Was es bedeutet, wenn du ohne Grund deprimiert aufwachst

War es für dich wieder so ein Morgen? Bist du aufgewacht und hast dich schon wieder ohne Grund deprimiert gefühlt? Wird das langsam zu einem Muster und du fragst dich, warum?

Läuft dein Leben eigentlich recht gut? Bist du glücklich mit deinen Beziehungen, deinem Job, deiner Gesundheit? Und dennoch fühlst du dich aus irgendeinem Grund trotzdem deprimiert?

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Wenn deine Antwort “Ja” lautet, kannst du ein paar Dinge tun, um herauszufinden, was los ist. 

Die Depression zu überwinden ist wichtig und die Ursache dafür zu kennen ist dabei ein wichtiger Faktor.

1. Zu welcher Jahreszeit liest du diesen Artikel? Sommer? Winter? Herbst? Frühling?

Die Jahreszeit kann nämlich deine Stimmung stark beeinflussen und sogar dazu beitragen, dass du aufwachst und dich ohne Grund deprimiert fühlst.

Die saisonal-affektive Störung (SAD) ist eine Depression, die durch den Wechsel der Jahreszeiten verursacht wird. Manche Menschen werden aufgrund des verminderten Tageslichts depressiv, manche wegen der Temperaturveränderungen. Betroffene fühlen sich traurig, ohne dass etwas nicht stimmt.

Der Herbst ist für mich eine schwierige Zeit, weil meine Kinder wieder zur Schule gehen und die Tage langsam kürzer werden. Wenn ich nicht aufpasse, werde ich oft sehr depressiv, selbst wenn alles in Ordnung ist.

Wie kannst du mit SAD umgehen? Am effektivsten ist eine Vollspektrum- oder Tageslichtlampe. Die Lampe hilft deinem Körper mit dem vollen Spektrum des Sonnenlichts, den Wechsel der Jahreszeiten zu tolerieren.

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Du solltest dich außerdem fragen, ob dir früher um diese Jahreszeit etwas Schmerzhaftes passiert ist. Ich werde jedes Jahr Anfang Juni sehr deprimiert, weil da der Todestag meiner Mutter ist. Manchmal schleicht es sich an und ich weiß es nicht einmal.

Mit Jahrestagen zu rechnen, die mit Emotionen behaftet sind, ist eine gute Methode gegen SAD, weil du etwas unternehmen kannst, um mit der Ursache der Traurigkeit umzugehen. Ich achte darauf, dass ich vor dem Todestag meiner Mutter etwas tue, was mich an sie erinnert, und das hat mir wirklich bei der Bewältigung des Schmerzes über ihren Verlust geholfen, damit er mich nicht herunterzieht.

2. Lass deine Schilddrüsen – und Vitamin – D -Werte prüfen.

Zwei häufige Ursachen für Depressionen können gestörte Schilddrüsenhormone und ein Mangel an Vitamin D sein.

Bei Schilddrüsenstörungen können verschiedene Symptome auftreten, von denen eines die Depression ist. Bei vielen, die mit depressiven Verstimmungen auskommen, stellt sich am Ende eine Schilddrüsenstörung heraus.

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Vitamin-D-Mangel ist ebenfalls eine der häufigsten Ursachen für Depressionen. Da häufig Sonnenschutzmittel genutzt werden und zu manchen Jahreszeiten die Sonneneinstrahlung sehr gering ist, bekommen viele nicht genug Sonne ab. Nur durch die Sonne können Menschen Vitamin D bekommen (abgesehen von angereicherter Milch und Orangensaft), und Sonnenmangel bedeutet daher einen Vitamin-D-Mangel und Vitamin-D-Mangel führt zu Depressionen.

Zum Glück ist das in beiden Fällen einfach durch ein Blutbild nachzuprüfen und durch die Einnahme von Tabletten zu behandeln.

Wenn du dich also plötzlich ohne Grund deprimiert fühlst, mache einen Termin bei deinem Hausarzt und lasse sofort ein Blutbild machen.

3. Achte darauf, dass du gut für dich selbst sorgst.

Isst du gesund? Bekommst du Bewegung? Verbringst du Zeit mit Freunden? Kümmerst du dich um deine Körperpflege?

Wenn nicht, könnte es die Ursache für deine Depression sein.

