Warum Frauen mit ADHS häufiger an Narzissten geraten

Die Wahrheit ist unbequem: Frauen mit ADHS werden von Narzissten oft magisch angezogen und umgekehrt.

Nicht, weil sie schwach sind, sondern weil sie eine seltene Mischung aus Intensität, Tiefe und Bedürfnis nach Verbindung mitbringen, die für manipulative Menschen wie ein offenes Tor wirkt.

Eine Frau mit ADHS lebt in einer Welt, die sie oft zu laut, zu viel, zu schnell, zu emotional nennt. Sie denkt in Sprüngen, fühlt in Stürmen und liebt in Extremen.

Und genau das ist es, was Narzissten anzieht. Denn während sie mit oberflächlichen Menschen schnell langweilig werden, finden sie in einer Frau mit ADHS ein Feuer, das sie gleichzeitig fasziniert und herausfordert – bis sie lernen, es zu kontrollieren.

Doch was anfangs wie eine intensive, fast seelenverwandte Verbindung wirkt, verwandelt sich später in eine Dynamik aus Kontrolle, Gaslighting und emotionalem Missbrauch. Denn was sie an dir bewundern, nutzen sie irgendwann gegen dich.

Der Reiz des Chaos

Eine Frau mit ADHS ist lebendig. Ihre Gedanken rasen, ihr Herz schlägt laut, ihre Welt ist bunt, intensiv, manchmal chaotisch, aber immer echt. Sie fühlt doppelt so stark – Freude und Schmerz, Nähe und Verlust.

Und Narzissten lieben das. Nicht, weil sie diese Lebendigkeit teilen, sondern weil sie sie besitzen wollen.

Deine Spontaneität wirkt auf sie wie ein Rausch. Deine Begeisterungsfähigkeit, dein Humor, dein quirliger Geist, all das triggert ihr Ego. Du bist anders als die, die sie vorher hatten.

Du bringst sie dazu, sich lebendig zu fühlen. Für einen Moment glauben sie, du seist das fehlende Puzzleteil, das sie schon immer gesucht haben.

Doch was sie anfangs begehren, beginnt sie bald zu stören. Dein Chaos wird zum Problem. Deine Impulsivität wird als unreif dargestellt. Deine Emotionen werden zu viel. Der gleiche Mensch, der dich am Anfang „faszinierend“ nannte, nennt dich jetzt „anstrengend“.

Narzissten verlieben sich nicht in dich – sie verlieben sich in die Version von dir, die sie zu Beginn formen können. Wenn du sie dann mit deiner echten, komplexen Persönlichkeit konfrontierst, wollen sie dich kontrollieren, nicht verstehen.

Warum ADHS-Frauen empfänglicher für emotionale Manipulation sind

Frauen mit ADHS wachsen oft mit einem Gefühl auf, „nicht genug“ zu sein. Nicht organisiert genug, nicht ruhig genug, nicht geduldig genug. Viele haben gelernt, sich ständig zu entschuldigen – für ihre Vergesslichkeit, ihre Reizbarkeit, ihre Emotionen.

Und genau dieses Gefühl von „Ich bin zu viel“ ist der Nährboden für narzisstische Manipulation.

Ein Narzisst erkennt Schwachstellen wie ein Jäger. Er spürt Unsicherheiten intuitiv. Und wenn er jemanden trifft, der sich ohnehin schon oft falsch fühlt, weiß er, dass er diese Unsicherheit nutzen kann, um Kontrolle aufzubauen.

Er sagt Dinge wie:
„Du übertreibst wieder.“
„Ich hab dir das schon erklärt, aber du hörst nie richtig zu.“
„Kein Wunder, dass du immer Stress hast, du bist einfach zu sensibel.“

Und du glaubst ihm. Nicht, weil du dumm bist, sondern weil du solche Sätze schon von dir selbst kennst. Du zweifelst an deiner Wahrnehmung, weil du es gewohnt bist, dich zu hinterfragen. Und so beginnt das Gaslighting – schleichend, aber effektiv.

