Mit Depressionen kann es schwierig sein, mit Menschen darüber zu sprechen, denen du dich noch nicht anvertrauen willst, die dich nicht verstehen oder durch die du dich noch schlechter fühlen würdest.
In einem solchen Fall willst du vielleicht im Geheimen mit deinen Depressionen umgehen und gleichzeitig ein normales Leben führen.
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In diesem Artikel lernst du Methoden, wie du deine Depression verstecken und dabei heilen kannst.
Fangen wir gleich an.
1. Negative Gedanken umformulieren
Dies ist einer der grundlegendsten Schritte in der kognitiven Verhaltenstherapie. Wenn sich ein depressiver Gedanke mit deinen bestehenden destruktiven Überzeugungen vermischt, hast du Gedanken wie “Du bist wertlos”, “Niemand mag dich”, “Ich bin zu verkorkst”. Aber diese Gedanken solltest du umgestalten.
Sage erst einmal: “Ich weigere mich zu glauben, dass ich wertlos, unsympathisch, unsichtbar bin” – füge hier ein, was dein Kopf dir sagen will. Dies kann helfen, einen Angstschub zu verhindern, sodass du Zeit zum Nachdenken hast.
Beim Umformulieren:
- “Ich bin wertlos” kann zu “Ich bin im Moment wegen dieses Problems niedergeschlagen, aber darauf sollte ich nicht meinen Wert begründen” werden.
- “Niemand mag dich” wird zu “Manche Leute mögen mich, und solange ich mich bemühe, mein bestes Ich zu sein, muss ich mir keine Sorgen darüber machen, gemocht zu werden.”
- “Ich bin so verkorkst” wird zu “Ich bin gerade in einer schwierigen Phase meines Lebens, wie alle Menschen hin und wieder, aber das ändert nichts daran, dass ich würdig und wichtig bin.”
- “Ich sollte mich nicht so fühlen” wird zu “Wie diese schwierige Situation sind auch diese Gefühle vorübergehend und bestimmen nicht meine Identität.”
Das Zitat “Wie der Mensch denkt, so ist er” trifft immer zu. Du wirst zu dem, was du glaubst. Übe dich also darin, deine negativen Erzählungen umzuformulieren, und mit der Zeit wirst du heilen.
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2. Umgib dich mit Menschen, die deine Stimmung heben
Eine Depression zu verstecken bedeutet nicht, dass du dich völlig isolieren solltest. Es bedeutet, dass du subtil mit Depressionen umgehen solltest, indem du deine Einstellung durch positive Umgebungen beeinflusst.
Da depressive Gedanken in deprimierenden Situationen gedeihen, hungere sie dadurch aus, dass du dich mit Menschen umgibst, die inspirieren, ermutigen, akzeptieren und alles tun, was dich aufmuntert. Das können alle deine Lieben sein, die dein Bestes wollen.
Studien zeigen, dass positive Emotionen zur Problemlösung beitragen. Mit Depressionen bist du im Problemlösungsmodus, in dem du so viel Positives wie möglich brauchst. Wenn du auf deinen positiven Kreis nicht zugreifen kannst, kannst du dir zur Heilung positive Videos ansehen, insbesondere solche mit Geschichten aus dem wirklichen Leben.
3. Mache Pausen in überlastenden sozialen Situationen
Wenn du deine Depressionen während der Heilung verbergen willst, musst du an geselligen Treffen teilnehmen, weil sonst die Leute misstrauisch über deine Abwesenheit werden. Diese Veranstaltungen, helfen dir vor allem unter Einsatz dieser Tipps, deine Anpassungsfähigkeit zu trainieren und zu deiner Heilung beizutragen.
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Anstatt deine Emotionen durchgehend auf einer Party zu unterdrücken, gehe ab und zu ins Bad, um den Kopf frei zu bekommen, dich an diese Tipps zu erinnern und dich auf mehr Herausforderungen vorzubereiten. Dies wird dir beim Umgang mit Depressionen und der Heilung helfen.
4. Vertiefe dich in ein konstruktives Hobby
Bei einem Hobby, selbst wenn wir zunächst unmotiviert sind, schüttet das Gehirn Glückshormone wie Dopamin aus, die uns ermöglichen, Freude zu empfinden. Das ist bei Depressionen besonders wichtig.
Probiere es also mit Stricken, Freiwilligenarbeit, Tanzen, Musik machen, Malen, Grafikdesign, Schreiben, Lesen, Wandern, Gartenarbeit, Kochen, geistig anregenden Spielen wie Schach – suche dir nach etwas, was dir Spaß macht und das konstruktiv ist.