Für unseren geistigen und physischen Körper zu sorgen ist wichtig für die geistige und physische Gesundheit. Wenn du nicht für dich sorgst und stattdessen nur von Wein und Eiscreme lebst, wird dein Körper irgendwann reagieren.

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Ein Körper, der nicht gut ernährt oder bewegt wird, wendet sich langsam gegen sich selbst, und das verursacht alle möglichen schweren Probleme. Eines dieser Probleme ist die Depression.

Wenn du dich also plötzlich ohne Grund deprimiert fühlst, schau dir an, wie du für dich selbst sorgst. Wenn du das nicht gut machst, versuche, etwas zu verändern. Du könntest feststellen, dass deine Depression sich dann bessert.

4. Kenne die verschiedenen Arten von Depressionen.

Aus diagnostischer Sicht gibt es zwei grundlegende Arten der Depression: die situative Depression und die chemisch bedingte Depression. Sie haben ähnliche Symptome, aber verschiedene Ursachen.

Situative Depressionen werden durch etwas ausgelöst, was in deinem Leben passiert. Wenn ein größeres Ereignis dich traurig macht, wie der Tod eines Elternteils, eine Scheidung oder der Verlust des Arbeitsplatzes, kannst du situativ depressiv werden. Diese Form der Depression nimmt normalerweise mit einem bestimmten Ereignis ihren Anfang, hat ein Ende und wird oft anders behandelt als eine chemisch bedingte Depression.

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Einer chemisch bedingten Depression liegt ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn zugrunde, das zu einer Depression beitragen kann. Chemisch bedingte Depressionen sind meist genetisch bedingt, können aber auch durch ein traumatisches Lebensereignis ausgelöst werden.

Chemisch bedingte Depressionen können auch dann auftreten, wenn dein Leben super läuft.

Ob du depressiv bist, kannst du mit den folgenden Fragen herausfinden:

Hast du ständige Gefühle von Traurigkeit, Weinerlichkeit, Leere oder Hoffnungslosigkeit?

Bist du reizbarer als sonst?

Hast du das Interesse an Dingen verloren, die dir früher Freude gemacht haben?

Schläfst du nicht mehr so gut wie sonst?

Hat sich dein Schlafverhalten verändert? Verbringst du mehr Zeit im Bett?

Hat sich dein Essverhalten verändert? Hast du ab- oder zugenommen?

Bist du ängstlicher als früher?

Hast du Probleme mit Gefühlen der Wertlosigkeit?

Fällt es dir schwer, dich zu konzentrieren?

Hast du Selbstmordgedanken?

Hast du neue körperliche Probleme wie Kopf- oder Rückenschmerzen?

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Wenn du einige oder alle diese Fragen mit Ja beantwortet haben, könntest du es mit einer chemisch bedingten Depression zu tun haben.

5. Hole dir Hilfe.

Egal, ob situative oder chemisch bedingte Depression: Es ist wichtig, dass du dir Hilfe suchst.

Gehe so bald wie möglich zu deinem Hausarzt und sprich mit ihm über deine Depression. Erzähle ihm ehrlich von deinen Symptomen, damit du behandelt werden kannst.

Viele Menschen schämen sich für eine Depression. Sie denken, sie müssten sich zusammenreißen und einfach damit klarkommen, wie alle anderen auch. Lass mich dir sagen, dass eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen an Depressionen leiden und viele von ihnen kommen nicht einfach damit klar. Sie greifen entweder zur Selbstmedikation in Form von Essen oder Alkohol oder sie lassen sich von einem Therapeuten behandeln.

Rate mal, was besser für dich ist.

Wenn du morgen wieder aufwachst und ohne Grund deprimiert bist, rede mit deinem Hausarzt. Lethargisch, unmotiviert, traurig und wütend zu sein kann dich lähmen und du solltest dein Leben nicht davon beherrschen lassen.

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Mache es auf keinen Falls so, dass du die Depression ignorierst und hoffst, dass sie von alleine weggeht. Überlege, wie es dir heute geht, lasse deine Hormon- und Vitamin-D-Werte prüfen, sorge geistig wie körperlich für dich und lasse untersuchen, ob du möglicherweise chemisch bedingt depressiv bist.

Am Wichtigsten ist dabei, dass du es nicht ganz alleine versuchst. Hole dir professionelle Hilfe. Depressionen werden schlimmer, je länger sie unbehandelt bleiben, also ist es umso wichtiger, sie im Keim zu ersticken.

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