Der Dopamin-Faktor: Warum Narzissten wie ein Kick wirken

Menschen mit ADHS haben ein anderes Dopaminsystem. Das bedeutet: Sie suchen unbewusst nach Reizen, nach Intensität, nach emotionalem Input. Eine langweilige, gleichmäßige Beziehung fühlt sich für viele wie Stillstand an – und Stillstand erzeugt innere Unruhe.

Narzissten dagegen bieten genau das Gegenteil: Drama, Leidenschaft, Chaos, Spannung. Anfangs fühlt es sich an wie ein Höhenflug. Du bist elektrisiert, wach, lebendig. Dein Gehirn reagiert auf diese Achterbahn aus Nähe und Distanz, Komplimenten und Kälte, mit einem Schuss Dopamin.

Du wirst abhängig – nicht von ihm, sondern von der chemischen Achterbahn, die er in dir auslöst.

Der ständige Wechsel zwischen Zuneigung und Ablehnung, Euphorie und Schmerz, ist für das ADHS-Gehirn wie ein emotionales Glücksspiel. Du weißt nie, was du bekommst – und genau das hält dich gebunden.

Diese Abhängigkeit ist keine Schwäche, sie ist Biochemie. Doch Narzissten verstehen sie intuitiv – und sie nutzen sie, um dich zu halten.

Die gefährliche Mischung aus Empathie und Selbstzweifel

ADHS-Frauen sind oft extrem empathisch. Sie spüren Stimmungen, sie lesen zwischen den Zeilen, sie wollen Harmonie. Gleichzeitig neigen sie dazu, die Schuld bei sich zu suchen, wenn etwas schiefgeht.

Diese Kombination ist für Narzissten ideal: du fühlst zu viel, und du verzeihst zu leicht.

Wenn er dich verletzt, siehst du seinen Schmerz statt deinen. Wenn er kalt ist, suchst du nach Gründen. Wenn er schweigt, denkst du, du hättest etwas falsch gemacht. Du interpretierst sein Verhalten durch die Linse deiner Empathie – und übersiehst dabei, dass du gerade ausgenutzt wirst.

Du erklärst dir seine Kälte mit seiner Vergangenheit. Du glaubst, du könntest ihn retten. Doch Narzissten wollen keine Heilung – sie wollen Bewunderung.

Und während du versuchst, seine Wunden zu verstehen, ignorierst du deine eigenen.

Warum du seine Zuneigung für Liebe hältst

Eine Frau mit ADHS kennt oft das Gefühl, übersehen zu werden. In der Schule, im Job, in Beziehungen. Wenn sie jemanden trifft, der sie zu Beginn wirklich sieht, fühlt sich das an wie ein Wunder. Ein Narzisst spürt das.

Er schaut dich an, als würdest du endlich „reichen“. Er überhäuft dich mit Aufmerksamkeit, Nachrichten, Zärtlichkeit. Und du denkst: Endlich jemand, der mich versteht.

Doch Narzissten geben diese Art von Zuwendung nur, um Bindung zu erzeugen. Sobald sie sicher sind, dass du investiert bist, beginnen sie, dich emotional zu entziehen. Die Aufmerksamkeit wird knapp, die Zärtlichkeit verschwindet, das Verständnis wird durch Kritik ersetzt.

Für dein Gehirn fühlt sich das an wie Entzug. Und so kämpfst du noch härter um etwas, das längst keine Liebe mehr ist.

ADHS-Frauen verwechseln emotionale Intensität mit Verbundenheit

Weil sie Emotionen so tief empfinden, glauben viele Frauen mit ADHS, dass starke Gefühle automatisch Tiefe bedeuten. Wenn es intensiv ist, muss es echt sein. Wenn es weh tut, muss es wichtig sein.

Doch das ist eine Falle.

Narzissten erzeugen Intensität, um Bindung zu schaffen – nicht um Nähe zu geben. Sie wissen, dass du auf Leidenschaft reagierst, also geben sie sie dir. Sie wissen, dass du Tiefe suchst, also spiegeln sie sie.

Doch echte Verbundenheit ist ruhig. Sie ist nicht laut, sie ist nicht dramatisch. Sie ist konsistent, nicht chaotisch.

Wenn du an Drama gewöhnt bist, verwechselst du Ruhe leicht mit Langeweile. Aber Ruhe ist das, was dein Nervensystem braucht, nicht das, was es fürchtet.