5. Vermeide Trigger
Bei versteckten Depressionen ist es am besten, alle deprimierenden Umstände zu vermeiden, mit denen du nicht unbedingt umgehen musst. Unvermeidliche Trigger wie den Arbeitsplatz oder einen geliebten Menschen zu verlieren musst du ertragen, aber die in der folgenden Liste aufgeführten können vermieden werden.
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- Drogen und Alkohol: Auch wenn viele Menschen glauben, dass Drogen oder Alkohol ihre Depression lindern, verschlimmern diese sie noch, denn wenn der Rausch vorbei ist, tauchen noch mehr depressive Gedanken auf.
- Arbeitsüberlastung: Du solltest nur so viel machen, wie du bewältigen kannst, um eine Überlastung des Gehirns zu vermeiden.
- Schlafmangel: Sorge für guten Schlaf, um Körper und Geist nicht weiter zu belasten.
- Schlechte Ernährung und Bewegungsmangel: Zwinge dich, deine körperliche Gesundheit zu erhalten.
- Negative Nachrichten und andere Inhalte in geschriebener und Videoform: Negative Inhalte fördern depressive Gedanken, daher solltest du diese vermeiden.
- Soziale Medien: Die meisten Posts auf den sozialen Medien erzählen eine einseitige Geschichte, die durch den Vergleich deine Ängste noch verstärken kann. Du kannst die sozialen Medien aufgeben oder sie klug nutzen.
- Desorganisation: Anstatt das Leben planlos anzugehen, ist es besser, zu planen und feste Abläufe zu haben, um regelmäßige überfordernde Überraschungen zu vermeiden.
Dein Gehirn hat seine Grenzen. Wenn du also Depressionen hast, solltest du dich nur so wenig Stress wie möglich aussetzen, damit du gesund mit unvermeidlichen Stressfaktoren umgehen und heilen kannst.
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6. Tauche in die Spiritualität ein
Manche Studien folgern, dass Spiritualität die Symptome einer Depression lindern kann. Alle spirituellen Tätigkeiten, die Glück, Sicherheit, Zuversicht und allgemeines Wohlbefinden fördern, sind auch bei schweren Depressionen nützlich.
Hier sind die Möglichkeiten, wie Spiritualität Depressionen lindern kann:
– Verbindung zu einem Gefühl der Bestimmung
Die meisten Menschen mit Depressionen könnten sich fühlen, als ob ihr Leben bedeutungslos ist, und darum das Interesse am Leben verlieren. Dies kann sich jedoch ändern, wenn sie eine spirituelle Richtung bekommen, die den Wunsch weckt, sich mit der psychischen Gesundheit auseinanderzusetzen.
– Entwicklung von Hoffnung
Vor allem durch spirituellen Glauben an eine höhere Macht, die für die Menschen sorgt, kann Spiritualität bei vielen Gläubigen die Hoffnung fördern. Darüber können Selbsthilfegruppen, die sie besuchen, sie ermutigen, an den spirituellen Prozess zu glauben, der ihr Leben verändern kann, selbst wenn sie ihre versteckten Depressionen noch nicht zugegeben haben.
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7. Ehrenamtliche Arbeit
Auch wenn viele Menschen behaupten, sehr beschäftigt zu sein, kann es ihnen sehr bei der Verbesserung und Erhaltung der psychischen Gesundheit helfen, wenn sie sich Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten nehmen. So funktioniert es:
- Es lenkt dein Gehirn von deinen depressiven Gedanken ab.
- Es hilft dir, Mitgefühl zu entwickeln.
- Wenn du dich von denen wertgeschätzt fühlst, die sich bei dir bedanken, wird Dopamin ausgeschüttet, das dich glücklich macht.
- Der gute Zweck gibt dir ein Gefühl von Sinn und damit Hoffnung für die Zukunft.
- Die soziale Interaktion auf Basis ähnlicher Interessen gibt dir ein Unterstützungssystem.
- Es hält dich körperlich und geistig fit.
Egal, in welcher Lage du bist, gibt es immer eine Möglichkeit, wie du jemandem anderen helfen kannst. Suche dir irgendeine ehrenamtliche Tätigkeit, bei der du mitmachen kannst.
8. Lerne etwas Neues
Erinnerst du dich an das letzte Mal, als du bei irgendetwas Anfänger warst, das dir Spaß gemacht hat? Nimm in dieser Zeit die Dinge nicht so ernst und feiere deine kleinen Erfolge. Tanzen, Malen, Kochen oder andere Kurse, bei denen du etwas Neues lernst – es hilft dir bei psychischen Problemen.
