es ist eigentlich ein idealisiertes Bild, das sie sich einreden zu bewundern. Es bleibt immer eine große Lücke zwischen der von ihnen zur Überdeckung des geringen Selbstwertgefühls geschaffenen Fassade und ihrem tatsächlichen Ich.

Sie bemühen sich sehr, der Scham auszuweichen, in der sie leben. Viele ihrer Bewältigungsstrategien oder Abwehrmechanismen sind missbräuchlicher Natur – daher der Begriff narzisstischer Missbrauch.

Sie setzen unzählige missbräuchliche Methoden wie emotionale Verweigerung, Lügen, Herabwürdigung, Schikane, Beschuldigungen, Vorwürfe, Beschämen, Gaslighting, Sabotage, Eindringen in die Privatsphäre und vieles mehr ein, um die Kontrolle über dich zu behalten.

Psychischer Missbrauch hinterlässt andauernde Gefühle der Wertlosigkeit und Unzulänglichkeit, ein Gefühl, von der Liebe getrennt zu sein.

Nach einer solchen verletzenden Phase ist es ganz natürlich, eine PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) zu entwickeln, da das Opfer jede Erinnerung immer wieder im Kopf abspielen lässt. Es verursacht tiefe Narben in der Psyche des oder der Betroffenen.

Die Gefühle der Wertlosigkeit und Unzulänglichkeit sind so unerträglich, dass der Kopf verzweifelt versucht zu verstehen, was passiert ist, damit es nie wieder passiert. Der Kopf entwickelt langsam eine Illusion der Kontrolle, indem er alles analysiert und jedes kleine Detail mit Neugier betrachtet.

Ab da beginnt das Opfer eines solchen Missbrauchs, Schutz hinter einer Verteidigungsmauer zu suchen: Wut, Verbitterung, Angst und Vorwürfe. Auch wenn diese Gefühle nach Missbrauch völlig verständlich sind, können sie uns auch davon abhalten, unser wahres Selbst zu entdecken.

Sobald das Opfer beginnt, diese Narben zu unterdrücken, dem Konflikt auszuweichen und den Schmerz nach innen zu wenden, verändert sich langsam die Persönlichkeit des oder der Betroffenen: es könnte zum Rückzug kommen, zu Anbiederung bei anderen, zur Bevorzugung exzessiven Alleinseins, zu Leistungsdruck, Perfektionismus, ständigen inneren Kämpfen – und schlussendlich zu Depressionen, Angststörungen, Schlaflosigkeit und sogar Paranoia führen.

PTBS nach narzisstischem Missbrauch

Narzisstischer Missbrauch kann lebenslange Narben hinterlassen.

Um dieses Rätsel zu erklären, müssen wir zur Ursache zurückkehren: diesen unerträglichen Gefühlen.

Für einen reibungslosen Heilungsprozess empfiehlt sich die Arbeit mit einem Psychotherapeuten. Bedenke, dass diese Gefühle so stark waren, dass dein Körper in die Abwehrhaltung gegangen ist und du sie jetzt nicht mehr empfindest. Aber sie befinden sind immer noch in deinem Körper und das ist die Natur von PTBS.

Der Weg beginnt, wenn wir gewahr werden, was wirklich in unserem Körper und Geist vor sich geht. Anstatt in unseren Schutzmechanismen zu leben, beginnen wir sie zu bemerken.

Anfangs möchtest du vielleicht diese Teile von dir verurteilen oder ablehnen, aber das ist nicht der Zweck dieser Arbeit. Stattdessen fangen wir an, ein neugieriges Bewusstsein für unsere Gefühle im Inneren, unsere Konflikte und die Diskrepanzen in unserem Denken und Handeln zu entwickeln.

Also ist es akzeptabel, wenn wir während dieses Vorgangs über uns urteilen oder wütend auf uns selbst werden.

Beim Verarbeiten von Traumata ist es wichtig, dass wir auf unsere Körper (Herz, Muskeln, Eingeweide) achten, die eine eigene Sprache haben. Es ist frustrierend, mit Körperwahrnehmungen wie „Taubheit“ oder „Anspannung“ zu kommunizieren, aber wir können mit dem Wissen beginnen, dass unser Körper diese Abwehrmaßnahmen einsetzt, um uns vor sehr überwältigenden Emotionen zu schützen.

Indem wir dieses edle Bemühen anerkennen, können wir mit einem ganzheitlichen Angehen der Probleme beginnen.

Da psychische Misshandlung deine Emotionen herunterspielt und abtut, ist es durchaus üblich zu denken: „Das ist dumm“, oder „Ich denke mir das alles nur aus“, oder „Eigentlich bin ich es schuld“, „All mein emotionales Erleben ist nutzlos und ungültig“.

Du könntest sogar bemerken, dass viel deiner Heilung aus der Frage entstanden ist: „Was stimmt mit mir nicht?“

Anfangs wird es nicht einfach sein, weil diese Ängste und Zweifel inzwischen tief in deine Denkmuster eingegraben sind. Aber dich anzustrengen und diese Gedanken anzunehmen und an ihnen zu arbeiten, wird dir helfen, komplettes Bewusstsein zu erreichen.

Während dein Körper stärker wird, fängt er an, die alte Wunde Stück für Stück aufzulösen. Diese Gefühle können anfangs überwältigend und unerträglich sein.

Diese Flashbacks missbräuchlicher Erinnerungen könnten dich mitten in der Nacht aufwecken und sich stärker und „realer“ anfühlen als dein achtsames Bewusstsein. Aber je stärker diese Gefühle werden, desto stärker wird auch dein Bewusstsein. Weil es die Wahrheit bewahrt, dass kein Mensch – auch du nicht – es verdient hat, sich so zu fühlen.

Mit der Zeit könnte dir auffallen, wie negativ-kritisch und analytisch du mit dir selbst umgegangen bist. Du könntest anfangen, deine alten Schutzmechanismen mit Dankbarkeit und Verständnis statt mit Ablehnung zu betrachten. Du könntest allmählich anfangen, dich selbst, deine Verbitterung und die Tatsache zu akzeptieren, dass du misshandelt, betrogen und zerbrochen wurdest, aber dennoch am Heilungsprozess arbeitest.

Kann emotionaler Missbrauch PTBS auslösen?

Je mehr du diese Wahrheiten siehst, desto stärker wird dein Bewusstsein.

Und schlussendlich wird es zu einer Reise des Bewusstseins werden, um dich selbst zu entdecken, zu erforschen und wiederaufzubauen. Das ist das ultimative Geschenk dieser Arbeit. Am Ende hast du etwas, das du noch nie zuvor hattest. Du bist ein ganz neuer Mensch.

Allerdings ist es notwendig, dir fachkundige Hilfe bei einem Psychotherapeuten zu suchen, der mehr über den Umgang mit diesen psychischen Problemen weiß, die du nach dem Missbrauch hast. Der Erfolg ist in der gemeinsamen Arbeit von dir und deinem Therapeuten zu finden, um ein „geheiltes“ Du zu entdecken.

Anmerkung: Diese Arbeit kann Monate oder Jahre dauern. Die Veränderung ist nie plötzlich; stattdessen ist es eher eine allmähliche Veränderung der Art und Weise, wie wir wahrnehmen, denken, fühlen und glauben.

Je mehr wir diese Methoden in unser Leben integrieren, desto natürlicher werden sie integriert. Am Ende werden alte Gewohnheiten durch neue ersetzt.

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