Warum das Schweigen nach dem Drama dich zerstört

Nach einem Streit folgt oft das Schweigen. Und für viele Frauen mit ADHS ist Schweigen schlimmer als Ärger. Weil ihr Gehirn auf Reize reagiert, wird das Schweigen zu einem emotionalen Vakuum. Sie halten es kaum aus.

Narzissten wissen das. Und sie nutzen Schweigen als Waffe. Sie bestrafen dich mit emotionaler Abwesenheit, bis du wieder auf sie zukommst. Du schreibst, entschuldigst dich, erklärst, suchst die Nähe – und sie fühlen sich bestätigt.

Dieses Schweigen ist keine Pause. Es ist Kontrolle.
Und du hältst es für deine Schuld, weil du gelernt hast, dass du „zu emotional“ bist.

Doch Schweigen ist nicht Reife. Schweigen ist Macht, wenn es dazu dient, dich zu destabilisieren.

Wie du dich aus dieser Dynamik löst

Der erste Schritt ist, zu verstehen, dass ADHS kein Makel ist – aber ein offenes Tor, wenn du deine Muster nicht erkennst. Dein Herz ist groß, dein Geist schnell, dein Bedürfnis nach Liebe tief. Aber du darfst lernen, dass nicht jeder, der dich „fühlt“, dich auch wirklich sieht.

Erkenne, wie oft du dich selbst übergehst, um Harmonie zu wahren. Wie oft du dich entschuldigst, obwohl du nichts falsch gemacht hast. Wie oft du dein Licht dimmst, um jemand anderen nicht zu blenden.

Wenn du aus einer Beziehung mit einem Narzissten kommst, wirst du dich erschöpft fühlen – körperlich, geistig, emotional. Nicht, weil du schwach bist, sondern weil du deine ganze Energie in jemanden gesteckt hast, der sie verschlungen hat.

Heilung beginnt, wenn du erkennst, dass du nicht verrückt bist. Dass dein Herz nicht das Problem war, sondern seine Manipulation.

Lerne, dass Ruhe kein Zeichen von Desinteresse ist. Lerne, dass Beständigkeit nicht langweilig ist. Lerne, dass Liebe sich nicht wie ein Rausch anfühlen muss, um echt zu sein.

Was du wirklich verdienst

Du verdienst jemanden, der deine Intensität nicht kontrollieren will, sondern sie mit dir lebt.
Du verdienst jemanden, der deine Gedankenflut nicht kritisiert, sondern darin schwimmt.
Du verdienst jemanden, der deine Energie nicht nutzt, um sich lebendig zu fühlen, sondern der dich erdet, ohne dich zu bremsen.

Narzissten suchen Bewunderung.
Du suchst Verbindung.

Beides passt nie zusammen.

Wenn du dich fragst, warum du immer wieder an Männer gerätst, die dich emotional erschöpfen, dann sieh nicht nur auf sie, sieh auf dich.

Auf dein Tempo, dein Fühlen, dein Bedürfnis nach Tiefe. Du bist nicht kaputt. Du bist nur jemand, der echte Liebe braucht – und gelernt hat, sich mit weniger zufrieden zu geben, weil das echte zu selten war.

Aber du kannst das ändern. Indem du erkennst, dass du kein Projekt bist, das repariert werden muss. Du bist keine Überforderung. Du bist kein Chaos, das kontrolliert werden muss.

Du bist eine Frau mit Feuer, Tiefe und Wahrhaftigkeit. Und wer dich liebt, wird dich nicht auslöschen – er wird dein Licht schützen.

Fazit

Frauen mit ADHS sind keine Opfer – sie sind empfindsame, leidenschaftliche, komplexe Wesen, die sich nach ehrlicher Verbindung sehnen. Doch genau diese Sehnsucht macht sie anfällig für Menschen, die Intensität mit Liebe verwechseln und Kontrolle mit Nähe.

Die Lösung liegt nicht darin, weniger zu fühlen, sondern darin, besser zu erkennen, wer deine Gefühle verdient.

Denn du kannst mit deiner Energie ein ganzes Universum nähren – aber nur, wenn du aufhörst, sie an Menschen zu verschwenden, die dich dafür leer zurücklassen.