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Etwas Neues zu erlernen kann helfen:
- die Gesundheit deines Gehirns und dein Gedächtnis zu verbessern
- Selbstvertrauen und Zufriedenheit zu steigern
- soziale Bindungen zu verbessern
- Langeweile zu vertreiben
- ein Gefühl von Sinn und Bedeutung zu vermitteln
All diese Vorteile können deine Fähigkeit verbessern, an psychische Probleme heranzugehen und schwere Depressionen zu lindern. Du musst den Leuten nicht von deinen versteckten Depressionen erzählen. Habe einfach Spaß daran, etwas Neues zu lernen.
9. Übe dich in Selbstfürsorge
Eine schwere Depression geht oft mit Appetitlosigkeit oder übermäßigem Appetit, Schlafmangel, Interesseverlust an Hygiene und Weinen einher, um nur einige zu nennen. All diese sorgen für weitere Zeichen der Depression wie Übergewicht, Untergewicht und ein stumpfes Aussehen, wodurch du dich beim Blick in den Spiegel noch schlechter fühlst.
In solchen Fällen kannst du psychische Probleme lindern, indem du dein Selbstvertrauen aufbaust. Sorge für deinen Körper, indem du dich schön frisch machst, damit du dir keine Gedanken mehr darum machen musst, was andere über dich denken. Am wichtigsten ist, dass du dich gesund ernährst und gut schläfst, um dich von innen heraus aufzuhellen.
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10. Bleibe durchgehend dankbar
Bei versteckten Depressionen wird man schnell von Gefühlen der Traurigkeit mitgerissen und vergisst, die guten Dinge im Leben anzuerkennen. Zu positiven Gedanken der Dankbarkeit überzugehen kann jedoch bei Depressionen sehr hilfreich sein.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Dankbarkeit die neuronale Modulation im präfrontalen Kortex verstärkt, dem Teil des Gehirns, der negative Gefühle reguliert. Außerdem wird dadurch Dopamin freigesetzt, wodurch du dich gut fühlst.
Du kannst jederzeit und überall Dankbarkeit praktizieren, es gibt immer etwas, wofür du dankbar sein kannst. Fange an, dir die Dinge bewusst zu werden, für die du ehrlich dankbar bist, und erkenne tatsächlich an, wie sie dir helfen.
Kann man nur ein bisschen Depression haben?
Du kannst eine leichte Depression haben, bei der du dich schubweise oder in bestimmten Situationen deprimiert fühlst. Depressionen unterscheiden sich von der Traurigkeit dadurch, dass du nicht sicher bist, warum du depressiv bist.
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Was sind die 7 Arten von Depressionen?
Die Anzahl der Depressionsarten geht über 7 hinaus, da Forscher Unterscheidungen zwischen den verschiedenen Formen der Depression entdecken. Hier ist eine umfassende Liste der bisherigen Depressionsarten:
- Schwere Depression
- Dysthymie oder anhaltende depressive Störung
- Bipolare Störung
- Saisonale affektive Störung
- Psychotische Depression
- Peripartale (postpartale) Depression
- Prämenstruelle dysphorische Störung
- Situative Depression/Reaktive Depression/Anpassungsstörung
- Atypische Depression
- Perinatale Depression
- Hochfunktionale Depression
Warum verstecke ich mich?
Verstecken ist ein Urinstinkt, bei dem wir uns sicher fühlen. Wenn du depressiv bist, versuchst du, dich durch Verstecken vor emotionalen Verletzungen zu schützen. Allerdings fällt die Heilung schwer, wenn du die oben genannten Tipps nicht befolgst.
Ist es möglich, Depressionen bei sich selbst zu diagnostizieren?
Ja, es ist möglich, seine Depression selbst zu diagnostizieren, wenn man die Symptome der Depression mit dem eigenen Erleben vergleicht oder Tests zur Selbstdiagnose von Depressionen macht. Diese Strategien können dich jedoch in die Irre führen, weil du wichtige Details übersehen könntest. Bei der Diagnose einer versteckten Depression ist es gut, sich von einem Arzt oder Therapeuten helfen zu lassen.
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Wie du dich selbst liebst, wenn du Depressionen hast
Depressionen zu verstecken und dabei zu heilen ist keine leichte Aufgabe. Wenn du aber die oben genannten Tipps beherzigst, kannst du Depressionen wirksam überwinden. Es ist einfach nur eine schwierige Zeit. Zum Glück hast du die Kraft zu kämpfen.
Hast du Probleme, Depressionen zu unterdrücken? Welcher dieser Tipps wird deiner Meinung nach bei dir funktionieren? Sprechen wir im Kommentarbereich unten weiter darüber!